3. Dezember 2013 – Weihnachtspunsch unter Palmen

pfaffenbergkl

07.45 Uhr Der Radiowecker geht an und ich rolle mich gähnend aus dem Wasserbett. Wie es sich gehört, entzünde ich die Lichter am Christbaum und absolviere im Wohnzimmer die Morgengymnastik. Ausserdem spähe ich auf das Thermometer und bemerke, dass bei 30°C überhaupt keine Weihnachtsstimmung aufkommen will – wie unlöblich.

christbaum
Bald kommt das Christkind

08.30 Uhr Ich verabschiede mich deprimiert ins Badezimmer und entspanne mich bei einem löblichen Wirbelbad. Leider wird die himmlische Ruhe zeitnah durch das aggressive Surren der Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) unterbrochen. Zu meiner Freude meldet sich Amanda und erzählt, dass Toronto im Schnee versinkt. Ich zucke mit den Schultern und antworte, dass wir in Naples mit Rekordtemperaturen zu kämpfen haben. James Ehefrau kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und erinnert, dass wir uns in 18 Tagen im verschneiten Kanada wiedersehen werden – wie wahr.

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Bald fliege ich nach Toronto
Bild © John Vetterli

09.30 Uhr Nachdem ich die junge Frau gebeten habe, ihrem Ehemann Grüsse auszurichten, beende ich das Telefonat und eile in die Küche, um die wichtigste Mahlzeit des Tages zu verzehren. Nebenbei nehme ich meine gespeicherten Reisepläne auf Expedia.de in Augenschein und lasse Dixon wissen, dass wir am 21. Dezember mit AMERICAN AIRLINES nach Toronto ausfliegen werden. Ich schwelge in Erinnerungen und denke an den letzten Winter am verschneiten Lake Simcoe – das waren noch Zeiten.

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Der verschneite Lake Simcoe im Jahr 2012

10.15 Uhr Just als ich mich auf der schattigen Terrasse niederlasse und die Morgenzeitung aufschlage, kommt Edelberts schneeweisser JEEP vor der kleinen Villa zum Halten. Ich begrüsse Prof. Kuhn per Handschlag und präsentiere ihm sogleich meinen geschmackvollen Christbaum. Der schlaue Mann ist begeistert und sagt, dass ein Stamperl Weihnachtspunsch nicht schaden kann. Ich nicke eifrig und mache es mir zur Aufgabe, sechs Eier aus dem Eiskasten zu holen und das Eigelb vom Eiweiss zu trennen.
11.00 Uhr Während Edelbert grosse Augen macht, schlage ich das Eiweiss steif und versetze die Masse mit etwas Sahne, Milch und braunem Rohrzucker. Anschliessend hebe ich das Eigelb unter die Masse und gebe zwei Schuss süffigen Bourbon aus Tennessee dazu – wie gut das duftet.
11.30 Uhr Nachdem ich das Getränk in den Eiskasten gestellt habe, leiste ich Edelbert in der guten Stube Gesellschaft und stelle klar, dass wir nun eine Stunde warten müssen. Mein Bekannter legt seine Stirn in Falten und meint, dass wir währenddessen Frau Pontecorvo besuchen und uns zum Mittagessen einladen könnten. Ich gebe dem Professor Recht und wir laufen nach nebenan, um die Klingel am Nachbarhaus zu betätigen.
12.00 Uhr Frau Pontecorvo freut sich über unseren Besuch und sagt, dass sie gerade eine kräftige Gemüsesuppe vorbereitet hat. Wir reiben uns die Bäuche und lassen es uns nicht nehmen, in der Küche nach dem Rechten zu sehen. Die Dame bietet und Plätze am Küchentisch an und stellt zwei weitere Teller bereit.

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Dixons Pfotenabdruck

12.45 Uhr Während wir es uns schmecken lassen, komme ich auf unsere anstehende Kanadareise zu sprechen und erwähne, dass in Toronto bereits Schnee liegt. Edelbert seufzt laut und meint, dass es angebracht wäre, warme Winterkleidung zu kaufen. Ich stimme prompt zu und rege für das Wochenende einen Schoppingausflug ins Miromar Outlet Store (löblich: Miromar Auslassgeschäft) an.
13.30 Uhr Wir beschliessen das Mittagessen mit Käsekuchen und Kaffee und kehren dann in die kleine Villa zurück, um die Karaffe mit dem sogenannten “Eggnog” aus dem Kühlschrank zu holen. Ich fülle zwei Tassen mit dem Kaltgetränk auf und proste Edelbert redlichst zu. Der schlaue Mann nimmt einen kräftigen Schluck und sagt, dass der Punsch vorzüglich mundet – das ist phantastisch.
14.15 Uhr Nach dem zweiten Glas bringe ich Edelbert zum JEEP und halte ihn an, vorsichtig zu fahren. Danach falle ich zufrieden aufs Kanapee und entspanne mich von den Strapazen des Tages – das tut gut.
15.15 Uhr Ich erwache ausgeruht und lasse mich am Schreibtisch nieder. Unter anderem lese ich den Hilferuf einer 31jährigen Mutter aus dem sächsischen Coswig und erfahre, dass ihr Sohn Patrick (7) einen ellenlangen Weihnachtswunschzettel verfasst hat. Neben einer elektrischen Eisenbahn wünscht sich der Frechdachs ausserdem ein strahlendes Handtelefon aus dem Hause Apple (löblich: Apfel) sowie eine gefährliche SONY Playstation 4 Spielkonsole. Ich schlage entsetzt die Hände über dem Kopf zusammen und rate der Erziehungsberechtigten, dem Grundschüler diesen Unsinn auszureden – wo kämen wir denn da hin.
16.15 Uhr Nachdem ich die neuen Einträge im beliebten Gästebuch studiert habe, gehe ich von der Leine und genehmige mir ein weiteres Glas Punsch. Unterdessen beobachte ich Hund Dixon, der wie von Sinnen mit dem Nachbarsrüden Joey im Garten herumtollt – wie schön.

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Eine schmackhafte Pizza

17.15 Uhr Weil mein Magen laut knurrt, mache ich mich in der Küche nützlich und schiebe eine TOMBSTONE Tiefkühlpizza in den Backofen. Zudem schneide ich eine Gurke auf und zaubere einen vitaminreichen Beilagensalat mit Olivenöl und Dill – das schmeckt.
18.00 Uhr Ein anstrengender Tag neigt sich langsam seinem Ende zu. Ich strecke in der weihnachtlich geschmückten Wohnstube die Beine aus und fröne den FOX Nachrichten (unlöblich: FOX News).

http://www.youtube.com/watch?v=PhGQxLFS_P4

19.00 Uhr Im Anschluss wähle ich den Film- und Serienkanal HBO aus und lasse die Seele beim neuen Fernsehspiel “Getting On” baumeln. Die sechsteilige Serie erzählt von einer Krankenschwester, die ihren Dienst in einer verwahrlosten Klinik am Stadtrand verrichten muss – da kommt Freude auf.
21.00 Uhr Nach zwei weiteren Episoden schalte ich den überdimensionalen Flachbildschirm aus und unternehme mit Dixon einen Spaziergang durch den Garten. Zu guter Letzt schlüpfe ich in meinen Schlafanzug und gehe zu Bett. Gute Nacht.

27. Dezember 2012 – Ein entspannter Tag im Sonnenscheinstaat

pfaffenbergkl

07.30 Uhr Der fünftletzte Tag des Jahres beginnt und ich fühle mich blendend. Da Dixon auch schon auf den Beinen ist, hüpfe ich spornstreichs aus den Federn und lasse den Rüden in den Garten hinaus. Danach zünde ich die Kerzen am Christbaum an und absolviere zu stimmungsvoller WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik die Morgengymnastik – wer rastet, der rostet.
08.30 Uhr Während ich die Seele bei einem weihnachtlichen Wirbelbad baumeln lasse, tippe ich kurzerhand Edelberts Nummer ins Handtelefon und freue mich, den Professor beim Frühstück anzutreffen. Mein Bekannter redet ohne Unterlass auf mich ein und erzählt, dass er gestern wohlbehalten in Atlanta angekommen ist. Der schlaue Mann lässt die neunstündige Anreise Revue passieren und berichtet, dass er sich mit seinem Sohn ins “Hilton Downtown Hotel” eingemietet hat – wie schön.
09.30 Uhr Nach dem Badespass zaubere ich Rühreier mit Speck und vergesse auch nicht, dem Vierbeiner Trockenfutter aus dem Hause Royal Canin zu servieren. Ausserdem kontaktiere ich meinen Bruder und lerne, dass meine Familie einen ausgedehnten Stadtbummel unternehmen möchte. Ich stimme zu und rege an, dass wir uns gegen halb 12 vor dem “Mangrove Cafe” treffen könnten. Georg ist einverstanden und kündigt an, seine neuen Berluti Schuhe anzuziehen. Ich fahre mir durchs Haar und erwidere, dass es schön sein muss, Millionen auf dem Konto zu haben und sich handgemachte Lederschuhe leisten zu können.
10.15 Uhr Just als ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb nehme, wird die himmlische Ruhe durch ohrenbetäubendes Telefonklingeln gestört. Diesmal habe ich Frau Pontecorvo dran und höre, dass ich im Laufe des Nachmittags nach nebenan gehen und die Pflanzen giessen muss. Selbstverständlich beschwichtige ich die kleine Frau und flunkere, dass ich täglich im Nachbarhaus nach dem Rechten sehe. Frau Pontecorvo freut sich und sagt, dass sie am 3. Januar aus Jacksonville zurückkehren wird – das soll mir Recht sein.
11.00 Uhr Wenig später scheuche ich Dixon zum FORD BRONCO und schicke mich an, gemütlich in die Innenstadt zu krusen. Um nicht wieder einen Unfall zu verursachen, bleibe ich auf der mittleren Fahrspur und nehme mir das Recht heraus, in regelmässigen Abständen zu hupen – Sicherheit geht einfach vor.
11.30 Uhr Pünktlich auf die Minute parke ich den JEEP vor dem vereinbarten Treffpunkt und bin überrascht, meine Liebsten auf der Sonnenterrasse des “Mangrove Cafe” anzutreffen. Weil meine Verwandten Eisbecher mit Sahne bestellt haben, setze ich mich dazu und ordere einen SpongeBob Rentnereisbecher mit Früchten.
12.15 Uhr Nachdem mein Bruder die Rechnung beglichen hat, vertreten wir uns die Beine und inspizieren die Auslagen der Schaufenster. Unterdessen komme ich auf Georgs Schuhe zu sprechen und bringe heraus, dass Maria das Schuhwerk per Internetzbestellung gekauft hat. Meine Schwägerin reibt sich die Hände und unterbreitet, dass das Paar von einem Meister handgefertigt wurde und 2.800 Dollars gekostet hat – das ist ja allerhand.
13.00 Uhr Da die Sonne vom Himmel lacht und für schweisstreibende Temperaturen sorgt, laufen wir ins klimatisierte “Port Royal” Juweliergeschäft und begutachten die feilgebotenen Schmuckstücke. Amanda kommt aus dem Seufzen gar nicht mehr heraus und probiert diverse Damenuhren an. James legt jedoch seinen Kopf schief und sagt, dass er unter keinen Umständen 800 Dollars locker machen wird.
14.00 Uhr Als nächstes finden wir uns im “Julie’s of Naples” Kleidermarkt wieder und werden Zeugen, wie Amanda und Maria in einer Umkleidekabine verschwinden. Mein Bruder seufzt laut und mutmasst, dass der Stadtbummel eine Stange Geld kosten wird. Ich schlage in die gleiche Kerbe und stecke meinen Grossneffen David (7) ein lustiges JellyBelly Bonbon in den Mund.
15.00 Uhr Nach einer geschlagenen Stunde streben die Damen zur Kasse und kaufen modische Strandkleider. Georg zückt seine Geldscheinklammer und erkundigt sich, ob es einen Rabatt bei Barzahlung gibt. Nebenher tratsche ich mit James und bringe in Erfahrung, dass die Idee, mich mit einer Urlaubsreise zu überraschen, von ihm stammt. Ich lobe den Buben und gebe zu Protokoll, dass ich es kaum noch erwarten kann, die Hauptstadt Puerto Ricos kennenzulernen. Mein Neffe freut sich und meint, dass ich Dixon während des Urlaubs bei Familie Crane in Pflege geben kann – das ist prima.
15.30 Uhr Danach lassen wir den Nachmittag im gutbesuchten “Cafe Luna” ausklingen und ölen unsere Kehlen mit Mangoeistee. David beschäftigt sich währenddessen mit seiner portablen SONY Spielkonsole und plappert, dass es grossen Spass macht, Terroristen zu erschiessen. Ich beisse kopfschüttelnd in einen saftigen Cheeseburger (löblich: Käseburger) und fordere James auf, seinem Sohn ins Gewissen zu reden und ihm das Spielen zu verbieten. Mein Neffe wechselt schnell das Thema und regt an, dass wir am Silvestertag eine Grillfeier im Lowbank Drive veranstalten sollten – das hört sich verlockend an.
17.00 Uhr Als der Stundenzeiger meines wertvollen Chronographens auf 5 deutet, wünsche ich meiner Familie einen ruhigen Abend und trete entspannt die Heimreise an.
17.45 Uhr Wieder zurück im Willoughby Drive, schlüpfe ich aus den schweren Kuhjungenstiefeln und richte mir eine nahrhafte Wurst- und Käseplatte an. Im Anschluss mache ich es mir in der klimatisierten Wohnstube bequem und folge zungeschnalzend den Abendnachrichten auf FOX. Der Sprecher berichtet über das ungewöhnlich warme Wetter in Florida und meldet, dass die Temperaturen in den nächsten Tagen weiter ansteigen werden.
19.00 Uhr Zur besten Sendezeit schalte ich auf SHOWTIME um und fröne einigen Episoden der mit Preisen überschütteten Fernsehserie “Dexter”. Der mordende Forensiker Dexter Morgan späht sich heute ein neues Opfer aus und heftet sich an die Fersen des “Trinity-Killers” – wie aufregend.
21.00 Uhr Nach 120 spannungsgeladenen Minuten lösche ich die Kerzen am Christbaum und unternehme einen kleinen Spaziergang durch den Garten. Danach verschliesse ich die Haustüre und lege mich schlafen. Gute Nacht.

Naples, FL – ist immer ein Besuch wert:

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17. November 2012 – Amy Macdonald, Skyfall und Nintendo Wii U

Hi Fans,

gestern Abend war ich mit Marlene, Bernd und Bärbel im Zenith und habe mir das Konzert der britischen Ausnahmesängerin Amy Macdonald angehört bzw. angeschaut. Amy tourt derzeit durch Europa und hat gestern ihren vorläufig letzten Gig in Deutschland gespielt.

Amy Macdonald ist echt einmalig.
Sie gehört zu den wenigen englischen Acts, die nicht durch eine lächerliche Pop-Show gecastet und künstlich zum Superstar aufgebaut wurden. Amy Macdonals Musik ist handgemacht und geht sofort ins Ohr. Der gestrige Auftritt war auch super. Das Zenith war rappelvoll und Amy verstand es, die 2.000 Leute mit vielen Eigenkompositionen und Coverversionen zu begeistern. Unter anderem hat sie Higher and Higher von Jackie Wilson und auch Bruce Springsteens Dancing in the Dark zum Besten gegeben 🙂
Nur dumm, dass das Konzert nach knapp 2 Stunden zu Ende war. Ich hatte grosse Lust, noch etwas länger zu bleiben und Amys toller Stimme zuzuhören. Trotzdem war die Show sehr gelungen und machte Lust auf mehr.

Nach dem Konzert ging es wieder nach Hause in den Waldweg.
Wir liessen den Abend bei Prosecco vor dem Fernseher ausklingen und spielten Nintendo Wii. Ausserdem hat mein Cousin erzählt, dass Nintendo am 30. November eine neue Konsole namens “Nintendo Wii U” auf den Markt bringen wird. Ich hab’ mich mittlerweile im Internet schlau gemacht und mich entschlossen, mir diese Super-Konsole selbst unter den Christbaum zu legen 🙂

Okay, heute ist Kino angesagt.
Bärbel wird mich am Abend zu “James Bond: Skyfall” einladen. Ich freue mich schon und werde euch morgen vom neuen 007 Abenteuer berichten.

Bis dahin wünsche ich euch alles Gute
Sandra

3. September – Labor Day und Scrabble

Sehr verehrte Damen und Herren,

am heutigen “Labor Day” (löblich: Tag der Arbeit) habe ich gemeinsam mit Prof. Kuhn und Frau Pontecorvo das “Books-A-Million” Buchfachgeschäft im Mercato Einkaufszentrum besucht. Während Edelbert schlaue Biografien wälzte und meine Nachbarin mit seinem immensen Wissen beeindruckte, wurde ich auf mehrere Menschen aufmerksam, die sich trotz des Feiertages in einem Nebenraum eingefunden hatten. Selbstverständlich stellte ich einen der Heinis zur Rede und brachte in Erfahrung, dass sich der örtliche “Scrabble” Verein jeden Montag im Buchgeschäft trifft, um zu plaudern und Scrabble zu spielen. Herr Garry, seines Zeichens Vorsitzender des “Naples Scrabble Club”, freute sich, unsere Bekanntschaft zu machen und forderte uns auf, am Spieltisch Platz zu nehmen.
Anschliessend durfte jeder sieben Buchstaben aus einem Beutel ziehen und sie auf einer Ablagebank anordnen – wie aufregend. Ziel des Spiels ist es, aus den vorhandenen Buchstaben Wörter zu bilden und Punkte zu ergattern. Wie nicht anders zu erwarten, gewann der Professor die Partie mit grossem Vorsprung und schaffte es sogar, Herrn Garry eine Niederlage zuzufügen. Der gute Mann war sichtlich beeindruckt und legte uns nahe, dem “Naples Scrabble Club” beizutreten und im Oktober an der Vereinsmeisterschaft teilzunehmen. Wir lehnten jedoch dankend ab und gaben zu Protokoll, dass wir keinem Club beitreten werden, der Leute wie uns als Mitglieder aufnimmt.
Danach kehrten wir ins gutbesuchte “Cucina Italiana” Gasthaus ein und bestellten süffiges Bud Light, Sausage Tortellonis sowie vitaminreiche Nachspeisen. Während wir einen schönen Nachmittag im Italiengasthaus unseres Vertrauens verbrachten, plauderten wir angeregt und vereinbarten, dass wir morgen den “Immokalee Airport” (löblich: Immokalee Flughafen) ansteuern und die dort ausgestellten Propellermaschinen anschauen werden – das wird spannend.
Den Abend habe ich fernsehschauend in der kleinen Villa verbracht. Während Dixon mit Nachbarhund Joey im Garten gespielt hat, habe ich bei der NBC Vorsingsendung “America Got Talent” (löblich: Amerika hat Talent) die Seele baumeln lassen. Leider wurde mir schnell klar, dass die Teilnehmer überhaupt kein Talent haben.
Vielleicht sollte ich mich für die nächste Staffel des Fernsehformats anmelden und ein schönes G’stanzl vor einem Millionenpublikum zum Besten geben. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Juroren Sharon Osbourne, Howie Mandel und Howard Stern begeistert sein und mich zum Sieger küren würden.

Der “Labor Day” – oder auch “Tag der Arbeit” – zählt zu einem der wichtigsten nationalen Feiertage. Zurückzuführen ist er auf den Gewerkschaftsvertreter Terence Vincent Powderly, der sich als Sohn einer irischen Einwandererfamilie im 19. Jahrhundert für die Belange der arbeitenden Bevölkerung einsetzte. Der gute Mann wuchs in der kleinen Gemeinde Carbondale in Pennsylvania auf und ergriff mit 13 Jahren den Beruf des Weichenstellers bei der “Delaware & Hudson Railway” (löblich: Delaware und Hudson Eisenbahn). Mit 22 Jahren schloss er sich der Gewerkschaft an und machte es sich zur Lebensaufgabe, die Arbeitsbedingungen der Immigranten zu verbessern.
Letztendlich wurde er vom 25. Präsidenten der Vereinigten Staaten, Herrn William McKinley, nach Washington berufen und mit dem Posten des Generalbevollmächtigten der Einwanderungsbehörde betraut. Bis zu seinem Tod im Jahre 1924 bekleidete er ausserdem das Amt des Bevollmächtigten für Schlichtungen für das Arbeitsministerium und sorgte dafür, dass die Arbeiterbewegung einen eigenen Feiertag zugesprochen bekam.
Während deutsche Gewerkschaftsfunktionäre in luxuriösen Palästen residieren, Schaumwein schlürfen und sich als Aufsichtsratsmitglieder goldene Nasen verdienen, hat es die amerikanische Arbeiterbewegung geschafft, einen Mindestlohn von 7,25 Dollar durchzusetzen.
Der beliebte “Labor Day” läutet gleichzeitig den Herbst und das Ende der Sommerferien ein. In vielen Bundesstaaten müssen die Kinder ab kommenden Montag wieder die Schulbank drücken und brav lernen – wie schön.