11. Dezember 2018 – Fahrerflucht

08.00 Uhr Ich öffne die Augen und lerne beim Blick auf den Wandkalender, dass meine Verwandten am kommenden Freitag aus Toronto zurückkommen werden. Darüber hinaus lerne ich, dass Maria just an diesem Tag ihren Geburtstag feiern wird – das ist ja allerhand.
08.30 Uhr Nach der Morgengymnastik ziehe ich mich nachdenklich ins Bad zurück und erkläre Hund Dixon, dass wir schleunigst ein Geschenk für die gute Frau besorgen sollten. Ferner komme ich zum Schluss, dass ich mich auch nach Weihnachtspräsenten umsehen sollte. Trotz aller Widrigkeiten lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und entspanne mich bei einem erfrischenden Wirbelbad – das tut so richtig gut.


Meine goldene ROLEX

09.30 Uhr Als der Minutenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf halb 10 zugeht, kehre ich badebemäntelt in die gute Stube zurück und erkenne, dass Dixon die Terrassentüre aufgestossen hat. Zudem sehe ich mich mit Frau Pontecorvo konfrontiert und erfahre, dass die Dame bereits die Kaffeemaschine eingestellt hat. Zudem deutet meine Nachbarin nach draussen und beteuert, dass sich mein Haustier auf dem Grundstück der Booths vergnügt. Ich zucke entnervt mit den Schultern und entgegne, dass ich mich nicht um alles kümmern kann.
10.00 Uhr Während ich die wichtigste Mahlzeit des Tages einnehme, komme ich auf Georgs und Marias Ankunft am Freitag zu sprechen und lasse meine Tischnachbarin wissen, dass Maria an diesem Tag auch ihr Wiegenfest begehen wird. Um der Dame eine kleine Freude bereiten zu können, fasse ich den Entschluss, gleich zum WAL MART zu krusen, um dort nach einem Dekorationsartikel Ausschau zu halten. Frau Pontecorvo ist hellauf begeistert und legt mir nahe, eine schönes Windlicht zu kaufen – das ist gar keine schlechte Idee.
10.45 Uhr Nachdem ich mein Kaffeehaferl geleert habe, sehe ich an der frischen Luft nach dem Rechten und stelle fest, dass der Vierbeiner im Nachbarsgarten eine stattliche Grube ausgebuddelt hat. Schmunzelnd pfeife ich auf den Fingern und fordere Dixon auf, mich in die Stadt zu begleiten. Der lustige Rüde lässt nicht lange auf sich warten und hüpft ausgelassen ins Auto. Anschliessend halte ich meiner Nachbarin die Beifahrertüre auf und presche mit durchdrehenden Pneus von dannen – da kommt besonders grosse Freude auf.


Ein dummes Missgeschick

11.15 Uhr Dreissig Minuten später gleite ich auf den WAL MART Stellplatz auf und ramme beim Einparken einen neben mir abgestellten CADILLAC. Während Frau Pontecorvo wie am Spiess kreischt, steige ich aus dem Auto aus und ärgere mich, weil die Stossstange des neuwertigen Luxusautos abgefallen ist. Um für den Schaden nicht aufkommen zu müssen, klemme ich mich spornstreichs hinters Lenkrad und brause hupend davon.
12.00 Uhr Schnaufend beschleunige ich den Chevrolet auf schwindelerregende 40 Meilen pro Stunde und gebe zu Protokoll, dass die WAL MART Parkplätze viel zu eng sind, um einen SUV sicher abstellen zu können. Anstatt mir Trost zuzusprechen, schimpft Frau Pontecorvo wie ein Rohrspatz und fordert mich unmissverständlich auf, zum Unfallort zurück zu kehren und die Polizei zu verständigen – papperlapapp.


Ich schoppe ab

12.45 Uhr Schlussendlich schoppen wir bei einer anderen WAL MART Filiale ab und erwerben für knapp 40 Dollars ein schönes Windlicht mit Kerze. Anstatt endlich Ruhe zu geben, redet meine Nachbarin weiter auf mich ein und verdeutlicht, dass eine Fahrerflucht in den Vereinigten Staaten mit einer langjährigen Haftstrafe belegt werden kann. Natürlich winke ich ab und erwähne, dass ich mit dem Scherriff des Collier Counties bestens befreundet bin und keine Anstalten machen werden, den Schaden zu regulieren – immerhin kann ich mich nicht um alles kümmern.
13.45 Uhr Endlich bin ich wieder zu Hause und kann Frau Pontecorvo mit einem Handkuss verabschieden. Anschliessend kehre ich fix und foxi in die gute Stube zurück und zögere nicht, Dixon mit einer stattlichen Portion ROYAL CANIN Trockenfutter zu verwöhnen – wie gut das duftet.
14.15 Uhr Nachdem ich zwei reich belegte Sandwiches (löblich: Wurstsemmeln) verzehrt habe, bette ich mich auf dem Wohnzimmerkanapee zur Ruhe und schlummere prompt ein – das tut gut.
15.15 Uhr Ich erwache ausgeruht und stelle fest, dass es mittlerweile 3 Uhr geschlagen hat. Weil es sich kaum noch lohnt, Hilferufe besorgter Heimseitenbesucher zu studieren, verabschiede ich mich auf die schattige Terrasse und lasse die Seele in der Hollywood Schaukel baumeln. Nebenher blättere ich in der “Naples Daily News” (löblich: Naples tägliche Neuigkeiten) und studiere Berichte aus der Region.
16.00 Uhr Wenig später kommt Frau Pontecorvo dazu und ruft mich erneut auf, mich der Polizei zu stellen und Selbstanzeige wegen Fahrerflucht zu stellen. Missmutig fülle ich meinen Kaffeebecher mit brühfrischen Bohnentrunk und ermutige meine Nachbarin, sich zu entspannen und das Malheur zu vergessen.


Bier schmeckt prima

16.45 Uhr Nachdem die Perle das Weite gesucht hat, richte ich mir eine Brotzeitplatte mit hauchdünn aufgeschnittenem Capocollo und würzigem Cheddar an. Dazu gibt es ein süffiges Budweiser sowie köstliches Weissbrot – schmeckt gar nicht schlecht.
17.45 Uhr Zum Abschluss des langen Tages sorge ich in der Küche für Sauberkeit und mache es mir dann in der Wohnstube bequem, um mir die Abendnachrichten auf FOX anzuschauen.

19.00 Uhr Zur Hauptfernsehzeit (unlöblich: Prime Time) nehme ich mit dem Programm von ABC Vorlieb und gebe mich der Serie “The Connors” hin. Die amerikanische Sitcom (löblich: Sitzkomödie) erzählt die Geschichte von Familie Connor weiter, mit der die Fernsehzuschauer bereits in den 1980er Jahren unter dem Titel “Roseanne” Bekanntschaft machen konnten – das macht Spass.
21.30 Uhr Als nach der fünften Episode der Abspann über die Mattscheibe flimmert, schalte ich die Glotze aus und rufe Dixon ins Haus. Danach verschliesse ich die Haustüre und gehe ins Bett. Gute Nacht.

4. Dezember 2018 – Coastland Center

08.00 Uhr Pünktlich um 8 Uhr springt der Radiowecker an und ich habe das Vergnügen, ein stimmungsvolles Lied aus George Straits Feder zu hören. Während Hund Dixon schwanzwedelnd ans Bett kommt, schnippe ich mit den Fingern und bin mir sicher, dass uns der 66jährige Sangeskünstler bald mit einem brandneuen Studioalbum überraschen wird – immerhin zählt der gute Mann zu den bekanntesten Landmusiksängern der Gegenwart.

08.30 Uhr Just als ich mich auf der Terrasse einfinde und die Melodie zum George Strait Nummer 1 Schlag “Marina del Rey” pfeife, kommt Frau Pontecorvo an die Grundstücksgrenze. Die Perle klatscht in die Hände und freut sich, mich in guter Laune anzutreffen. Ich schlage zufrieden ein Rad und lasse die Dame wissen, dass ich gleich Prof. Kuhn besuchen werde. Meine Nachbarin blickt traurig drein und entgegnet, dass sie eine Freundin in der Stadt treffen wird und leider nicht mitkommen kann – das ist mir Wurst.
09.00 Uhr Gutgelaunt ziehe ich mich in die Nasszelle zurück und ziehe es vor, mich bei einem lustigen Wirbelbad zu entspannen. Unterdessen telefoniere ich mit dem Professor und bringe in Erfahrung, dass Edelbert am Vormittag im “Coastland Center” abschoppen möchte. Ich zeige mich einverstanden und antworte, dass ich gegen 11 Uhr am Einkaufszentrum sein werde – da kommt Freude auf.
10.00 Uhr Erfrischt und nach Eukalyptusöl duftend, beende ich den Badespass und eile in die Küche, um das Frühstück vorzubereiten. Wie nicht anders zu erwarten, rückt Dixon nicht von meiner Seite und freut sich, als ich etwas ROYAL CANIN Trockenfutter in seinen Napf schütte. Danach labe ich mich an Kelloggs Zerealien mit frischer Muh und vergesse auch nicht, meine staubtrockne Kehle mit brühfrischem Bohnentrunk durchzuspülen.
10.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, der kleinen Villa Lebewohl zu sagen und zum Einkaufszentrum am Tamiami Trail zu rasen. Ruckzuck scheuche ich den braven Vierbeiner zum PS-strotzenden SUV und gleite zu prima WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik vom Grundstück.


Der beste Radiosender

11.00 Uhr Pünktlich auf die Minute fahre ich auf den Kundenparkplatz auf und kann das Auto ohne grössere Probleme vor dem Haupteingang abstellen. Edelbert ist auch schon vor Ort und deutet lachend in Richtung einer tattrigen Rentnerin, die einen vollbeladenen Einkaufswagen vor sich herschiebt. Ich nehme die alte Schachtel skeptisch in Augenschein und erkenne, dass die Dame allerhand Dekorationsartikel eingekauft hat. Vogelzeigend folge ich meinem Bekannten in den klimatisierten Flachbau und finde mich prompt im Macy’s Kaufhaus wieder.
11.30 Uhr Während ich einen dämlich dreinschauenden Kunden beiseite schiebe, erzählt Edelbert, dass er sich eine neue Krawatte mit Weihnachtsmotiv kaufen möchte. Darüber hinaus erfahre ich, dass der schlaue Mann den Schlips anlässlich des Weihnachtsessens tragen möchte. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf meine Schwägerin und mutmasse, dass Maria bestimmt ganz gross aufkochen und uns mit einem extraordinären Braten verwöhnen wird – schon jetzt läuft mir das Wasser im Munde zusammen.
12.00 Uhr Schlussendlich wählt Edelbert einen Halsbinder mit “Merry Christmas” (löblich: Schöne Weihnachten) Aufdruck aus und sieht sich an der Kasse genötigt, 27 Dollars bezahlen zu müssen. Danach schlendern wir plaudernd in ein Schokoladengeschäft und nehmen uns das Recht heraus, mehrere Tafeln Hershey’s Schokolade sowie vitaminreiche Marshmallows (löblich: Mäusespeck) einzukaufen.
12.30 Uhr Weil das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, streben wir nach dem Schoppingvergnügen ins “Aurelio’s” Restaurant, um reichbelegte Salamipizzas sowie Beilagensalate zu ordern. Dazu gibt es durstlöschendes Wurzelbier (löblich: Root Beer) aus dem Hause A&W – schmeckt gar nicht schlecht.
13.15 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen, komme ich auf meine Verwandten zu sprechen und rechne vor, dass wir Georg und Maria in 10 Tagen wiedersehen werden. Voller Vorfreude nippe ich am Bier und merke ausserdem an, dass wenige Tage später auch die Kinder in Florida eintreffen werden – darauf freue ich mich jetzt schon.
14.00 Uhr Nachdem wir aufgegessen haben, kehren wir tütenbepackt zu den Autos zurück. Zum Abschied wünsche ich dem Professor einen ruhigen Nachmittag und hüpfe dann in den Chevrolet, um die Heimreise anzutreten.


Mein Zuhause unter Palmen

15.00 Uhr Zuhause angekommen, schleppe ich mich mit letzter Kraft in die kleine Villa und serviere dem Vierbeiner eine Schüssel mit Wasser. Anschliessend strecke ich auf dem Sofa die Beine aus und döse schnell ein.
16.00 Uhr Da es sich nicht gehört, den ganzen Nachmittag zu verschlafen, rapple ich mich auf und komme meinen Pflichten als Anschnurseelsorger nach. Mit flinken Fingern navigiere ich durchs weltweite Internetz und studiere Hilferufe besorgter Heimseitenbesucher. Natürlich gebe ich auch heute Ratschläge und animiere leidgeprüfte Eltern, mit der jungen Generation nicht zu zimperlich umzugehen – wo kämen wir denn da hin.
17.00 Uhr Nach der nervenaufreibenden Arbeit mache ich mich in der Küche nützlich und brate ein vitaminreiches Schnitzel in heissem Butterschmalz heraus. Dazu gibt es köstliche Bohnen aus der Dose sowie eine Portion Kartoffelbrei – wie gut das duftet.
18.00 Uhr Nachdem ich die Geschirrspülmaschine knopfdrückend in Betrieb genommen habe, lege ich in der guten Stube die Beine hoch und schaue fern. Unter anderem fröne ich den FOX Nachrichten und lerne, dass am kommenden Samstag landesweit an den Angriff auf Pearl Harbor vor 77 Jahren gedacht wird – wie schrecklich.

19.00 Uhr Um auf andere Gedanken zu kommen, wechsle ich auf SHOWTIME und gebe mich dem Zukunftsfilm “Capsule” hin. Ich staune nicht schlecht und werde Zeuge, wie der britische Pilot Guy zur Zeit des kalten Krieges ins All geschossen wird und bald die Kontrolle über sein Raumschiff verliert – wir furchtbar.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung endet der Fernsehabend und ich schalte die Glotze aus. Zu guter Letzt rufe ich Hund Dixon ins Haus und lege mich schlafen. Gute Nacht.

29. November 2018 – Ein schmackhafter Quinoa Salat

08.00 Uhr Auch heute springt der Radiowecker pünktlich um Null-Achthundert an und weckt mich mit einem schönen Lied des aus Kentucky stammenden Sängers Dwight Yoakam. Ich schwinge mich spornstreichs aus dem Bett und läute den sonnigen Morgen mit dem Frühsport im Garten ein.


Der Radiowecker springt an

08.30 Uhr Just als ich ein Rad schlage, fällt mir auf, dass es unangenehm kühl geworden ist. Um keine Erkältung zu bekommen, mache ich schnell kehrt und entspanne mich bei einem Wirbelbad. Unterdessen rufe ich bei Georg in Kanada an. Mein Bruder meldet sich prompt und plappert, dass er gerade aufgestanden ist und den heutigen Vormittag mit Amanda und Maria im Eaton Schoppingzentrum verbringen wird – das hört man gerne.
09.30 Uhr Nach der Morgenwäsche trete ich vor den Spiegel und ringe mich wegen der mässigen Temperaturen dazu durch, ein langärmliges Hemd anzuziehen. Zudem schlüpfe ich in eine WRANGLER Tschiens und steige in die schweren Kuhnjungenstiefel (unlöblich: Cowboy Boots) – da kommt besonders grosse Freude auf.
10.00 Uhr Nachdem ich Kaffee aufgebrüht und vitaminreiche Donuts aus dem PUBLIX Supermarkt auf einem Porzellanteller angerichtet habe, setze ich mich an den Küchentisch und beisse kraftvoll zu. Leider wird mein Müssiggang alsbald durch Frau Pontecorvo gestört. Meine Nachbarin legt beste Laune an den Tag und erzählt, dass sie das Mittagessen im erst kürzlich eröffneten “The Bevy” Restaurant einnehmen wird. Die Gute kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und beteuert, dass dort herrliche Salate, Schnitzel (unlöblich: Steaks) sowie hausgemachte Waffeln serviert werden. Ich werde sogleich hellhörig und kündige an, mich diesem Ausflug kurzerhand anzuschliessen. Darüber hinaus nehme ich das Festnetztelefon zur Hand und lasse es mir nicht nehmen, den Professor über unsere Aktivitäten in Kenntnis zu setzen.
11.00 Uhr Wenig später nippe ich ein letztes Mal am Kaffeebecher und gebe zu Protokoll, dass wir Edelbert in eineinhalb Stunden vor dem besagten Gasthaus an der 12. Avenue treffen werden. Da noch etwas Zeit bleibt, rege ich einen Spaziergang mit dem Vierbeiner an. Meine Nachbarin zeigt sich einverstanden und folgt mir zum nahegelegenen “La Playa” Golfplatz.


Dixon spielt mit einem Tennisball

11.30 Uhr Als wir vor dem Haupteingang der Golfanlage eintreffen, tippt meine Nachbarin auf ihre protzige Armbanduhr und sagt, dass wir langsam den Heimweg antreten sollten. Ich pfeife augenblicklich auf den Fingern und fordere Dixon auf, sich den Tennisball zu schnappen und kehrt zu machen. Ferner plaudere ich mit meiner Bekannten über belanglose Dinge und merke an, dass ich noch immer keine Weihnachtsgeschenke eingekauft habe – wo soll das noch hinführen.
12.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, dem Rüden in den SUV zu helfen und zum “The Bevy” zu rasen. Als Kavalier der alten Schule halte ich Frau Pontecorvo die Beifahrertüre auf und informiere, dass sie in ihrem schicken Hosenanzug besonders schnieke aussieht. Danach trete ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch und rase hupend auf dem beschaulichen Wohngebiet – was kann es schöneres geben.
12.30 Uhr Dreissig Minuten später erreichen wir unser Ziel und freuen uns, Edelbert begrüssen zu können. Um nicht vom Fleisch zu fallen, nehme ich Dixon an die Leine und laufe schnurstracks in die Wirtschaft, um einem Kellner wildgestikulierend klarzumachen, dass ich auf meinen treuen Blindenhund nicht verzichten kann. Der Knecht nickt eifrig und lotst uns zu einen schönen Tisch – wie aufmerksam.
13.00 Uhr Nachdem wir einen Aperitif gesoffen habe, werfe ich prüfende Blicke in die Tageskarte und wähle als Vorspeise einen “Quinoa Salat” mit griechischem Fetakäse und fangfrischen Golfkrabben. Zudem bitte ich den Kellner, als Hauptgang ein gut durchgebratenes Ribeye Steak sowie eine Schüssel Wasser für mein Haustier aufzufahren – schon jetzt läuft mir das Wasser im Munde zusammen.


Ich beisse kraftvoll zu

13.30 Uhr Als der Hauptgang endlich serviert wird, nehme ich ruckzuck Messer und Gabel zur Hand und komme zu dem Schluss, dass das Fleisch perfekt gegrillt wurde. Edelbert schlägt in die gleiche Kerbe und mutmasst, dass der Küchenscheff ein Meister seines Fachs ist – das kann man laut sagen.
14.30 Uhr Nachdem wir die Mahlzeit mit Schaumkaffees und Käsekuchen abgeschlossen haben, vertreten wir uns die Beine und begleiten den Professor tratschend nach Hause. Währenddessen hebt Hund Dixon an jedem Blumenkübel sein Beinchen und kommt aus dem Markieren gar nicht mehr heraus – wie lustig
15.00 Uhr Nach einem kurzweiligen Fussmarsch verabschieden wir uns von Edelbert und vereinbaren, dass wir Morgen einen Supermarkt ansteuern und Lebensmittel besorgen sollten. Im Anschluss kehre ich zum Auto zurück und ich mache es mir zur Aufgabe, Frau Pontecorvo sicher in den Willoughby Drive zurück zu bringen.
16.00 Uhr Zuhause angekommen, wünsche ich meiner Nachbarin schöne Stunden und falle dann fix und foxi aufs Kanapee, um mich von den Strapazen des Vormittages zu entspannen – immerhin bin ich nicht mehr der Jüngste.
17.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und mache mich in der Küche nützlich. Unter den fordernden Blicken meines Haustieres backe ich eine Fertigpizza im Backofen auf und zaubere dazu einen lustigen Tomatensalat mit perfekt aufgeschnittenen Zwiebelringen – das gibt ein Festessen.
17.45 Uhr Nach dem reichhaltigen Nachtmahl gehe ich zum gemütlichen Teil des Tages über. Als die Nachrichten über den Bildschirm flimmern, telefoniere ich erneut mit Georg und vernehme, dass er ein kleines Vermögen im Schoppingzentrum gelassen und mittlerweile sämtliche Weihnachtsgeschenke eingekauft hat. Ich rolle demonstrativ mit den Augen und wünsche meinem Bruder einen ruhigen Abend.

19.00 Uhr Zur besten Sendezeit (unlöblich: Prime Time) wechsle ich auf AMC und erfreue mich am Kriminalfilm “Lost in the Sun” (löblich: Verloren in der Sonne). Die Erfolgsproduktion aus dem Jahre 2015 handelt von einem Jungen, der nach der Beerdigung seiner Mutter von einem Ganoven entführt wird – wie schrecklich.
21.00 Uhr Nach zwei nervenaufreibenden Stunden beende ich den Fernsehabend und unternehme mit Dixon einen letzten Spaziergang durch den Garten. Zu guter Letzt verriegle ich die Haustüre besonders sicher und lege mich schlafen. Gute Nacht.

27. November 2018 – Lustige Drehpyramiden

08.00 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und verspüre grossen Hunger. Um nicht vom Fleisch zu fallen, rolle ich mich aus dem Wasserbett und nehme die futuristische DeLonghi Kaffeemaschine in Betrieb. Ausserdem hole ich fünf Eier aus dem Eiskasten und erkläre dem Vierbeiner, dass wir zum Frühstück ein leckeres Omelette mit Käse fressen werden. Zuvor führe ich jedoch auf der schattigen Terrasse die Morgengymnastik durch und plaudere angeregt mit Herrn Booth. Der hochdekorierte Vietnamveteran kommt auf Weihnachten zu sprechen und erinnert, dass am Sonntag der 1. Advent gefeiert wird. Ich nicke eifrig und ringe mich dazu durch, den Tag zu nutzen, um die kleine Villa weihnachtlich zu schmücken – wie aufregend.


Ich zaubere eine Omelette

08.30 Uhr Nachdem ich den Karton mit den Dekorationsartikeln aus der Garage geholt habe, ziehe ich mich ins Badezimmer zurück und gönne mir ein erfrischendes Wirbelbad. Nebenher rufe ich bei Edelbert an und fordere ihn auf, mir beim Dekorieren zu helfen. Der Professor ist hellauf begeistert und sagt, dass er gegen halb Zehn vorbeikommen wird – das hört man gerne.
09.30 Just als ich den Waschvorgang beende und in farbenfrohe Freizeitkleidung schlüpfe, klingelt der schlaue Mann an der Pforte und überrascht mich mit einer Schmankerlschachtel aus der Biscotti Farrugia Italienbäckerei. Ferner merkt mein Bekannter an, dass wir vor der schweisstreibenden Arbeit frühstücken und unsere Kehlen mit brühfrischem Bohnentrunk ölen sollten. Ich schlage in die gleiche Kerbe und mache es mir zur Aufgabe, leckere Eierkuchen zu zaubern und die Backkreationen auf einem Porzellanteller anzurichten – wie gut das duftet.
10.00 Uhr Während wir gemütlich zusammensitzen und kraftvoll zubeissen, erkundigt sich der Professor nach meinen Weihnachtseinkäufen und beteuert, dass er mittlerweile sämtliche Präsente besorgt hat. Ich gebe mich entnervt und stelle klar, dass mir der Schoppingwahnsinn gestohlen bleiben kann – wo kämen wir denn da hin.
10.30 Uhr Nach der wichtigsten Mahlzeit des Tages machen wir uns ans Werk und staffieren die gute Stube mit dekorativen Weihnachtspyramiden aus dem Erzgebirge aus. Edelbert pfeift unterdessen die Melodie von der “Stillen und heiligen Nacht” und schreckt auch nicht davor zurück, künstlichen Schnee an die Fenster zu sprühen.


Es weihnachtet sehr …

11.00 Uhr Alsbald stattet uns Frau Pontecorvo einen Besuch ab und freut sich, das Wohnzimmer weihnachtlich geschmückt vorzufinden. Ich deute mit stolzgeschwellter Brust in Richtung der Pyramiden und gebe zu Protokoll, dass diese aus Echtholz gefertigten Gestelle aus Ostdeutschland stammen. In diesem Zusammenhang merke ich an, dass Weihnachtspyramiden bereits seit vielen Hunderten Jahren feste Bestandteile in den ostdeutschen Wohnstuben sind – da kommt besonders grosse Freude auf.
11.45 Uhr Zu guter Letzt stellen wir einen überdimensionalen Plastikschneemann im Vorgarten auf und kommen überein, dass nun ein reichhaltiges Mittagessen nicht schaden kann. Ich flitze wie der Wind ins klimatisierte Haus und schwinge mit dem Kochlöffel. Während sich Edelbert mit meiner Nachbarin ein Gläschen Schaumwein gönnt, koche ich Langnudeln auf und bereite eine leckere Pestosauce zu. Darüber hinaus schneide ich etliche Tomaten auf und überrasche die Gäste mit einem vitaminreichen Beilagensalat.


Wir beissen kraftvoll zu

12.30 Uhr Während wir es uns schmecken lassen und mit den Bierflaschen anstossen, verweise ich auf meine Verwandten und rechne vor, dass ich Georg und Maria in 17 Tagen wiedersehen werde. Zudem informiere ich, dass wenig später auch die Kinder in Florida eintreffen und die “staade Zeit” unter Palmen erleben werden.
13.30 Uhr Nachdem sich Edelbert verabschiedet hat, räume ich den Tisch ab und nehme die leistungsstarke Geschirrspülmaschine in Betrieb. Danach strecke ich auf dem Kanapee die Beine aus und döse prompt ein.
14.30 Uhr Nach der Pause sehe ich im Garten nach dem Rechten und stelle fest, dass die Wiese hinter meinem kultivierten Zuhause braune Stellen aufweist. Weil es seit mehreren Wochen nicht mehr geregnet hat, nehme ich den Rasensprenger in Betrieb und sammle ausserdem die abgefallene Palmwedel auf.
15.15 Uhr Fix und foxi kehre ich ins Wohnzimmer zurück und setze mich an den Schreibtisch, um meinen Pflichten als staatlich anerkannter Anschnurseelsorger nachzukommen. Ich arbeite Hilferufe besorgter Heimseitenbesucher ab und empfehle verzweifelten Eltern, frechen Jugendlichen nichts unter den Christbaum zu legen.


Freche Kinder bekommen keine Geschenke

16.15 Uhr Zum Abschluss der Beratungsstunde schalte ich die neuen Einträge im Gästebuch frei und gehe dann von der Leine, um ein süffiges Bier zu trinken und dazu einen Schokoriegel zu verzehren.
16.45 Uhr Nachdem ich mich in der Hollywoodschaukel entspannt und prüfende Blicke in die Tageszeitung geworfen habe, klatsche ich in die Hände und bereite das Nachtmahl vor. Da ich vom Mittagessen noch immer gesättigt bin, nehme ich mir einer kleinen Portion Bratkartoffeln mit Schinken Vorlieb – schmeckt gar nicht schlecht.
17.45 Uhr Nachdem ich die Geschirrspülmaschine ausgeräumt und neu bestückt habe, bette ich mich im Wohnzimmer zur Ruhe und fröne den Nachrichten auf FOX. Ich informiere mich aus erster Hand über die Geschehnisse in der Welt und lerne, dass der Durchschnitts-Amerikaner in diesem Jahr knapp 400 Dollars in Weihnachtsgeschenke investieren wird – das ist ja kaum zu glauben.

18.45 Uhr Kurz vor dem Siebenuhrläuten wechsle ich auf NETFLIX und erfreue mich an der bitterbösen Satire “The Other Side of the Wind”. Ich gebe mich mit grossem Vergnügen diesem Meierwerk hin und erfahre, dass Orson Welles bereits Anfang der 1970er Jahre mit den Dreharbeiten begann. Fast 40 Jahre später entschloss sich NETFLIX, sich die Rechte am Rohmaterial zu sichern und den Film fertigzustellen – wie schön.
21.00 Uhr Nach zwei unterhaltsamen Stunden schalte ich das Farbfernsehgerät ab und begleite Dixon noch einmal an die frische Luft. Danach reguliere ich die Klimaanlage und ziehe mich gähnend ins Schlafzimmer zurück. Gute Nacht.

26. November 2018 – Rosarote Panther und Kochlöffel

08.00 Uhr Die letzte Woche des Herbstmonats November bricht an und ich habe mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Um dem Schmerz wirkungsvoll entgegen zu wirken, rolle ich mich aus dem Bett und nehme zwei Tabletten ein. Dazu trinke ich ein Glas Cola und öffne sämtliche Fenster, um tief durchzuatmen – das tut gut.
08.30 Uhr Wenig später absolviere ich an der Seite meines Haustieres die Morgengymnastik und erinnere mich, dass der aus Dresden stammende Schriftsteller Erich Kästner den November mehrmals in Gedichten thematisiert hat. Mit erhobenem Zeigefinger zitiere ich die schöne Geschichte vom “Nassen November” und informiere, dass Herr Kästner diese Zeilen im Jahre 1959 geschrieben hat – wie aufregend.


Erich Kästner war ein deutscher Schriftsteller

09.00 Uhr Weil Hygiene und Sauberkeit in der heutigen Zeit gross geschrieben werden, ziehe ich mich fingerschnippend ins Bad zurück und läute den sonnigen Morgen mit einem erfrischenden Wirbelbad ein. Zudem nutze ich die Gelegenheit, um Georgs Nummer in die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) einzutippen und mich nach dem Rechten zu erkundigen. Mein Bruder gibt sich schlechtgelaunt und beteuert, dass es in Toronto bitterkalt ist. Darüber hinaus erfahre ich, dass der gute Mann heute Weihnachtseinkäufe tätigen wird und seinen Weinkeller mit sündteuren Rebensäften auffüllen wird – das hört man gerne.


Alexa verwöhnt mich mit Musik

10.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 10 zugeht, hüpfe ich aus der Wirbelbadewanne und fordere die ALEXA Musiksäule auf, mich mit handgemachter amerikanischer Landmusik zu verwöhnen. Ausserdem fülle ich die Hahn und Henne Tasse mit brühfrischen Bohnentrunk auf und mache es mir zur Aufgabe, leckere Rühreier mit Speck zuzubereiten – wie gut das duftet.
10.30 Uhr Just als ich mich an den Esstisch setze, pocht Frau Pontecorvo an die Terrassentüre und fordert mich auf, mit ins Zentrum zu kommen. Als ich genauer nachfrage, rückt die Perle mit der ganzen Wahrheit heraus und unterbreitet, dass sie dem Schoppingwahnsinn frönen und Präsente besorgen möchte. Natürlich winke ich augenblicklich ab und gebe zu Protokoll, dass ich in diesem Jahr die Geschenke ausschliesslich im Internet ordern werde – immerhin fehlt mir einfach die Zeit, um mir stundenlang die Beine in Kaufhäusern in den Bauch zu stehen.
11.00 Uhr Nachdem sich meine Nachbarin verabschiedet hat, lasse ich mich voller Elan vor dem Heimrechner nieder und segle auf die Heimseite von AMAZON. Prompt mache ich grosse Augen und lerne, dass der weltgrösste Internetzhändler derzeit besonders hohe Rabatte gewährt. Ich stöbere interessiert durch das reichhaltige Angebot und lerne, dass nicht nur ALEXA Musikgeräte sondern auch Handtelefone sowie Klamotten preiswert zu haben sind. Schnell werde ich auf wärmende Hausanzüge aufmerksam, die dem Kostüm des “Pink Panthers” (löblich: Rosaroter Panther) nachempfunden sind. Ich komme aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und stelle mir vor, wie die Kinder in diesen Aufzügen aussehen würden – da kommt besonders grosse Freude auf.


Nach dem Schoppen trinke ich ein Bier

12.00 Uhr Zur Mittagszeit gehe ich entnervt von der Leine und komme zu dem Schluss, dass es Kunden angesichts der zahlreichen Schnäppchen besonders schwer fällt, geeignete Geschenke zu finden. Achselzuckend schlendere ich in die Küche und schnappe mir ein süffiges Bier aus dem Eiskasten. Ausserdem richte ich mir reichbelegte Sandwiches (unlöblich: Wurstbrote) an und beisse kraftvoll zu – das tut gut.
12.45 Uhr Nach der Hause greife ich gesättigt zum Telefon und rufe bei Edelbert an, um nachzufragen, was er seinem Sohn zum Weihnachtsfest schenken wird. Der schlaue Mann plappert ohne Unterlass und kündigt an, dass er seinem Stammhalter ein Jahreskarte für das “Deutsche Theater” in Berlin schenken wird. Ich seufze laut und entgegne, dass ich mich nicht entscheiden kann. Der Professor überlegt ganz genau und ermutigt mich, für Maria einen Schnellkochtopf einzukaufen – das hört sich interessant an.
13.30 Uhr Schlussendlich wünsche ich meinem Bekannten einen angenehmen Nachmittag und beende das Gespräch. Im Anschluss bette ich mich auf dem Kanapee zur Ruhe und döse schnell ein.


Hund Dixon ist brav

14.30 Uhr Hund Dixon weckt mich mit lautem Gebell und fordert mich auf, die Terrassentüre zu öffnen. Während der Rüde nach draussen läuft, nehme ich abermals am Schreibtisch platz und rufe erneut die Internetzpräsenz von AMAZON auf. Missmutig nehme ich die Musikneuerscheinungen in Augenschein und ringe mich dazu durch, für James die neue Martina McBride Weihnachtskompaktscheibe in den virtuellen Einkaufskorb zu legen.
15.15 Uhr Alsbald stattet mir meine Nachbarin einen Besuch ab und klagt mir ihr Leid. Die kleine Frau schimpft wie ein Bierkutscher und erörtert, dass das Zentrum mit Touristen überlaufen war und es kein Vergnügen war, in den Geschäften zu bummeln. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf meine Internetzsitzung und merke an, dass ich Maria mit einem Satz Kochlöffel und James einer Kompaktscheibe überraschen werde. Anstatt mich für meine Auswahl zu belobigen, bricht meine Bekannte in schallendes Gelächter aus und meint, dass ich den lieben Leuten mit diesen Geschenken keine Freude bereiten werde – wie unlöblich.
16.00 Uhr Verärgert leere ich den Einkaufswagen und stelle klar, dass mir nun die Lust vergangen ist. Um meiner Aussage Nachdruck zu verleihen, fahre ich das Betriebssystem herunter und greife zur Hundeleine, um mit Dixon einen Spaziergang zum La Playa Golfplatz zu unternehmen – gleich platzt mir der Kragen.


Mein Zuhause unter Palmen

17.00 Uhr Zurück im Willoughby Drive, werfe ich die Pforte laut krachend ins Schloss und serviere meinem Haustier gesundes Trockenfutter aus dem Hause Royal Canin. Danach koche ich köstliche Langnudeln mit Tomatensauce auf und lasse mir zum Nachtmahl ausserdem einen farbenfrohen Tomatensalat schmecken.
18.00 Uhr Als die Geschirrspülmaschine endlich läuft, gehe ich zum gemütlichen Teil des Tages über. Ich mache es mir kartoffelchipsknabbernd vor dem Flachbildschirm bequem und folge den Nachrichten, um zu erfahren, dass es auch während der Woche warm und sonnig bleiben wird.

19.00 Uhr Zur besten Sendezeit wechsle ich auf AMC und erfreue mich an der Weihnachtskomödie “Christmas Vacation” (auf deutsch: Schöne Bescherung). Ich amüsiere mich köstlich und tauche während der kommenden zwei Stunden in das Leben der Familie Griswold ein, die sich auf ein ruhiges Weihnachten freut.
21.00 Uhr Als der Abspann über die Mattscheibe flimmert, betätige ich gähnend den “OFF” (löblich: AUS) Knopf auf der Fernbedienung und rufe Dixon ins Haus. Zu guter Letzt lösche ich sämtliche Lichter und lege mich schlafen. Gute Nacht.