30. April 2019 – Die Vereidigung des ersten Präsidenten

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute vor genau 230 Jahren – am 30. April 1789 – wurde George Washington auf dem Balkon der Federal Hall in New York als erster Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.


Die Federal Hall um 1789

Wie jedes Kind weiss, entschlossen sich die Wahlmänner der dreizehn amerikanischen Einzelstaaten einhellig, den aus Virginia stammenden Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee und Vorsitzenden des Verfassungskonvent George Washington zum Präsidenten der Vereinigte Staaten zu ernennen. Ausschlaggebend für die Wahl waren seine politischen wie auch militärischen Verdienste zu Zeiten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.

In seinem Tagebuch schrieb George Washington anlässlich seiner Abreise nach New York folgendes:

“Um zehn Uhr sagte ich Mount Vernon, dem Privatleben und dem häuslichen Glück Lebewohl und machte mich mit den ängstlichen und schmerzlichsten Gefühlen auf den Weg nach New York”

Am 30. April 1789 fand die feierliche Vereidigung in der knapp 60.000 Einwohner zählenden Grosstadt New York statt. George Washington nutze die Gelegenheit, um eine Rede zu halten und für Frieden, Einheit und Freiheit zu werben – wie aufregend.


George Washington Statue vor der Federal Hall

In den folgenden Jahren stand er für eine starke Zentralregierung ein und machte es sich zur Aufgabe, ein demokratisches Kabinettssystem zu entwickeln, in dem die beiden Parteien vertreten waren. Darüber hinaus ernannte er Alexander Hamilton zum ersten Finanzminister und Thomas Jefferson zum Aussenminister des jungen Staates.

Nach acht langen Jahren, schied George Washington am 4. März 1797 aus seinem Amt aus. Seinen Ruhestand verbrachte er auf Mount Vernon in Virginia.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

26. April 2019 – John Audubon

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute möchte ich an einen der bekanntesten amerikanischen Ornithologen und Zeichner erinnern.

John Audubon wurde am 26. April 1785 als Sohn eines französischen Schiffskapitäns und Plantagenbesitzers auf dem Inselstaat Haiti geboren. Weil seine Mutter kurz nach der Geburt starb, ging sein Vater nach Frankreich zurück und ermöglichte es dem Buben, seine Jugend im schönen Nantes zu verbringen.

Um dem Wehrdienst in der Armee Napoleons zu entgehen, entschloss sich der junge John, nach Amerika zu gehen und sich auf dem Familiengut Mill Grove nahe Philadelphia niederzulassen. Dort lebte der mittlerweile 20jährige als Jäger, Händler und Tierpräparator. Ausserdem heirate er die hübsche Lucy Bakewell und schrieb es sich auf die Fahnen, nach Henderson im Bundesstaat Kentucky zu gehen, um dort einen Krämerladen zu eröffnen. Zeitgleich führte der Tierliebhaber die vermutlich ersten Vogelberingungen auf dem nordamerikanischen Kontinent durch und fand heraus, dass Singvögel jedes Jahr zum gleichen Nistplatz zurückkehren – wie aufregend.

Während einer Geschäftsreise im Jahre 1810 traf er auf Alexander Wilson, der zu den grössten amerikanischen Vogelkundler seiner Zeit zählte. Die beiden Männer freundeten sich an und John Audubon entwickelte den ambitionierten Plan, alle Vogelarten Nordamerikas zu katalogisieren. Zusammen mit einem Assistenten fuhr er auf dem Mississippi River flussabwärts und schoss täglich bis zu 100 Vögel. Die Kadaver fixierte er anschliessend mit feinen Drähten und brachte sie als Zeichnung auf Papier. So entstanden in kürzester Zeit zirka 450 kolorierte Bildtafeln, die mehr als 1.000 Vogelarten zeigten.

John Audubon fand schnell einen Verleger und brachte wenig später das Buch “Birds of America” (Die Vögel Amerikas) auf den Markt. Die Publikation war ein voller Erfolg und machte den Forscher weltbekannt.

Noch heute gilt sein Werk als Massstab zeichnerischen Könnens für Naturmaler. Darüber hinaus geniesst der gute Mann noch immer grösste Beliebtheit in den Vereinigten Staaten und Kanada. Nach seinem Ableben im Jahre 1851 wurden zahlreiche Brücken, Strassenzüge, Parkanlage und sogar Gebäude nach ihm benannt – wie schön.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

24. April 2019 – Operation Eagle Claw

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Sonntag, den 4. November 1979 gegen 11:30 Uhr stürmten 400 iranische Studenten die amerikanische Botschaft in Teheran. Die Bewohner der diplomatischen Vertretung wurden festgesetzt und die Geiselnehmer riefen die amerikanische Regierung auf, die sofortige Freilassung des früheren Schahs Mohammad Reza Pahlavi in die Wege zu leiten. Natürlich lehnten die Vereinigten Staaten diese Forderung ab und drohten mit weitreichenden Wirtschaftssanktionen.

Weil die Verhandlungen über die Freilassung der amerikanischen Geiseln scheiterte, sah sich Präsident Jimmy Carter genötigt, militärisch einzugreifen und die Gefangenen mit Waffengewalt zu befreien. Die sogenannte “Operation Eagle Claw” (löblich: Operation Adlerkralle) fand just heute vor 39 Jahren – am 24. April 1980 – statt. Ein Sondereinsatzkommando wurde mit der Aufgabe betraut, acht Transporthubschrauber mit Delta Force Einheiten unerkannt in den Iran zu bringen. Tags darauf sollten die schwerbewaffneten Soldaten die Geiseln befreien und sie zum Manzariyeh Flughafen bringen. Dieser sollte einige Stunden vorher von der US Army eingenommen und abgesichert worden sein.

Dummerweise scheiterte dieser Plan an den widrigen Wetterverhältnissen. Kommandant Charles Beckwith blieb nichts anderes übrig, als die Mission abzubrechen und den sofortigen Rückzug anzuordnen. Dabei verloren 8 Soldaten ihr Leben.


Ronald Reagan

Die 53 verbliebenen Geiseln wurden erst 444 Tage nach ihrer Festsetzung nach langwierigen Verhandlungen freigelassen. An den Gesprächen massgeblich beteiligt waren der republikanische Präsidentschaftskandidat Ronald Reagan, Vize-Aussenminister Warren Christopher sowie der deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

16. April 2019 – Lucius D. Clay

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Sehr geehrte Damen und Herren,

auf der Militärakademie in West Point, NY versammeln sich just heute unzählige Patrioten, um das Grab des am 16. April 1978 verstorbenen General Lucius D. Clay zu besuchen.

Wie jedes Kind weiss, wurde Lucius D. Clay am 23. April 1898 als Sohn des Senators von Georgia – Alexander Stephens Clay – geboren. Mit 20 Jahren schloss er die Militärakademie in West Point mit grossem Erfolg ab und trat ins Armee Ingenieur-Korps ein. Während des zweiten Weltkriegs diente der unerschrockene Mann in Europa und wurde mit der Aufgabe betraut, den zerstörten Hafen von Cherbourg in der Normandie instand zu setzen.

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Lucius D. Clay

In den folgenden Jahren stieg Lucius D. Clay zum Militärgouverneur der amerikanischen Zone auf und schrieb es sich auf die Fahnen, die Demokratisierung im vom Krieg zerstörten Deutschland voranzutreiben. Unter anderem war er auch Initiator der Berliner Luftbrücke und sorgte dafür, dass die Menschen im eingekesselten Berlin mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt wurden – wie aufregend.

Nach seinem Austritt aus dem Militärdienst machte er sich in diversen Wirtschaftsunternehmen verdient und wurde von Präsident John F. Kennedy Anno 1961 zum persönlichen Vertreter in West-Berlin ernannt.

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Ausbau der Clayallee, 1952
Bundesarchiv Bild 183-13498-0008 / CC BY-SA 3.0 de

Besonders in der Deutschen Hauptstadt ist sein Name noch heute allgegenwärtig.
Unter anderem wurde die 4,5 Kilometer lange Kronprinzenallee in Berlin am 1. Juni 1949 in die Clayallee umbenannt. Ferner wurde Lucius D. Clay im Jahre 1953 die Ehrendoktorwürde der Freien Universität verliehen. Selbstverständlich wurde der weitsichtige Mann fünf Jahre vor seinem Tod auch mit dem Konrad-Adenauer Preis der Deutschland Stiftung ausgezeichnet.

Lucius D. Clay starb am 16. April 1978 im Alter von 79 Jahren auf seinem Anwesen in Chatham (Massachusetts). Letztendlich wurde Herr Clay auf dem Friedhof der Militärakademie in West Point, NY zu Grabe getragen.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

12. April 2019 – Happy Birthday Ed O’Neill

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Bild: iDominick / CC BY-SA 2.0

Sehr geehrter Leser,

heute am 12. April 2019 feiert der amerikanische Film- und Seriendarsteller Edward Leonard O’Neill seinen 73. Geburtstag.

Der gute Mann erblickte am 12. April 1946 im ländlichen Youngstown im Bundesstaat Ohio das Licht der Welt. Schon in jungen Jahren hegte der Sohn irischer Einwanderer den Herzenswunsch, ein Profisportler zu werden. Als er mit 23 Jahren von den “Pittsburgh Steelers” zu einem Football Training eingeladen wurde, musste er jedoch erkennen, dass sein Talent kaum für den Profibereich ausreicht. Schlussendlich fasste er den Entschluss, als Stahlarbeiter und Gebrauchtwarenhändler seine Brötchen zu verdienen. Nebenher agierte er für viele Jahre als Laiendarsteller am “Youngstown Theater”.

Im Sommer 1977 war er seines tristen Lebens überdrüssig und zog kurzerhand nach New York, um sich für die Broadway Produktion “Knockout” zu bewerben. Edward O’Neill wurde prompt engagiert und schaffte es, in den folgenden Jahren weitere Musical- und Theaterrollen am Broadway zu ergattern. Ferner bekam er auch die Chance, bei internationalen Filmproduktionen wie “Cruising” (1980), “Die Hunde des Krieges” (1981) sowie der Fernsehserie “Miami Vice” (1984) mitzuwirken.

Als ihm im Winter 1986 die Hauptrolle für die FOX Serie “Married with Children” angeboten wurde, konnte keiner ahnen, dass dieses Fernsehspiel über 259 Episoden laufen und Ed O’Neil zu einem der bekanntesten Schauspieler der Welt machen würde. In der besagten Serie schlüpfte Ed O’Neil für 11 Jahre in die Rolle des frustrierten Schuhverkäufers Al Bundy, der sich mit seiner kaufsüchtigen Frau Peggy und den missratenen Kindern Kelly und Bud herumschlagen muss.

Die Serie wurde bis 1997 mit grossem Erfolg produziert und machte auch den Fernsehsender FOX in aller Welt bekannt. Wegen zu hoher Gagenforderungen der Hauptdarsteller wurde das Sendeformat im Sommer 1997 leider eingestellt.

In den folgenden Jahren brillierte Ed O’Neill in diversen Lichtspielhauserfolgen sowie dem fiktiven Dokuspiel “Modern Family”, das seit 2009 auf ABC zu sehen ist.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg