28. August 2018 – Kein Federmäppchen

08.00 Uhr Ein neuer Tag bricht an und ich fühle mich blendend. Um mich in Form zu bringen, schlendere ich spornstreichs auf die Terrasse und schicke mich an, den schwülwarmen Morgen mit dem Frühsport einzuläuten.
08.30 Uhr Anschliessend ziehe ich mich schnaufend in die Nasszelle zurück und lasse die Wirbelbadewanne mit lauwarmen Wasser volllaufen. Während ich die Seele bei einem erfrischenden Wirbelbad baumeln lasse, fröne ich dem Radioprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und lerne, dass in sechs Tagen der “Labor Day” gefeiert wird. In diesem Zusammenhang bringe ich ausserdem heraus, dass in der kommenden Woche landesweit das neue Schuljahr beginnen wird – das wurde auch langsam Zeit.


Meine praktische Schwarzbeere

09.30 Uhr Beschwingt beende ich den Waschvorgang und bemerke, dass während meines Badaufenthalts eine Sprachnachricht auf der Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) eingegangen ist. Da ich stets über alles informiert sein muss, betätige ich augenblicklich den Abspielknopf und vernehme, dass mich meine Verwandten pünktlich zur Mittagszeit zum Essen erwarten – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.
10.00 Uhr Weil ich bei den lieben Menschen nicht mit leeren Händen aufschlagen kann, fasse ich den Entschluss, vor meinem Besuch zum WAL MART zu krusen, um preiswerte Geschenke für Georg und Maria sowie die Kinder zu besorgen. Ruckzuck schnappe ich mir die Hundeleine und halte den Vierbeiner an, mir zum Auto zu folgen.
10.45 Uhr Kurz vor dem Elfuhrläuten betrete ich die klimatisierte Markthalle am Juliet Boulevard und spiele mit der Idee, meinem 12jährigen Grossneffen ein lustiges Federmäppchen zum Schulanfang zu schenken. Als ich jedoch in der Bürobedarf- und Schreibwaren Abteilung nach dem Rechten sehe, fällt mir auf, dass herkömmliche Federmäppchen gar nicht mehr feilgeboten werden. Stattdessen legt mir ein gestriegelter Verkäufer nahe, ein sündteures Lederetui mit Einschubmöglichkeiten für diverse Stifte, Geodreieck und Zirkel auszuwählen. Ich rümpfe skeptisch die Nase und lasse den Knecht wissen, dass ich mich ausser Stande sehe, 35 Dollars für diesen Tand auszugeben. Der Heini beruhigt mich sofort und weist auf eine 25% Rabattaktion des Herstellers hin – wie schön.


Ein Bourbon für James und Georg

11.30 Uhr Schlussendlich lege ich das Etui in den Einkaufswagen und ringe mich dazu durch, Tulpensträusse für Amanda und Maria, sowie eine Flasche Bourbon für James und Georg einzukaufen. Danach begebe ich mich zur Kasse und komme zu dem Ergebnis, dass ich in Bälde im Armenhaus landen werde – wie furchtbar.
12.00 Uhr Nachdem ich die Rechnung beglichen habe, setze ich meine Reise fort und lausche während der kurzweiligen Ausfahrt dem Qualitätsprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land). Darüber hinaus trete ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch und komme mit wenigen Minuten Verspätung vor dem Ferienhaus meiner Familie zum stehen. An der Haustüre treffe ich auf Georg und vernehme, dass mein Bruder mit dem Gedanken spielt, das Anwesen während der Wintermonate renovieren zu lassen. Ferner deutet der gute Mann nach Oben und weist auf die Tatsache hin, dass sich sogenannte “Tern” Vögel (auf deutsch: Seeschwalben) zwischen dem Dach und der Regenrinne eingenistet haben. Zudem erwähnt Georg, dass er nicht nur die Dachrinne erneuern lassen, sondern auch die Fassade mit frischer Farbe bepinseln lassen möchte – das hört man gerne.


Das Ferienhaus meiner Verwandten

12.30 Uhr Weil ich hungrig bin, strebe ich in die gute Stube und freue mich, nicht nur die jungen Leute, sondern auch Herrn Wang am festlich gedeckten Tisch anzutreffen. Wie es sich gehört, gebe ich die Geschenke weiter und lasse David wissen, dass ich mich in Unkosten gestürzt und ihm ein sündteures Etui mitgebracht habe. Der Bube freut sich sehr und nimmt sich das Recht heraus, mich zu umarmen – wie schön.
13.00 Uhr Wenig später fährt meine Schwägerin das Mittagessen auf und verwöhnt uns mit einem eigenhändig eingelegten Rindsbraten. Dazu serviert die Perle vitaminreiche Kartoffelknödel mit Blaukraut – wie aufregend.
13.45 Uhr Während wir es uns schmecken lassen, komme ich auf die Abreise der jungen Leute zu sprechen und erhalte die Auskunft, dass uns James, Amanda und David am Samstag Lebewohl sagen werden. Mein Grossneffe nickt eifrig und erinnert, dass er ab kommenden Dienstag wieder die Schulbank drücken und für das Leben lernen wird. Ich schenke dem Buben ein Lächeln und gebe zu Protokoll, dass Bildung sehr wichtig ist.
14.30 Uhr Als ich in einem unbeobachteten Augenblick den obersten Knopf meiner Blautschiens öffne, tischt Maria weitere Speisen auf und erwähnt, dass wir uns jetzt auf einen Schweizer Apfelkuchen freuen dürfen. Ich lecke mir die Lippen und zögere nicht, mir ein besonders grosses Stück auf den Teller zu laden. Nebenher höre ich, dass Georg, James und David Morgen in die Everglades krusen und die “Sweetwater Bay” erkunden wollen. Mein Grossneffe ist ganz ausser sich vor Freude und mutmasst, dass er gefrässige Alligatoren sowie schnappende Sumpfschildkröten zu Gesicht bekommen wird – wie schrecklich.
15.15 Uhr Nachdem ich vier Tassen Kaffee getrunken habe, wische ich mir den Mund an einer Serviette ab und bedanke mich für die reichhaltige Mahlzeit. Im Anschluss schütteln wir Hände und ich ziehe es vor, den Rüden zum Auto zu scheuchen und die Heimfahrt in den Willoughby Drive anzutreten.
16.00 Uhr Dahoam angekommen, schlüpfe ich aus den Kuhjungenstiefeln (unlöblich: Cowboyboots) und fülle Trockenfutter in Dixons Napf. Danach falle ich gähnend aufs Kanapee und döse schnell ein.
17.00 Uhr Ich öffne die Augen und erkenne, dass es bereits 5 Uhr geschlagen hat. Selbstverständlich schwinge ich mich umgehend vom Kanapee und sorge für ein kleines Abendessen. Mit einer lustigen Melodie auf den Lippen koche ich Langnudeln mit Tomatensauce auf und nehme zudem mit einem farbenfrohen Tomatensalat Vorlieb.


Ich beisse kraftvoll zu

18.00 Uhr Als die Geschirrspülmaschine läuft, gehe ich zum gemütlichen Teil des Tages über. Ich mache es mir bierschlürfend vor der Glotze bequem und folge den Nachrichten, um zu erfahren, dass das amerikanische Unternehmen MONSANTO einem krebskranken Mann 285 Millionen Dollars Schmerzengeld bezahlen muss.
19.00 Uhr Zur Hauptfernsehzeit wechsle ich auf AMC und gebe mich dem Krimi “Unsane” hin, der von einer Frau handelt, die ihre Heimatstadt verlässt, um einen neuen Tschob in einer psychiatrischen Einrichtung anzunehmen.
21.00 Uhr Als der Abspann über die Mattscheibe flimmert, betätige ich gähnend den “OFF” (löblich: AUS) Knopf auf der Fernbedienung und rufe Dixon ins Haus. Zu guter Letzt lösche ich sämtliche Lichter und lege mich schlafen. Gute Nacht.

23. August 2018 – Triefende Nase

08.00 Uhr Auch heute springt der Radiowecker pünktlich um 8 Uhr an und verwöhnt mich mit stimmungsvoller Landmusik (unlöblich: Country Music). Ich gähne wie ein Löwe und komme zu dem Schluss, dass meine Verwandten gegen 10 Uhr zum Frühstück vorbeikommen werden. Da es viel zu tun gibt, hüpfe ich spornstreichs aus dem warmen Bett und absolviere an der frischen Luft die Morgengymnastik – wer rastet, der rostet.


Der Radiowecker springt an

08.30 Uhr Während mein Haustier im Garten bleibt, verabschiede ich mich in die Nasszelle und lasse die Seele bei einem erfrischenden Wirbelbad baumeln. Unterdessen rufe ich bei meiner Familie im Lowbank Drive an und erfahre, dass die lieben Menschen etwas später kommen werden. Georg ist ganz aufgeregt und erzählt, dass sich David einen Schnupfen eingefangen hat und nicht mit kommen wird – wie schade.
09.30 Uhr Nach dem Badevergnügen mache ich mich in der Küche nützlich und richte eine leckere Käseplatte an. Darüber hinaus hole ich das Weissbrot aus dem Schrank und spiele mit der Idee, während der Nachmittagsstunden den Hausputz zu erledigen – mir bleibt wirklich gar nichts erspart.
10.00 Uhr Wenig später trifft Edelbert in der kleinen Villa ein und präsentiert eine Tüte mit leckeren Backwaren aus der “Biscotti Farrugia” Bäckerei. Mein Bekannter schnalzt mit der Zunge und sagt, dass er nicht nur italienische Napoleons, sondern auch mit Frischkäse und Erdbeeren gefüllte Cannolis mitgebracht hat – wie schön.


Ich beisse kraftvoll zu

10.30 Uhr Eine halbe Stunde später treffen auch Georg, Maria und Amanda in meinem kultivierten Zuhause ein. Meine Schwägerin gibt sich betrübt und sagt, dass James kurzerhand bei David im Lowbank Drive geblieben ist. Amanda nicht eifrig und beteuert, dass sich ihr Sohn mit einer triefenden Nase und Husten herumschlagen muss. Natürlich erhebe ich spornstreichs den Zeigefinger und merke an, dass es nicht ratsam ist, täglich das menschenüberlaufene “Sun-N-Fun Lagoon” Spassbad an der Livingston Road zu besuchen. Trotz aller Widrigkeiten lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und fahre neben brühfrischem Bohnentrunk auch italienische Schmankerl, erlesenen Käse sowie vitaminreiche Wurstwaren auf – wie gut das duftet.
11.15 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen, kommt Amanda auf die in einer Woche anstehende Abreise zu sprechen und sagt, dass David bald wieder zur Schule gehen muss. Ferner erkundigt sich das Mädchen, ob ich zu Weihnachten nach Kanada reisen werde. Ich seufze laut und entgegne, dass ich die “staade Zeit” in diesem Jahr womöglich im kalten Bayern erleben werde. Edelbert schlägt in die gleiche Kerbe und meint, dass langsam die Zeit gekommen ist, um Freunde sowie Kameraden in der alten Heimat mit einem Besuch zu beglücken – wie wahr.
12.00 Uhr Pünktlich zur Mittagszeit gesellt sich Frau Pontecorvo zu uns. Meine Nachbarin wischt sich mit dem Handrücken über die nasse Stirn und berichtet, dass sie im Garten geschuftet hat und nun ein Schlückchen Schaumwein vertragen könnte. Ich stimme prompt zu und lasse es mir nicht nehmen, eine Flasche Veuve Clicquot aus dem Eiskasten zu holen.


Wie das perlt …

12.30 Uhr Im weiteren Verlauf des Frühstücks erfahren wir von Amanda interessante Details über James Arbeit am neuen Studioalbum und vernehmen, dass mein löblicher Neffe mittlerweile fünf Kompositionen geschrieben hat. Die Maid strahlt über das ganze Gesicht und kündigt an, dass ihr Ehemann bereits im Herbst mit Herrn Sam Dietz und anderen befreundeten Musikern ins Studio gehen wird – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.
13.00 Uhr Nachdem die Gäste das Weite gesucht haben, rufe ich Hund Dixon ins Haus und setze ihm gesundes Trockenfutter vor. Ferner räume ich das Geschirr in die Spülmaschine und mache es mir zur Aufgabe, zu prima WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik den Küchenboden zu wischen. Nebenher schimpfe ich wie ein Rohrspatz und ärgere mich, weil meine Zugehfrau bis zum Monatsende im Urlaub ist – wie unlöblich.
14.00 Uhr Als die Küche blitzt, schlendere ich ins Wohnzimmer und schüttle die Sofakissen auf. Ausserdem schleppe ich den schweren Läufer nach draussen und schwinge gekonnt den Teppichklopfer. Wie nicht anders zu erwarten, kommt bald Herr Booth daher und ermutigt mich, endlich Frau Pontecorvo zu heiraten. Der gute Mann schenkt mir ein Lächeln und meint, dass man es mit einer Ehefrau an der Seite viel leichter hat – papperlapapp.
15.00 Uhr Endlich habe ich mein Werk vollbracht und kann auf dem Kanapee die Beine ausstrecken. Während es sich Dixon neben der Klimaanlage bequem macht, schliesse ich die Augen und döse schnell ein.
16.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und nehme am Schreibtisch Platz, um meinen Pflichten als staatlich anerkannter Anschnurseelsorger nachzukommen. Wie es sich gehört, studiere ich Depeschen verzweifelter Eltern und rate, mit der verlotterten Jugend nicht zu zimperlich umzugehen – wo kämen wir denn da hin.


Meine wertvolle ROLEX

17.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner goldenen ROLEX auf 5 zugeht, fahre ich das Betriebssystem mausdrückend herunter und sorge für ein nahrhaftes Abendessen. Um nicht stundenlang am heissen Herd stehen zu müssen, stelle ich einen Topf aufs Cerankochfeld und zaubere in Minutenschnelle Gnocchis mit einer leckeren Pesto Sauce aus dem Glas – das schmeckt prima und geht schnell.
18.00 Uhr Zum Abschluss des nervenaufreibenden Tages reguliere ich die Klimaanlage und fröne den Abendnachrichten auf FOX. Unter anderem lerne ich, dass pünktlich zum Wochenende eine Kaltfront über Florida ziehen und für angenehmere Temperaturen sorgen wird – das hört man gerne.

19.00 Uhr Um etwas Abwechslung zu bekommen, nehme ich mit dem NETFLIX Angebot Vorlieb und gebe mich dem nagelneuen Serienspiel “I am a Killer” (löblich: Ich bin ein Mörder) hin. Die Eigenproduktion lässt zum Tode verurteilte Mörder zu Wort kommen, die von ihren schrecklichen Schandtaten erzählen – wie aufregend.
21.00 Uhr Nach zwei spannenden Stunden beende ich den Fernsehabend. Zu guter Letzt kippe ich mir einen Bourbon hinter die Binde und lege mich schlafen. Gute Nacht.

21. August 2018 – 99 Luftballons

08.00 Uhr Weil ich längst nicht zum alten Eisen zähle, hüpfe ich sportlich aus dem Bett und nehme mir das Recht heraus, meine eingerosteten Glieder auf der schattigen Terrasse zu stählen. Unterdessen summe ich die Melodie des 1980er Jahre Schlags (unlöblich: Hits) “99 Luftballons” und erinnere mich, dass diese Komposition im Jahre 1983 von Frau Nena weltbekannt gemacht wurde – das waren noch bessere Zeiten.

08.30 Uhr Völlig verschwitzt kehre ich in die klimatisierte Villa zurück und rufe die Amazon ALEXA Musiksäule auf, stimmungsvolle Lieder der mittlerweile 58jährigen Sängerin abzuspielen. Nebenher stelle ich die futuristische DeLonghi Kaffeemaschine ein und verabschiede mich ins Badezimmer. Während des Waschvergnügens rufe ich bei Prof. Kuhn an und lote aus, ob er Lust hat, mich in Julies Restaurant zum Frühstück zu treffen. Der gute Mann zeigt sich prompt einverstanden und meint, dass ich auch Georg, Maria und die Kinder einladen sollte – wie wahr.
09.30 Uhr Nachdem ich meine Verwandten verständigt habe, beende ich den Badespass und schlüpfe ich farbenfrohe Freizeitkleidung. Ausserdem trinke ich einen Becher Kaffee und vergesse auch nicht, meine GOLDEN HEAD Geldbörse mit bunten Banknoten zu bestücken. Danach scheuche ich den Vierbeiner zum Auto und schicke mich an, das Frühstücksgasthaus meines Vertrauens anzusteuern – da kommt besonders grosse Freude auf.


Ich bestücke meine Börse mit Bargeld

10.15 Uhr Kurz nach dem Zehnuhrläuten betrete ich die Wirtschaft und freue mich, die lieben Menschen an unserem Stammtisch anzutreffen. Ruckzuck nehme ich Platz und halte Bedienung Peggy mit erhobenem Zeigefinger an, ein grosses Frühstück mit Kaffee und O-Saft zu servieren. Ausserdem erfahre ich von Maria, dass Wirtin Julie verreist ist und den August auf Hawaii verbringt. Ich staune nicht schlecht und mutmasse, dass ihr Restaurant blendend laufen muss. Georg schlägt in die gleiche Kerbe und verweist auf die Tatsache, dass sich Frau Julie angesichts der gesalzenen Preise eine goldene Nase verdienen muss – das ist ja allerhand.
10.45 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse, wende ich mich den Kindern zu und bringe heraus, dass James, Amanda und David den Nachmittag im örtlichen “Sun-N-Fun Lagoon” Spassbad verbringen wollen. Ferner höre ich, dass Georg und Maria bei Familie Porello zum Kaffeetrinken eingeladen sind. Ich seufze laut und merke an, dass ich mich wie das fünfte Rad am Wagen fühle. Natürlich spricht mir Edelbert gut zu und schlägt vor, dass wir nach der Mahlzeit zum Einkaufen fahren könnten – das ist eine hervorragende Idee.


Ins Spassbad gehe ich nicht

11.30 Uhr Nach dem Bezahlvorgang wünsche ich den lieben Leuten einen schönen Tag und ziehe es vor, Hund Dixon auf die Ladefläche des Chevrolets zu helfen und Edelberts schneeweissen JEEP zur vier Meilen entfernten PUBLIX Markthalle zu folgen. Nebenbei stelle ich das Radio etwas lauter und singe zum Dan & Shay Hoch 10 Schlag (unlöblich: Top 10 Hit) “Tequila” laut mit – was kann es schöneres geben.
12.00 Uhr Pünktlich zum Mittagsläuten treffen wir im PUBLIX ein und mache es mir zur Aufgabe, einem störrischen Rentner mit Halbglatze einen Einkaufswagen streitig zu machen.
12.30 Uhr Während wir durch die Gänge flanieren und Lebensmittel in den Einkaufswagen verladen, komme ich auf Amanda zu sprechen und stelle klar, dass das Kind merklich zugenommen hat. Der Professor gibt mir uneingeschränkt Recht und mutmasst, dass die junge Frau womöglich Nachwuchs erwartet – das ist ja allerhand.


Coca Cola ist günstig

13.00 Uhr Nachdem sich ein stattlicher Haufen im Wagen angesammelt hat, werden wir am Getränkeregal vorstellig und registriere, dass “Coca Cola” Limonade derzeit besonders günstig zu haben ist. Weil ich auf den Taler achten muss, greife ich spornstreichs zu und stelle sieben Flaschen zu den anderen Waren.
13.30 Uhr Um ein kleines Vermögen erleichtert, verlassen wir den Supermarkt und schleppen die Einkaufstüten zu den Autos. Da unsere Mägen knurren, schlendern wir im Anschluss in die benachbarte Starbucks Filiale und geben am Tresen zwei grosse Capuccinos sowie vier Cinnamon Rolls (löblich: Zimtrollen) in Auftrag – wie das duftet.
14.00 Uhr Als ich meinen Hunger stille und meine ausgetrocknete Kehle spüle, kommt Edelbert plötzlich auf das Oktoberfest zu sprechen und meint, dass es ein Spass wäre, kurzfristig nach Bayern auszufliegen und das weltgrösste Bierfest zu besuchen. Natürlich erteile ich meinen Bekannten eine Absage und unterbreite, dass mir das nötige Kleingeld für kostspielige Urlaube fehlt – wie schade.
14.45 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, die Heimreise anzutreten. Ich wünsche Edelbert einen ruhigen Abend und gleite zu stimmungsvoller WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiountermalung nach Hause.


Mein Zuhause unter Palmen

15.15 Uhr Zurück im Willoughby Drive, sortiere ich die Lebensmittel in den Eiskasten ein und serviere dem Haustier eine stattliche Portion Royal Canin Trockenfutter. Darüber hinaus trinke ich ein kühles Bier aus dem Hause Anheuser & Busch und bette mich dann auf dem Kanapee zur Ruhe – das tut gut.
16.15 Uhr Leider wird die Ruhe alsbald durch Frau Pontecorvo gestört. Meine Nachbarin pocht lautstark an die Terrassentüre und sagt, dass Dixon im Nachbarsgarten eine Grube gebuddelt hat. Ich zucke gelangweilt mit den Schultern und entgegne, dass ich mich nicht um alles kümmern kann. Trotz aller Widrigkeiten brühe ich Kaffee auf und spendiere meinem Gast eine heisse Tasse.
17.30 Uhr Nachdem sich meine Nachbarin verabschiedet hat, mache ich mich in der Küche nützlich und backe eine leckere Fertigpizza auf. Dazu gibt es einen Beilagensalat mit Tomaten, Zwiebelringen und lustigen Oliven.
18.30 Uhr Mit vollem Bauch stelle ich die Geschirrspülmaschine ein und lege dann in der klimatisierten Stube die Beine hoch. Um etwas Abwechslung zu bekommen, stelle ich das Qualitätsprogramm von AMC ein und fröne den ersten drei Episoden der nagelneuen “Better Call Saul” (löblich: Rufe besser Saul an) Staffel – das macht Spass.
21.00 Uhr Als der Abspann über den Bildschirm flimmert, beende ich den Fernsehabend und streichle Dixon über den Kopf. Zu guter Letzt verschliesse ich die Haustüre und ziehe mich ins Schlafzimmer zurück. Gute Nacht.

20. August 2018 – Auch Beethoven war ein grosser Trinker

08.00 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und lausche auf der Frequenz von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) einer stimmungsvollen Komposition. Beschwingt rolle ich mich aus dem Wasserbett und freue mich, einen weiteren Sonnentag unter Palmen erleben zu dürfen. Wie es sich für einen rüstigen Rentner gehört, laufe ich nach draussen und absolviere bei schweisstreibenden Temperaturen den Frühsport – das macht Spass.
08.30 Uhr Just als ich den Rasensprenkler in Betrieb setze, kommt Frau Pontecorvo daher und gibt freudestrahlend zu Protokoll, dass sie sich heute schon einen Tee aufgebrüht hat. Ich nicke eifrig und komme zu dem Schluss, dass ich mit einem Geburtstagsgeschenk voll ins Schwarze getroffen habe – wie schön.


Alles Gute Frau Pontecorvo

09.00 Uhr Während ich mich bei einem erfrischenden Wirbelbad entspanne, telefoniere ich mit Amanda und frage nach, ob wir ans Meer krusen wollen. James Ehefrau sagt augenblicklich zu und verspricht, gegen 11 Uhr in den Willoughby Drive zu kommen – das hört man gerne.
10.00 Uhr Weil man nicht nüchtern aus dem Haus gehen sollte, setze ich mich nach dem Badespass an den Küchentisch und lasse mir im Beisein meines braven Haustieres vitaminreiche KELLOGGS Maisflocken mit frischer Muh schmeckten. Darüber blättere ich in der Tageszeitung und bringe heraus, dass eine Einbruchsserie das Sherriff Departement derzeit auf Trab hält. Ich mache grosse Augen und lese weiter, dass Diebe im Stadtteil Manor gut ein Dutzend Familien ausgeraubt haben – wo soll das noch hinführen.
10.45 Uhr Wenig später fährt der nachtschwarze JEEP meiner Verwandten vor. Ich eile spornstreichs an die frische Luft und wünsche James, Amanda, David sowie meiner Schwägerin einen wunderbaren Tag. Ausserdem erkundige ich mich nach Georg und höre, dass mein Bruder den Tag am Golfplatz verbringen wird – wie schade.
11.30 Uhr Trotz aller Widrigkeiten erreichen wir nach knapp 45 Minuten den “Barefoot Beach Park” (löblich: Barfuss Strand Park) im Norden der Stadt und schicken uns an, die Schuhe auszuziehen und dem Vierbeiner etwas Auslauf zu verschaffen. Als wir Dixon Stöckchen zuwerfen, wende ich mich James zu und erkundige mich, wie es mit dem Komponieren voran geht. Der gute Junge seufzt laut und sagt, dass er in der vergangenen Woche lediglich einen belanglosen Text zu Papier bringen konnte. Natürlich spreche ich James Trost zu und rate, zur Schnapsflasche zu greifen und sich einen Rausch anzusaufen. In diesem Zusammenhang weise ich auf die Tatsache hin, dass nicht nur Wolfgang Amadeus Mozart, sondern auch Ludwig van Beethoven grosse Trinker waren.


Beethoven war ein grosser Trinker

12.15 Uhr Während Dixon am Strand tobt und David mit seinem Apfel (unlöblich: Apple) Handtelefon beschäftigt ist, stösst mich plötzlich Maria in die Seite und beteuert, dass wir am kommenden Samstag nach Sarasota krusen und im örtlichen Opernhaus ein Konzert besuchen könnten. Meine Schwägerin ist bestens unterrichtet und informiert, dass dort international anerkannte Interpreten auftreten und Lieder des im Jahre 1985 verstorbenen Sangeskünstlers Ricky Nelson zum Besten geben werden – das werden wir erst noch sehen.


Bier ist sehr gesund

13.00 Uhr Da die Hitze kaum auszuhalten ist, lotse ich die lieben Leute in eine Strandgaststätte und bitte einen Kellner, einen Krug Leichtbier sowie eine Cola für David aufzutischen. Ferner nehmen wir die Speisekarte in Augenschein und entschliessen uns, vitaminreiche Fishburger (löblich: Fischburger) mit Fritten zu ordern.
13.30 Uhr Nach der Stärkung setzen wir unseren Spaziergang fort und nehmen alsbald unter einer schattenspendenden Königspalme Platz. Fix und Foxi wische ich mir mit einem Taschentuch über die nasse Stirn und merke an, dass mich das schwülwarme Wetter bald ins Grab bringen wird. James beruhigt mich sofort und wirft ein, dass ich mich glücklich schätzen kann, in Florida meinen Lebensabend verbringen zu dürfen – wie wahr.
14.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, die Segel zu streichen und die Heimfahrt anzutreten. Mit letzter Kraft schleppe ich mich zum Auto zurück und wünsche den anderen einen schönen Abend. Anschliessend lasse ich den Wählhebel der Automatikschaltung in der D-Stellung einrasten und gleite schnaufend nach Hause.
15.15 Uhr Endlich bin ich wieder dahoam und kann mich in der klimatisierten Stube von den Strapazen der letzten Stunden erholen. Ich strecke zufrieden die Beine aus und döse nach wenigen Augenblicken ein.
16.15 Uhr Leider bimmelt bald das Telefon und ich sehe mich genötigt, mit Edelbert sprechen zu müssen. Der Professor gibt sich deprimiert und erzählt, dass er am Vormittag wegen einer Warnmeldung eine ausgewiesene JEEP Fachwerkstatt ansteuern musste. Zudem erhalte ich die Auskunft, dass eine Bremsleitung durchgerostet ist und erneuert werden musste. Ich rolle demonstrativ mit den Augen und entgegne, dass man sich auf amerikanische Autos längst nicht mehr verlassen kann – das ist ja allerhand.


Ich beisse kraftvoll zu

17.00 Uhr Nach der Plauderei mache ich mich in der Küche nützlich und sorge für ein nahrhaftes Abendessen. Da mein Magen ohne Unterlass knurrt, koche ich italienische Langnudeln auf und zaubere dazu ein leckeres Tomatensösschen – wie gut das duftet.
18.00 Uhr Redlichst gestärkt rufe ich Dixon ins Haus und vergnüge mich vor der Glotze. Unter anderem schaue ich mir die Nachrichten auf FOX an und lerne, dass am kommenden Sonntag der amerikanische “Women’s Equality Day” (löblich: Frauen Gleichstellungstag) ansteht – so ein Schmarrn.

19.00 Uhr Zur Prime Time (löblich: Hauptsendezeit) schalte ich auf HBO um und fröne dem sehenswerten Spielfilm “Baltic Storm”. Die englische Produktion aus dem Jahre 2003 erzählt vom Untergang der estnischen Fähre “Estonia”, bei der im Jahre 1994 knapp 900 Menschen ihr Leben lassen mussten – wie schrecklich.
21.00 Uhr Nach zwei nervenaufreibenden Stunden schalte ich den Flachbildschirm aus und verabschiede mich ins Schlafzimmer. Gute Nacht.

 

18. und 19. August – Florida und OITNB

Hallo Leute,

Amanda, James und David urlauben derzeit in Florida.
Ich finde es richtig schade, dass ich Reinhards Verwandte während meines Aufenthalts nicht treffen konnte 🙁

Gestern hab’ ich aber mit Amanda telefoniert und wir haben vereinbart, dass ich im Januar 2019 nach Toronto fliegen und zwei Wochen den kanadischen Winter geniessen werde. Natürlich hab ich mich gleich auf Expedia.de schlau gemacht und mir einen geeignete und auch preiswerte Flugverbindung ausgesucht. Bald werde ich buchen und mindestens zwei Wochen in Kanadas grösster Metropole verbringen 🙂

Die Woche war richtig chillig.
Es war zu warm und viele Kollegen sind im Urlaub. Grund genug, um eine ruhige Kugel zu schieben und sich hinter dem PC-Bildschirm zu verstecken. Ausserdem habe ich die Ruhe genutzt, um mir während der Arbeitszeit auf NETFLIX die neue Staffel der Knastserie “Orange Is The New Black” komplett anzuschauen. Wie ihr sicher wisst, haben die taffen Ladies des Frauengefängnisses Lichtfield den Knast zum Ende der 5. Staffel komplett zerstört. Deswegen werden sie nun in ein neues Gefängnis verlegt. Dort wird es für die Frauen nicht gerade einfacher, denn im Hochsicherheitstrakt herrschen neue Regeln und vor allem neue Hierarchien …


Happy Birthday Frau Pontecorvo

Okay, jetzt muss ich mich aber schick machen. Heute geht es nämlich mit Cousin Bernd und Mitbewohnerin Bärbel zum Gäubodenvolksfest ins niederbayerische Straubing. Ausserdem muss ich noch in Florida anrufen und Frau Pontecorvo Geburtstagswünsche übermitteln …

Eure Sandra