25. Januar 2018 – Die Opfer des Nationalsozialismus

Bundesarchiv B 285 Bild-04413, KZ Auschwitz, Einfahrt

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit 1996 wird alljährlich am 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Der in Deutschland gesetzlich verankerte Gedenktag wurde vom ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog initiiert und soll an die Menschen erinnern, die während des dritten Reichs verletzt, verfolgt oder sogar getötet wurden.

Roman Herzog erinnerte während einer Rede am 3. Januar 1996 an die Vernichtungslager der Nazis und rief die Deutschen auf, dass die Erinnerung an die Schreckenstaten nicht enden dürfe. Auch zukünftige Generationen müssen wachsam sein und dürfen die Opfer der Nationalsozialisten und deren Helfer nicht vergessen – wie wahr.

Obgleich sich eine genaue Statistik der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft kaum erstellen lässt, gehen angesehene Forscher davon aus, dass es auf deutschem Boden mindestens 13 Millionen Tote zu beklagen gab. Diese Zahl setzt sich folgendermassen zusammen:

  • 6 Millionen Juden
  • 3,3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen
  • 2,5 Millionen christlichen Polen
  • 100.000 Zwangsarbeitern aus der Sowjetunion
  • 500.000 in Arbeitslagern und Konzentrationslagern umgekommenen Jugoslawen
  • 100.000 tschechoslowakischen Zivilisten
  • 80.000 ums Leben gekommenen nichtjüdischen Deportierten aus den nord- und westeuropäischen Staaten
  • 220.000 Zigeuner
  • 100.000 Geisteskranke und Behinderte

Darüber hinaus verloren infolge des Krieges 17 Millionen Soldaten ihr Leben. Auf deutscher Seite werden die Toten und Vermissten der Wehrmacht mit etwa 4,2 Millionen beziffert.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

21. Januar 2019 – Martin Luther King Jr.’s Day

pfaffenbergkl

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Heimseitenbesucher,

aufgrund des heutigen Feiertags – dem Martin Luther King jr. Day – ist es mir eine Ehre, aus dem spannenden Leben des Baptistenpastors und Bürgerrechtlers zu erzählen. Herr King wurde am 15. Januar 1929 in Atlanta, Georgia geboren und trat schon in frühester Jugend als Kämpfer gegen soziale Unterdrückung in Erscheinung. Er propagierte den sogenannten “Zivilen Ungehorsam” und rief die schwarze Bevölkerung auf, friedlich gegen die vorherrschende Rassentrennung vorzugehen.

Die “Civil Rights Movement” (löblich: Bürgerrechtsbewegung) entwickelte sich bald zu einer Massenbewegung und brachte ein Umdenken innerhalb der Gesellschaft.

mlk

Herrn Martin Luther King jr. war es zu verdanken, dass Schwarze in Gaststätten einkehren und ein schmackhaftes Mittagessen verzehren konnten. Kurz nach der Ermordung des beliebten Präsidenten John Fitzgerald Kennedy sorgte dessen Nachfolger, Lyndon B. Johnson, dafür, die Bürgerrechte der schwarzen Bevölkerung anzuerkennen und die Rassentrennung mit sofortiger Wirkung aufzuheben. Martin Luther King wurde für sein Wirken im Jahre 1964 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Leider wurde der Politiker vier Jahre später bei einer Rede auf dem Balkon des “Lorraine Motels” in Memphis, TN niedergeschossen.

Zu seinen Ehren wurde erstmals am 20. Januar 1986 ein Gedenktag in wenigen Bundesstaaten begangen. Seit dem Jahr 2000 ist der “Martin Luther King jr. Day” ein landesweiter Feiertag, der jährlich am dritten Montag am Januar gefeiert wird. Traditionell versammeln sich Mitglieder der Gewerkschaften und Sozialkassen in den amerikanischen Innenstädten, um dort zu feiern. Ausserdem finden in vielen Gemeindesälen Ausstellungen zur Bürgerrechtsbewegung statt – wie aufregend.

Ich wünsche ihnen einen gesegneten Feiertag
Reinhard Pfaffenberg

16. Januar 2019 – Der Massenmörder Albert Fish

pfaffenbergkl

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute möchte ich über den aus Washington DC stammenden Massenmörder Albert Fish berichten.

Herr Fish erblickte am 19. Mai 1870 in der amerikanischen Hauptstadt das Licht der Welt. Seine geistig minderbemittelten Eltern kümmerten sich kaum um den kleinen Albert und so wurde er im Alter von 10 Jahren in ein Kinderheim abgeschoben. Dort wurde er von den Pflegern gequält und möglicherweise auch sexuell missbraucht – wie schrecklich.

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“Albert Fish” Lizenziert unter PD-alt-100

Obgleich er früh heiratete und sechs Kinder in die Welt setzte, fühlte sich Herr Fish zu Männern hingezogen. Er verkehrte in der Homosexuellenszene von Washington DC und beging als Vierzigjähriger seinen ersten Mord. Bis zum Jahre 1928 ermordete er weitere Männer und suchte auch die Nähe zu Jugendlichen. Am 28. Mai 1928 entführte er die 10jährige Grace Budd und brachte sie auf eine verlassene Farm in der 90.000 Einwohner zählenden Gemeinde Greenburgh im Bundesstaat New York. Dort ermordete er das Mädchen auf bestialische Weise.

Sechs Jahre später schrieb er an die Mutter des Mordopfers einen Brief und konnte von der Polizei überführt werden. In Verhören gab Fish zu, die kleine Grace überwältigt und sie letztendlich enthauptet zu haben. Darüber hinaus erklärte er den staunenden Polizisten, abgetrennte Körperteile gekocht und sie über mehrere Tage als Mahlzeit verspeist zu haben – wie unlöblich.

1935 wurde Albert Fish vor Gericht gestellt.
Der Richter verurteilte den Massenmörder zur Todesstrafe auf dem elektrischen Stuhl. Der Fish war begeistert und gab kurz vor der Vollstreckung zu Protokoll, dass “er hocherfreut sei, den einzigen Schauer, den er noch nicht ausgekostet habe, zu erleben”.

Albert Fish wurde am 16. Januar 1928 in der Sing-Sing Strafvollzugsanstalt in Ossining, NY hingerichtet. In Folge dessen wurde in den Vereinigten Staaten eine rege Diskussion über den Umgang mit verhaltensgestörten Verbrechern geführt. Besonders die Mitglieder der “American Eugenics Society” vertraten die Meinung, dass man Meuchelmörder ohne Gerichtsverfahren hinrichten sollte.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

10. Januar 2019 – Thomas Paine

Sehr geehrte Damen und Herren,

während der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg wütete, veröffentlichte der aus Thetford in England stammende Immigrant Thomas Paine einen Aufsatz unter dem Titel “Common Sense” (auf deutsch: Gesunder Menschenverstand). Der damals 40jährige Intellektuelle legte in seinem Pamphlet dar, dass es die Aufgabe Amerikas sei, die Unabhängigkeit zu erringen und ein demokratisches Regierungssystem einzuführen, welches sich auf die Prinzipien der Menschenrechte berufen sollte. Ferner gab Paine an, das neu gegründete Land “United States of America” (löblich: Vereinigte Staaten von Amerika) zu nennen – wie aufregend.


Common Sense von Thomas Paine

Die Niederschrift erreichte in den damals unabhängigen Kolonien eine Rekordauflage von 500.000 Exemplare bewirkte landesweit einen Meinungsumschwung. Viele aus England stammende Bürger schlossen sich der Kontinentalarmee an, die es sich zur Aufgabe machte, die europäischen Truppen aus dem Lande zu jagen. Darüber hinaus beeinflussten die “Common Sense” auch die von Thomas Jefferson verfasste und am 4. Juli 1776 unterzeichnete Unabhängigkeitserklärung massgeblich.


Thomas Jefferson

Nach dem Ende des blutigen Krieges zog es Thomas Paine wieder nach England, wo er Eisenbahnbrücken baute und politische Reden hielt. Weil ihm seine Verhaftung drohte, floh er kurzerhand nach Frankreich, um sich dort zum Abgeordneten der Nationalversammlung wählen zu lassen. Bis zu seiner Rückkehr nach Amerika schrieb er weitere Kampfschriften und setzte sich unter anderem für einen weitreichenden politischen Wandel und für ein Ende der europäischen Monarchie ein.

Schlussendlich kehrte er 1802 auf Einladung Thomas Jeffersons in die Vereinigten Staaten zurück und verbrachte seine letzten Jahre in New York. Am 8. Juni 1809 starb Thomas Paine im Alter von 73 Jahren.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

20. Dezember 2018 – John Steinbeck

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute trafen auf dem Postweg die letzten Weihnachtspräsente für meine Verwandten und Freunde ein. Um dem Trubel in der Innenstadt von Naples zu entgehen, habe ich sämtliche Geschenke am vergangenen Wochenende auf der Plattform des weltgrössten Internetzhändlers erstanden. AMAZON hielt sein Versprechen und lieferte pünktlich vor Weihnachten per Expresslieferung – wie schön.

Unter anderem habe ich für meinen Bruder einen Roman des wohl bekanntesten amerikanischen Schriftstellers ausgewählt. Herr John Steinbeck verfasste zeitlebens zahlreiche Romane, Kurzgeschichten und Novellen. Darüber hinaus arbeitete der aus Salinas in Kalifornien stammende Autor als Journalist und schrieb es sich auf die Fahnen, während des 2. Weltkriegs auch als Kriegsberichterstatter für grosse amerikanische Tageszeitungen tätig zu sein.

Wie jedes Kind weiss, verstarb John Steinbeck just heute vor 50 Jahren im Alter von 66 Jahren an Herzversagen. Durch seine Romane “Früchte des Zorns”, “Jenseits von Eden, “Von Mäusen und Menschen” sowie “Die Strasse der Ölsardinen” wurde er zu den meistgelesenen amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Der gute Mann pflegte einen realistischen Stil und verstand es, einfühlsam für die Armen und Entrechteten einzutreten. Ferner stellte er sich an die Seite der leidgeplagten Landbevölkerung und trat als ökologischer Vordenker in Erscheinung.

Der Pulizer- und Nobelpreisträger trat für eine gerechte Gesellschaft, für die Aufhebung der Rassentrennung und für eine verbesserte Sozialgesetzgebung ein. Trotzdem befürwortete er den Vietnamkrieg und lies es sich nicht nehmen, nach Fernost zu reisen und die amerikanischen Truppen an der Frontlinie zu unterstützen.


John Steinbeck – America and Americans

Mein Bruder wird am Weihnachtsmorgen sicherlich Bauklötze staunen und sich sehr über John Steinbecks letzte Veröffentlichung “American and Americans” freuen. Der Bildband, der erstmals im Jahre 1966 publiziert wurde, umfasst Essays und grossformatige Photografien aus allen Teilen der Vereinigten Staaten von Amerika.

Ich wünsche allen Lesern einen frohen 4. Advent.
Reinhard Pfaffenberg