6. und 7. Oktober 2018 – Oktoberfest

Hallo Leute,

eigentlich wollte ich in diesem Jahr nicht aufs Oktoberfest gehen. Aber meine Kollegen im Kreisverwaltungsreferat haben die Bürokasse geplündert und wollen am Mittwoch unbedingt eine Mass auf dem weltgrössten Bierfest trinken. Unser Ausflug auf die Wiesn geriet etwas ausser Kontrolle und ich kam erst kurz nach 2 Uhr Morgens nach Hause ^^

Nur gut, dass ich einen verständnisvollen Hausarzt habe, der mich für den Rest der Woche mit einem “gelben Urlaubszettel” ausstattete. Ich habe die zwei freien Tage ausgenützt, um etwas im Garten zu arbeiten, die Küche zu putzen und das Gästezimmer zu reinigen. Ausserdem musste ich zum Supermarkt fahren, um Seife, Haarschampu und andere Pflegeprodukte für die Pensionsgäste einzukaufen.


Das Pensionszimmer

Derzeit logiert ein freundliches Pärchen aus dem Hunsrück in der “Pension Waldblick”. Irene (43) und Rolf (50) stammen aus der Kleinstadt Simmern und sind nach München gekommen, um auf dem Oktoberfest abzufeiern und in der kommenden Woche die “Expo Real” Fachmesse in der Landeshauptstadt zu besuchen. Rolf ist nämlich staatlich anerkannter Immobiliensachverständiger und möchte sich auf der grössten Fachmesse für Immobilien und Investitionen in Europa über aktuelle Entwicklungen in der Immobilienbranche schlau machen 🙂

Ansonsten ist während der Woche nichts spannendes passiert. Ich werde mich nun etwas ausruhen und mit Mitbewohnerin Bärbel ins Kino gehen. Am Donnerstag ist das Musikdrama “A Star Is Born” mit Lady Gaga und Bradley Cooper angelaufen. Den Streifen darf ich nicht verpassen!!!

Viele Grüsse sendet euch
Sandra

8. und 9. September 2018 – Ruhe vor dem Sturm

Hallo Leute,

in vierzehn Tagen öffnet das Oktoberfest mit dem Einzug der Festwirte um 10:45 Uhr seine Pforten. 75 Minuten später wird Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) im Schottenhamel Festzelt das erste Bierfass anstechen und medienwirksam zu einer “friedlichen Wiesn 2018” aufrufen. Tags darauf findet um 10 Uhr der grosse Oktoberfest Trachten- und Schützenumzug statt 🙂


In 2 Wochen ist es soweit

Die Gäste dürfen sich in diesem Jahr auf ein ganz besonderes Schmankerl freuen, denn auf dem Südteil der Theresienwiese findet auf 3,5 Hektar die “Oide Wiesn” statt, die mit historischen Fahrgeschäften und einem Museumszelt lockt. Obwohl den Besuchern 3 Euro Eintritt abgeknöpft wird, erfreut sich die “Oide Wiesn” besonders bei den Münchnern grosse Beliebtheit.


Das Pensionszimmer

Ausserdem habe ich in der Zeitung gelesen, dass bereits jetzt alle Münchner Hotels und Pensionen zu knapp 90% ausgebucht sind. Ich kann mich als Leiterin der “Pension Waldblick” auch nicht beschweren, denn das Gästezimmer ist zwischen dem 15. und dem 30. September durchgängig ausgebucht. Unter anderem werde ich das Vergnügen haben, zwei Schweizer, einen Preussen aus Bonn sowie ein Pärchen aus Dänemark zu beherbergen. In diesem Jahr habe ich aber ordentlich an der Preisschraube gedreht und werde pro Übernachtung inkl. Frühstück 150,– € in Rechnung stellen!

Ansonsten ist während der Woche nichts spannendes passiert. Trotzdem bin ich nun froh, einige Tage nicht im Kreisverwaltungsreferat arbeiten zu müssen. Ich werde mich nun ins Kino verabschieden und mir den Horrorschocker “The Nun” anschauen 🙂

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende.
Eure Sandra

22. Mai 2018 – Das weltgrösse Bierfest hat seine Reize verloren

08.00 Uhr Ich werde durch ohrenbetäubendes Telefonläuten geweckt. Zu allem Überfluss meldet sich Edelbert in der Leitung und lädt mich ein, ihm beim Frühstück Gesellschaft zu leisten. Als ich mir den Schlaf aus den Augen reibe, erfahre ich von meinem Bekannten, dass wir uns gegen halb Elf im “Bistro 821” treffen sollten. Ich zucke mit den Schultern und entgegne, dass ich pünktlich vor Ort sein werde.
08.15 Uhr Nach dem Telefonat werfe ich mir den Bademantel über und lasse es mir nicht nehmen, bei Frau Pontecorvo vorstellig zu werden und nachzufragen, ob sie mich begleiten möchte. Meine Nachbarin ist hellauf begeistert und beteuert, dass wir um 10 Uhr losfahren sollten – jaja.
09.00 Uhr Schlussendlich absolviere ich die Morgengymnastik an der frischen Luft und nehme mir das Recht heraus, einen kreischenden Pelikan von meinem Grundstück zu scheuchen. Anschliessend lasse ich die Seele bei einem Wirbelbad baumeln und wasche mich ordentlich heraus – da kommt Freude auf.


Eine fliegende Ratte

09.45 Uhr Nach Rosenblüten duftend, scheuche ich den Vierbeiner zum Chevrolet und freue mich, auch die Perle von Nebenan per Handkuss begrüssen zu können. Wie es sich gehört, helfe ich den Vierbeiner auf die Ladefläche und vergesse auch nicht, meiner Begleiterin die Beifahrertüre zu öffnen. Danach lasse ich den Wählhebel der Automatikschaltung in der “D” Stellung einrasten und brettere ruckzuck in Richtung Stadtmitte davon.
10.30 Uhr Pünktlich auf die Minute betreten wir das Familienrestaurant an der 5th Avenue und nehmen an Prof. Kuhns Tisch an der Glasfassade platz. Der schlaue Mann legt beste Laune an den Tag und winkt einen schneidigen Kellner herbei, um zwei weitere Frühstücke mit Kaffee und O-Saft zu ordern – wie aufregend.
11.00 Uhr Als ich mich über die Jause hermache, erzählt Frau Pontecorvo von ihrem gestrigen Ausflug nach Fort Myers und rechnet vor, dass sie ein kleines Vermögen im “Miromar Outlet Store” (löblich: Miromar Auslassgeschäft) gelassen hat. Unter anderem vernehme ich, dass sich die kleine Frau einen hellblauen Body (löblich: Körperanzug) für knapp 200 Dollars geleistet hat. Ich werfe Edelbert skeptische Blicke zu und merke an, dass ich mir solch kostspieligen Klamotten kaum leisten kann – immerhin habe ich keinen Goldesel im Vorgarten stehen.
11.30 Uhr Nach der Mahlzeit kehren wir zu den Autos zurück und kommen überein, dass wir nun zum Strand krusen und Dixon etwas Auslauf bescheren sollten. Ich reibe mir die Hände und klemme mich ruckzuck hinters Lenkrad des PS-strotzenden SUVs. Edelbert tut es mir gleich und gleitet hupend vom Kundenparkplatz.


Ich blicke auf den blauen Golf

12.15 Uhr Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, stellen wir die Autos auf einem gebührenpflichtigen Stellplatz in Strandnähe ab und nehmen Dixon an die Leine. Im Anschluss streben wir tratschend zum azurblauen Ozean und zögern nicht, aus den Schuhen zu schlüpfen und unsere Füsse im kühlen Nass zu baden.
13.00 Uhr Während der Wanderung entlang des Golfs kommt Edelbert auf das Oktoberfest zu sprechen und meint, dass es ein Vergnügen wäre, Ende September nach Deutschland auszufliegen. Ich winke demonstrativ ab und stelle klar, dass das weltgrösste Bierfest längst seinen Reiz verloren hat. Um meinen Aussagen Nachdruck zu verleihen, verweise ich auf die Probleme in unserer alten Heimat und lege anschaulich dar, dass die staatlichen Organe angesichts drohender Terroranschläge genötigt sind, die Theresienwiese im Herzen Münchens hermetisch abzuriegeln – wo soll das noch hinführen.


Das Oktoberfest bei Nacht

13.45 Uhr Weil der Vierbeiner unentwegt hechelt, schlendern wir kurzerhand ins “Vanderbilt Beach Resort” und genehmigen uns an der “Poolbar” süffiges Budweiser. Da auch das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, nehme ich die Tageskarte zur Hand und bestelle drei Cheeseburger with Fries (löblich: Käseburger mit Kartoffelstäben). Darüber hinaus plaudern wir angeregt über den anstehenden Floridaurlaub meiner Verwandten und ich verrate, dass Georg und Maria womöglich bereits in der kommenden Woche im Rentnerparadies eintreffen werden. Frau Pontecorvo wird augenblicklich hellhörig und sagt, dass wir die lieben Leute mit einer Willkommensfeier überraschen sollten – das ist gar keine schlechte Idee.
14.45 Uhr Nach einer Stunde spüle ich meinen Hals mit einem letzten Schluck Hopfensaft durch und bemerke, dass wir langsam die Heimfahrt antreten sollten. Meine Nachbarin gibt mir Recht und unterbreitet, dass sie am Abend eine Freundin im Lichtspielhaus treffen wird – das soll mir auch Recht sein.
15.30 Uhr Nachdem ich mich von Edelbert verabschiedet habe, bringe ich Frau Pontecorvo sicher nach Hause und wünsche ihr einen angenehmen Abend. Anschliessend stosse ich die Haustüre auf und falle gähnend aufs Kanapee. Im Handumdrehen döse ich ein und sehe mich im Traum nach San Franzisko versetzt.


Fisherman’s Wharf, San Francisco, CA

16.30 Uhr Nach der Pause sehe ich im Garten nach dem Rechten und stelle mit grosser Sorge fest, dass die Wiese hinter meinem Zuhause braune Stellen aufweist. Da es seit einigen Tagen nicht mehr geregnet hat, nehme ich den Rasensprenger in Betrieb und mache es mir ausserdem zur Aufgabe, abgefallene Palmwedel aufzusammeln.
17.15 Uhr Fix und foxi kehre ich in die klimatisierte Stube zurück und koche Tortellini auf. Zudem schütte ich eine fertige Tomatensauce aus dem Glas in einen Kochtopf und verfeinere die Pampe mit Petersilie aus eigenem Anbau.
18.00 Uhr Nach den exquisiten Gaumenfreuden sorge ich in die Küche für Ordnung und lasse dann den langen Tag vor der Glotze ausklingen. Wie es sich gehört, fröne ich den FOX Nachrichten und informiere mich über die tagesaktuellen Geschehnisse in der Welt.
19.00 Uhr Zur Hauptfernsehzeit wechsle ich auf HBO und gebe mich dem Filmklassiker “Die üblichen Verdächtigen” aus dem Jahre 1995 hin. Der Lichtspielhauserfolg von Bryan Singer erzählt aus dem Leben eines unterbelichteten Kleinkriminellen, der sich in einem Polizeibüro einem Verhör stellen muss – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach 100minütigem Hochgenuss beende ich den Fernsehabend und unternehme mit Hund Dixon einen letzten Rundgang durch den Garten. Zu guter Letzt lösche ich sämtliche Lichter und falle erschöpft ins Bett. Gute Nacht.

14. und 15. April 2018 – Herr Löschnik ist zurück

Hi Leute,

Herr Löschnik von VORWERK hat sich nach langer Zeit gemeldet und das Gästezimmer für die kommende und übernächste Woche gebucht. Während des Telefonats hat der Kölner erzählt, dass er zum Jahresende einen Bandscheibenvorfall hatte und mehrere Monate nicht arbeiten konnte. Nun geht es meinem Lieblingsgast aber wieder gut und er wird vom 17. bis zum 26. April einen Einführungskurs für angehende Staubsaugervertreter in Freising leiten 🙂


Die Pension Waldblick

Übrigens trudeln jetzt schon die ersten Vorbestellungen für die Oktoberfestzeit ein. Ich denke, dass auch in diesem Jahr die “Pension Waldblick” während des weltgrössten Volksfestes restlos ausgebucht sein wird.

Derzeit bin ich damit beschäftigt, den Garten auf Vordermann zu bringen. Ihr glaubt ja gar nicht, wie anstrengend und zeitraubend das ist. Die Hecke hinter dem Haus muss schliesslich zwei Mal im Jahr gestutzt werden. Ausserdem war es nötig, etliche Äste vom Birnbaum abzusägen, neuen Rasensamen auszubringen und die Kletterrosen an der Vorderfassade zu schneiden. Nur gut, dass ich Hilfe hatte. Felix Rudolph von nebenan war so freundlich, mich bei der Arbeit tatkräftig zu unterstützen.

Heute Abend gehe ich übrigens ins Kino und werde mir das preisgekrönte Drama “The Florida Project” anschauen. Die sechste Regiearbeit von Sean Baker handelt von der kleinen Moonee, die gemeinsam mit ihrer Mutter in einem billigen Hotel vor den Toren Orlandos lebt.

Okay, jetzt wünsche ich euch chillige Tage und würde mich freuen, wenn wir uns am kommenden Wochenende wieder lesen könnten.

Eure Sandra

23. und 24. September 2017 – Auf der Wiesn steppt der Bär

Hi Fans,

auf dem Oktoberfest steppt noch immer der Bär.
Aber mich interessiert das grösste Volksfest der Welt kaum. Ich war während der Woche zur Mittagszeit auf der Wiesn und habe mir im Kreise einiger Kollegen einen Radler sowie eine Portion Emmentaler Käse gegönnt. Obwohl es kühl und regnerisch war, fiel es uns nicht leicht, drei Plätze in der Augustiner Festhalle zu ergattern. Ausserdem war es im Zelt unangenehm stickig und viel zu laut.


Das Münchner Oktoberfest / Bild: Asiano / CC BY-SA 3.0

Nur gut, dass ich bereits am kommenden Sonntag nach Florida fliegen werde!
Ich freue mich riesig auf den Urlaub und hoffe auf wunderschönes Wetter. Reinhard ist auch schon ganz aus dem Häuschen und hat mich beauftragt, zwei Flaschen bayerischen Bauernobstler, vier Pfund Dallmayr Kaffee sowie echten Händlmaier mitzubringen. Der Bitte komme ich natürlich sehr gerne nach. Immerhin muss er mich bis zum 18. Oktober in seiner “kleinen Villa unter Palmen” beherbergen.

Übrigens gehe ich heute noch ins Kino und werde mir die neue Filmumsetzung des Stephen King Romans “Es” anschauen. Ich habe als junges Mädchen die Geschichte rund um die sieben Hauptfiguren Bill Denbrough, Mike Hanlon, Ben Hanscom, Beverly Marsh, Stan Uris, Richie Tozier und Eddie Kaspbrak mit grossem Eifer verschlungen und natürlich auch den tollen Fernsehfilm aus dem Jahre 1990 gesehen. Nun bin ich gespannt, ob es Andrés Muschietti gelungen ist, den Horror einzufangen, der sich in der Kleinstadt Derry breitmacht.

Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende
Eure Sandra