7. Januar 2019 – Laufbänder und Hantelbänke

08.00 Uhr Die zweite Woche des Jahres 2019 bricht an und ich fühle mich blendend. Um nicht ganz einzurosten, rolle ich mich juchzend aus dem Bett und eile auf die Terrasse, um den sonnigen Morgen mit dem Frühsport zu begrüssen – schliesslich muss man in Form bleiben.
08.30 Uhr Nachdem ich den Hampelmann absolviert und ein Rad geschlagen habe, kehre ich in die klimatisierte Stube zurück und nehme das Telefon zur Hand. Ruckzuck tippe ich die Nummer meines Bruders in die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) ein und frage nach, ob wir an den Strand krusen wollen. Georg erteilt mir eine Absage und beteuert, dass er mit Maria nach Fort Myers fahren wird. Ich seufze laut und gebe zu Protokoll, dass ich unter diesen Umständen von meinem Geburtstagsgeschenk Gebrauch machen und das örtliche “Sun & Spa” Fitnessstudio besuchen werde – da kommt besonders grosse Freude auf.


Meine praktische Schwarzbeere

09.00 Uhr Mit einer lustigen Melodie auf den Lippen strebe ich ins Bad und gebe mich einem erfrischenden Wirbelbad mit Eukalyptusöl hin. Darüber hinaus kontaktiere ich Prof. Kuhn und ermutige ihn, mich ins besagte Wellnesszentrum zu begleiten. Der schlaue Mann wird augenblicklich hellhörig und meint, dass sportliche Betätigung nach den Feiertagen nicht schaden kann – wie wahr.
10.00 Uhr Weil ich mich mit Edelbert für 11 Uhr verabredet bin, beende ich die Morgenwäsche und nehme mit einem bescheidenen Frühstück Vorlieb. Ich labe mich an vitaminreichen Rühreiern und nehme mir ausserdem das Recht heraus, rösche Weissbrotscheiben fingerdick mit Butter zu bestreichen und kraftvoll zuzubeissen – das schmeckt.
10.30 Uhr Um Dixon nicht alleine in der kleinen Villa lassen zu müssen, statte ich nach der wichtigsten Mahlzeit des Tages meiner Nachbarin einen Besuch ab und bitte sie, während meiner Abwesenheit auf das Haustier aufzupassen. Frau Pontecorvo zeigt sich einverstanden und zögert nicht, etwas Capocollo aus dem Eiskasten zu holen. Während der Rüde aus dem Sabbern gar nicht mehr herauskommt, ziehe ich mir die NY YANKEES Kappe tief ins Gesicht und merke an, dass ich spätestens gegen 15 Uhr zurück sein werde.
11.00 Uhr Pünktlich erreiche ich mein Ziel und treffe Edelbert in einem modischen ADIDAS Sportanzug vor dem Fitness Studio an der 2. Avenue an. Mein Bekannter begrüsst mich händeschüttelnd und möchte wissen, ob ich mich mit einer Tschiens auf ein Trim-Dich-Rad schwingen möchte. Natürlich winke ich schmunzelnd ab und entgegne, dass ich keine Lust habe, mich sportlich zu betätigen. Stattdessen verweise ich auf das üppige Wohlfühlprogramm und stelle klar, dass ich mich in der hauseigenen Dampfsauna vergnügen werde.


Wir betätigen uns sportlich

11.30 Uhr Während Edelbert die Laufbänder und Hantelbänke in Augenschein nimmt, suche ich eine Umkleidekabine auf und tausche die Strassenkleidung gegen eine knielange Bermudahose sowie ein T-Hemd aus. Im Anschluss schlendere ich zum Dampfbad und lese auf einer Informationstafel, dass es sich hierbei um eine mexikanische Schwitzhütte handelt, in der ganz im Gegensatz zur finnischen Sauna niedrigere Temperaturen erzeugt werden. Ruckzuck setze ich mich zu den anderen und bemerke, dass die Temperaturanzeige lediglich 149°F (65°C) anzeigt – das ist genau nach meinem Geschmack.
12.15 Uhr Pünktlich zur Mittagszeit verlasse ich schnaufend das Bad und zögere nicht, mich in der angeschlossenen Gastwirtschaft einzufinden und ein grosses Glas Eistee zu ordern. Wie nicht anders zu erwarten, gesellt sich Edelbert alsbald an meine Seite und erzählt, dass er keinen Gefallen daran findet, sich an den Geräten zu ertüchtigen. Ich nicke zustimmend und lasse den Professor wissen, dass mich das Dampfbad hungrig gemacht hat. Mein Tischnachbar schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass wir dem “Sun & Spa” Lebewohl sagen und in ein “Bob Evans” Restaurant einkehren sollten – das ist die beste Nachricht des Tages.
13.00 Uhr Nachdem wir uns umgezogen haben, kehren wir zu den Autos zurück und rasen freudig zur Bob Evans Filiale am Northbrooke Plaza Drive – schon jetzt läuft mir das Wasser im Munde zusammen.


Wir beissen kraftvoll zu

13.30 Uhr Hungrig und durstig betreten wir die Gastwirtschaft und laben uns an gesunden Sandwiches (unlöblich: Wurstbroten). Dazu verköstigen wir hausgemachte Beilagensalate sowie süffiges Wurzelbier aus dem Hause “Mug”. Nebenher tratsche ich angeregt mit meinem Bekannten und komme zu dem Schluss, dass ich eventuell in der kommenden Woche erneut das “Sun & Spa” besuchen und mich durchmassieren lassen werde. Edelbert schenkt mir ein Lächeln und verspricht, mich zu begleiten – wie schön.
14.15 Uhr Nachdem mich der Professor zu Speis und Trank eingeladen hat, trete ich gesättigt die Heimreise an. Ich beschleunige den PS-strotzenden SUV auf schwindelerregende 30 Meilen pro Stunde und freue mich auf einen ruhigen Nachmittag im beschaulichen Eigenheim – was kann es schöneres geben.
15.00 Uhr Endlich bin ich dahoam und kann in der geschmackvoll eingerichteten Stube die Beine hochlegen. Ich schlummere schnell ein und träume von meiner spannenden Forschungsreise nach Puerto Rico.


Ich träume von Puerto Rico

16.00 Uhr Ich öffne die Augen und verspüre wegen der grossen Hitze wenig Lust, die Anschnurseelsorge zu erledigen. Stattdessen hole ich mir ein Budweiser aus dem Eiskasten und mache mich über das grosse Kreuzworträtsel in der Tageszeitung her.
16.45 Uhr Nachdem ich das Lösungswort “LKHNBVCD” notiert habe, flitze ich in die Küche und erwärme ein italienisches Nudelschichtgericht (unlöblich: Lasagne) im Kleinwellenofen (unlöblich: Mikrowelle). Zudem bereite ich einen Tomatensalat zu und schütte eine halbe Flasche Salatdressing drüber – wie gut das duftet.
17.45 Uhr Nach der Küchenarbeit gehe ich zum gemütlichen Teil des langen Tages über und schaue fern. Wie es sich gehört, lasse ich mich von den FOX Abendnachrichten berieseln und bringe mich auf den neuesten Stand.
19.00 Uhr Um etwas Abwechslung zu bekommen, wechsle ich zeitnah auf NETFLIX und schaue mir den Abenteuerfilm “Meg” an. Dieses krude Machwerk erzählt aus dem Leben eines Tauchers, der es mit einem gewaltigen Urzeit Hai zu tun bekommt – so ein Schmarrn.
20.30 Uhr Nach eineinhalbstündigem Dauerlachen schalte ich die Glotze ab und lösche sämtliche Lichter. Anschliessend streichle ich Dixon über den Kopf und falle übermüdet ins Bett. Gute Nacht.

28. und 29. Dezember 2018 – It’s A Wonderful Life

Sehr geehrter Heimseitenbesucher,

in meiner alten Heimat gehören der tschechische Märchenfilm “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel” aus dem Jahre 1973 sowie die englische Spielfilmproduktion “Little Lord Fauntleroy” (auf deutsch: Der kleine Lord) zur Adventszeit wie Glühwein auf den Christkindlmarkt. Das Erste Deutsche Fernsehen strahlt letztgenannten Film seit 1982 regelmässig aus und erzielt immer wieder Rekordeinschaltquoten – wie unlöblich.

Auch in den Vereinigten Staaten haben etliche Lichtspielhauserfolge längst Kultstatus erlangt. Unter anderem schmelzen die Herzen der stolzen Amerikaner bei “It’s A Wonderful Life” (auf deutsch: Ist das Leben nicht schön) regelrecht dahin.

Der schwarzweiss Film von Frank Capra basiert auf der Kurzgeschichte “The Greatest Gift” von Philip Van Doren Stern und handelt von George Bailey, der just am Weihnachtsabend den Wunsch äussert, nie geboren worden zu sein. Natürlich wird der Fall spornstreichs dem Himmel gemeldet und der diensthabende Engel Clarence schreibt es sich auf die Fahnen, George wieder neuen Lebensmut zu geben.

“It’s A Wonderful Life” feierte am 20. Dezember 1946 in der Weltmetropole New York seine Premiere. Viele Kritiker bezeichneten den Streifen als Sentimental und Realitätsfern und rieten den Kinogängern, dem Film fern zu bleiben. Erst viele Jahre später wurde das Werk wiederentdeckt und zählt längst zu den Klassikern der modernen Filmkunst. Unter anderem wählte das “American Film Institute” im Jahre 2002 den Film auf Platz 8 der 100 besten Liebesfilme aller Zeiten – wie aufregend.

Auch “A Christmas Story” (auf deutsch: Fröhliche Weihnachten) läuft in den USA auf vielen Kanälen. Die Komödie des Regisseurs Bob Clark erzählt aus dem Leben des kleinen Ralphie, der sich zu Weihnachten ein Luftgewehr wünscht. Wie auch “It’s A Wonderful Life” wurde dieser Spielfilm von den Kritikern zurückhaltend aufgenommen. Erst als “A Christmas Story” Ende der 1980er Jahre auf Videokassette veröffentlicht wurde, entwickelte er sich zu einem der beliebtesten Weihnachtsfilme überhaupt.

Ich werde mich nun im Kreise meiner Verwandten entspannen und mir “It’s A Wonderful Life” auf CBS anschauen.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

26. und 27. Dezember 2018 – Weihnachtliche Musik

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich bin ein grosser Anhänger der amerikanischen Volks- (unlöblich: Folk) und Landmusik (unlöblich: Countrymusic). Zur Weihnachtszeit veröffentlichen angesagte Interpreten stets Kompaktscheiben mit bekannten Weihnachtsliedern.

Die aus Sharon im Bundesstaat Kansas stammende Künstlerin Martina McBride überraschte ihre Anhängerschaft im Jahre 1998 mit ihrem Weihnachtsalbum “White Christmas” (löblich: Weisse Weihnachten). Auf dem Silberling fand man unter anderem die traditionellen Kompositionen “Stille Nacht” (auf englisch: Silent Night), “O Holy Night” (auf deutsch: Oh heilige Nacht) sowie den titelgebenden Welterfolg aus Irving Berlins Feder “White Christmas”.


Martina McBride – White Christmas

Die Scheibe war so erfolgreich, dass sich das Musikunternehmen RCA entschloss, im Jahr darauf eine Neuauflage mit zwei neuen Liedern in den Handel zu bringen. Auch 2007 fand sich das Martina McBride “White Christmas” Album in den landesweiten Hitparaden wieder. Mit insgesamt weit über 2.000.000 verkauften Einheiten zählt dieses Werk zu den erfolgreichsten Weihnachtsveröffentlichungen aller Zeiten – wie aufregend.


Martina McBride – It’s The Holiday Season

Im Sommer 2018 ging Frau McBride erneut ins Studio, um für ihr zweites Weihnachtsalbum “It’s The Holiday Season” neue Lieder aufzunehmen. Insgesamt sang die 52jährige Ausnahmekünstlerin neun Stücke in den weltbekannten “Capitol Studios” in Los Angeles, CA, sowie in den “Blackbird Studios” in Nashville, TN ein. Bei den Aufnahmen wurde sie von befreundeten Musikern und einem Streichorchester unterstützt. Martina McBride gelang es, angestaubten Liedern wie “Rudolph, the Red-Nosed Reindeer” (löblich: Rudolph, das rotnasige Rentier) oder dem anno 1932 von John Frederick Coots und Haven Gillespie komponierten Lied “Santa Claus Is Coming To Town” (löblich: Der Weihnachtsmann kommt in die Stadt) eine jazzige Note zu verleihen – da kommt besonders grosse Freude auf.

Darüber hinaus lies es sich Martina McBride nicht nehmen, eine mehrwöchige Konzertreise in Angriff zu nehmen, um ihre neue Veröffentlichung im Rahmen der “Joy Of Christmas Tour” (löblich: Freude an Weihnachten Tournee) landesweit vorzustellen.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

24. und 25. Dezember 2018 – Merry Christmas

Sehr verehrte Damen und Herren,

wie jeder weiss, lebe und wirke ich seit einigen Jahren in Florida.
Der Sonnenscheinstaat ist in zwei Klimazonen eingeteilt. Während die nordwestliche Region subtropisch feucht ist, ist der Rest tropisch feucht geprägt. Obgleich der 27. Staat der Vereinigten Staaten im Herbst oft von tropischen Stürmen heimgesucht wird, sinken die Temperaturen kaum unter die 25°C (95°F) Grenze – wie schön.


Weihnachten in Florida

Wegen der Hitze kommt im Rentnerparadies kaum Weihnachtsstimmung auf. Trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lassen, mein bescheidenes Zuhause im Willoughby Drive weihnachtlich zu schmücken. Unter anderem habe ich die gute Stube mit lustigen Drehpyramiden aus dem Erzgebirge ausgestattet und die Fensterscheiben mit künstlichem Schnee besprüht. Darüber hinaus steht auch eine stattliche Tanne im Wohnzimmer, die mit Echtkerzen, Lametta, Holzschmuck sowie einem Rauschgoldengel auf der Spitze geschmückt ist – wie aufregend.

Während in meiner alten Heimat Glühwein und Gänsebraten am heiligen Abend serviert werden, geniesst man in Florida fruchtige Langgetränke (unlöblich: Longdrinks) sowie gegrillte Meeresfrüchte. Ferner laden örtliche Händler zu Weihnachtsfeierlichkeiten und Bootsparaden – sogenannten “Holiday Boats Parades” – in der Innenstadt sowie der Hafenregion ein. Auch im weltberühmten “Edison & Ford Winter Estates” in der Nachbargemeinde Fort Myers ist einiges geboten. Im ehemaligen Winterwohnsitz des Erfinders Thomas Alva Edison werden in Dezember Millionen von elektrischen Lichter entzündet und historische Weihnachtsdekoration ausgestellt – da kommt besonders grosse Freude auf.

Selbstverständlich feiert man das Weihnachtsfest in den Vereinigten Staaten nicht wie in Deutschland am 24. Dezember, sondern erst Tags darauf am 25. Dezember. Ich werde Morgen das Fest im Kreise meiner Familie, Prof. Kuhn und Frau Pontecorvo im Ferienhaus meiner Verwandten erleben. Nachdem wir uns reich beschenkt haben, wird meine Schwägerin ein opulentes Mittagessen auffahren – darauf freue ich mich jetzt schon.

Ich wünsche allen Lesern ein besinnliches und friedliches Weihnachtsfest.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

22. und 23. Dezember 2018 – Ab nach Frankfurt

Hallo Freunde der Nacht,

das Christkind steht vor der Türe und wird uns morgen mit tollen Geschenken überraschen!

Ich bin gestern im neuen FORD KUGA nach Frankfurt gedüst und werde Weihnachten im Kreise meiner Familie sowie meiner Mitbewohnerin erleben. Bärbel hat sich kurzfristig entschlossen, mich nach Hessen zu begleiten und bis zum kommenden Mittwoch mit mir mein altes Kinderzimmer zu teilen 🙂

Natürlich war das Wiedersehen ganz toll.
Oma ist in Tränen ausgebrochen hat mir natürlich gleich mal ordentlich in die Backe gekniffen. Ausserdem hat sie ihre Hand auf meinen Bauch gelegt und klargestellt, dass ich während der nächsten Tage viel Plätzchen essen sollte ^^


Ich muss viele Plätzchen essen 🙂

Nach der Begrüssung ging es in die Kirche, wo ein wirklich sehenswerter musikalischer Gottesdienst auf dem Plan stand. Ein Kinderchor hat die schönsten Weihnachtslieder geträllert und der Pfarrer hat die Kirchengemeinde aufgerufen, auf teure Geschenke zu verzichten und stattdessen Geld für die renovierungsbedürftige Sakristei zu spenden. Diesem Aufruf sind natürlich nur recht wenige Menschen nachgekommen. Am späten Abend hat meine Mutter Kartoffeln mit Grüner Sauce aufgetischt und Apfelwein serviert. Es war ein lustiger Abend und wir nutzten die Zeit, um in alten Fotoalben zu blättern und uns Geschichten zu erzählen.

Heute wollen wir in den Zoo gehen und uns das Orang-Utan Affenbaby Yori anschauen. Ausserdem habe ich in der Zeitung gelesen, dass man auch zwei junge Brillenbären und im April 2018 geborene Löwenbabies bestaunen kann 🙂

Ich wünsche allen Lesern ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest
Eure Sandra