27. Juli 2014 – Ein Rentner beim Minigolf

sandra

Hallo Fans,

gestern war Kino angesagt.
Ich war mit meinem Cousin in München unterwegs und habe im Arena Filmtheater “The Signal” gesehen. Der Film erzählt die Geschichte zweier Computerhacker, die quer durch Amerika fahren, um eine geheime Forschungseinrichtung in der Wüste zu suchen. In Kalifornien angekommen, finden sie sich in einem mysteriösen Versuchslabor wieder. Dort werden sie von einem Regierungsangestellten verhört und bemerken, dass sie plötzlich über “besondere Kräfte” verfügen. Letztendlich bleibt den Protagonisten nichts anderes übrig, als die Flucht zu ergreifen und sich gegen schwerbewaffnete Soldaten zu wehren …

“The Signal” ist keine 100 Millionen Dollar Hollywood Produktion, sondern ein aufregender Low-Budget Streifen der es in sich hat. Der 42jährige Regisseur William Eubank verzichtet bewusst auf die üblichen Horrorelemente und legte den Focus auf ruhige Töne. Ich fand den Film sehr gelungen und kann allen Science Fiction Fans nur raten, ins Kino zu gehen und “The Signal” anzuschauen 🙂

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Reinhards Bandscheibe

Mit Pfaffenberg habe ich heute auch schon telefoniert.
Der Rentner lässt es sich nach seiner “schweren” Bandscheiben-OP gut gehen und war heute mit Amanda, James und David in Fort Myers beim Minigolf.

Das “Castle Golf” Areal am Lakes Regional Park zählt zu den besten Minigolfanlagen im Süden der USA. Natürlich hat mein Vermieter im Vorfeld grosse Sprüche gerissen und sich als begnadetes Minigolf-Talent angepriesen. Die Wirklichkeit sah aber ganz anders aus: Er hatte gegen seinen 8jährigen Grossneffen keine Chance !!!

Okay, jetzt steht Chillen auf dem Plan.
Ich wünsche euch allen eine supertolle Woche
Sandra

23. Juli 2014 – Hershey’s oder Nutella?

pfaffenbergkl

08.30 Uhr Ich schwinge mich aus dem Wasserbett und bemerke, dass der Radiowecker nicht angesprungen ist. Nörgelnd öffne ich die Terrassentüre und erkläre dem Vierbeiner, dass ich nach dem Badevergnügen zum Einkaufen fahren muss. Der Rüde wedelt mit der Rute und entschliesst sich, bis dahin im Garten zu spielen.

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Mein praktischer Radiowecker

09.00 Uhr Während ich die Seele bei einem löblichen Wirbelbad baumeln lasse, telefoniere ich mit Edelbert und erzähle ihm, dass mich jemand in den Supermarkt meines Vertrauens begleiten muss. Der Professor windet sich jedoch aus der Verantwortung und behauptet, dass er um 10 Uhr bei Familie Satesh eingeladen ist.
10.00 Uhr Nachdem ich mit meinem Bruder gesprochen und in Erfahrung gebracht habe, dass er mit den Kindern ans Meer fahren wird, beende ich die Morgenwäsche.
10.30 Uhr Als ich mir die Haare aufsteile, rufe ich mir Dr. Rognatellis Worte in den Sinn und komme zu dem Schluss, dass ich unmöglich die schweren Einkaufstüten schleppen kann. Seufzend sprühe ich RP LOB auf meine Haut und eile dann zum Nachbarhaus, um Frau Pontecorvo zum Schoppingvergnügen einzuladen. Die Dame winkt mich lächelnd herein und beteuert, dass sie natürlich mitkommen und mir helfen wird – wie schön.
11.00 Uhr Erleichtert kehre ich in die kleine Villa zurück und freue mich, Frau Gomez in der guten Stube anzutreffen. Die Reinigungsfachfrau begrüsst mich herzlich und erkundigt sich, wie mein Japanurlaub war. Ich blicke traurig drein und verrate, dass ich die Reise kurzfristig absagen musste. Bei dieser Gelegenheit komme ich auf meine schwere Bandscheibenoperation zu sprechen und lege anschaulich dar, dass ich dem Tod gerade noch von der Schippe gesprungen bin. Als Frau Gomez grosse Augen bekommt, mache ich kehrt und nehme in der Küche ein kleines Frühstück ein – schmeckt nicht schlecht.

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Bandscheibenvorfall

11.30 Uhr Wenig später schellt Frau Pontecorvo an der Haustüre und wir können endlich zum PUBLIX Supermarkt aufbrechen. Ruckzuck scheuche ich Dixon zum Chevrolet und schicke mich an, mit durchdrehenden Pneus vom Grundstück zu brettern. Nebenbei klage ich über Rückenschmerzen und lasse meine Begleiterin wissen, dass ich nicht einmal ein Pfund Mehl heben kann.
12.00 Uhr Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, machen wir einer unterbelichteten Rentnerin (92) einen Einkaufswagen streitig. Danach laufen wir plaudernd durch die breiten Gänge und laden allerhand Produkte des täglichen Bedarfs ein. Weil Frau Pontecorvo günstige Lebensmittel bevorzugt, erhebe ich den Zeigefinger und belehre, das ich auf Qualität grössten Wert lege. Um meinen Aussagen Nachdruck zu verleihen, stelle ich den “Hershey’s” Schokoladenbrotaufstich ins Regal zurück und wähle stattdessen ein Glas Nutella.

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Nutella ist sehr gesund
Bild: Rainer Zenz at de.wikipedia / CC-BY-SA-3.0-de

13.00 Uhr Im Anschluss schlendern wir zur Kasse und sehen uns genötigt, knapp 70 Dollars bezahlen zu müssen. Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen und gebe meiner Bekannten zu verstehen, dass ich bald im Schuldenturm landen werde. Trotz aller Widrigkeiten lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und händige der übergewichtigen Kassiererin meine praktische Meisterkarte (unlöblich: Master Card) aus.
13.30 Uhr Nach einer nervenaufreibenden Hochgeschwindigkeitsfahrt treffe ich im Willoughby Drive ein und beauftrage Frau Pontecorvo, die Tüten ins Haus zu schleppen. Unterdessen genehmige ich mir ein süffiges Bier aus dem Eiskasten und animiere meine Zugehfrau, die verstaubten Teppiche im Garten auszuklopfen.
14.30 Uhr Nachdem die Frauenzimmer das Weite gesucht haben, verzehre ich ein Wurstbrot und falle dann völlig erschöpft aufs Kanapee. Ich schlafe prompt ein und sehe mich im Traum nach Disney World versetzt – wie schön.
15.30 Uhr Leider wird mein Nickerchen bald durch aggressives Schellen unterbrochen. Ich schleppe mich gähnend zur Haustüre und bin überrascht, meine Verwandten anzutreffen. Natürlich winke ich die lieben Leute herein und mache es mir zur Aufgabe, die DeLonghi Kaffeemaschine einzustellen. Nebenher plaudere ich mit Georg und höre, dass der “Barefoot Beach” (löblich: Barfussstrand) von Touristen überlaufen war – das ist wieder typisch.
16.15 Uhr Während wir es uns im Wohnzimmer bequem machen, erzählt Maria vom gestrigen Lichtspielhausbesuch und legt mir nahe, ebenfalls den neuen Michael Douglas Film “And So It Goes” anzuschauen. Ich schüttle den Kopf und erkläre meiner Schwägerin, dass ich einen Beamer besitze und auf eine stattliche Filmsammlung zurückgreifen kann. Georg nickt eifrig und schlägt vor, dass wir uns am Abend einen Spielfilm anschauen könnten – das ist gar keine schlechte Idee.

17.00 Uhr Just als ich mit James eine geeignete Hollywoodproduktion aussuche, machen sich die Frauen in der Küche nützlich. Die Damen kochen vitaminreiche Langnudeln und plappern, dass wir gegen 18 Uhr essen können. Ich reibe mir den Bauch und unterbreite, dass es eine Gaudi wäre, einen Krimi zu sehen. Mein Neffe winkt jedoch ab und vertritt die Meinung, dass “Der Pate” nicht für seinen 8jährigen Sohn geeignet ist – papperlapapp.
17.30 Uhr Schlussendlich verfrachten wir die Komödie “Ruby Sparks” in den Beamer und nehmen uns das Recht heraus, den Terrassentisch mit dem besten Geschirr einzudecken. Maria lässt nicht lange auf sich warten und serviert italienische Teigwaren mit Fleischbällchen – wie das duftet.


Auch für die junge Generation geeignet: Ruby Sparks

18.30 Uhr Nachdem wir uns gestärkt haben, beginnt der Filmabend. Ich betätige den “ON” (löblich: AN) Knopf und werfe bewegte Bilder auf die Leinwand. Anschliessend nehme ich David auf meinen Schoss und werde Zeuge, wie ein gefeierter Literat in eine Lebenskrise gerät und sich seine Sorgen von der Seele schreibt – wie langweilig.
20.30 Uhr Nach zweistündiger Eintönigkeit flimmert der Abspann über die Plastikwand. Ich wecke David auf und fülle Georgs Glas mit süffigem Sprudelsekt auf. Mein Bruder prostet mir redlichst zu und bringt für morgen einen Strandspaziergang ins Gespräch.
21.00 Uhr Zum Abschluss des Tages begleite ich meine Verwandten zum Auto und kann es kaum noch erwarten, endlich ins Bett zu gehen. Ich rufe Dixon ins Haus und lösche sämtliche Lichter. Gute Nacht.

21. Juli 2014 – Brunch im Lowbank Drive

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08.00 Uhr Ich öffne die Augen und fühle mich wie erschlagen. Weil auch mein Rücken schmerzt, nehme ich drei ASPIRIN Tabletten ein und verzichte auf den Frühsport – immerhin hat mir Dr. Rognatelli viel Ruhe verordnet.
08.30 Uhr Just als ich die futuristische DeLonghi Kaffeemaschine in Betrieb nehme, schellt das Festnetztelefon besonders aggressiv. Zu meiner Freude meldet sich Amanda und lädt mich zum Frühstück ein. James Ehefrau plappert ohne Unterlass und fordert mich auf, auch Frau Pontecorvo mitzubringen – wie schön.
09.00 Uhr Nachdem ich das Telefonat beendet und meiner Nachbarin Bescheid gegeben habe, ziehe ich mich in die Nasszelle zurück, um mich bei einem löblichen Wirbelbad zu entspannen. Ich wasche mir die Haare und vergesse auch nicht, die Operationsnarbe im Spiegel zu begutachten. Da die Wunde rot geworden ist, nehme ich besorgt die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) zur Hand und rufe beim Arzt meines Vertrauens an. Dr. Rognatelli meldet sich prompt und behauptet, dass ich mir keine Sorgen machen muss – wie beruhigend.

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Das Ferienhaus meiner Verwandten

10.00 Uhr Im Anschluss schlüpfe ich in legere Freizeitkleidung und lasse Hund Dixon wissen, dass wir nun zum Ferienhaus im Lowbank Drive krusen werden. Anstatt brav zu sein, flitzt der Rüde bellend in den Garten und hüpft in den Teich. Ich schimpfe wie ein Bierkutscher und mache es mir zur Aufgabe, den Vierbeiner mit einem Handtuch trocken zu reiben.
10.30 Uhr Nach getaner Arbeit lotse ich Dixon zum Chevrolet und klingle erneut an Frau Pontecorvos Haustüre. Die Dame öffnet schwungvoll die Pforte und unterbreitet, dass sie sich noch die Haare kämmen muss – wie unlöblich.
10.45 Uhr Kurz vor dem Elfuhrläuten können wir endlich losfahren. Ich presche hupend aus dem Wohngebiet und lausche während der kurzweiligen Reise dem Qualitätsprogramm von WCKT CAT COUNTRY – wie schön.
11.15 Uhr Mit fünfundvierzigminütiger Verspätung sind wir endlich am Ziel und werden von David stürmisch begrüsst. Ich kneife dem Buben in die Wange und bin überrascht, auch Edelbert anzutreffen. Natürlich setze ich mich dazu und komme in den Genuss, Urlaubsanekdoten zu hören. Besonders mein Bruder kommt aus dem Tratschen gar nicht mehr heraus und verkündet, dass er diese Japanreise so schnell nicht vergessen wird.

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Georg und Edelbert lassen mich an ihrer Japanreise teilhaben

11.30 Uhr Unterdessen schmiere ich gesalzene Butter auf eine Scheibe Olivenbrot (unlöblich: Focaccia) und bringe in Erfahrung, dass Edelbert, Georg und Admiral a.D. Bürstenbinder sogar mit der Eisenbahn nach Chiba gefahren sind, um das “Disneyland Tokyo” zu besuchen – das ist ja allerhand.
12.00 Uhr Nachdem Georg seinen Monolog beendet hat, wende ich mich dem Professor zu und lote aus, ob es Friedbert im “Land der aufgehenden Sonne” ebenfalls gefallen hat. Edelbert nickt eifrig und gibt zu Protokoll, dass der ehemalige Seefahrer Friedbert jeden Abend das luxuriöse Hotel verlassen hat, um sich mit “leichten Mädchen” in einschlägigen Wirtschaften zu amüsieren – wie unlöblich.
12.45 Uhr Als Maria eine weitere Portion Rühreier auftischt, wechsle ich das Thema und bringe meine Operation zur Sprache. Selbstverständlich lobe bei dieser Gelegenheit Dr. Rognatelli über den Schellenkönig und stelle klar, dass mir der Facharzt das Leben gerettet hat. Amanda klopft sich schmunzelnd auf die Schenkel und wirft ein, dass der medizinische Eingriff eine Routinesache war – papperlapapp.

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Kaputte Bandscheibe

13.30 Uhr Während wir es uns im schattigen Garten bequem machen, schlägt James einen Ausflug vor. Ich nehme David (8) ins Visier und entgegne, dass wir morgen nach Fort Myers fahren und meinem Grossneffen im “Miromar Outlet Store” (löblich: Miromar Auslassgeschäft) ein kleines Geschenk kaufen könnten.
14.00 Uhr Weil Georg und Edelbert vom Tschedleg geplagt sind, entschliesse ich mich, nach Hause zu fahren. Frau Pontecorvo verabschiedet sich händeschüttelnd und kündigt an, dass sie am Abend mit einer Freundin ins Lichtspielhaus gehen wird. Maria wird augenblicklich hellhörig und sagt, dass sie gerne mitkommen und den neuen Michael Douglas Film “And So It Goes” (löblich: Und so ist es) sehen möchte.
14.30 Uhr Nachdem meine Nachbarin versprochen hat, Maria gegen 17 Uhr abzuholen, eilen wir zum Auto und treten die Heimfahrt an. Ich gleite in Richtung Norden davon und freue mich auf ruhige Stunden in der kleinen Villa.
15.00 Uhr Zuhause angekommen, falle ich erschöpft aufs Kanapee und strecke die Beine aus. Nach wenigen Sekunden döse ich ein und träume vom meiner spannenden Forschungsreise nach San Franzisko im Jahre 2003.
16.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 4 deutet, schwinge ich mich vom Sofa und widme mich der Anschnurseelsorge. Unter anderem rate ich einer alleinerziehenden Mutter aus Colmar, ihrer 17jährigen Tochter einen Badeurlaub in Kroatien zu verbieten – wo kämen wir denn da hin.
17.00 Uhr Da Dixon langsam unruhig wird, schalte ich den Heimrechner aus und breche zu einem entspannten Gassigang durchs Wohngebiet auf. Ich begleite den Vierbeiner zum La Playa Golfplatz und halte im hohen Gras nach verloren gegangenen Golfbällen Ausschau – da kommt Freude auf.
18.00 Uhr Nach einer Stunde bin ich wieder daheim und schalte die Klimaanlage etwas höher. Danach serviere ich Dixon eine Portion Trockenfutter und nehme selbst mit belegten Broten Vorlieb – das schmeckt.

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Sehr lecker: Wurstbrote

19.00 Uhr Zur besten Sendezeit mache ich es mir in der guten Stube gemütlich und folge auf FOX einigen Episoden der spannenden Gruselserie “American Horror Story”. Während ich mich in eine Irrenanstalt versetzt sehe und in das Leben einer Krankenschwester eintauche, lerne ich per Einblendung, dass ab Herbst die vierte Staffel dieses preisgekrönten Fernsehspiels anlaufen wird – wie aufregend.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung beende ich den Fernsehabend und lasse Dixon noch einmal in den Garten hinaus. Anschliessend lösche ich sämtliche Lichter und lege mich schlafen. Gute Nacht.

18. Juli 2014 – Besuch bei Dr. Rognatelli

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08.00 Uhr Der Wecker springt an und mir bleibt nichts anderes übrig, als mich aus dem Bett zu rollen. Missmutig stapfe ich ins Bad und erkläre Dixon, dass ich gegen 10 Uhr in der Klinik sein muss. Als der Rüde den Kopf schieflegt, atme ich tief durch und gebe zu Protokoll, dass Dr. Rognatelli lediglich die Operationswunde begutachten muss.
08.30 Uhr Nachdem ich die Morgengymnastik absolviert habe, entspanne ich mich bei einem löblichen Wirbelbad. Unterdessen bestaune ich Photografien, die Edelbert in Tokio geknipst hat. Beeindruckt bediene ich die Whats App Telefonweichware und registriere, dass Prof. Kuhn, Georg und Admiral a.D. Bürstenbinder nicht nur die Sehenswürdigkeiten der Millionenmetropole besichtigen, sondern auch einschlägige Gaststätten im Vergnügungsviertel Roppongi besuchen. Ich seufze laut und denke daran, wie schön es doch gewesen wäre, gemeinsam mit Edelbert die japanische Hauptstadt zu erkunden – leider kann man im Leben nicht alles haben.

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Edelbert tummelt sich in Tokio

09.30 Uhr Bevor ich zum Krankenhaus fahre, fresse ich eine Banane und vergesse auch nicht, den Vierbeiner zum Nachbarhaus zu scheuchen. Frau Pontecorvo freut sich über meinen Besuch und verspricht, zur Mittagszeit eine saubere Mahlzeit aufzutischen. Ich streiche Dixon zum Abschied über den Kopf und entgegne, dass mir bereits jetzt das Wasser im Munde zusammenläuft. Danach mache ich kehrt und hüpfe winkend in den Chevrolet Suburban.
10.00 Uhr Pünktlich auf die Minute finde ich mich im zweiten Stock des “Naples Community Hospital” wieder und kann dem Rückenspezialisten die Hand reichen. Dr. Rognatelli lotst mich ins Behandlungszimmer und macht es sich zur Aufgabe, die OP Narbe in Augenschein zu nehmen. Darüber hinaus zieht der Heini an den Fäden und sagt, dass die Wunde perfekt verheilen und kaum Narben hinterlassen wird – wie schön.
10.30 Uhr Nach kurzer Zeit kann ich mein Hemd auch schon wieder anziehen. Der Doktor schenkt mir ein Lächeln und überreicht mir ein Röhrchen mit etlichen Tabletten. Als ich genauer nachfrage, beruhigt mich der Arzt und beteuert, dass es sich hierbei um ein Breitbandantibiotikum handelt. Dr. Rognatelli erhebt den Zeigefinger und legt mir nahe, täglich zwei Pillen einzunehmen und keine schweren Lasten zu schleppen.

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Mein Bandscheibenvorfall

11.15 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten verlasse ich die Klinik und bemerke, dass es heute besonders schwül ist. Weil im Kühlschrank kaum noch Getränke vorhanden sind, steuere ich den PS-strotzenden SUV zu kurzerhand “Bob’s Liquor Store” an der Vanderbilt Beach Road.
11.45 Uhr Im Alkoholgeschäft meines Vertrauens angekommen, werde ich von Herrn Bob freundlich begrüsst. Der Geschäftsmann begleitet mich durch den Laden und erzählt, dass derzeit sein unterbelichteter Neffe im Geschäft mithilft. Herr Bob deutet lachend in Richtung eines hageren Halbstarken und plappert davon, dass es der Einundzwanzigjährige bisher zu nichts gebracht hat. Ich zucke mit den Schultern und lade zwei Sechserpacks Budweiser, eine Kiste Erdinger Weissbier sowie ein Fläschchen Jack Daniels Whiskey in den Einkaufswagen.

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Erdinger Weissbier – schmeckt prima

12.30 Uhr Wenig später treffe ich im Willoughby Drive ein und bin überrascht, den schwarzen JEEP meiner Verwandten vor der kleinen Villa zu sehen. Als ich aus dem Auto aussteige, kommt David (8) mit Hund Dixon dahergelaufen und berichtet, dass wir bei Frau Pontecorvo zum Mittagessen eingeladen sind. Ich klopfe mir auf die Wampe und folge dem Buben spornstreichs ins Nachbarhaus.
13.00 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse und meine Kehle öle, kommt Maria auf die Tokioreise ihres Ehemanns zu sprechen und erinnert, dass der gute Mann am Sonntag gegen 13 Uhr in Miami landen wird. Ich reibe mir die Hände und stelle klar, dass ich es mir nicht nehmen lassen werde, an die Ostküste zu krusen und die Reisegruppe abzuholen. Amanda wird augenblicklich hellhörig und meint, dass wir in aller Frühe aufbrechen und den Vormittag in der “Sawgrass Mills Mall” verbringen könnten – papperlapapp.
14.00 Uhr Nachdem wir das Mittagessen beendet haben, verabschieden sich meine Verwandten und laden mich für den Abend ins Lichtspielhaus ein. Natürlich winde ich mich geschickt aus der Verantwortung und gebe vor, wegen meines Rückens nicht lange sitzen zu können.
14.30 Uhr Letztendlich bedanke ich mich bei Frau Pontecorvo für das feine Essen und kehre nach Hause zurück. Da ich nicht mehr der Jüngste bin, falle ich stöhnend aufs Kanapee und döse schnell ein.
15.30 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und nehme am Schreibtisch platz. Auch heute kümmere ich mich um die Anschnurseelsorge und rate einer verzweifelten Lehrerin (57) aus Berlin, sich nicht von der vorlauten Jugend ärgern zu lassen – wo kämen wir denn da hin.
16.30 Uhr Nach einer Stunde beende ich die Arbeit und nehme die neuen Einträge im Gästebuch in Augenschein. Im Anschluss schalte ich das Arbeitsgerät aus und gönne mir ein Weissbier auf der schattigen Terrasse – das tut gut.
17.30 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf halb Sechs zugeht, mache ich mich in der Küche nützlich und zaubere unter den fordernden Blicken meines Haustieres ein feines Abendessen. Gekonnt koche ich Langnudeln und bereite eine deftige Thunfischsauce zu – wie gut das duftet.

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Eine prima Jause: Landnudeln mit Thunfisch

18.30 Uhr Ganz nach dem alten Sprichwort “Nach dem Essen sollst du Ruh’n oder Tausend Schritte tun” mache ich es mir im Wohnzimmer gemütlich. Ich schalte die Klimaanlage höher und fröne auf FOX den Abendnachrichten.
19.00 Uhr Weil keine brechenden Neuigkeiten (unlöblich: Breaking News) vorliegen, wähle ich zeitnah den Bezahlsender HBO aus, wo just im Moment der Gruselfilm “Haunt” anläuft. Ich reisse eine Packung Lay’s Kartoffelchips auf und tauche in das Leben einer Familie ein, die in ein Spukhaus einzieht. HEUREKA – diesen Unsinn muss man gesehen haben.
21.00 Uhr Der Abspann flimmert über die Mattscheibe und ich betätige gähnend den “OFF” (löblich: AUS) Knopf. Danach begleite ich Dixon in den Garten und ermögliche dem Vierbeiner noch etwas Auslauf. Anschliessend verschliesse ich die Haustüre besonders sicher und gehe zu Bett. Gute Nacht.

16. Juli 2014 – Ich brauche viel Pflege

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08.15 Uhr Ich öffne die Augen und fühle mich blendend. Obwohl ich keine Schmerzen habe, greife ich zum Telefon und rufe bei Frau Pontecorvo an. Als sich die gute Seele endlich meldet, seufze ich laut und gebe zu Protokoll, dass ich immer noch sehr schwach bin. Meine Nachbarin macht sich grosse Sorgen und verspricht, gleich herüber zu kommen – wie schön.
08.45 Uhr Nachdem ich Frau Pontecorvo erklärt habe, dass ich nicht nur starke Schmerzen, sondern auch grossen Hunger habe, verabschiedet sich die Dame spornstreichs in die Küche. Unterdessen hüpfe ich kraftstrotzend aus dem Bett und laufe in die Nasszelle, um mich frisch zu machen.
09.45 Uhr Nach dem Badespass humple ich in die Küche und leiste meinem Gast beim Frühstück Gesellschaft. Natürlich bringe ich abermals mein Rückenleiden ins Spiel und stelle klar, dass es mir nicht möglich sein wird, den Haushalt zu erledigen. Meine Bekannte blickt skeptisch drein und entgegnet, dass heute sowieso Frau Gomez vorbeikommen wird. Ich erhebe augenblicklich Einspruch und antworte, dass die Dame erst am kommenden Mittwoch die gute Stube auf Vordermann bringen wird.

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Frau Pontecorvo putzt die Küche

10.30 Uhr Während Frau Pontecorvo mit dem Staubwedel durch die kleine Villa flitzt, mache ich es mir auf der schattigen Terrasse bequem und telefoniere mit James. Mein Neffe legt beste Laune an den Tag und plappert davon, dass er gleich mit seiner Familie nach Marco Island krusen wird. Ich werde sogleich hellhörig und lasse den Buben wissen, dass ich gerne mitkommen würde. James windet sich jedoch aus der Verantwortung und meint, dass es nach einer Bandscheiben OP gescheiter wäre, eine ruhige Kugel zu schieben – das ist wieder typisch.
11.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 11 deutet, beendet Frau Pontecorvo die Hausarbeit und kündigt an, mit dem Vierbeiner Gassi gehen zu wollen. Ich schlage in die gleiche Kerbe und unterbreite, dass ich währenddessen Dr. Rognatelli im Krankenhaus aufsuchen werde.
11.30 Uhr Unter den sorgenvollen Blicken meiner Nachbarin schnappe ich mir die Autoschlüssel vom Küchentisch und wünsche ihr einen schönen Spaziergang. Im Anschluss lasse ich den Motor meines PS-strotzenden Chevrolet aufheulen und presche zügig zum zwei Meile entfernten “Boston Beergarden”.

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Ich beisse kraftvoll in einen Käseburger

12.00 Uhr Pünktlich zum Mittagsläuten serviert eine platinblonde Kellnerin namens Kelly (23) einen deftigen Cheeseburger sowie ein eiskaltes Budweiser. Ich nippe genüsslich an der Hopfenkaltschale und tippe nebenher Edelberts Telefonnummer in die Schwarzbeere. Nach wenigen Sekunden erreiche ich den schlauen Mann und erfahre, dass es in Tokio gerade 1 Uhr Morgens geschlagen hat. Prof. Kuhn redet ohne Unterlass auf mich ein und berichtet, dass er just im Moment mit Admiral a.D. Bürstenbinder und Georg in der renommierten “Zoetrope” Gastwirtschaft sitzt. Ich seufze laut und gebe meinem Bekannten zu verstehen, dass ich den medizinischen Eingriff gut überstanden habe und bereits wieder laufen kann. Edelbert ist begeistert und sagt, dass wir im kommenden Jahr unbedingt gemeinsam nach Japan fliegen müssen – wie schön.
13.30 Uhr Nachdem ich aufgegessen und der Kellnerin ein kleines Trinkgeld beschert habe, laufe ich zum Auto und kruse zufrieden nach Hause. Unterdessen fröne ich dem Qualitätsprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und erfreue mich an angesagten Schlägen (unlöblich: Hits).
14.15 Uhr Zuhause angekommen, treffe ich Frau Pontecorvo kaffeetrinkend in der klimatisierten Stube an. Als ich mich dazusetze und mir mit dem Handrücken über die nasse Stirn wische, rümpft die Perle plötzlich ihre Nase und sagt, dass ich nach fettigen Burgern dufte. Ich lache nur und erwidere, dass ich im Krankenhaus war und von Dr. Rognatelli untersucht wurde. Um weitere Diskussionen aus dem Weg zu gehen, rapple ich mich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf und lege im Wohnzimmer eine kleine Pause ein.
15.15 Uhr Ich öffne die Augen und registriere, dass sich Frau Pontecorvo in der Zwischenzeit verabschiedet hat. Um die Nachmittagsstunden sinnvoll zu gestalten, nehme ich den Heimrechner in Betrieb und halte auf Amazon.com nach neuer Musik Ausschau. Prompt werde ich fündig und zögere nicht, das nagelneue Colt Ford Studioalbum “Thanks for Listening” (löblich: Danke fürs Zuhören) herunterzuladen – da kommt Freude auf.


Colt Ford – Thanks for Listening

16.15 Uhr Just als ich den stimmungsvollen Kompositionen lausche, statten mir die Kinder und Schwägerin Maria einen Besuch ab. Ich lege mich schnell wieder aufs Kanapee und jammere wegen grosser Rückenschmerzen. Mein löblicher Neffe stellt eine Tüte mit TACO BELL Aufdruck auf den Tisch und sagt, dass er ein Abendessen besorgt hat. Natürlich lasse ich mich nicht zweimal bitten und beisse kraftvoll in einen Burrito. Bei dieser Gelegenheit frage ich die jungen Leute bezüglich ihres Ausflugs aus und lerne, dass sich Amanda in Marco Island eine teure Halskette gekauft hat.
17.15 Uhr Weil David (8) müde ist und kaum noch die Augen offen halten kann, entschliessen sich meine Verwandten, mir Lebewohl zu sagen. Ich lotse die lieben Menschen zur Haustüre und sichere zu, dass es mir morgen bestimmt besser gehen wird. Danach werfe ich die Pforte ins Schloss und serviere Hund Dixon vitaminreiches Trockenfutter.

18.00 Uhr Endlich beginnt der Feierabend. Ich falle erschöpft in den Ohrensessel und lasse den anstrengenden Tag beim sehenswerten Lichtspielhauserfolg “Terminator” ausklingen. Staunend folge ich den Geschehnissen und werde Zeuge, wie ein Kampfroboter Jagd auf Frau Sarah Connor macht – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach dreistündiger Spitzenunterhaltung schalte ich die Glotze aus und nehme eine Schmerztablette ein. Danach lösche ich das Licht und lege mich ins Bett. Gute Nacht.