30. Dezember 2013 – Schneechaos und Hendl

pfaffenbergkl

08.15 Uhr Ich öffne die Augen und bemerke, dass es immer noch schneit. Seufzend werfe ich die Bettdecke beiseite und komme zu dem Schluss, dass es schlauer wäre, das Ränzlein zu schnüren und nach Toronto zurück zu fahren.
08.45 Uhr Um auch meine Verwandten an dieser Erkenntnis teilhaben zu lassen, schlüpfe ich in den Morgenmantel und laufe mit dem Vierbeiner im Schlepptau in die Küche. Natürlich lasse ich kein gutes Haar am Winterwetter und erkläre, dass wir unsere Zelte in Gilford abbrechen sollten. Mein Bruder beruhigt mich redlichst und entgegnet, dass der Radiomoderator für den Nachmittag nur noch leichte Schneefälle voraussagt. Bevor ich Widerworte finde, meldet sich Maria zu Wort und sagt, dass James ganz früh aufgestanden ist, um vor dem Ferienhaus Schnee zu schippen.
09.30 Uhr Nachdem ich mich am offenen Kamin aufgewärmt und mit Amanda über Sport getratscht habe, verabschiede ich mich ins Badezimmer – eine heisse Dusche kommt jetzt gerade Recht.
10.30 Uhr Wenig später klopft David an die Türe und verkündet, dass wir essen können. Ich komme augenblicklich in die Gänge und registriere, dass meine Schwägerin ein mexikanisches Frühstück vorbereitet hat. Als sich Edelbert die Lippen leckt, nehme ich die Speisen in Augenschein und gebe zu Protokoll, dass ich “Frijoles Refritos” (löblich: gebackene Bohnen) und Molletes (löblich: mit Käse überbackene Brote) sehr gerne esse. Maria freut sich und erörtert, dass sie im November an einem mexikanischen Kochkurs teilgenommen hat – wie aufregend.
11.00 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse, versorgt mich James mit Infos und meint, dass wir nach dem wichtigsten Mahl des Tages in die Stadt fahren und Getränke besorgen müssen. Maria wird sogleich hellhörig und bittet uns, auch Lebensmittel für die Silvesterfeier einzukaufen – das kann ja heiter werden.

mondschuhe
Meine praktischen Mondstiefel

11.30 Uhr Kurz nach dem Elfuhrläuten steige ich in die Mondstiefel (unlöblich: Moonboots) und folge James und Prof. Kuhn zum Geländewagen. Während es Dixon vorzieht, mit Georg einen Spaziergang zu unternehmen, steige ich nörgelnd ins Auto und lege den Gurt an. James lässt den Motor aufheulen und kündigt an, dass wir im örtlichen Lebensmittelgeschäft nicht nur Lebensmittel, sondern auch Whiskey sowie Labatt Blau Bier und eine Glühbirne besorgen werden.
12.15 Uhr Nach einer fünfundvierzigminütigen Rutschpartie erreichen wir die Kleinstadt Gilford. Wir parken das Auto vor “Mrs. Betty’s Mercantile Shop” und zögern nicht, das Geschäft zu betreten und ordentlich abzuschoppen. Während James den Einkaufskorb auffüllt, tratsche ich mit Edelbert und unterbreite, dass ich mich ins sonnige Naples sehne. Mein Bekannter seufzt laut und sagt, dass das eiskalte Winterwetter für Rentner kaum zu ertragen ist.
13.00 Uhr Nachdem wir der übergewichtigen Betty ein kleines Vermögen überlassen haben, verfrachten wir die Einkaufstüten auf die Ladefläche des Grand Cherokee.
13.45 Uhr Danach lotst uns James in die benachbarte “Gilford Grill” Gastwirtschaft und spendiert eine Brotzeit. Da man einem geschenkten Gaul bekanntlich nicht ins Maul schauen sollte, nehme ich zufrieden an einem Fenstertisch Platz und ordere bei einer brünetten Kellnerin mit Sprachfehler ein halbes Grillhuhn. Edelbert folgt meinem Beispiel und erinnert daran, dass er das letzte Hendl auf dem Oktoberfest gegessen hat – wie schön.
14.30 Uhr Just als die Bedienung Kaffee und Käsekuchen kredenzt, stelle ich mit Freude fest, dass es zu schneien aufgehört hat. Edelbert gibt sich erleichtert und sagt, dass wir langsam den Heimweg antreten sollten.

schneechaos
Eis und Schnee – Meiomeiomei

15.15 Uhr Zurück am Ferienhaus schleppen wir die Tüten ins Gebäude und werden von Hund Dixon stürmisch begrüsst. Der Rüde ist ganz aus dem Häuschen und animiert mich, ihm etwas Auslauf zu ermöglichen. Obgleich ich müde bin, komme ich der Aufforderung nach und vertrete mir in Davids (8) Gesellschaft die Beine.
15.45 Uhr Dixon flitzt wie ein Wilder zum Seeufer und apportiert ein mit Moos umwuchertes Holzstück. Ich lache herzlich und wandere mit David zu einem nahegelegenen Waldstück. Der Bube plappert währenddessen ohne Unterlass und berichtet, dass er es kaum noch erwarten kann, am Wochenende seinen Freund Jayden (8) wiederzusehen. Als ich genauer nachfrage, verrät der Kleine, dass Jayden eine Playstation 4 vom Christkind geschenkt bekommen hat – das ist wieder typisch.
16.30 Uhr Endlich sind wir wieder daheim und können die nassen Jacken an die Garderobe hängen. Während sich David zu seinen Eltern gesellt, verabschiede ich mich ins Gästezimmer und lege ein kleines Päuschen ein.
17.30 Uhr Just als ich mich im Traum neben Frau Pontecorvo auf der fliegenvergitterten Terrasse sitzen sehe, wird die Ruhe durch ohrenbetäubendes Geplärr unterbrochen. David hüpft ausgelassen ins Bett und macht mich auf den Umstand aufmerksam, dass seine Oma gerade den Tisch deckt.
18.15 Uhr Während ich mich an einem Linsengericht labe, kündigt James für das kommende Jahr eine Tournee an. Mein Neffe strahlt wie ein Honigkuchenpferd und berichtet, dass er unzählige Lieder komponiert hat und womöglich auch ein Album einspielen wird. Ich nicke eifrig und biete an, gegen entsprechende Bezahlung jederzeit als Menetscher oder Tourneeorganisator einzuspringen.

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Es weihnachtet in der guten Stube

19.00 Uhr Nach der Mahlzeit beginnt der wohlverdiente Feierabend. Während sich draussen dichter Nebel über dem Lake Simcoe breit macht, versammeln wir uns in der weihnachtlich geschmückten Stube und schauen Fern. Georg verfrachtet einen blauen Datenträger (unlöblich: BluRay) ins Abspielgerät und sagt, dass wir uns jetzt einige Episoden der spannenden Serie “The West Wing” (löblich: Der Westflügel) anschauen werden. Als sich David gähnend ins Bett verabschiedet, frage ich Maria aus und lerne, dass dieses Fernsehspiel aus dem Jahre 2006 stammt und den Alltag des fiktiven amerikanischen Präsidenten Josiah Bartlet wiedergibt – das hört sich spannend an.

21.00 Uhr Nach zweistündiger Langeweile erhebe ich mich vom Sofa und entschliesse mich, meinen Liebsten eine gute Nacht zu wünschen. Im Anschluss scheuche ich Dixon ins Gästezimmer und gehe ins Bett. Gute Nacht.

29. Dezember 2013 – Kein Clubbing und Byzantium

sandra

Hallo,

die Clubszene in München lässt sehr zu wünschen übrig.
Nirgendwo kommt Stimmung auf und ausserdem sind die Getränke kaum zu bezahlen. Unser gestriger Discobesuch endete deswegen schon kurz nach 23 Uhr. Gegen Mitternacht waren wir wieder zu Hause und haben den Abend vor dem Fernseher ausklingen lassen.

Bärbel hat zu Weihnachten den Vampirfilm “Byzantium” geschenkt bekommen. Weil wir keine Lust hatten, die dummen GEZ-Programme zu sehen, haben wir uns diesen tollen Streifen angeschaut. Byzantium erzählt die Geschichte der Vampire Clara und Eleanor, die nach 200 Jahren Flucht in einer englischen Küstenstadt Unterschlupf finden …

byzantinum
Byzantium – jetzt bestellen

Byzantium ist kein gewöhnlicher Teenie-Film wie “Twilight”, sondern ein ernstzunehmendes Drama mit einer bewegenden Geschichte. Fast könnte man den Film mit dem oscarnominierten Klassiker “Interview mit einem Vampir” aus dem Jahre 1994 vergleichen 🙂

Reinhard verbringt derzeit auch viel Zeit vor der Glotze.
Seit gestern Nachmittag schneit es in Gilford ohne Unterbrechung. Wenn sich das Wetter bis morgen nicht bessert, müssen die Pfaffenbergs ihren Aufenthalt am Lake Simcoe leider abbrechen. Mein Vermieter hat vorhin angerufen und erzählt, dass seit gestern knapp 30 Zentimeter Neuschnee gefallen ist 🙂

Naja, hier in Deutschland ist das Wetter ganz okay.
Ich werde mich nun verabschieden und mit Bärbel meinen Cousin besuchen. Anschliessend wollen wir noch etwas Playstation4 spielen und die bevorstehende Silvesterparty planen.

Ich wünsche euch allen einen tollen Jahresabschluss und einen guten Rutsch ins neue Jahr !!!!

Sandra

27. Dezember 2013 – Amerikanische Superhelden, Eisregen und ein schöner Abend am Lake Simcoe

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Ich hüpfe zeitig aus dem Bett und lasse Hund Dixon wissen, dass wir heute nach Gilford fahren und spannende Tage am Lake Simcoe erleben werden – da kommt besonders grosse Freude auf.
08.30 Uhr Als ich den Frühsport am Fenster absolviere, fällt mir auf, dass es während der Nacht geschneit hat. Ich wische mit dem Handrücken über die beschlagene Scheibe und komme zu dem Schluss, dass es draussen bitterkalt ist. Trotzdem lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und läute den letzten Freitag des Jahres mit einem prima Vollbad ein.

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Lake Simcoe im Winter 2012

09.30 Uhr Kurz nach dem Neunuhrläuten werde ich in der Küche vorstellig und treffe lediglich Maria, Prof. Kuhn, Amanda und den kleinen David (8) am Esstisch an. Wie es sich gehört, setze ich mich dazu und frage, wo Georg und James abgeblieben sind. Maria giesst Kaffee in meine Tasse und entgegnet, dass die beiden bereits vor einer Stunde aufgebrochen sind. Edelbert nickt eifrig und sagt, dass Georg den Vormittag nutzen wird, um die Heizung im Ferienhaus einzustellen und Einkäufe zu tätigen – das soll mir Recht sein.
10.15 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse, tratsche ich mit meiner Schwägerin und bringe heraus, dass wir gegen halb Zwölf losfahren werden. Ich reibe mir die Hände und erkläre David, dass es eine Gaudi wird, den Jahreswechsel in der unberührten Natur zu erleben. Mein Grossneffe gibt sich besonders redselig und plappert in einem kaum verständlichen Kauderwelsch aus englischen und deutschen Wortphrasen, dass wir aber leider nicht im Lake Simcoe baden können – wie wahr.
11.00 Uhr Bevor wir uns auf den Weg machen, lasse ich Dixon in den verschneiten Garten hinaus und animiere ihn, die hochgewachsene Tanne zu bewässern. Edelbert leistet mir Gesellschaft und nörgelt, weil seine Nase läuft. Ich beruhige meinen Bekannten und vermute, dass sich womöglich eine Erkältung ankündigt. Um mich nicht anzustecken, eile ich mit schnellen Schritten in die Bibliothek und genehmige mir einen Schluck aus der Whiskeyflasche – wie jedes Kind weiss, tötet Alkohol Bakterien in Sekundenschnelle ab.
11.45 Uhr Mit einigen Minuten Verspätung kann die Reise losgehen. Während Maria den PS-strotzenden Grand Cherokee nach Norden steuert, teile ich mir den Rücksitz mit David und Amanda. Der Bube fuchtelt mit einem Zeichentrickheft vor meiner Nase herum und erzählt, dass der Feldermausmann (unlöblich: Batman) gegen Mr. Freeze (löblich: Herr Gefroren) kämpfen muss. Ich rolle demonstrativ mit den Augen und bitte Amanda, dem Kleinen keine Schundhefte zu kaufen. James Ehefrau will jedoch nicht hören und meint, dass alle Kinder die Abenteuer amerikanischer Superhelden lieben – meiomeiomei.

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Der Fledermausmann (unlöblich: Bat Man)

12.45 Uhr Nach einer Stunde passieren wir das Willkommensschild der Kleinstadt Gilford. Maria drosselt die Geschwindigkeit und informiert, dass auch die Sommermonate am Lake Simcoe sehr schön sind. Amanda schlägt in die gleiche Kerbe und antwortet, dass es ein Vergnügen ist, im See zu planschen.
13.15 Uhr Als der Minutenzeiger meiner ROLEX auf Viertel nach 1 deutet, kommen wir vor dem Ferienhaus zum Stehen. Ich gleite spornstreichs vom Rücksitz und lasse Hund Dixon von der Ladefläche springen. Der Rüde streckt prompt seine Nase in den Wind und macht es sich zur Aufgabe, die Umgebung zu erkunden.
13.45 Uhr Währenddessen stelle ich die Reisetaschen vor dem Haus ab und freue mich, meinen Bruder wiederzusehen. Georg winkt uns in die warme Stube und sagt, dass er sehr fleissig war und mit James Holz gehackt hat. Um nicht zu erfrieren, schlüpfe ich aus der Jacke und mache es mir neben dem Kamin bequem.
14.30 Uhr Wenig später kredenzt Maria vitaminreiche Sandwiches (löblich: belegte Brote) und erzählt, dass der Wetterdienst für die kommenden Tage Temperaturen von bis zu -18°C voraussagt. Ich mache grosse Augen und unterbreite, dass wir höchstwahrscheinlich erfrieren werden. Georg klopft sich lachend auf die Schenkel und informiert, dass das Ferienhaus mit einer leistungsstarken Bodenheizung ausgestattet ist.
15.00 Uhr Nach der Brotzeit schleppe ich das Gepäck ins Gästezimmer und bin überrascht, weil die Räumlichkeiten seit meinem letzten Besuch mit einer neuen Holzverkleidung sowie einem an der Wand angebrachten Fernseher aufgewertet wurden. Georg schnalzt mit der Zunge und sagt, dass er die drei Gästezimmer sowie das grosse Schlafzimmer in Eigenregie renoviert hat – das ist phantastisch.
15.30 Uhr Während David mit Hund Dixon spielt, falle ich erschöpft aufs Bett und entspanne mich von der nervenaufreibenden Anfahrt. Bereits nach wenigen Augenblicken schlummere ich ein und träume vom ewigen Sommer im Rentnerparadies Florida.

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Der ewige Sommer in Florida

16.30 Uhr Leider wird die himmlische Ruhe bald durch das Geplapper meiner Verwandten gestört. Maria klopft an die Zimmertüre und sagt, dass wir vor dem Abendessen einen Spaziergang unternehmen sollten. Ich seufze laut und ziehe es vor, die Winterjacke vom Haken zu nehmen und mich der Wanderung anzuschliessen. Weil sich mittlerweile die Nacht über den Lake Simcoe gelegt hat, verteilt Georg Taschenlampen und empfiehlt uns, das Seeufer zu meiden.
17.00 Uhr Mit eingeschalteten Lampen folgen wir einem Trampelpfad gen Süden und erblicken in weiter Ferne die hell erleuchteten Fenster des Nachbaranwesens. Georg tippt sich an die Schläfe und behauptet, dass die Nachbarn während der Sommermonate dem Naturismus frönen – wie unlöblich. Ich klopfe mir den Schnee vom Kragen und rege an, dass wir nun zum Ferienhaus zurückkehren sollten. HEUREKA – diese Kälte hält nicht einmal der stärkste Rentner aus.

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Schnee, Eis und -18°C – da kommt keine Freude auf

18.15 Uhr Zuhause angekommen, drehe ich fachmännisch am Temperaturregler und lasse es mir nicht nehmen, Dixons Fell trockenzureiben. Unterdessen macht sich Maria in der Küche nützlich und zaubert Bratkartoffeln mit Spiegelei. Dazu gibt es süffigen Earl Grey (löblich: Graf Grau) Tee und hausgemachten Zimtstollen – das schmeckt.
19.30 Uhr Nachdem wir den Abwasch erledigt haben, beginnt endlich der Feierabend. Während das Feuer im Kamin knistert, versammeln wir uns vor dem überdimensionalen Fachbildschirm und lassen den Tag beim sehenswerten Spielfilmklassiker “Christmas in Connecticut” (löblich: Weihnachten in Connecticut) ausklingen.

http://www.youtube.com/watch?v=QoTuW9yLFb0

21.30 Uhr Nun wird es aber Zeit, den Schlafanzug anzuziehen und ins Bett zu gehen. Ich reiche die Fernbedienung gähnend an James weiter und stelle klar, dass sich David auch langsam schlafen legen sollte.
22.00 Uhr Zu guter Letzt ziehe ich die Vorhänge zu und biete Dixon an, dass er gerne bei mir im Bett schlafen kann. Der Vierbeiner lässt sich nicht zweimal bitten und schmiegt sich fiepend an mich. Gute Nacht.

26. Dezember 2013 – Lake Simcoe, Casino Rama und eine Party im Flex

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Hi Fans,

Weihnachten 2013 geht langsam zu Ende.
Die Kerzen sind abgebrannt und morgen werden die Kaufhäuser überfüllt sein. Viele werden den Tag nutzen, um Weihnachtsgeschenke umzutauschen oder Gutscheine einzulösen. Ausserdem beginnt am Freitag in den Grossstädten der Böller- und Silvesterraketen Verkauf.

weihnachten

Ich werde morgen meiner Heimatstadt auf Wiedersehen sagen und mich in Richtung München verabschieden. Ich freu’ mich schon, Bärbel wiederzusehen und den Abend mit Marlene in München zu verbringen. Wir wollen uns im “Flex Club” treffen und unter dem Motto “It’s Friday, I’m In Love” ordentlich abrocken !!!

Mein Vermieter wird morgen ebenfalls seine Reisetasche packen und gemeinsam mit seinen Verwandten nach Gilford fahren. Die Leute wollen einen ruhigen Jahresabschluss am Lake Simcoe feiern und Tagesausflüge nach Barrie und Orillia machen. Natürlich freut sich Reinhard besonders auf den Trip nach Orillia, denn dort findet man nicht nur ein Naturkundemuseum, sondern auch das “Casino Rama”.

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Reinhard fährt morgen nach Gilford am Lake Simcoe

Dieses Spielcasino ist im Besitz der Chippewas Indianer und bietet Besuchern auf knapp 18.000 Quadratmetern 2500 Spielautomaten, über 100 Kartenspieltische und 10 Restaurants.

poker

Heute wird Pfaffenberg übrigens seine Nichte Laura wiedersehen. James Schwester hat sich für den Nachmittag angekündigt und wird mit ihrem Sohn Paul und Lebensgefährten William anreisen 🙂

Okay, ich wünsche euch einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag.
Am Samstag hört ihr wieder von mir.
Sandra

24. Dezember 2013 – Ein Abendessen im Kreise der Familie

pfaffenbergkl

07.45 Uhr Mein Bruder weckt mich unsanft und sagt, dass er mit Dixon einen Spaziergang unternehmen will. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und lasse Georg wissen, dass der Vierbeiner am frühen Morgen sehr störrisch sein kann. Um schlimmeres Unheil abzuwenden, rate ich dazu, das Tier an der kurzen Leine zu halten und anderen Hunden aus dem Weg zu gehen.

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Meine praktische Schwarzbeere

08.30 Uhr Nachdem ich die Morgengymnastik absolviert habe, werfe ich einen Blick auf die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) und bemerke, dass eine Depesche eingegangen ist. Ich nehme die Nachricht neugierig in Augenschein und lese, dass Sandra die Feiertage bei ihren Eltern verbringt. Ich antworte prompt und erkläre dem Mädchen, dass in Amerika das Christkind erst am 25. Dezember kommt. Nach wenigen Sekunden trudelt eine Antwort ein und ich bringe heraus, dass meine Mieterin bereits heute reich beschenkt wurde – das ist wieder typisch.
09.00 Uhr Weil Prof. Kuhn auch schon auf den Beinen ist und Maria in der Küche zur Hand geht, laufe ich zügig ins Badezimmer. Ich wasche mich ordentlich und spiele mit dem Gedanken, meine Liebsten am Abend in ein Restaurant auszuführen. Um einen Überblick zu bekommen, navigiere ich mit dem iPad durchs Internetz und erfahre, dass das “Modus Ristorante” an der King Street zu den besten Adressen der Stadt zählt – wie aufregend.
10.00 Uhr Wenig später geselle ich mich in die Küche und höre, dass wir die Kinder gegen 12 Uhr im Eaton Einkaufszentrum treffen werden. Ich schenke mir etwas Kaffee ein und entgegne, dass ich die Spendierhosen angezogen habe und ein opulentes Abendessen im “Modus Ristorante” springen lassen werde. Georg winkt ab und wirft ein, dass wir dort ganz bestimmt keinen Tisch bekommen werden. Maria schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass ich die Familie nach unserer Rückkehr vom Lake Simcoe gerne ins “Zaffron” ausführen kann.
11.00 Uhr Um die jungen Leute nicht warten zu lassen, beenden wir das Frühstück und schlüpfen in warme Winterkleidung. Danach scheuchen wir Dixon zum Grand Cherokee und krusen gemütlich stadteinwärts. Bei dieser Gelegenheit kommt Georg auf den Abend zu sprechen und sagt, dass die jungen Leute die Nacht in seinem Eigenheim verbringen werden. Maria nickt eifrig und meint, dass wir heute auch noch den Christbaum schmücken und im Kreise der Familie zu Abend essen werden – wie schön.

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Morgen kommt das Christkind

11.45 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten erreichen wir das Einkaufszentrum und können das Auto in der Tiefgarage parken. Ich nehme Dixon an die Leine und stelle fest, dass sich sehr viele Menschen im Eaton Centre tummeln. Maria versorgt mich mit Infos und verkündet, dass die vierstöckige Kaufhalle mit ihren 230 Läden das grösste Einkaufszentrum der Provinz Ontario ist – das ist ja allerhand.
12.30 Uhr Wir fahren mit einem gläsernen Aufzug in den vierten Stock und treffen James, Amanda und David im “Indigo Books & Music Store” (löblich: Indigo Bücher und Musik Geschäft) an. Mein Grossneffe (8) hüpft aufgeregt auf und ab und plappert davon, dass sein Vater Kompaktscheiben sowie Bücher ausgesucht hat. James kommt aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und sagt, dass er noch Weihnachtsgeschenke für seine Schwester Laura, deren Lebensgefährten und Sohn Paul besorgen musste.

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Das weltbekannte Eaton Centre; Bild: 분당선M

13.15 Uhr Im Anschluss lotst uns David in den “Disney Store” und behauptet, dass er viele Walt Disney Zeichentrickfilme besitzt. Amanda streicht dem Kleinen über den Kopf und unterbreitet, dass wir heute keine DVDs kaufen werden. Ich gebe der jungen Mutter Recht und erkläre dem 8jährigen, dass womöglich das Christkind einen Film unter den Christbaum legen wird.
14.00 Uhr Bevor wir nach Hause fahren, kehren wir in ein weihnachtlich geschmücktes Starbucks Kaffeehaus ein und lassen uns echten Bohnentrunk sowie Croissants (löblich: französische Hörnchen) munden. Ausserdem planen wir die nächsten Tage und verabreden, dass wir am 27. Dezember nach Gilford reisen sollten.
14.45 Uhr Nun wird es aber Zeit, nach Hause zu fahren und den Christbaum zu schmücken. Ich nehme neben Edelbert auf dem Rücksitz des JEEPS Platz und erfreue mich an stimmungsvollen Carpenters Weihnachtsliedern.

15.30 Uhr Zurück im Stadtbezirk York, laufe ich mit schnellen Schritten ins Haus und hänge meine Winterjacke an die Garderobe. Danach folge ich meinen Verwandten in die gute Stube und werde Zeuge, wie James und Maria den stattlichen Christbaum ins Wohnzimmer schleppen. Weil ich mich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten kann, falle ich in den Ohrensessel und döse bald ein.
16.30 Uhr Nach einer Stunde weckt mich Georg und sagt, dass er nun die Glaskugeln an den Weihnachtsbaum hängen wird. Ich nicke eifrig und ziehe es vor, in die Küche zu gehen und Maria beim Kochen zu beobachten. Meine Schwägerin hantiert gekonnt mit einem Fleischermesser und kündigt an, dass sie in eineinhalb Stunden einen delikaten Braten auf den Tisch bringen wird. Ich bin erfreut und erkundige mich, wo Edelbert und Georg abgeblieben sind. Meine Schwägerin deutet zur Bibliothek und sagt, dass sich die zwei dicke Zigarren angesteckt haben und Whiskey trinken – wie unlöblich.

zigarette
Rauchen – Nein Danke

17.00 Uhr Ich treffe auch James zigarrepaffend in der Bibliothek an und vernehme, dass mein löblicher Neffe seiner Ehefrau eine sündteure Halskette schenken wird. Der Bube seufzt laut und rechnet vor, dass er 7000 kanadische Dollars beim Juwelier lassen musste. HEUREKA – solchen Luxus kann ich mir leider nicht leisten.
18.00 Uhr Nachdem wir etliche Bourbon getrunken haben, kehren wir in die gute Stube zurück und sehen, wie Amanda die Kerzen am Christbaum anzündet. Zudem bittet uns Maria ins Esszimmer und kredenzt das Abendessen.
19.00 Uhr Wir verbringen einen wunderschönen Abend und lauschen einer Weihnachtskompaktscheibe der Carpenters. Nebenbei tratschen wir angeregt und vereinbaren, dass wir Morgen nach der Bescherung in die Kirche gehen werden. Ich nippe genüsslich am Weinglas und lote aus, wann Laura, Herr William und der kleine Paul zu uns stossen werden. Georg reibt sich die Hände und sagt, dass er seine Tochter am 26. Dezember erwartet – wie schön.

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20.00 Uhr Nachdem wir das Geschirr in die Spülmaschine verfrachtet haben, beginnt der löbliche Fernsehabend. Wir versammeln uns im Wohnzimmer und schauen uns auf Davids ausdrücklichen Wunsch einen Zeichentrickfilm auf dem Kinderkanal an. Nebenbei schaufle ich Plätzchen in mich hinein und bemerke, dass “Pooh’s Heffalump Halloween Movie” (auf deutsch: Winnie Puuhs Gruselspass mit Heffalump) nicht gerade zu den herausragendsten Walt Disney Produktionen zählt.
22.00 Uhr Weil wir Morgen zeitig aufstehen müssen, schaltet mein Bruder die Glotze aus und wünscht uns angenehme Träume. Zu guter Letzt lasse ich Hund Dixon noch einmal in den Garten hinaus und lege mich dann schlafen. Gute Nacht.