9. März 2018 – Holzarbeit

08.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und werfe mir den Morgenmantel über. Ferner schlüpfe ich in die bequemen Mondschuhe und statte dann meine Schwägerin im Haupthaus einen Besuch ab. Ich treffe die Perle in der Küche an und erfahre, dass Georg und Edelbert mit Hund Dixon zum See spaziert sind, um dort Zigarren zu rauchen. Natürlich rolle ich spornstreichs mit den Augen und kündige an, dass ich mich nun frisch machen werde.


Hund Dixon amüsiert sich in der Wildnis

09.00 Uhr Nach einer warmen Dusche kehre ich in die gute Stube zurück und leiste den lieben Menschen bei der wichtigsten Mahlzeit des Tages Gesellschaft. Mein Bruder nippt zufrieden am Kaffeebecher und sagt, dass wir nach dem Frühstück das Brennholz in der Scheune verstauen müssen. Edelbert nickt eifrig und wirft ein, dass er nach der Arbeit nach Gilford krusen und in “Mrs. Betty’s Mercantile Shop” süffiges Bier einkaufen wird. Darüber hinaus erfahre ich, dass der Professor auch Vaseline besorgen möchte. Als ich grosse Augen mache, verweist der gute Mann auf seine spröden Lippen und beteuert, dass das eiskalte Wetter für seine empfindliche Haut ganz und gar nicht zuträglich ist. Ich lache laut und stelle klar, dass wir morgen sowieso nach Toronto zurückkehren und dann die Vorzüge einer Millionenmetropole geniessen werden – das wird ein Spass.
09.45 Uhr Kurz vor dem Zehnuhrläuten klatscht Georg in die Hände und ermutigt uns, in die Gänge zu kommen. Ich folge meinem Verwandten kopfschüttelnd nach draussen und stelle mit grosser Sorge fest, dass der örtliche Holzhändler am Mittwoch einen stattlichen Haufen angeliefert hat. Zu allem Überfluss überreicht mit mein Bruder ein Paar Arbeitshandschuhe und mutmasst, dass wir das Holz innerhalb von dreissig Minuten in der Scheune verstaut haben werden – das glaube ich kaum.


Morgen krusen wir nach Toronto – wie schön

10.30 Uhr Während wir das Holz auf Edelberts quietschende Schubkarre hieven, frage ich Georg bezüglich des Wochenendes aus und lerne, dass wir morgen Früh dem Lake Simcoe Lebewohl sagen und nach Toronto rasen werden. Ferner plappert der gute Mann, dass wir Abends die Kinder im Stadthaus Willkommen heissen und ein opulentes Abendessen geniessen werden – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.
11.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 11 zugeht, kommt Georg auf den anstehenden Theaterbesuch am Sonntag zu sprechen und verdeutlicht, dass wir im renommierten “Lower Ossington Theatre” das schöne Musical “Cabaret” sehen werden. Mein Gegenüber geht noch weiter und informiert, dass das Stück erstmals im Jahre 1966 am New Yorker Broadway welturaufgeführt wurde – das soll mir auch Recht sein.
12.00 Uhr Endlich haben wir den letzte Holzscheid auf die Schubkarre geworfen und können die Arbeit beenden. Ich wische mir mit dem Handrücken über die Stirn und merke an, dass ich nun einen Kaffee vertragen könnte. Edelbert schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass ausserdem ein reichhaltiges Mittagessen nicht schaden kann. Da das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, stellen wir die Schubkarre in die Scheune zurück und eilen mit Dixon im Schlepptau ins Haupthaus. Maria begrüsst uns überschwänglich und bittet uns, am Esstisch platz zu nehmen – das lassen wir uns nicht zweimal sagen.


Hund Dixon ist brav

12.30 Uhr Wenig später serviert die Dame des Hauses köstliche Schweineschnitzel mit Bohnen und Kartoffelbrei. Weil mein Magen knurrt, greife ich augenblicklich zum Besteck und nehme mir auch das Recht heraus, meine trockne Kehle mit süffigem Rotwein zu spülen. Nebenher tratschen wir angeregt und kommen überein, dass wir den Nachmittag etwas ruhiger gestalten sollten. Ich atme tief durch und kann es kaum noch erwarten, in spätestens 24 Stunden nach Toronto zurückzufahren und die Seele in Georgs luxuriösem Stadthaus baumeln zu lassen.
13.30 Uhr Nach der Jause bette ich mich in der warmen Wohnstube zur Ruhe und schliesse die Augen. Während meine Verwandten den Abwasch erledigt und Edelbert seine Nase in ein Buch steckt, döse ich ein und träume von meiner kultivierten Villa im Rentnerparadies Florida.
14.30 Uhr Ich öffne die Augen und registriere, dass Maria mittlerweile Kaffee aufgebrüht hat. Ruckzuck geselle ich mich zu den anderen und bekomme ein Heissgetränk sowie eine Zimtschnecke vorgesetzt. Während ich kraftvoll zubeisse, deutet Georg nach draussen und bringt einen gemeinsamen Spaziergang zur Sprache – wie schön.


Ich beisse kraftvoll zu

15.00 Uhr Eingepackt in dicke Mäntel, Mützen und Handschuhe, verlassen wir das Haus und folgen dem Trampelpfad zum Seeufer. Während Edelbert dem Vierbeiner Stöckchen zuwirft, tausche ich mich mit Georg aus und vernehme, dass Edelbert aus “Mrs. Betty’s Mercantile Shop” auch eine Flasche kanadischen Whiskey mitgebracht hat. Mein Bruder leckt sich die Lippen und sagt, dass wir uns beim heutigen Fernsehabend ein Stamperl genehmigen sollten – dazu sage ich nicht nein.
17.00 Uhr Nach einer zweistündigen Wanderung treffen wir wieder im Ferienhaus ein. Ich stelle die Mondstiefel völlig erschöpft an den Kamin und lasse Maria wissen, dass ich grossen Hunger habe. Meine Schwägerin zeigt Verständnis und richtet kurzerhand eine Wurst- und Käseplatte an – wie schön


Labatt Blau ist ein sehr süffiges Bier

18.00 Uhr Ein anstrengender Tag geht langsam zu Ende und wir entspannen uns bei Labatt Blau Bieren und Knabbereien im Wohnzimmer. Nach den CNN Abendnachrichten wechseln wir auf HBO und frönen dem spannenden Western “In A Valley Of Violence” (löblich: In einem Tal der Gewalt).
19.00 Uhr Wir amüsieren uns köstlich und werden Zeugen, wie ein eigensinniger Heini gemeinsam mit seiner Hündin eine trostlose Wüste auf dem Weg nach Mexiko durchstreift. Dummerweise trifft er alsbald auf gemeingefährliche Ganoven, die nichts gutes im Schilde führen – das ist ja allerhand.
21.00 Uhr Kurz vor dem Neunuhrläuten geht der Film zu Ende und ich ziehe mich gähnend ins Gästezimmer zurück, um das Bett aufzuschütteln und die Heizung aufzudrehen. Zu guter Letzt wünsche ich Dixon süsse Träume und lösche das Licht. Gute Nacht.

7. März 2018 – Coydogs und Lebendfallen

08.00 Uhr Der fünfte Tag am Lake Simcoe bricht an und ich erkenne beim Blick zum See, dass Hund Dixon auch schon auf den Beinen ist und ausgelassen am Ufer spielt. Weil ich nicht zum alten Eisen zähle, hüpfe ich spornstreichs aus dem Gästebett und nehme mir das Recht heraus, gähnend in der Nasszelle zu verschwinden.
08.45 Uhr Nach der Morgenwäsche schlüpfe ich in wärmende Kleidung und geselle mich trotz der Eiseskälte zu Georg und Edelbert. Während die Herren dicke Zigarren rauchen, spähe ich zum anderen Ufer und mutmasse, dass uns der Winter noch längere Zeit erhalten bleiben wird. Mein Bruder fabriziert lustige Rauchringe und entgegnet, dass der Wetterdienst für das Wochenende mildere Temperaturen vorhersagt. Ich atme tief durch und denke daran, wie schön es doch wäre, im Sonnenscheinstaat zu sein und einen ausgedehnten Strandspaziergang zu unternehmen – leider kann man im Leben nicht alles haben.


Eis und Schnee am Lake Simcoe

09.30 Uhr Fröstelnd eilen wir ins Haupthaus und werden von Maria mit einem opulenten Frühstück begrüsst. Darüber hinaus füllt die Perle gesundes Trockenfutter in den Napf des Haustieres und unkt, dass der Vierbeiner zu viele Kilos auf den Rippen hat. Ich winke demonstrativ ab und antworte, dass mein tierischer Begleiter seit vielen Jahren sein Idealgewicht hält und sich bester Gesundheit erfreut. Anschliessend mache ich mich über die Jause her und lote aus, ob wir einen Spaziergang unternehmen wollen. Leider windet sich meine Schwägerin aus der Verantwortung und unterbreitet, dass sie die Vormittagsstunden ausnutzen wird, um Wäsche zu waschen – jaja.
10.15 Uhr Kurz nach dem Zehnuhrläuten setze ich mir meine Wollmütze auf und animiere Georg und Edelbert, sich der Wanderung entlang des Sees anzuschliessen. Die Männer nicken eifrig und zögern nicht, ihre dicken Winterjacken anzuziehen und Dixon an die frische Luft zu scheuchen.


Es ist bitterkalt

10.45 Uhr Während der Rüde durch den Schnee flitzt, folgen wir einem Trampelpfad zum Wald und werden plötzlich auf Spuren aufmerksam, die von einem anderen Hund stammen könnten. Mein Bruder legt den Zeigefinger an die Unterlippe und berichtet, dass in dieser Gegend immer wieder sogenannte Coydogs gesichtet werden. Ich mache grosse Augen und bringe heraus, dass die hier einst heimischen Chippewas Indianer gewöhnliche Haushunde mit Coyoten kreuzten, um eine besonders widerstandsfähige Rasse zu bekommen. Edelbert schnäuzt kräftig in ein Taschentuch und meint, dass es wohl klüger wäre, Dixon an die Leine zu nehmen – wie wahr.


Dixons Pfotenabdruck im Schnee

11.30 Uhr Nachdem wir uns durch das Waldstück gekämpft haben, erreichen wir eine Lichtung und haben einen wunderschönen Ausblick auf die Cook’s Bay. Ferner nähern wir uns auch einer Blockhütte, die von einer frankokanadischen Familie als Sommersitz genutzt wird. Mein Bruder ist bestens informiert und beteuert, dass die McMullonds die Bruchbude während der letzten Monate aufwendig renoviert und sogar mit Solarpaneelen ausgestattet haben. Ich staune Bauklötze und vernehme, dass die Heinis nun in der Lage sind, während der warmen Jahreszeit Strom und sogar Warmwasser zu erzeugen – das ist ja allerhand.
12.30 Uhr Zur Mittagszeit stehen wir endlich wieder vor dem Ferienhaus. Wie es sich gehört, klopfen wir uns den Schnee von den Schuhen und genehmigen uns in der warmen Stube brühfrischen Bohnenkaffee. Maria fährt ausserdem vitaminreiche Wurstbrote auf und plappert, dass während unser Abwesenheit der örtlicher Gemischtwarenhändler Brennholz angeliefert hat – das soll mir auch Recht sein.
13.15 Uhr Nach der opulenten Brotzeit lasse ich mich erschöpft auf dem Kanapee nieder und schliesse die Augen. Alsbald döse ich ein und träume von Frau Pontecorvo, die sich just im Moment die Sonne im Rentnerparadies auf den Kopf scheinen lässt – wie ungerecht.
14.15 Uhr Kurze Zeit später wird die Ruhe durch das Röhren eines Dieselmotors unterbrochen. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und werde Zeuge, wie Georg die Pforte öffnet und einen bärtigen Heini namens Frank begrüsst. Ich spitze die Ohren und erfahre, dass Herr Frank ein waschechter Wildhüter ist und unweit des Feriendomizils zwei Lebendfallen aufgestellt hat. Ausserdem höre ich, dass es bis Morgen nicht anzuraten ist, Hund Dixon frei herumlaufen zu lassen – was müssen wir denn noch alles ertragen.


Maria verwöhnt und mit Kaffee und Kuchen

15.00 Uhr Nachdem sich Herr Frank winkend verabschiedet hat, ruft uns meine Schwägerin an den Kaffeetisch und serviert selbstzubereiteten Gugelhupf mit Schlagobers. Natürlich verfrachte ich ein stattliches Stück auf meinen Teller und erfahre, dass wir noch bis zum kommenden Samstag in der Wildnis bleiben werden. Ferner erzählt Georg, dass wir Sonntags einen gepflegten Einkaufsbummel in Toronto unternehmen und am Abend ins Theater gehen werden. Obgleich ich Einspruch einlege, lässt mein Bruder nicht locker und berichtet, dass er bereits sündteure Eintrittskarten für das preisgekrönte Bühnenstück “Cabaret” besorgt hat – wie schrecklich.


Ich vermisse mein Zuhause in Florida

16.00 Uhr Da es für das Abendessen noch zu früh ist, nehme ich den Vierbeiner an die Leine und vertrete mir die Beine. Nebenher rufe ich in Naples an und setze Frau Pontecorvo über meine Erlebnisse in Ontario in Kenntnis. Ich lasse die letzten Tage Revue passieren und merke an, dass ich das schöne Wetter in Florida sehr vermisse.
17.00 Uhr Ein nervenaufreibender Tag neigt sich langsam seinem Ende zu und Maria verwöhnt uns mit panierten Saiblinge und Knoblauchbrot auf. Wir geniessen das Abendessen in vollen Zügen und verabreden, dass wir in den nächsten Tagen das angelieferte Holz in der Scheune verstauen sollten – das hat gerade noch gefehlt.
18.30 Uhr Nach der reichhaltigen Mahlzeit lassen wir den Abend vor der Glotze ausklingen und lauschen dem Knistern des Kaminfeuers. Nebenbei trinken wir süffiges Labatt Bier und machen uns bei den Nachrichten über die Geschehnisse in der Welt schlau.

19.00 Uhr Zur besten Sendezeit bedienen wir uns aus Georgs reichbestückter Filmsammlung und geben uns dem Lichtspielhauserfolg “It” (auf deutsch: Es) hin. Die Romanadaption des Gruselautors Stephen King erzählt von unterbelichteten Jugendlichen, die es mit einem mordenden Clown zu tun bekommen – wie unheimlich.
21.15 Uhr Nach 135 nervenaufreibenden Minuten flimmert endlich der Abspann über die Mattscheibe. Ich wische mir schnaufend den Angstschweiss von der Stirn und verabschiede mich mit Hund Dixon im Schlepptau ins Nebengebäude. Zu guter Letzt lösche ich das Licht und lege mich schlafen. Gute Nacht.

5. September 2017 – Von Nashville, TN nach Birmingham, AL

08.00 Uhr Weil wir am Samstag das “Live On the Green” Freiluftkonzert am “Public Square Park” besucht und uns auch gestern in einschlägigen Musikkneipen in Nashville, TN vergnügt haben, fällt mir heute das Aufstehen besonders schwer. Erst nach kurzem Zögern werfe ich die Bettdecke beiseite und schleppe mich seufzend ins Bad.


Nashville muss man gesehen haben

09.00 Uhr Nachdem ich mich kalt abgeduscht und meinen trocknen Hals mit 7 UP Limonade gespült habe, werfe ich meine Habseligkeiten in die Reisetasche und gebe Hund Dixon zu verstehen, dass wir Nashville bald Lebewohl sagen werden. Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, eile ich mit dem Gepäck zum WINNEBAGO und mache es mir anschliessend zur Aufgabe, mit der Faust gegen Edelberts Moteltüre zu hämmern. Der Professor öffnet spornstreichs die Pforte und beteuert, dass er in dreissig Minuten abfahrtbereit sein wird.
09.30 Uhr Da in unmittelbarer Nachbarschaft zum “Super 8 Motel” ein Wohngebiet angrenzt, nehme ich Dixon an die Leine und schlendere an lustigen Einfamilienhäusern vorbei, die mit wehenden Fahnen geschmückt sind. Nebenher rufe ich bei Sandra an und erfahre, dass das Kind noch immer im Kreisverwaltungsreferat schuften muss. Meine Mieterin gibt sich deprimiert und erzählt, dass sie unzählige Genehmigungen für das Oktoberfest ausstellen muss und fast in Minutentakt von Anrufern terrorisiert wird. Ich zucke mit den Schultern und lasse die Maid wissen, dass das Wochenende nicht mehr lange auf sich warten lässt. Sandra nickt eifrig und berichtet, dass sie sich entschlossen hat, im Oktober nach Florida auszufliegen – gleich platzt mir der Kragen.


Sandra möchte nach Florida ausfliegen

10.15 Uhr Kurz nach dem Zehnuhrläuten stehe ich wieder auf dem Motelparkplatz und werde Zeuge, wie Edelbert seinen Rollkoffer ins Wohnmobil hievt. Der schlaue Mann schnauft wie ein Walross und sagt, dass nun ein reichhaltiges Frühstück nicht schaden kann. Ich schlage in die gleiche Kerbe und steuere ruckzuck eine “Waffle House” Schnellgaststätte an der Trinity Lane an. Weil das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, ordern wir zwei “Texas Bacon Breakfasts” mit Kaffee und frischgepresstem Orangensaft – schmeckt gar nicht schlecht.
11.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 11 zugeht, hüpfen wir in den WINNEBAGO und vereinbaren, dass uns die heutige Tagesetappe nach Birmingham in Alabama führen soll. Voller Vorfreude fahren wir auf die Interstate 65 auf und preschen radiohörend nach Süden. Nebenbei lassen wir die letzten Tage Revue passieren und kommen überein, dass es immer wieder ein grosser Spass ist, durch Nashville zu flanieren und angesagte Bars zu besuchen – wie aufregend.


Wir folgen der Interstate 65 nach Süden

12.00 Uhr Während wir Cornersville passieren und der Grenze zum Nachbarstaat Alabama immer näher kommen, erfahre ich vom Professor, dass sich die I-65 von Chicago bis nach Mobile am Golf von Mexiko schlängelt. Ich schnalze anerkennend mit der Zunge und trete das Gaspedal bis zum Anschlag durch – da kommt Freude auf.
13.00 Uhr Eine Stunde später erreichen wir Decatur am Tennessee River und fassen den Entschluss, eine kleine Pause einzulegen. Wir parken den TRAVATO vor “Milo’s Hamburger Restaurant” und nehmen uns das Recht heraus, saftige Hamburger mit gekringelten Kartoffelstäben zu bestellen.
13.30 Uhr Als ich kraftvoll zubeisse, kommt Edelbert auf das östlich gelegene Huntsville zu sprechen und belehrt, dass dort in den frühen 1960er Jahre ein wichtiges NASA Testgelände beheimatet war. Ich mache grosse Augen und lerne weiter, dass die Einrichtung unter Wernher von Brauns Leitung stand – das ist ja allerhand.

14.15 Uhr Um keine Wurzeln zu schlagen, bezahlen wir die Zeche in Bar und verschaffen Dixon etwas Auslauf. Danach setzen wir unsere Reise fort und erfreuen uns an der üppigen Vegetation des wunderschönen Staates. Nebenbei frönen wir dem Programm eines lokalen Nachrichtensenders und bringen heraus, dass sich in der Karibik ein verheerender Tropensturm zusammenbraut. Laut aktuellen Messungen hat Hurrikan Irma während der letzten Stunden dramatisch an Kraft gewonnen und scheint sich zu dem stärksten Sturm entwickeln, der jemals auf dem offenen Atlantik gemessen wurde – wie furchtbar.


Der Hurrikan Irma wütet in der Karibik

15.15 Uhr Nach 200 Meilen endet unsere Reise vor einer einladenden “Days Inn” Herberge an der Arkadelphia Road in Birmingham. Hund Dixon springt kläffend aus dem Wohnmobil und lässt es sich nicht nehmen, die begrünte Umgebung zu inspizieren. Währenddessen werden wir am Empfang vorstellig und mieten zwei Zimmer im dritten Obergeschoss zu je 85 Dollars an.
16.00 Uhr Nachdem ich nach Dixon gerufen habe, fahren wir mit dem Aufzug nach oben und sind von den Räumlichkeiten sehr angetan. Um etwas Ruhe zu bekommen, schlüpfe ich aus den Flip Flops und falle erschöpft aufs Bett. Bereits nach wenigen Augenblicken döse ich ein und träume von meiner lieben Familie im fernen Kanada.


Ich schlüpfe aus den Flip Flops

17.00 Uhr Kurze Zeit später pocht Edelbert an die Türe und sagt, dass er die Spendierhosen angezogen hat und mich ins benachbarte “Popeye’s” Restaurant einladen wird. Als ich demonstrativ abwinke und klarstelle, dass ich keinen Spinat esse, klopft sich der Professor lachend auf die Schenkel und informiert, dass in besagtem Restaurant köstliche Hähnchen serviert werden – das hört sich verlockend an.
18.00 Uhr Während wir frittierte Hühnerklumpen mit frischen Bohnen und Softdrinks (löblich: Weichgetränke) geniessen, planen wir die kommenden Tage und beschliessen, dass wir Morgen bis nach Greenville in Alabama vorstossen werden – das wird ein Spass.
19.00 Uhr Nach der reichhaltigen Jause vertreten wir uns die Beine und statten einer CHEVRON Tankstelle einen Besuch ab, um mehrere Dosen Budweiser einzukaufen. Im Anschluss spazieren wir zum Motel zurück und ölen unsere staubtrocknen Kehlen am hauseigenem Schwimmbecken – das tut gut.
20.00 Uhr Ein langer und nervenaufreibender Tag neigt sich langsam aber sicher seinem Ende zu. Ich verabschiede mich vom Professor und serviere dem Vierbeiner zu guter Letzt eine stattliche Portion ROYAL CANIN Trockenfutter. Anschliessend dusche ich mich kalt ab und lege mich schlafen. Gute Nacht.

29. August 2017 – Auf dem Macdonald-Cartier Freeway nach Westen

08.00 Uhr Der Radiowecker springt an und ich rolle mich sportlich aus dem Gästebett. Weil wir heute unsere Zelte am Lake Simcoe abbrechen werden, schüttle ich die Bettdecke auf und vergesse auch nicht, meine im Nachttischkasten verstauten Habseligkeiten in den Rollkoffer zu stecken. Anschliessend wasche ich Dixons Trinknapf aus und erkläre dem Vierbeiner, dass wir bald auf grosse Reise gehen und nach Florida krusen werden.


Uns steht eine lange Reise nach Florida bevor

09.00 Uhr Nachdem ich mich frisch gemacht habe, sehe ich nach Edelbert und bemerke, dass der schlaue Mann mittlerweile sein Ränzlein geschnürt und sich zum Haupthaus verabschiedet hat. Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, schnappe ich mir das Reisegepäck und scheuche Dixon nach draussen. Unterdessen blicke ich wehmütig zum Lake Simcoe und komme zu dem Schluss, dass der Aufenthalt sehr erholsam war.
09.30 Uhr Während ich im Kreise meiner Liebsten das Frühstück einnehme, plappert Georg ohne Unterlass und informiert, dass er Morgen nach Toronto zurückfahren wird. Amanda schlägt in die gleiche Kerbe und kündigt an, dass sie den Tag ausnutzen wird, um das Ferienhaus zu putzen. Ich seufze laut und stelle klar, dass uns heute eine 280 Meilen lange Fahrt bevorsteht. Edelbert reibt sich die Hände und merkt an, dass wir am frühen Abend die Grenze überqueren und die Nacht in Detroit, MI verbringen werden. Georg wird sogleich hellhörig und legt uns nahe, in Hamilton eine kurze Pause einzulegen und seine Tochter zu besuchen – das werden wir erst noch sehen.
10.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, den lieben Menschen Lebewohl zu sagen. Ich kneife David zum Abschied in die Wange und verspreche, dass wir uns an Weihnachten wiedersehen werden. Der lustige Bube freut sich und erinnert, dass er in 12 Tagen Geburtstag feiert. Ich schenke dem Frechdachs ein Lächeln und wende mich dann Georg, James und Maria zu. Mein Bruder klopft mir auf die Schulter und unterbreitet, dass er alsbald nach Florida ausfliegen wird, um dem regnerischen Herbst zu entkommen – das hört man gerne.


Lebewohl Lake Simcoe

11.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 11 zugeht, können wir endlich losfahren. Während sich Dixon auf einer Liege im hinteren Teil des WINNEBAGOS zur Ruhe bette, presche ich winkend vom Hof und lasse zur Freude meiner Verwandten die Hupe ertönen – was kann es schöneres geben.
12.00 Uhr Nach sechzig Minuten erreichen wir das Stadtgebiet von Toronto und verlassen kurz nach Concord die Autobahn 407. Ruckzuck wechseln wir auf den Macdonald-Cartier Freeway und rasen unaufhaltsam gen Westen davon. Edelbert nippt zufrieden an einer Cola Dose und erzählt, dass die Schnellstrasse in South Glengarry ihren Anfang nimmt und sich auf knapp 900 Kilometern durch das südliche Ontario schlängelt. Ich staune Bauklötze und nehme mir das Recht heraus, am Frequenzrad des Radios zu drehen und nach hörenswerter Musik zu suchen.


Der Macdonald-Cartier Freeway

13.00 Uhr Um dem Vierbeiner eine kleine Freude zu bereiten, verlassen wir die Autobahn und steuern die Kleinstadt Barber’s Beach an. Am Ziel angekommen, parken wir das Wohnmobil vor dem “Old Marina Restaurants” und spazieren zum Puslinch Lake, um kleine Steinchen ins kühle Nass zu werfen. Hund Dixon ist ganz aufgeregt und macht es sich zur Aufgabe, die kreischenden Möwen zu verjagen – das macht Spass.
13.45 Uhr Da das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, kehren wir kurzentschlossen ins “Old Marina” Gasthaus ein und fordern den Kellner auf, zwei Puslinch Burger mit Käse und Speck aufzutischen. Darüber hinaus deute ich in Richtung unseres tierischen Begleiters und gebe zu Protokoll, dass der Rüde auch eine Brotzeit vertragen kann. Der Knecht notiert sich die Angaben und überrascht uns mit stattlichen Portionen – wie schön.
14.30 Uhr Mit vollen Mägen begleichen wir die Zeche und eilen dann geschwind zum TRAVATO. Ich klemme mich nörgelnd hinters Lenkrad und mutmasse, dass wir Detroit heute nicht mehr erreichen werde. Der Professor gibt mir Recht und schlägt vor, dass wir unser Nachtlager auch in Kanada aufschlagen können – wie schade.
15.15 Uhr Um schneller voran zu kommen, trete ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch und beschleunige das Wohnmobil auf 100 Stundenkilometer. Während sich mein Begleiter am Beifahrersitz festkrallt, lasse ich meinen Blick über die wunderschöne Landschaft schweifen und kann am Wegesrand sogar ein scheues Reh entdecken – diese Idylle muss man erlebt haben.


Wir preschen an London (ONT) vorbei

16.15 Uhr Nach einer weiteren Stunde auf dem Macdonald-Cartier Freeway passieren wir die 300.000 Einwohner zählende Gemeinde London und registrieren, dass Dixon langsam unruhig wird. Prof. Kuhn blickt skeptisch drein und sagt, dass wir nach einem Motel Ausschau halten sollten. Missmutig verlasse ich die Autobahn und erkenne, dass sich neben der Schnellstrasse etliche Motelbetriebe angesiedelt haben. Wir fackeln nicht lange und fassen den Entschluss, uns ins “Days Inn” an der “White Oaks Mall” (löbliche: Weisse Eichen Einkaufszentrum) einzumieten.
17.00 Uhr Nachdem wir die Schlüsselkarten zu zwei nebeneinanderliegenden Zimmern im ersten Obergeschoss erhalten haben, schleppen wir unser Gepäck nach oben und kommen überein, dass diese Herberge schon viele Jahre auf dem Buckel hat. Trotz alledem lassen wir uns die gute Laune nicht verderben und ringen uns dazu durch, das benachbarte Einkaufszentrum aufzusuchen und dort das Abendessen einzunehmen.
18.00 Uhr Nach einem kleinen Rundgang durch das weitläufige Kaufhaus, kehren wir in ein “Tim Horton” Schnellgasthaus ein und laben uns an reichbelegten Sandwiches (löblich: Wurstbroten). Dazu gibt es gefrorene Limonade (unlöblich: Frozen Lemonade) mit Zitronengeschmack – schmeckt gar nicht schlecht.


Wir beissen kraftvoll zu

19.00 Uhr Endlich bin ich wieder auf meinem Zimmer und kann aus den schweren Kuhjungenstiefeln steigen. Danach fülle ich gesundes Trockenfutter in Dixons Napf und berichte, dass wir Morgen einen aufschlussreichen Stadtspaziergang durch Detroit unternehmen werden. Wie es sich gehört, ziehe ich mich zu guter Letzt in die Nasszelle zurück und lasse die Seele bei einem erfrischenden Vollbad baumeln – das tut gut.
20.00 Uhr Ein langer Tag neigt sich langsam seinem Ende zu. Um endlich zur Ruhe zu kommen, schlüpfe ich in den Schlafanzug und falle dann ins Bett, um noch etwas fern zu sehen. Gute Nacht.

24. August 2017 – Wir machen das Ferienhaus winterfest

08.15 Uhr Ein neuer Tag beginnt und ich trete vor das Gästehaus, um bei strahlendem Sonnenschein die Morgengymnastik zu absolvieren. Alsbald sehe ich mich mit meinem Bruder konfrontiert und vernehme, dass er sich entschlossen hat, in der kommenden Woche ebenfalls seine Zelte am Lake Simcoe abzubrechen. Ausserdem deutet der gute Mann zum nahegelegenen Mischwald und setzt mich darüber in Kenntnis, dass sich die Blätter langsam braun verfärben. Ich nicke eifrig und entgegne, dass der Herbst nicht mehr lange auf sich warten lässt.


Der Herbst lässt nicht mehr lange auf sich warten

08.45 Uhr Nachdem ich erfahren habe, dass wir nach dem Frühstück das Motorboot an Land ziehen werden, verabschiede ich mich in die Nasszelle. Voller Elan wasche ich mich heraus und spiele mit der Idee, mich für den angenehmen Aufenthalt erkenntlich zu zeigen und am Wochenende eine Grillfeier zu veranstalten.
09.45 Uhr Nach Rosenöl duftend, trete ich aus der Nasszelle und bemerke, dass Edelbert auch schon auf den Beinen ist. Der schlaue Mann präsentiert sich in einer schicken Badehose und sagt, dass er nach der wichtigsten Mahlzeit des Tages im See baden und sich im Rückenschwimmen üben wird – das soll mir auch Recht sein.
10.15 Uhr Als wir das Frühstück einnehmen, plappert mein Bruder ohne Unterlass und beteuert, dass wir nicht nur das Motorboot einholen, sondern auch den Wasserhahn am hinteren Teil des Ferienhauses abmontieren müssen. Als ich genauer nachfrage, verweist Georg auf den harten Winter und informiert, dass sonst die Wasserleitung einfrieren und bersten könnte. Darüber hinaus höre ich, dass James und David während der Vormittagsstunden das Kaminrohr reinigen und die Drosselklappe auf ihre Funktion überprüfen werden.


James und David kümmern sich um den Kamin

11.00 Uhr Trotz alledem lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und folge Georg nach der Mahlzeit an den See. Mein Bruder löst das Tau vom Anlegesteg und macht es sich zur Aufgabe, den Bug des Schnellbootes in Richtung Ufer zu drehen. Währenddessen parkt James den JEEP vor die Scheune und zögert nicht, den Bootsanhänger zum Wasser zu ziehen – diesem Stress steht nicht einmal der stärkste Rentner stand.
11.30 Uhr Nachdem sämtliche Vorarbeiten abgeschlossen sind, verbindet Georg das Boot mit dem Geländewagen und gibt James den Auftrag, den Rückwärtsgang einzulegen und auf das Gaspedal zu treten. Unterdessen gehe ich Amanda zur Hand und sorge dafür, dass das Motorboot vorsichtig auf den Anhänger gezogen wird – wie aufregend.
12.00 Uhr Nach dreissig Minuten haben wir den Viersitzer in der Scheune untergestellt und Georg nimmt sich das Recht heraus, die Bordwand in Augenschein zu nehmen. Weil sich Algen angesetzt haben, holt mein Bruder seinen leistungsstarken Hochdruckreiniger hervor und sorgt im Handumdrehen für Ordnung und Sauberkeit – wie schön.
12.30 Uhr Als nächstes stellen wir einen Plastikeimer unter den 360 PS starken Aussenbordmotor und lassen das Motoröl sowie den Treibstoff ab. Georg erhebt neuklug den Zeigefinger und berichtet, dass die Schmierstoffe das Metall angreifen kann. Ich zucke mit den Schultern und erkundige mich, wann Maria das Mittagessen auftischen wird. Meine Schwägerin beruhigt mich redlichst und verspricht, nahrhafte Wurstbrote vorzubereiten – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.


Wir beissen kraftvoll zu

13.15 Uhr Während die Sonne vom Himmel brennt und für subtropische Temperaturen sorgt, lassen wir uns völlig erschöpft auf der Terrasse nieder und beissen kraftvoll zu. Georg wischt sich mit dem Handrücken über die nasse Stirn und erinnert, dass wir jetzt nur noch den Wasserhahn abmontieren müssen. Da ich handwerklich sehr geschickt bin, melde ich mich sogleich zu Wort und stelle klar, dass ich nach der Brotzeit zur Tat schreiten werde.
14.00 Uhr Nach der wohlverdienten Pause stibitze ich mir zwei Bierflaschen aus dem Eiskasten und fordere Edelbert auf, mir behilflich zu sein. Der Professor schnippt mir den Fingern und sagt, dass wir nichts überstürzen sollten. Ich schenke meinem Bekannten ein Lächeln und stapfe hinters Haus, um mich am Seeufer niederzulassen. Während ich Edelbert zuproste und meine ausgetrocknete Kehle spüle, kommt mein Bekannter auf die bevorstehende Abreise zu sprechen und meint, dass es ein Vergnügen werden wird, durch Detroit zu krusen und die schöne Stadt Nashville wieder zu sehen – das kann man laut sagen.


Wir blicken auf den Lake Simcoe

15.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 3 zugeht, kommt Georg dazu und lotet aus, ob wir den Hahn in der Zwischenzeit abgeschraubt haben. Ich schüttle den Kopf und weise auf die Tatsache hin, dass wir zuerst die Wasserzufuhr unterbrechen müssen. Mein Bruder rollt demonstrativ mit den Augen und stellt die Behauptung auf, dass ich zu nichts zu gebrauchen bin. Bevor ich Widerworte finde, macht mir der Heini die Pumpenzange streitig und sagt, dass er nun selbst Hand anlegen wird – was muss ich denn noch alles ertragen.
16.00 Uhr Endlich haben wir alles erledigt. Um eine kleine Abkühlung zu bekommen, verschwinde ich spornstreichs im Gästezimmer und schlüpfe in meine Badehose. Danach stürze ich mich juchzend ins kühle Nass und schwimme auf und ab. Hund Dixon folgt meinem Beispiel und erfrischt sich ebenfalls – da kommt besonders grosse Freude auf.
17.00 Uhr Wenig später ruft uns Maria ins Haus und tischt ein Zürcher Geschnetzeltes nach einem Rezept ihrer Oma auf. Mit nassen Haaren lasse ich mich am Esstisch nieder und bemerke, dass sich meine Schwägerin wieder einmal selbst übertroffen hat. Auch Edelbert überschüttet Maria mit Lob und unterbreitet, dass sie es jederzeit mit dem Jahrhundertkoch Paul Bocuse aufnehmen kann – wie wahr.
18.00 Uhr Ein nervenaufreibender Tag neigt sich langsam seinem Ende zu. Wie es sich für einen kultivierten Menschen gehört, lasse ich die Seele bei einem Duschbad baumeln und setze mich dann zu den anderen ins klimatisierte Wohnzimmer, um mir die Nachrichten anzuschauen. Ausserdem tratschen wir angeregt und kommen überein, dass wir am Samstag Abend eine grosse Grillfeier veranstalten sollten. Maria ist hellauf begeistert und sagt, dass sie auch die McMullond zu dieser Sause einladen wird – das soll mir auch Recht sein.

19.00 Uhr Nachdem sich David zu Ruhe gelegt hat, wechseln wir den Programmplatz und frönen auf HBO dem lächerlichen Abenteuerfilm “Logan”. Der zwielichtige Streifen ist in der Zukunft angesiedelt und erzählt die haarsträubende Geschichte eines Superheldens, der sich aufmacht, gegen das Böse zu kämpfen – so ein Schmarrn.
21.00 Uhr Nach 120 Minuten flimmert der Abspann über die Mattscheibe. Ich klopfe mir lachend auf die Schenkel und gebe zu Protokoll, dass ich selten einen grösseren Unsinn gesehen habe. Vogelzeigend erhebe ich mich vom Kanapee und ziehe es vor, mich schlafen zu legen. Gute Nacht.