14. August 2017 – Georgian Mall

08.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und stelle mit Schrecken fest, dass es wie aus Kübeln schüttet. Angesichts des Starkregens ziehe ich mir die Bettdecke über den Kopf und versuche noch etwas zu schlafen.
08.15 Uhr Leider pocht bald Edelbert an die Türe und behauptet, dass das Gästebadezimmer unter Wasser steht. Ich rolle mich schwungvoll von der Matratze und nehme mir das Recht heraus, dem Professor in die Nasszelle zu folgen. Prompt erblicke ich unter dem Waschbecken eine Wasserlache und komme zu dem Schluss, dass der Ablauf verstopft ist. Weil ich handwerklich sehr geschickt bin, eile ich badebemäntelt ins Haupthaus und lasse meinen Bruder wissen, dass ich eine Wasserpumpenzange, einen Kübel sowie einen Lappen benötige. Georg kommt augenblicklich in die Gänge und lässt es sich nicht nehmen, mir ins Nebengebäude zu folgen.


Ich bin handwerklich sehr geschickt

09.00 Uhr Nachdem ich das Wasser aufgewischt habe, löse ich unter Edelberts und Georgs skeptischen Blicken das Drehgewinde des Siphons und bemerke, dass sich Haare im Ablauf festgesetzt haben. Mein Bruder legt seine Stirn in Falten und meint, dass es wohl schlauer wäre, einen Klempner zu verständigen. Ich nicke eifrig und mache es mir zur Aufgabe, den Siphon zuzuschrauben und mit dem Kulturbeutel zum Haupthaus zu stapfen.
10.00 Uhr Nach einer heissen Dusche im Badezimmer meiner Familie, lasse ich mich am Küchentisch nieder und bringe heraus, dass Georg mittlerweile mit einem Fachmann telefoniert hat. Der gute Mann gibt sich erleichtert und vertellt, dass zur Mittagszeit ein Wasserinstallateur anrücken und den Schaden beseitigen wird. Ich zucke mit den Schultern und gebe zu Protokoll, dass man bei diesem Sauwetter nicht aus dem Haus gehen kann. James und Amanda schlagen in die gleiche Kerbe und kündigen an, dass sie gleich nach Barrie fahren werden, um viel Geld in der “Georgian Mall” zu lassen. Ich gebe mich interessiert und lerne, dass besagtes Kaufhaus drei Dutzend Fachhändler unter einem Dach vereint – das ist phantastisch.
10.45 Uhr Während sich Hund Dixon und Edelbert zu David und Maria ins Wohnzimmer gesellen, folge ich den Kindern zum JEEP und gebe vor, dass ich mich der Ausfahrt anschliessen werde. Mein löblicher Neffe freut sich und unterbreitet, dass ich beim Besuch des “Feta & Olives” Feinkostladens bestimmt grosse Augen bekommen werde. Amanda kommt aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und meint, dass ihr Ehemann in besagtem Lebensmittelgeschäft jedes Mal ein kleines Vermögen lässt – wie unlöblich.
11.15 Uhr Als wir auf der Staatsstrasse 400 gen Norden rasen, kommt James auf das Konzert seiner Bande “FROG” zu sprechen und behauptet, dass der Auftritt am vergangenen Freitag ein voller Erfolg war. Zudem vernehme ich, dass der Bube die Wintermonate zum Anlass nehmen wird, um neue Lieder für das nächste “Northstar” Studioalbum zu komponieren – wie aufregend.

12.00 Uhr Nach 35 Kilometern parken wir den Geländewagen auf einem Besucherparkplatz und laufen bei strömendem Regen ins Kaufhaus. James lotst mich in sein Lieblingslebensmittelgeschäft und plappert davon, dass er Schafskäse kaufen wird. Währenddessen nehme ich die feilgebotenen Olivenöle in Augenschein und komme zu dem Schluss, dass ich mir kaum einen Liter Öl für 60 Dollars leisten kann. Trotz der kaum erschwinglichen Preise schoppen die jungen Leute ungeniert ab und ordern am Verkaufstresen zudem einen Laib Brot sowie eine Schale mit eingelegtem Moussaka. Weil ich das Gericht nicht kenne, stelle ich Amanda zur Rede und erfahre, dass es sich hierbei um Auberginen handelt, die mit Tomaten und Tintenfische in Öl eingelegt wurden – pfui Teufel.
13.00 Uhr Sechzig Minuten später verlassen wir das Geschäft und ich sehe mich genötigt, die Kinder in einen Kleidermarkt begleiten zu müssen. Während Amanda zu einem Raubtier mutiert und mit einem ganzen Berg Klamotten in einer Umkleidekabine verschwindet, wende ich mich James zu und informiere, dass ich mich glücklich schätzen kann, kein Weibsbild an meiner Seite zu haben. Der Bube seufzt laut und unkt, dass wir uns nun für Stunden die Beine in den Bauch stehen werden – das kann ja heiter werden.


Mein goldener Chronograph

14.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf halb Zwei zugeht, rennt Amanda mit gezückter Kreditkarte zur Kasse und investiert 200 Dollars in eine neue Tschiens sowie diverse T Hemden. Ich komme aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus und fasse den Entschluss, die jungen Leute zu einer Brotzeit im SUBWAY Gasthaus einzuladen. Unterdessen planen wir die kommenden Tage und vereinbaren, dass wir zum CASINO RAMA krusen und dort einen Wellness (löblich: Wohlfühl) Tag einlegen könnten – das hört sich verlockend an.
14.45 Uhr Mit vollen Mägen schlendern wir zum Auto und treten die Heimreise an. Während moderne Rockmusik aus den Lautsprechern des JEEPS dröhnt, beschleunigt James den PS-strotzenden Geländewagen auf schwindelerregende 50 Stundenkilometer und schlägt vor, dass wir uns den Abend mit der neuen NETFLIX Serie “Ozark” vertreiben könnten. Amanda kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und wirft ein, dass das mehrteilige Fernsehspiel sogar “Breaking Bad” in den Schatten stellt.

15.45 Uhr Endlich erreichen wir unser Ziel und werden von Hund Dixon und David herzlich begrüsst. Während der Rüde auf und ab hüpft, schleppe ich mich gähnend in die gute Stube und bette mich auf dem Kanapee zur Ruhe.
16.45 Uhr Ich öffne die Augen und registriere, dass sich ein betörender Duft im Ferienhaus breitgemacht hat. Selbstverständlich hüpfe ich sogleich vom Sofa und freue mich, einen perfekt eingedeckten Esstisch vorzufinden. Maria füllt selbst zubereitete Zitronenlimonade in die Gläser und sagt, dass sie heute schmackhafte Käsespätzle auftischen wird. Ich reibe mir die Wampe und stibitze mir ein kühles Bier aus dem Eiskasten.


Labatt Blau – das tut gut

17.30 Uhr Als wir das Nachtmahl in vollen Zügen geniessen, bringt mein Bruder den Klempnerbesuch ins Spiel und rechnet vor, dass er dem Knecht knapp 300 Dollars geben musste. Darüber hinaus höre ich, dass der Handwerker mit einer Spule das Abflussrohr gereinigt hat – das ist ja allerhand.
18.30 Uhr Um endlich zur Ruhe zu kommen, machen wir es uns im Wohnzimmer bequem und geben uns dem NETFLIX Programm hin. James navigiert gekonnt durch das reichhaltige Angebot und setzt uns darüber in Kenntnis, dass die Kriminalserie “Ozark” die Geschichte eines Finanzberaters erzählt, der mit seiner Familie von Chicago ins ländliche Missouri zieht und dort mit dem organisierten Verbrechen in Kontakt kommt – wie aufregend.
21.30 Uhr Als der Abspann der dritten Episode über den Bildschirm flimmert, macht mir Georg die Fernbedienung streitig und vertritt die Meinung, dass wir uns die restlichen Folgen morgen zu Gemüte führen sollten. Ich stimme zu und ziehe es vor, mich zum Abschluss des langen Tages abzuduschen und dann ins Bett zu gehen. Gute Nacht.

10. August 2017 – Holzarbeit und Leistenbrüche

08.00 Uhr Ich werde durch den Klang einer Gitarre geweckt und stelle beim Blick aus dem Fenster fest, dass sich James mit seiner Westernklampfe am Seeufer eingefunden hat. Natürlich rolle ich mich augenblicklich aus dem warmen Bett und zögere nicht, mich badebemäntelt an die Seite meines Neffen zu gesellen. Der Bube stimmt das schöne Lied “I Can’t Stop Loving You” (löblich: Ich kann nicht aufhören dich zu lieben) an und berichtet, dass diese Komposition aus Don Gibsons Feder stammt. Ich nicke zustimmend und lasse mich am Steg nieder, um verträumt auf das stille Wasser zu spähen – was kann es schöneres geben.


Ich spähe auf den Lake Simcoe

08.30 Uhr Wenig später kommt Hund Dixon dazu und hüpft ausgelassen ins kühle Nass. Wir kommen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und werfen dem Vierbeiner Stöckchen zu.
09.00 Uhr Leider wird unser Müssiggang bald durch Amanda gestört. James Ehefrau schimpft wie ein Rohrspatz und erinnert, dass Maria gleich das Frühstück auftischen wird. Ich seufze laut und ziehe es vor, schnell im Badezimmer zu verschwinden und mich abzuduschen – da kommt Freude auf.
09.45 Uhr Kurz vor dem Zehnuhrläuten nehme ich am festlich gedeckten Küchentisch platz und kneife David (11) in die Backe. Maria verfrachtet einen stattlichen Haufen Bratkartoffeln auf meinen Teller und sagt, dass wir gleich nach Gilford krusen und Brennholz für den Winter einkaufen müssen. Georg schlägt in die gleiche Kerbe und rechnet vor, dass er bei seinem Stammhändler für einen Cubic Metre (auf deutsch: Raummeter) lediglich 60 Dollars bezahlen muss. Ich staune nicht schlecht und bringe weiter heraus, dass sich mein Bruder entschlossen hat, in diesem Jahr ausschliesslich Eichenholz zu verfeuern – das ist phantastisch.


Bratkartoffeln schmecken prima

10.30 Uhr Nach der Mahlzeit folge ich Georg und James zur Scheune und bemerke, dass der Holzvorrat fast aufgebraucht ist. Mein Bruder schenkt mir ein Lächeln und kündigt an, dass er mit vier Ster gut über den Winter kommen wird. Bevor ich antworten kann, drückt mir der gute Mann Arbeitshandschuhe in die Hände und ruft mich auf, den Autoanhänger zum JEEP zu schieben – wie unlöblich.
11.00 Uhr Als ich hart schufte, macht es sich Edelbert auf der Veranda bequem und behauptet, dass er in jungen Jahren einen Leistenbruch hatte und uns leider nicht zur Hand gehen kann. Ich werfe meinem Bekannten skeptische Blicke zu und verbinde den Anhänger mit der Kugelkopfkupplung des Geländewagens. Danach hüpfe ich auf den Rücksitz und rufe den Professor auf, während meiner Abwesenheit auf Dixon aufzupassen.
11.30 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten kommen wir mit quietschenden Bremsen vor “Hensons Firewood Shop” zum Stehen und werden vom Geschäftsinhaber per Handschlag begrüsst. Der Heini rotzt kraftvoll in sein Taschentuch und sagt, dass er seine Handlanger beauftragen wird, das Brennholz auf den Anhänger zu verladen.
12.00 Uhr Während zwei dumm dreinschauende Knechte behäbig in die Gänge kommen, deutet Georg zum benachbarten “Mrs. Betty’s Mercantile Shop” und meint, dass wir einen von Mrs. Betty selbstgebackenen Käsekuchen kaufen könnten – das hört sich verlockend an.
12.30 Uhr Nachdem wir auch Schokoladenkekse, Rasierklingen und Kerzen besorgt haben, kehren wir zum Holzgeschäft zurück und sehen uns genötigt, 120 Dollars zu bezahlen.


Ich lösche meinen Durst

13.15 Uhr Am Lake Simcoe angekommen, schlüpfe ich in die Arbeitshandschuhe und helfe James und Georg, das Holz in die Scheune zu schleppen. Ausserdem kippe ich mir ein eiskaltes Bier hinter die Binde und sehne mich nach Naples zurück. HEUREKA – diesen Stress hält nicht einmal der stärkste Rentner aus.
14.15 Uhr Nach getaner Arbeit ruft uns Maria ins Haus und verwöhnt uns mit einem delikaten Sahnegeschnetzelten. Darüber hinaus erzählt die Gute, dass sie die Sauce mit etwas Rosmarin verfeinert hat – das schmeckt.
15.00 Uhr Redlichst gestärkt verabschiede ich mich in die gute Stube und lege auf dem bequemen Lederkanapee die Beine hoch. Bereits nach wenigen Augenblicken döse ich ein und träume von meiner kleinen Villa in Florida.


Mein Zuhause unter Palmen

16.00 Uhr Kurze Zeit später wird die Ruhe durch das ohrenbetäubende Dröhnen eines Dieselmotors unterbrochen. Stinksauer laufe ich an die frische Luft und stelle mit grosser Sorge fest, dass James, David und Amanda mit dem Motorboot in See stechen wollen. Ich lege meine Stirn in Falten und lasse Georg wissen, dass sich dunkle Gewitterwolken am Himmel zusammengebraut haben. Mein Bruder winkt demonstrativ ab und meint, dass die jungen Leute bald zurück sein werden – das will ich hoffen.
16.30 Uhr Da ich mich nicht um alles kümmern kann, pfeife ich auf den Fingern und gehe mit Dixon Gassi. Ich folge dem Seeufer gen Süden und erblicke während des Spaziergangs zwei lustige Grauhörnchen, die Nüsse von einem hochgewachsenen Walnussbaum stibitzen – diese Idylle muss man erlebt haben.


Ein lustiges Grauhörnchen

17.30 Uhr Zurück am Ferienhaus werde ich von David freudig Willkommen geheissen. Der Bube präsentiert einen Eimer und vertellt, dass er das grosse Glück hatte, zwei Seesaiblinge zu fangen. Ich mache grosse Augen und vernehme, dass Maria die Lachsfische morgen im Olivenöl herausbraten wird – das gibt ein Festessen.
18.15 Uhr Ein nervenaufreibender Tag neigt sich langsam seinem Ende zu. Wir geniessen ein gemeinsames Abendessen in der guten Stube und tratschen nebenbei über dies und das. James legt besonders gute Laune an den Tag und unterbreitet, dass er morgen nach Toronto zurückfahren muss, um ein Konzert mit seiner Bande “FROG” zu bestreiten. Als ich deprimiert drein blicke, beruhigt mich James redlichst und sichert zu, spätestens am Samstag Abend zurück zu sein – wie schön.
19.00 Uhr Während draussen ein Kuckuck singt, machen wir es uns vor der Glotze bequem und versüssen uns den Abend mit der amerikanischen Serie “Fargo”. Ich lehne mich entspannt zurück und tauche in das Leben einer Polizistin ein, die im ländlichen Beminji in Minnesota einen Doppelmord aufklären muss – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach der zweiten Episode streiche ich die Segel und verabschiede mich ins Nebengebäude. Zum Abschluss dusche ich mich heiss ab und falle gähnend ins Bett. Gute Nacht.

9. August 2017 – Ein Ausflug nach Georgina

08.00 Uhr Ein neuer Morgen am Lake Simcoe bricht an und ich fühle mich blendend. Während aus dem Radiowecker ein schönes Lied der Sängerin Sara Evans dröhnt, stehe ich auf und stosse die Gästezimmertüre auf. Zu meiner Freude treffe ich Edelbert im Gang an und bringe heraus, dass er bereits geduscht und sich in Schale geworfen hat. Ferner vernehme ich, dass Hund Dixon zum See gelaufen ist, um etwas zu baden. Ich nicke eifrig und ziehe mich gähnend ins Bad zurück, um mich kalt abzuduschen – das tut gut.


Der Lake Simcoe

09.00 Uhr Sechzig Minuten später statte ich meinen Verwandten im Haupthaus einen Besuch ab und höre, dass die lieben Leute den Tag im “The ROC” verbringen möchten. Als ich genauer nachfrage, erzählt mein Bruder, dass die Freizeitanlage in der Kleinstadt Georgina seinen Besuchern einen 12 Meter hohen Kletterturm bietet. David schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass man dort auch Minigolf spielen kann.
09.30 Uhr Als ich kraftvoll in ein Honigbrot beisse und meine ausgetrocknete Kehle mit brühfrischen Bohnenkaffee spüle, überreicht mir Maria eine Hochglanzbroschüre aus dem hiesigen Tourismusbüro und beteuert, dass sie selbstverständlich nicht auf den Kletterturm steigen, sondern in Georgina etwas abschoppen wird. Da ich keine grosse Lust habe, alleine im Ferienhaus zu bleiben, ringe ich mich dazu durch, Maria kurzerhand zu begleiten. Auch Edelbert folgt meinem Beispiel und meint, dass er Zigaretten besorgen muss – wie unlöblich.


Bitte nicht qualmen

10.15 Uhr Kurz nach dem Zehnuhrläuten finden wir uns am JEEP meines Bruders ein und bemerken, dass wir im Geländewagen kaum Platz finden. Georg zuckt mit den Schultern und legt mir nahe, mit Edelbert und Maria im Winnebago zu reisen. Ich stimme zu und helfe meiner Schwägerin ins Wohnmobil. Danach scheuche Ich Dixon in den hinteren Teil des TRAVATOS und mache es mir zur Aufgabe, den PS-strotzenden Motor aufheulen zu lassen.
10.45 Uhr Während Georg mit den jungen Leute im JEEP vorausfährt, gleite ich am Seeufer entlang und erfahre von Maria, dass der weltbekannte Schauspieler Jim Carrey viele Jahre in Georgina gelebt hat – das ist mir Wurst.
11.30 Uhr Wenig später trudelt auf Marias I-Telefon (unlöblich: iPhone) eine Kurzdepesche ein und die Perle meldet, dass ihr Ehemann just im Moment am “The ROC” angekommen ist. Ich setze fachmännisch den Blinker und entgegne, dass auch wir unser Ziel in wenigen Augenblicken erreichen werden – wie aufregend.
12.15 Uhr Pünktlich zur Mittagszeit parken wir das Wohnmobil vor der “Sutton High School” und stellen fest, dass Georgina eine einladende Gemeinde ist. Ich nehme den Vierbeiner an die Leine und schlendere an der Seite meiner Schwägerin und dem Professor an liebevoll restaurierten Einfamilienhäusern vorbei. Natürlich kommt Dixon aus dem Schnüffeln gar nicht mehr heraus und stöbert im Dickicht sogar einen lustigen Igel auf – das macht Spass.

13.00 Uhr Nach einem Spaziergang durch den beschaulichen Stadtkern finden wir uns alsbald im “Giant Tiger” Kaufhaus wieder. Wir streben erheitert durch den Laden und freuen uns, nicht nur Anziehsachen und Zeitschriften sondern auch Lebensmittel sowie Autozubehörteile vorzufinden. Während Edelbert die feilgebotenen Hochglanzmagazine in Augenschein nimmt, wende ich mich den T Hemden zu und stosse auf ein preiswertes Hemd mit LAKE SIMCOE Aufdruck – wie schön.
13.45 Uhr Nachdem sich etliche Waren im Einkaufswagen angehäuft haben, begeben wir uns zur Kasse und begleichen die Rechnung mit Marias Kreditkarte. Im Anschluss vertreten wir uns auf der Hauptstrasse die Beine und kehren kurzerhand ins “Burger Bandit” Gasthaus ein. Um nicht Hunger leiden zu müssen, winken wir einer Kellnerin zu und ordern saftige Baconburger (löblich: Schinkenburger) mit Kartoffelspalten und Krautsalat.


Wir beissen kraftvoll zu

14.30 Uhr Nach der feinen Mahlzeit lotst uns Maria zu “Steve’s No Frills” und informiert, dass wir in diesem Lebensmittelgeschäft frisches Obst und Gemüse besorgen müssen. Ich schüttle entschieden den Kopf und gebe zu Protokoll, dass ich währenddessen mit Edelbert im benachbarten “Beer Store” (löblich: Bier Geschäft) nach dem Rechten sehen werde. Bevor meine Schwägerin Widerworte findet, eile ich von dannen, um gesundes Labatt Blau Bier sowie zwei Flaschen “Canadian Club” Whiskey einzukaufen.
15.15 Uhr Tütenbepackt laufen wir zum Wohnmobil zurück und plaudern über dies und das. Edelbert ist von Georgina sichtlich angetan und zögert nicht, am laufenden Band Photos zu knipsen – da kommt Freude auf.
15.45 Uhr Just als wir die Besorgungen in den Winnebago verladen, schrillt Marias Telefon. Die kleine Frau nimmt das Gespräch freudig an und verdeutlicht, dass ihr Ehemann und die Kinder nun nach Lake Gilford zurückfahren werden. Ich reibe mir die Hände und klemme mich augenblicklich hinters Lenkrad, um mit quietschenden Pneus davon zu rasen. Während der kurzweiligen Reise frönen wir dem Radioprogramm von KICX COUNTRY 106 und haben das Vergnügen, ein neues Lied aus Joe Nichols Feder zu hören.
16.45 Uhr Nach 50 zurückgelegten Kilometern kommen wir vor dem Ferienhaus zum halten und begrüssen Georg, David, James und Amanda herzlich. Selbstverständlich plappert mein Grossneffe ohne Unterlass und setzt uns darüber in Kenntnis, dass es eine Gaudi war, sich mit seinem Vater im Minigolf zu messen – das hört man gerne.
17.30 Uhr Weil das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, finden wir uns zeitnah am Esstisch ein und laben uns an vitaminreichen Sandwiches (löblich: Wurstbroten). Nebenbei planen wir die anstehenden Tage und kommen überein, dass wir Morgen nach Gilford fahren und Brennholz für den Winter besorgen sollten – wie unlöblich.
18.15 Uhr Mit vollem Magen gehe ich den Frauen bei der Hausarbeit zur Hand und merke an, dass ich ganz erschöpft bin und bald zu Bett gehen werde. Maria gähnt ebenfalls ausgiebig und sagt, dass der Tag ganz schön anstrengend war – das kann man laut sagen.
19.00 Uhr Schlussendlich mache ich es mir in der guten Stube bequem und schaue mir an Georgs und Edelberts Seite die Nachrichten an. Unter anderem lernen wir, dass sich heute der Atombombenabwurf auf die japanische Hafenstadt Nagasaki zum 72 mal jährt – wie schrecklich.

19.30 Uhr Zur besten Sendezeit gesellen sich Maria und Amanda zu uns und wir lassen den lauen Sommerabend bei der seichten Sitzkomödie (unlöblich: Sitcom) “Modern Family” ausklingen. Da mir langsam die Augen zufallen, stelle ich das Bierglas beiseite und ziehe mich ins Nebenhaus zurück. Gute Nacht.

7. August 2017 – Ein Ausflug nach Barrie

08.00 Uhr Ich wische mir den Schlaf aus den Augen und habe beim Blick aus dem Fenster das Vergnügen, im nahegelegenen Wald ein grasendes Reh zu sehen. Wie es sich gehört, hüpfe ich augenblicklich aus dem Bett und läute den jungen Morgen mit dem Frühsport ein. Unterdessen flitzt Hund Dixon kläffend zum Lake Simcoe und badet seine Pfoten im kühlen Nass – da kommt grosse Freude auf.


Hund Dixon badet

09.00 Uhr Nachdem ich mich erfrischt habe, eile ich zum Haupthaus und treffe Edelbert sowie meine Familie beim Frühstück an. Ich setze mich augenblicklich dazu und mache mich über hausgemachte Pfannkuchen her. Nebenbei plaudere ich mit meinen Tischnachbarn und bringe heraus, dass Georg den Vormittag auf dem “Harbourview Golfplatz” im Gilford verbringen wird. Ausserdem nimmt mich Maria skeptisch ins Visier und fordert mich auf, nach Barrie zu krusen und Lebensmittel einzukaufen. Als ich mich dem Professor zuwende, winkt er gelangweilt ab und meint, dass er vom heissen Wetter geschlaucht ist und mich nicht begleiten wird – das ist wieder typisch.
09.30 Uhr Weil auch Amanda und James keine Lust haben, die 130.000 Einwohner zählende Stadt zu besuchen, fasse ich den Entschluss, mich alleine auf den Weg zu machen. Mit hängendem Kopf leere ich mein Kaffeehaferl und lerne, dass ich neben Waren des täglichen Bedarfs auch Diät Cola, diverse Hochglanzmagazine, frisches Gemüse sowie DUNHILL Zigaretten für Amanda mitbringen muss – wie unlöblich.


Rauchen ist unlöblich

10.00 Uhr Wenig später setze ich mir die NY YANKEES Kappe auf und erhalte von James mehrere Dollarnoten mit dem Konterfei des kanadischen Politikers William Lyon Mackenzie King. Ich lasse das Geld in meiner Tschienstasche verschwinden und bitte David, mich zu begleiten. Zudem stelle ich dem 11jährigen ein Eis in Aussicht und gebe zu Protokoll, dass wir uns auch in einem Spielzeuggeschäft umsehen werden.
10.15 Uhr Nach kurzem Zögern folgt mit der Bube zum Wohnmobil und macht es sich auf dem Beifahrersitz bequem. Ich lasse schmunzelnd den Motor aufheulen und kruse hupend vom Hof. Um nicht durch die Kleinstadt Innisfil rasen zu müssen, folge ich der Gemeindestrasse 3 gen Westen und fahre zügig auf den Highway 400 auf, der uns im Handumdrehen nach Barrie bringt. Unterdessen weise ich auf die Tatsache hin, dass sich die Strasse auf knapp 350 Kilometern vom Huronsee bis nach Toronto erstreckt – wie schön.
11.00 Uhr Als erstes steuern wir den M&M Food Market an der Minet’s Point Road an und machen es uns zur Aufgabe, gesunde Fleisch- und Wurstwaren einzukaufen. Darüber hinaus nehme ich den von Amanda handschriftlich aufgesetzten Einkaufszettel in Augenschein und sehe mich ausserdem genötigt, zwielichtige Pflegeprodukte zu den anderen Waren zu legen – was muss ich denn noch alles ertragen.
12.00 Uhr Nach einer geschlagenen Stunde schleppen wir die Einkaufstüten zum Auto und kommen überein, dass wir als nächstes ein Delikatessgeschäft am Lakeshore Drive ansteuern müssen. David klatscht freudig in die Hände und lotst mich ruckzuck zur besagten Adresse.


Ich erwerbe gesunde Petersilie

12.45 Uhr Endlich treffen wir am Ziel ein und freuen uns, direkt neben Margarete’s Deli einen Tabakladen sowie eine Eisdiele zu entdecken. Verschwitzt laufen wir in den Feinkostladen und ordern vier Salatköpfe, Möhren, Petersilie sowie herzhaften Oka Cheese. Während die Verkäuferin die Produkte in Plastiktüten stopft, erzählt David, dass der Oka Käse in Quebec hergestellt wird und zu den beliebtesten Käsesorten Kanadas zählt – jaja.
13.30 Uhr Zu guter Letzt kaufen wir vier Schachteln DUNHILL Glimmstängel und kehren dann in die Eisdiele ein, um bei einer zuvorkommenden Kellnerin zwei grosse Eisbecher mit Sahne in Auftrag zu geben. Als ich zum Löffel greife, plappert David munter drauf los und verrät, dass er noch zwei Wochen am Lake Simcoe bleiben wird. Ich schlage in die gleiche Kerbe und verrate, dass ich ihm selbstverständlich Gesellschaft leisten werde. Mein Grossneffe ist begeistert und meint, dass wir in der kommenden Woche wieder nach Barrie fahren könnten.
14.15 Uhr Nachdem wir einen Spaziergang entlang des Lakeshore Drives unternommen und die an der Kempenfelt Bay vor Anker liegenden Motorboot beäugt haben, kehren wir zum WINNEBAGO zurück und treten die Heimfahrt an. Ich beschleunige das Wohnmobil auf schwindelerregende 40 Meilen pro Stunde und fröne während der Reise dem Qualitätsprogramm von KICX COUNTRY 106 – was kann es schöneres geben.


Es gibt Kuchen – wie schön

15.00 Uhr Pünktlich zum Dreiuhrläuten sind wir wieder in Gilford Beach und treffen Georg, Maria, James, Amanda und Edelbert beim Kaffeekränzchen an. Wir schleppen nörgelnd die Einkaufstüten ins Haus und setzen uns dann zu den anderen, um brühfrischen Bohnentrunk zu trinken. Maria versorgt uns lächelnd mit köstlichem Käsekuchen und beteuert, dass Morgen die McMullonds zum Mittagessen vorbeikommen werden – das ist mir Wurst.
16.00 Uhr Weil mir langsam die Augen zufallen, ziehe ich es vor, zum See zu schlendern und mich in einen Liegestuhl zu setzen. Dixon folgt meinem Beispiel und macht es sich vor meinen Füssen bequem – wie schön.
17.00 Uhr Nach einer Stunde weckt mich Edelbert und berichtet, dass Maria bald das Abendessen servieren wird. Ich lecke mir die Lippen und lasse es mir nicht nehmen, am Terrassentisch Platz zu nehmen. Meine Schwägerin lässt nicht lange auf sich warten und fährt reich belegte Wurstbrote auf – schmeckt gar nicht schlecht.

18.00 Uhr Nachdem wir die Geschirrspülmaschine in Betrieb gesetzt haben, legen wir im klimatisierten Wohnzimmer die Beine hoch und bedienen uns aus Georgs reichhaltiger Film- und Seriensammlung. James fischt lachend eine DVD aus dem Regal und sagt, dass wir uns den Abend mit dem 1980er Jahre Lichtspielhauserfolg “The Burbs” (auf deutsch: Meine teuflischen Nachbarn) versüssen werden. Ich lehne mich neugierig zurück und tauche in die Welt von Familie Peterson ein, die sich mit sehr sonderbaren Nachbarn herumschlagen muss – wie lustig.
20.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung stelle ich das Bierglas beiseite und begleite Dixon noch einmal an den See. Anschliessend verabschiede ich mich ins Nebengebäude und bette mich gähnend zur Ruhe. Gute Nacht.

3. August 2017 – Eine Wanderung zum West Holland River

08.00 Uhr Ich werde pünktlich zum Achtuhrläuten von Georg geweckt. Mein Bruder tippt auf seine moderne Outdoor (löblich: Freiland) Uhr mit integriertem GPS Empfänger und erinnert, dass wir gleich zu einer Wanderung entlang des Lake Simcoe aufbrechen werden. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und lasse meinen Bruder wissen, dass ich nur kurz duschen werde – was muss ich denn noch alles ertragen.
08.30 Uhr Dreissig Minuten später werde ich in der Küche vorstellig und sehe mich dem Gelächter der Anderen ausgesetzt. James tippt sich an die Stirn und wirft ein, dass ich mich der geplanten Wanderung zur Mündung des West Holland Flusses kaum in kurzen Hosen anschliessen kann. Mein Grossneffe schlägt in die gleiche Kerbe und ermutigt mich, lange Beinkleider anzuziehen und das Hawaiihemd gegen ein Multifunktions-Shirt auszutauschen. Missmutig mache ich kehrt und präsentiere mich nach wenigen Minuten in einer dunkelblauen Tschienshose und einem modischen Flanellhemd. Währenddessen füllt Maria meine Kaffeetasse mit brühfrischem Bohnentrunk auf und informiert, dass es eine Gaudi werden wird, den Keswick Marsh (löblich: Keswick Sumpf) zu sehen und die neuen Nachbarn an der Cook’s Bay (löblich: Cooks Bucht) zu besuchen – das kann ja heiter werden.


Maria brüht Kaffee auf / Bild: Nevit Dilmen / CC BY-SA 3.0

09.30 Uhr Sechzig Minuten später verfrachtet Georg etliche Getränkedosen, vitaminreiche Wurst- und Käsebrote sowie eine Tube mit Sonnenkreme in einen lindgrünen Rucksack. Selbstverständlich erhebe ich augenblicklich den Zeigefinger und stelle klar, dass ich den Ranzen ganz bestimmt nicht schultern werde. Mein Verwandter winkt demonstrativ ab und sagt, dass James das Gepäckstück schleppen wird – wie beruhigend.
10.00 Uhr Nachdem ich Dixon an die Leine genommen haben, brechen wir zu einem ausgedehnten Spaziergang entlang des Westufers des Lake Simcoe auf. Mit einem lustigen Lied auf den Lippen folge ich meinen Bekannten und nutze die Gelegenheit, um ausgiebig mit Edelbert zu tratschen. Der schlaue Mann legt beste Laune an den Tag und meint, dass er es kaum noch erwarten kann, Morgen nach Barrie zu krusen und sich auf dem “Kempenfest” zu amüsieren. In diesem Zusammenhang erfahre ich, dass das alljährlich stattfindende Volksfest viele Besucher aus dem Umland anlockt – das hört sich verlockend an.
11.00 Uhr Nach einer Stunde nähern wir uns einer schäbigen Blockhütte und Georg erzählt, dass diese Bruchbude einer steinreichen Familie aus Toronto als Sommersitz dient. James lacht laut und beteuert, dass dieser Schuppen der Waldhütte aus dem Gruselfilm “Tanz der Teufel” (auf englisch: The Evil Dead” gleicht. Bevor ich Worte finde, gesellt sich ein rothaariger Heini an unsere Seite und stellt sich uns als Gail McMullond (65) vor. Der Angeber lädt uns auf seine morsche Veranda ein und zögert nicht, selbstzubereitete Holunderlimonade aufzufahren. Darüber hinaus lernen wir auch Frau McMullond (49) kennen und bringen heraus, dass die Beiden Mitte der 1990er Jahre mit zwielichtigen Börsenspekulationen Millionen verdient haben – wie unlöblich.


Der Lake Simcoe

11.30 Uhr Während wir unsere Kehlen ölen, redet der Hausbesitzer ohne Unterlass auf uns ein und verdeutlicht, dass er im Frühjahr zwei Hektar Land am Lake Simcoe gekauft hat und in Kürze eine stattliche Herrschaftsvilla erbauen wird. Natürlich verwickelt Georg den Rotschopf in ein Fachgespräch und vergisst auch nicht, auf seine Baufirma zu verweisen – gleich platzt mir der Kragen.
12.30 Uhr Nachdem wir die Wurstbrote verzehrt haben, setzen wir unsere Wanderung fort und finden uns bald an der Mündung des West Holland Rivers wieder. Während Edelbert seine Kamera zückt und Photos am laufenden Band knipst, wische ich mir mit der Hand über das schweissnasse Gesicht und weise auf die Tatsache hin, dass mich die Moskitos in den Wahnsinn treiben. Maria gibt mir Recht und schlägt vor, dass wir nun kehrt machen und den Heimweg antreten sollten – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.


Hilfe, die Moskitos kommen

13.00 Uhr Als wir durch den Keswick Sumpf trotten, meldet sich Georg zu Wort und belehrt, dass in dieser Gegend viele Dexter Rinder gezüchtet werden. Ich zucke mit den Schultern und erkundige mich bei James, wie es mit seiner Musikkarriere vorangeht. Mein löblicher Neffe schenkt mir ein Lächeln und entgegnet, dass er sich vor wenigen Wochen einer neuen Rockkapelle namens “FROG” angeschlossen hat – das hört sich spannend an.
14.00 Uhr Als der Zeiger meiner ROLEX auf 2 zugeht, erreichen wir endlich das Ferienhaus. Ich lasse mich erschöpft auf der Terrasse nieder und gebe vor, dass ich heute keinen Finger mehr rühren werde. Zudem bitte ich Maria, mir ein kühles Bier aus dem Eiskasten zu holen – immerhin kann ich mich nicht um alles kümmern.
15.00 Uhr Just als mir die Augen zufallen, stürzt Dixon kläffend zum Seeufer und macht es sich zur Aufgabe, zwei freche Stockenten zu verjagen. Ich lache laut und nehme mir das Recht heraus, aus den verschwitzten Klamotten zu schlüpfen und mich in die kühlen Fluten zu stürzen – was kann es schöneres geben.


Hund Dixon ist brav

16.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, ein loderndes Grillfeuer zu entfachen und für ein nahrhaftes Abendessen zu sorgen. Mit vereinten Kräften füllen wir Holzkohle in den Grill und stecken die in Spiritus getränkten Grillbriketts in Brand. Im Anschluss nehmen wir die gestern gefangenen Fische aus und sorgen im Handumdrehen für ein perfektes Nachtmahl – wie gut das duftet.
17.00 Uhr Endlich können wir uns an den Esstisch setzen und die Jause in vollen Zügen geniessen. Unter anderem kommt meine Schwägerin auf Guido zu sprechen und mutmasst, dass das schwarze Schaf der Familie bestimmt bald am Lake Simcoe eintreffen wird. Georg schüttelt entschieden den Kopf und meint, dass er den Gammler im Fall der Fälle eigenhändig vom Hof jagen wird – das hört man gerne.
19.00 Uhr Nach der Mahlzeit lassen wir den Abend vor der Glotze ausklingen und folgen interessiert den Nachrichten. Nebenher nippe ich zufrieden an einer Labatt Bierflasche und erkläre Edelbert, dass ich es mir durchaus vorstellen könnte, für immer am Lake Simcoe zu leben.


Das Bier fliesst in Strömen

20.00 Uhr Nachdem sich David auf sein Zimmer zurückgezogen hat, schalten wir auf den “MysteryTV” Sender um und geben uns der Schauerserie “The Living and the Dead” (löblich: Die Lebenden und die Toten) hin. Wir amüsieren uns köstlich und tauchen in das Leben eines englischen Farmers ein, der zum Ende des 19. Jahrhunderts einen Bauernhof bewirtschaftet und gegen übernatürliche Phänomene ankämpfen muss.
21.00 Uhr Als die erste Episode zu Ende geht, strecke ich mich ausgiebig und rufe Dixon ins Haus. Völlig erschöpft schleppe ich mich ins Bad und dusche mich kalt ab. Zu guter Letzt lösche ich das Licht und lege mich schlafen. Gute Nacht.