08.00 Uhr Pünktlich zum Achtuhrläuten schwinge ich mich aus dem Bett und rufe Dixon auf, mir an die frische Luft zu folgen. Der Rüde kommt der Aufforderung anstandslos nach und rennt kläffend zum Teich. Unterdessen lockere ich meine Muskeln und erinnere mich, dass ich um halb 11 mit Edelbert im PUBLIX Supermarkt verabredet bin.
Um 8:00 Uhr springt der Wecker an
08.30 Uhr Weil die Zeit drängt, verabschiede ich mich in die Nasszelle und lasse die Seele bei einem Wirbelbad baumeln. Nebenher lausche ich dem Programm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und habe das Vergnügen, ein nagelneues Lied des texanischen Ausnahmekünstlers Wade Bowen zu hören – wie schön.
09.30 Uhr Frisch in Schale geworfen setze ich mich an den Küchentisch und nehme im Beisein meines Haustieres das Frühstück ein. Ausserdem schaue ich aus dem Fenster und werde Zeuge, wie Herr Jeffrey mit seiner Harley Davidson vor dem Anwesen der Connors vorfährt. Der ganz in Leder gekleidete Rocker schwingt sich lasziv vom Motorrad und steckt sich eine Zigarette an. Ich komme aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus und lasse Dixon wissen, dass es der Ganove faustdick hinter den Ohren hat. Da ich über alles informiert sein muss, laufe ich nach draussen und winke dem 46jährigen zu. Der Bruder von Herrn Connor erwidert den Gruss und plappert, dass er nur vorbeigekommen ist, um sich von seiner Schwägerin ein Buch auszuborgen. Ist mustere die Harley Davidson argwöhnisch und antworte, dass ich meine Zeit nicht gestohlen habe und nun zum Einkaufen fahren muss.
10.00 Uhr Nachdem ich den Küchentisch abgeräumt und dem Vierbeiner auf die Ladefläche des Chevrolets geholfen habe, kann die Reise auch schon losgehen. Ich presche mit durchdrehenden Pneus aus dem Wohngebiet und bin mir ziemlich sicher, dass Herr Jeffrey Mitglied der “Hells Angels” (löblich: Höllenengel) ist und sich seinen Lebensunterhalt mit Drogenverkäufen verdient – wo soll das noch hinführen.
Kristelmess und andere Drogen sind unlöblich
10.30 Uhr Ich fahre radiohörend auf den Supermarktparkplatz auf und freue mich, direkt neben Edelberts JEEP einen Stellplatz zu ergattern. Voller Elan hüpfe ich aus dem Auto und reiche dem Professor die Hand. Der schlaue Mann schenkt mir ein Lächeln und zögert nicht, einer Hausfrau (68) einen Einkaufswagen streitig zu machen. Im Anschluss betreten wir die klimatisierte Markthalle und wählen Produkte des täglichen Bedarfs aus. Nebenbei komme ich auf Herrn Jeffrey zu sprechen und erkläre meinem Begleiter, dass der Langhaarige am Morgen das Nachbarhaus belagert und Zigaretten gequalmt hat. Edelbert staunt nicht schlecht und meint, dass es klug wäre, Scherriff Bradfort über das Treiben im Willoughby Drive in Kenntnis zu setzen – wie wahr.
Rauchen ist unlöblich
11.30 Uhr Nach einer Stunde werden wir an der Kasse vorstellig und bezahle die Waren in Bar. Zudem schlage ich dem Professor vor, dass wir jetzt in die benachbarte DAIRY QUEEN Gaststätte einkehren könnten. Edelbert nickt eifrig und beschert der Kassiererin ein groszügiges Trinkgeld in Höhe von 17 Zent – da kommt Freude auf..
12.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 12 deutet, nehmen wir an einem einladenden Tisch platz und laben uns an vitaminreichen Hot Dogs (löblich: heissen Hunden) mit Sauerkraut – das schmeckt.
Heisser Hund (unlöblich: Hot Dog)
12.45 Uhr Nachdem wir aufgegessen und den Plastikmüll in einer Tonne entsorgt haben, kehren wir zum Auto zurück. Zu guter Letzt wünsche ich Edelbert einen schönen Tag und informiere, dass ich die Nachmittagsstunden nutzen werde, um im Garten zu arbeiten – mir bleibt wirklich gar nichts erspart.
13.30 Uhr Wieder zurück in der kleinen Villa, räume ich die Einkäufe in den Eiskasten und bette mich dann auf dem Sofa zur Ruhe. Mein Haustier vergnügt sich währenddessen im Garten und bellt die handzahme Echse Billy an.
14.30 Uhr Ich erwache ausgeruht und laufe nach draussen, um das Petersilienbeet zu bewässern. Darüber hinaus trage ich abgefallene Palmwedel auf einem Haufen zusammen und stelle mit grosser Sorge fest, dass die hochgewachsene Palme am künstlich angelegten Teich braun geworden ist. Als ich den Baum in Augenschein nehme, gesellt sich Frau Pontecorvo an meine Seite und berichtet, dass es sich hierbei um eine “Washington Palme” handelt, die jährlich im November sämtliche Blätter verliert – das ist ja allerhand.
15.15 Uhr Nach getaner Arbeit lotse ich Frau Pontecorvo in mein Zuhause und kredenze Kaffee sowie lustige Donuts. Ferner tratschen wir angeregt und verabreden, dass wir am Samstag zum Miromar Outlet Store (löblich: Miromar Auslass Geschäft) nach Fort Myers krusen sollten. Ich lasse mir einen weiteren Donut schmecken und gebe zu Protokoll, dass ich mich unbedingt neu einkleiden muss.
16.00 Uhr Nachdem endlich Ruhe in der kleinen Villa eingekehrt ist, mache ich es mir am Schreibtisch bequem und beginne mit der Anschnurarbeit. Ich rufe Depeschen besorgter Heimseitenbesucher ab und rate einem Vater aus Zweibrücken, seinem Sohn kein strahlendes Apfel (unlöblich: Apple) Handtelefon zum Geburtstag zu schenken.
17.00 Uhr Nach sechzig Minuten fahre ich den Heimrechner herunter und mache mich in der Küche nützlich. Weil das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, nehme ich den Ofen in Betrieb und brate ein Schnitzel an. Dazu gibt es köstliches Buttergemüse sowie einen Tomatensalat mit perfekt aufgeschnittenen Zwiebelringen.
18.00 Uhr Ein anstrengender Tag neigt sich langsam seinem Ende zu. Ich verfrachte das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine und schalte dann die Glotze ein, um mich über die Geschehnisse in der Welt schlau zu machen.
http://www.youtube.com/watch?v=SR-lbpBf84A
19.00 Uhr Da auf keinem Sendeplatz spannende Filme laufen, bediene ich mich aus der reichhaltigen DVD Sammlung und fröne der deutschen Serie “Diese Drombuschs” – was kann es schöneres geben.
21.00 Uhr Um keine runden Augen zu bekommen, beende ich den Fernsehabend und rufe den Vierbeiner ins Haus. Anschliessend verschliesse ich die Haustüre und lege mich schlafen. Gute Nacht.