1. August 2017 – David, der Drohnenpilot

08.30 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und bin erleichtert, die lange Reise zum Lake Simcoe endlich hinter mich gebracht zu haben. Weil Morgenstund’ sprichwörtlich Gold im Mund hat, hüpfe ich ausgelassen aus den Federn und bemerke, dass Edelbert auch schon auf den Beinen ist. Voller Vorfreude stosse ich die Gästezimmertüre auf und eile juchzend an die frische Luft, um den Professor sowie den Vierbeiner zu begrüssen. Mein Bekannter späht neugierig in Richtung des Ostufers und setzt mich darüber in Kenntnis, dass er seit einer halben Stunde nach dem Igopogo Saurier Ausschau hält. Ich rolle demonstrativ mit den Augen und weise auf die Tatsache hin, dass ich dieser lächerlichen Sage keinen Glauben schenke.


Ich blicke auf den Lake Simcoe

09.15 Uhr Nachdem ich mich abgeduscht habe, statte ich an Edelberts Seite dem Haupthaus einen Besuch ab und finde Amanda, James und den plappernden David in der Küche vor. Wie es sich gehört, wünsche ich meinen Verwandten einen guten Morgen und bringe heraus, dass Georg und Maria nach Gilford gekrust sind, um Lebensmittel einzukaufen. Ich zucke mit den Schultern und nehme mir das Recht heraus, den jungen Leuten bei der wichtigsten Mahlzeit des Tages Gesellschaft zu leisten. Unterdessen tratsche ich angeregt mit meinem Grossneffen und erfahre, dass er stolzer Besitzer eines ferngesteuerten Quadrocopter ist und es sich heute zur Aufgabe machen wird, die Drohne über dem See kreisen zu lassen – wie aufregend.
10.00 Uhr Just als ich David nach draussen folge, kommt der nachtschwarze JEEP meines Bruders vor dem Ferienhaus zum halten. Natürlich lüfte ich meine NY YANKEES Kappe und frage meine Schwägerin, ob sie auch süffiges Labatt Blau Bier mitgebracht hat. Maria schenkt mir ein Lächeln und bestätigt, dass sie neben Bier auch eine Flasche Whiskey sowie etliche Flaschen Rotwein im Feinkostladen besorgt hat – wie schön.


Labatt Blau schmeckt prima

10.30 Uhr Um Maria eine kleine Freude zu bereiten, schleppe ich die schweren Einkaufstüten ins Haus und merke an, dass ich den Vormittag mit David verbringen werde. Edelbert stibitzt sich einen vitaminreichen Reese’s Schokoladenriegel aus einer Tasche und meint, dass er währenddessen mit Georg und James eine Partie Boccia auf der Einfahrt spielen wird – das soll mir auch Recht sein.
11.00 Uhr Pünktlich zum Elfuhrläuten schnappe ich mir eine Hopfenkaltschale aus dem Eiskasten und geselle mich zu David. Der Bube legt fachmännisch etliche Batterien in seine Drohne ein und präsentiert zudem eine futuristische Fernsteuerung. Ausserdem setzt mich der Bube darüber in Kenntnis, dass sein Quadrocopter mit vier Rotoren sowie einer Kamera ausgestattet ist. Als ich grosse Auge mache, betätige der Knabe etliche Knöpfe auf der Steuereinheit und bringt die Drohne im Handumdrehen in luftige Höhen – das ist ja allerhand.
11.45 Uhr Wenig später ruft uns Maria ins Haus und serviert Schinkennudeln mit Käse. Ich lade mir eine stattliche Portion auf einen Teller und lasse Amanda wissen, dass ihr Sohn ein begabter Drohnenpilot ist. James Ehefrau nickt eifrig und erzählt, dass David vor Kurzem den Wunsch geäussert hat, eine Karriere bei der “Royal Canadian Air Force” (löblich: Königlichen Kanadischen Luftwaffe) anzustreben – wie aufregend.
12.45 Uhr Nach der feinen Jause begleite ich David erneut nach draussen und versuche mich selbst als Drohnenpilot. Obgleich ich mir die Ratschläge meines Grossneffens zu Herzen nehme, stürzt das Fluggerät bereits beim ersten Startversuch ab. Ich reiche die Fernsteuerung deprimiert an den Dreikäsehoch weiter und unterbreite, dass ich besser den Zuschauer mimen werde.
13.30 Uhr Als nach einer Flugstunde die Akkus schlapp machen, sehe ich vor dem Haupthaus nach dem Rechten und stelle fest, dass Georg, James und Edelbert noch immer mit Bocciakugeln um sich werfen. James legt besonders gute Laune an den Tag und behauptet, dass er sechs Spiele in Folge gewinnen konnte. Ich werfe meinem Bruder skeptische Blicke zu und erkundige mich, wo Dixon abgeblieben ist. Georg deutet in Richtung des angrenzenden Waldes und meint, dass der Rüde eigenmächtig Gassi gegangen ist – wie unlöblich.


Hund Dixon geht Gassi

14.00 Uhr Weil Dixon auf Rufe nicht reagiert, schlüpfe ich spornstreichs in die Wanderschuhe und zögere nicht, einem Trampelpfad ins Dickicht zu folgen. Missmutig kämpfe ich gegen hochgewachsene Brennesseln an und treffe den Rüden alsbald auf einer Lichtung an. Während das Haustier knurrend einen moosbewachsenen Baum umrundet, richte ich meinen Blick nach oben und registriere, dass sich ein ausgewachsener Skunk (löblich: Stinktier) in die Baumkrone geflüchtet hat. Um von dem Raubtier nicht angegriffen zu werden, nehme ich Dixon an die Leine und kehre mit schnellen Schritten zum Ferienhaus zurück – gleich platzt mir der Kragen.
15.00 Uhr Völlig erschöpft mache ich es mir auf der Veranda bequem und lasse mir von Maria eine Tasse Kaffee sowie ein Stück Käsekuchen mit Schlagobers bringen – schmeckt gar nicht schlecht.
16.00 Uhr Just als ich verträumt auf den stillen See schaue, poltern Georg und James daher und geben zu Protokoll, dass wir nun Holzkohle in den Grill füllen und Steaks (löblich: Schnitzel) zubereiten sollten – wie schön.


Zum Abendessen gibt es Schnitzel vom Grill

16.30 Uhr Natürlich gehe ich meinen Gastgebern bei den Grillvorbereitungen zur Hand und vernehme, dass wir Morgen mit dem Motorboot in See stechen und Fische fangen werden. Georg reibt sich die Hände und schlägt vor, dass wir auch nach Keswick übersetzen und uns eine Halbe im örtlichen Yachthafen gönnen könnten.
17.15 Uhr Bei angenehmen Temperaturen machen wir es uns auf der Terrasse bequem und lauschen während des Essens einer Kompaktscheibe mit den grössten Frankie Valli Hits. Ferner kommt Georg auf das Wochenende zu sprechen und beteuert, dass in der Nachbargemeinde Barrie am Samstag das “Kempenfest” stattfinden wird. Ich werde sogleich hellhörig und lerne, dass das Festival den Besuchern viele Ausstellungen und Konzerte bietet.
18.30 Uhr Ein schöner Abend neigt sich langsam seinem Ende zu. Da uns die Mücken die gute Laune verderben, kehren wir ins klimatisierte Haus zurück und schauen fern.

19.00 Uhr Nachdem sich David nach den Nachrichten gähnend in sein Zimmer verabschiedet hat, schalten wir auf HBO um und erfreuen uns an der preisgekrönten Serie “The Night Of”. Das achtteilige Fernsehspiel erzählt die traurige Geschichte eines jungen Pakistani, dem vorgeworfen wird, im Drogenrausch eine 22jährige ermordet zu haben – da kommt Spannung auf.
21.15 Nach der zweiten Episode leere ich mein Bierglas und ziehe es vor, den anderen eine ruhige Nacht zu wünschen. Anschliessend trotte ich übermüdet zum Nebengebäude und falle fix und foxi ins Bett. Gute Nacht.

31. Juli 2017 – Auf Wiedersehen Niagara Fälle

08.00 Uhr Der Radiowecker springt an und ich erkenne beim Blick auf die Anzeige, dass unser Aufenthalt an den Niagara Fällen heute zu Ende gehen wird. Trotz allem rolle ich mich juchzend aus dem Bett und lasse den Vierbeiner wissen, dass wir gleich aus dem “Anchor Motel” austschecken und nach Kanada krusen werden.


Der Radiowecker springt an

08.30 Uhr Wie es sich gehört, werfe ich mir den Bademantel über und öffne die Zimmertüre, um dem Vierbeiner etwas Auslauf zu ermöglichen. Während das Haustier den Parkplatz erkundet, absolviere ich einige Kniebeugen und vergesse auch nicht, den Professor zu wecken. Edelbert reibt sich den Schlaf aus den Augen und plappert, dass unser gestriger Ausflug nach Rochester sehr spannend war. Ich nicke zustimmend und animiere den guten Mann, schleunigst sein Ränzlein zu schnüren und mich in fünfundvierzig Minuten am Winnebago zu treffen.


Die Hohen Fälle in Rochester, NY

09.15 Uhr Nachdem ich mich kalt abgeduscht habe, rolle ich mein Reisegepäck zum Wohnmobil und überprüfe den Stand des Wassertanks. Wenig später verfrachtet der Professor seine Habseligkeiten in den TRAVATO und erinnert, dass wir die Toilette entleeren müssen. Ich schlage in die gleiche Kerbe und zögere nicht, die Schlüsselkarte zum Empfang zurückzubringen und mich dann hinter das Lenkrad zu klemmen. Als erstes steuern wir eine SUNOCO Tankstelle am Niagara Falls Boulevard an und bringen heraus, dass hinter dem Anwesen eine Sickergrube sowie ein Frischwassertank zu finden ist. Ich fackle nicht lange und mache es mir zur Aufgabe, den Toiletteninhalt in die Grube zu pumpen und frisches H²O aufzufüllen. Unterdessen bringt Edelbert die Frontscheibe unseres Gefährts auf Hochglanz und meint, dass wir auch Tanken sollten – jaja.
10.15 Uhr Um 130 Dollars erleichtert, hüpfen wir in den WINNEBAGO und rasen in Richtung “Rainbow Bridge” davon. Währenddessen hole ich meinen Reisepass hervor und gebe zu Protokoll, dass wir nach dem Grenzübertritt ein Frühstücksgasthaus ansteuern sollten – schon jetzt läuft mir das Wasser im Munde zusammen.


Die Regenbogen Brücke und die Niagara Fälle

10.45 Uhr Nachdem wir gemächlich die Zollstation passiert haben, atmet Edelbert tief durch und wirft ein, dass wir uns glücklich schätzen können, von den Grenzbeamten nicht genauer überprüft worden zu sein. In diesem Zusammenhang deutet der schlaue Mann in den hinteren Teil des Wohnmobils und beteuert, dass die Einfuhr einer Schusswaffe hart bestraft wird. Ich zucke gelangweilt mit den Schultern und ziehe es vor, mit quietschenden Bremsen vor einer einladenden “Tim Horton’s” Schnellgaststätte anzuhalten.
11.15 Uhr Ruckzuck betreten wir die Wirtschaft und gönnen uns brühfrischen Bohnentrunk sowie vitaminreiche Frühstückssemmeln (unlöblich: Breakfast Sandwiches). Als ich kraftvoll zubeisse, verweist mein Tischnachbar auf die letzte Etappe unserer Reise und rechnet vor, dass wir in zwei Stunden am Lake Simcoe sein werden.
12.00 Uhr Pünktlich zur Mittagszeit setzen wir unsere Reise fort und gleiten auf dem vierspurigen Queen Elizabeth Way an St. Catharines vorbei. Alsbald tut sich an unserer rechten Seite der Ontario See auf und wir freuen uns, spätestens um Halb Zwei am Lake Simcoe einzutreffen. Edelbert ist ganz aus dem Häuschen und kündigt an, dass er im Feriendomizil eine ganz ruhige Kugel schieben und Fachbücher lesen wird – das soll mir auch Recht sein.


Wir sind in Kanada!

13.00 Uhr Um nicht durch das Zentrum von Toronto rasen zu müssen, verlassen wir die Schnellstrasse und ziehen es vor, auf der Autobahn 407 die Millionenmetropole weitläufig zu umfahren – wie aufregend.
14.00 Uhr Nach 171 Kilometern passieren wir das Willkommensschild der Kleinstadt Gilford Beach und poltern auf einem Schotterweg gen Süden weiter. Nach weiteren drei Kilometern kommen wir vor dem Ferienhaus zum halten und stehen vor verschlossenen Türen. Ich zücke spornstreichs die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) und lasse es mir nicht nehmen, bei meinem Bruder anzurufen. Georg meldet sich prompt und setzt mich darüber in Kenntnis, dass er mit seinen Liebsten nach Barrie gekrust ist. Darüber hinaus erfahren wir, dass wir den Haustürschlüssen unter der Fussmatte vorfinden werde – wie schön.


Prost

14.45 Uhr Nachdem wir unser Reisegepäck in das klimatisierte Holzhaus verfrachtet haben, stibitzen wir uns ein Sechserpack Labatt Blu (löblich: Labatt Blau) aus dem Eiskasten und machen es uns am Ufer bequem. Während wir unsere Kehlen ölen, flitzt Dixon zum See und hüpft ausgelassen ins kühle Nass – da kommt Freude auf.
15.30 Uhr Just als der Minutenzeiger meines goldenen Chronographens auf halb Vier zugeht, fährt plötzlich Georgs nachtschwarzer JEEP vor und wir haben das Vergnügen, nicht nur Georg und Maria, sondern auch James, Amanda und David in die Arme schliessen zu können. Meine Schwägerin ist kaum zu bändigen und schlägt vor, dass ich mir mit Edelbert die ausgebaute Scheune teilen könnte. Georg nickt eifrig und wirft ein, dass es den beiden Gästezimmern im Nebenhaus kaum an Komfort fehlt – das hört man gerne.
16.15 Uhr Nachdem wir uns häuslich eingerichtet haben, leisten wir meinen Verwandten auf der schattigen Terrasse Gesellschaft und vernehmen, dass die netten Menschen in Barrie geschoppt haben. Mein elfjähriger Grossneffe reibt sich die Wampe und verrät, dass er ausserdem einen Eisbecher mit Sahne verdrückt hat – das ist ja allerhand.
17.00 Uhr Zum Abendessen tischt Maria eine grosse Wurst- und Käseplatte mit frischem Brot und italienischem Gemüse auf. Dazu trinken wir hausgemachte Zitronenlimonade und vernehmen, dass die Frauen am morgigen Tag nach Innisfil fahren und sich dort aufsteilen lassen wollen. Georg winkt demonstrativ ab und sagt, dass wir mit dem Motorboot in See stechen und Fisch fangen könnten – dazu sage ich nicht nein.


Guido ist frech

19.00 Uhr Ein schöner Abend neigt sich langsam seinem Ende zu. Während sich die Kinder vor dem Fernseher versammeln, um einen langweiligen Walt Disney Film anzuschauen, gehe ich Maria in der Küche zur Hand. Nebenher berichte ich von den Frechheiten meines unlöblichen Neffens und erzähle, dass Guido seit einer Woche in Florida verweilt. Meine Schwägerin schlägt die Hände über dem Kopf zusammen und entgegnet, dass es eine prima Idee war, die Flucht nach Kanada anzutreten – wie wahr.
20.00 Uhr Nachdem ich mit Edelbert einen rauchigen Bourbon getrunken und Dixons zerzaustes Fell gebürstet habe, wünsche ich den anderen eine ruhige Nacht. Danach verabschiede ich mich winkend ins Gästezimmer und falle erschöpft ins Bett. Gute Nacht.

19. Juli 2017 – Auf der Flucht

07.00 Uhr Da ich während der Nacht kaum ein Auge schliessen konnte, rolle ich mich bereits um 7 Uhr aus dem Bett und begrüsse die aufgehende Sonne mit dem Frühsport. Nebenher zermartere ich mir den Kopf und kann es immer noch nicht glauben, dass meine Schwester samt ihres verlotterten Sohnes bald in Florida eintreffen wird.
08.00 Uhr Nachdem ich meine Glieder gestählt habe, ziehe ich mich in die Nasszelle zurück und entspanne mich bei einem Wirbelbad. Unterdessen lege ich die Stirn in Falten und überlege, wie ich einem Treffen mit Guido entgehen kann. In meiner Verzweiflung tippe ich Scherriff Bradforts Nummer in die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) ein und frage nach, ob er mir Polizeischutz gewähren kann. Ich schildere meine Probleme in allen Einzelheiten und vernehme, dass dem Ordnungshüter in diesem Fall leider die Hände gebunden sind – wie unlöblich.


Ich greife besorgt zur Schwarzbeere

09.00 Uhr Als der Stundenzeiger meines Chronographens auf 9 zugeht, beende ich den Badespass und trotte deprimiert in die Küche, um Dixons Napf mit Futter aufzufüllen. Ausserdem kontaktiere ich meinen Bruder und erfahre, dass er den Alltag hinter sich gelassen hat und nun für sechs lange Wochen die Seele am Lake Gilford baumeln lassen wird. Natürlich komme ich ohne Umschweife auf meinen kriminellen Neffen zu sprechen und informiere, dass ich dem Ganoven unter keinen Umständen gegenübertreten werde. Mein Gesprächspartner beruhigt mich sofort und schlägt vor, dass ich mich jederzeit hinters Lenkrad des WINNEBAGO schwingen und nach Gilford Beach reisen könnte – das hört sich verlockend an.
10.00 Uhr Nach dem Frühstück laufe ich in der guten Stube auf und ab und rufe mir Guidos Vergehen der letzten Jahre ins Gedächtnis. Ich streichle Dixon über den Kopf und erinnere ich mich an die ausufernde Silvesterfeier, die der Gammler zum Ende des Jahres 2002 im Waldweg veranstaltet hat. Obendrein verrate ich dem Haustier, dass mich Guido zweimal ausgeraubt und sogar entführt hat – wie schrecklich.


Guido ist ein bösartiger Mensch

11.00 Uhr Verängstigt klatsche ich in die Hände und fasse den Entschluss, meine Zelte in Naples kurzerhand abzubrechen und zu verreisen. Schnaufend hüpfe ich vom Kanapee und mach mich daran, Anziehsachen, den Revolver inklusive Munition, Kulturtasche sowie Bargeld in meinen praktischen Rollkoffer zu verstauen.
12.00 Uhr Zu guter Letzt sortiere ich verderbliche Lebensmittel aus und lasse es mir nicht nehmen, die Waren zum Nachbaranwesen zu bringen. Bei dieser Gelegenheit setze ich Frau Pontecorvo über mein Vorhaben in Kenntnis und gebe bekannt, dass wir uns spätestens in einem Monat wiedersehen werden.
12.30 Uhr Nachdem mir die Dame versichert hat, regelmässig in der kleinen Villa nach dem Rechten zu sehen, rolle ich den Koffer zum Auto. Im Anschluss gleite ich in Richtung Innenstadt davon und freue mich, Edelbert zu überraschen. Um für gute Stimmung zu sorgen, stelle ich den Radio etwas lauter und unterbreite dem Rüden, dass wir auf grosse Reise gehen und bald kanadischen Boden unter unseren Füssen spüren werden – wie aufregend.
13.15 Uhr Kurz nach dem Einuhrläuten erreiche ich mein Ziel und betätige Edelberts Klingel. Der Professor heisst mich herzlich Willkommen und zeigt sich prompt einverstanden, mich auf meiner Reise gen Norden zu begleiten. Bevor ich mich versehe, holt der gute Mann seinen Koffer aus dem begehbaren Schrank und sagt, dass wir in dreissig Minuten losfahren können – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.
14.00 Uhr Beschwingt werfen wir Edelberts Gepäck in den Chevrolet und entschliessen uns, vor der Abfahrt ein Mittagessen in einem der umliegenden Restaurants einzunehmen. Während wir uns saftige Cheeseburger (löblich: Käseburger) schmecken lassen, berichte ich von meinem Telefonat mit Georg und erwähne, dass wir selbstverständlich mit dem Travato verreisen werden.


Wir beissen kraftvoll zu

15.00 Uhr Nachdem ich dem Kellner ein stattliches Trinkgeld beschert habe, scheuchen wir Hund Dixon zum PS-strotzenden SUV und gleiten zu stimmungsvoller Radiomusik stadtauswärts.
15.30 Uhr Wenig später treffen wir im Lowbank Drive ein und bemerken, dass Georg das Wohnmobil am Strassenrand abgestellt und mit einer Plane bedeckt hat. Um einen genauen Überblick zu bekommen, lasse wir den Motor aufheulen und registrieren, dass die Batterieanzeige im roten Bereich steht. Ich kratze mich nachdenklich an der Schläfe und stelle klar, dass wir unsere Abreise auf Morgen verschieben sollten.


Das Ferienhaus meiner Verwandten

16.30 Uhr Nachdem wir uns im Feriendomizil häuslich eingerichtet haben, schliesse ich die Batterie an das Stromnetz an und bringe beim Blick auf die Anzeige heraus, dass der Akkumulator mindestens 12 Stunden geladen werden muss. Prof. Kuhn wendet sich schulterzuckend ab und sagt, dass er nun mit dem Chevrolet zum “Publix” Supermarkt am Pelican Strand fahren und Lebensmittel einkaufen wird – jaja.
17.30 Uhr Während Edelbert von Dannen prescht, fülle ich den Wassertank des Travatos auf und habe das Vergnügen, mit Herrn Wang plaudern zu können. Der Motelbesitzer freut sich sehr und lotet aus, ob wir mit dem WINNEBAGO ins Grüne fahren wollen. Ich stimme zu und berichte, dass ich einem Treffen mit Guido und meiner Schwester aus dem Weg gehen muss. Der nette Mann zeigt Verständnis und lässt es sich nicht nehmen, uns zu einem kleinen Umtrunk in sein Zuhause einzuladen – das hört man gerne.


Wir verreisen mit dem WINNEBAGO TRAVATO

18.30 Uhr Eine Stunde später kommt Edelbert vom Schoppen zurück und rechnet vor, dass er 100 Dollars in Weichgetränke (unlöblich: Softdrinks), Obst und Konservendosen investiert hat. Ich reibe mir die Hände und lasse den Professor wissen, dass wir bei Herrn Wang zum Essen eingeladen sind. Ruckzuck schleppen wir die Einkäufe ins Haus und nehmen uns dann das Recht heraus, mit knurrenden Mägen zum Nachbarhaus zu schlendern.
19.15 Uhr Während wir gemütlich zusammensitzen und Sandwiches verzehren, lasse ich Herrn Wang an meinen Problemen teilhaben und unke, dass Guido nichts Gutes im Schilde führt. Mein Tischnachbar rollt demonstrativ mit den Augen und wirft ein, dass es eine hervorragende Idee war, die Zelte im Willoughby Drive abzubrechen. Edelbert prostet Herrn Wang mit einem süffigen Budweiser zu und sagt, dass uns die morgige Tagesetappe durch den “Picayune Forest” bis nach Fort Lauderdale an Floridas Ostküste führen wird – das wird eine Gaudi.
20.15 Uhr Ein schöner Abend neigt sich langsam aber sicher seinem Ende zu. Um Morgen fit zu sein, bedanken wir uns für Speis und Trank und wünschen Herrn Wang einen angenehmen Abend. Anschliessend kehren wir ins Ferienhaus meiner Familie zurück und legen uns schlafen. Gute Nacht.

21. Dezember 2016 – Winnebago Travato

08.15 Uhr Die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) schellt und reisst mich aus einem schönen Traum. Als ich mir das Telefon ans Ohr halte, wünscht mir Frau Pontecorvo einen guten Morgen und lotet aus, ob ich mich mittlerweile im verschneiten Toronto eingelebt habe. Ich gähne laut und erzähle der Dame, dass ich gestern mit den Verwandten einen Ausflug ins “Eaton Centre” unternommen habe. Meine Nachbarin ist hellauf begeistert und entgegnet, dass sie sich in Jacksonville ebenfalls pudelwohl fühlt – das ist phantastisch.


Die Schwarzbeere bimmelt

08.45 Uhr Nach der Plauderei öffne ich die Zimmertüre und animiere Dixon, Maria in der Küche Gesellschaft zu leisten. Danach ziehe ich mich in die Nasszelle zurück und entspanne mich bei einem Vollbad mit Schaum.
09.30 Uhr Leider wird mein Müssiggang bald durch lautes Klopfen unterbrochen. Zu allem Überfluss ruft mich Georg auf, den Badespass zu beenden und nach unten zu kommen. Ächzend komme ich in die Gänge und mache es mir zur Aufgabe, in eine gefütterte Thermohose zu schlüpfen. Selbstverständlich ziehe ich ausserdem Kniestrümpfe, ein Frotteunterhemd sowie einen modischen Grobstrick Pullover an – da kommt Freude auf.
10.00 Uhr Pünktlich zum Zehnuhrläuten finde ich mich in der Küche ein und bin überrascht, nicht nur Georg, Maria und Edelbert, sondern auch die jungen Leute am Esstisch anzutreffen. Amanda schenkt mir ein Lächeln und sagt, dass sie extra einen Käsekuchen gebacken hat. Ich lecke mir die Lippen und lasse es mir nicht nehmen, an der festlich eingedeckten Tafel Platz zu nehmen und mir ein grosses Stück Kuchen zu gönnen. Darüber hinaus füllt Maria duftenden Bohnentrunk in die Tassen und setzt uns darüber in Kenntnis, dass sie den Tag nutzen wird, um mit Amanda einen Christstollen zu backen. Georg reibt sich die Hände und meint, dass wir währenddessen mit David, James und Edelbert das nagelneue Wohnmobil ausprobieren sollten – wie schön.


Zum Frühstück gibt es Käsekuchen

10.45 Uhr Nach dem dritten Stück Kuchen wische ich mir den Mund an einer Serviette ab und frage meinen Bruder bezüglich des Spritverbrauchs aus. Georg legt den Zeigefinger an die Unterlippe und vertellt, dass das Auto einen V6 Motor mit 280 Pferdestärken eingebaut hat und pro 100 gefahrener Kilometer zirka 25 Liter Diesel verbraucht.
11.30 Uhr Nachdem wir unsere Wintermäntel angezogen haben, wünschen wir den Damen einen schönen Tag und verabschieden uns zur Garage. Georg lässt das motorbetriebene Tor per Knopfdruck nach oben gleiten und rechnet vor, dass das 2,8 Meter hohe Gefährt gerade noch in die Doppelgarage passt. Ich mache grosse Augen und erfahre weiter, dass der TRAVATO nicht nur mit einer Küchenzeile, einem Gefrierschrank, Kleiderschrank, Sitzgelegenheiten und einem Tisch, sondern auch mit einem Entertainment Center (löblich: Unterhaltungszentrum) sowie einem bequemen Doppelbett ausgestattet ist – wie aufregend.


Im Wohnmobil gibt es eine Küche

12.00 Uhr Zu guter Letzt öffnet Georg die Motorhaube und sagt, dass ich während meiner Reise durch den Kontinent regelmässig den Ölstand überprüfen sollte. Ich stimme zu und habe endlich das Vergnügen, die exquisite Inneneinrichtung in Augenschein nehmen zu dürfen. Edelbert lobt das Interieur über den Schellenkönig und unterbreitet, dass der TRAVATO sogar über eine Dusche verfügt. Georg strahlt über das ganze Gesicht und belehrt, dass der eingebaute Wassertank knapp 100 Liter (26 Gallonen) Frischwasser fasst.


Der Travato ist sehr bequem

12.45 Uhr Nachdem es sich David, Edelbert und James auf den Loungesesseln bequem gemacht haben, überreicht mir Georg die Autoschlüssel und beauftragt mich, uns nach Gilford Beach zu kutschieren. Ich komme der Aufforderung anstandslos nach und schaffe es ohne grössere Schwierigkeiten, das 21 Fuss (6,4 Meter) lange Wohnmobil sicher aus der Garage zu fahren – das macht Spass.
13.15 Uhr Wenig später finden wir uns auf der Autobahn wieder und krusen entspannt gen Norden. Während sich David, James und Edelbert die Langeweile mit Fernsehschauen vertreiben, merkt Georg an, dass der TRAVATO auch mit einem DVD Abspielgerät überzeugen kann. Ich schnalze mit der Zunge und verspreche, dass ich das Gefährt stets wie meinen Augapfel hüten werde.
14.15 Uhr Sechzig Minuten später passieren wir das Ortsschild von Gilford Beach und ich nehme den Fuss vom Gas. Ruckzuck biege ich auf die Woodfield Road ab und komme zeitnah vor dem Ferienhaus meiner Verwandten zum Halten. Georg atmet tief durch und meint, dass ich ein hervorragender Fahrer bin und das Wohnmobil ganz bestimmt ohne Schrammen nach Naples überführen werde – das will ich doch hoffen.


Schnee und Eis in Gilford Beach

15.00 Uhr Da es während der Nacht reichlich geschneit hat, greifen wir zu den Schneeschaufeln und machen uns daran, die Einfahrt zu räumen. David spielt unterdessen mit dem Vierbeiner und schreckt nicht davor zurück, mir einen Schneeball ins Gesicht zu werfen. Weil man sich nicht alles gefallen lassen darf, stelle ich die Schaufel weg und schleudere unter dem Gelächter der anderen eine Handvoll Schnee in Richtung meines frechen Grossneffens.
16.00 Uhr Nach getaner Arbeit eilen wir fröstelnd in die gute Stube und entfachen ein Feuer im Kamin. Zudem tischt Georg belegte Brote auf und kündigt an, dass er wegen des strengen Winters wöchentlich die lange Anfahrt auf sich nehmen und im Ferienhaus nach dem Rechten sehen muss. Ich beisse kraftvoll in ein Schinkenbrot und erkundige mich, ob wir den Jahreswechsel am Lake Simcoe verbringen wollen. Georg schüttelt jedoch den Kopf und berichtet, dass er am 31. Dezember Freunde in sein Stadthaus eingeladen hat – wie schön.
17.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, die Zelte in Gilford Beach abzubrechen und die Heimfahrt anzutreten. Abermals zwänge ich mich hinters Lenkrad und lasse den PS-strotzenden Motor aufheulen.
18.00 Uhr Endlich treffen wir wieder im Stadtteil York ein. Fix und foxi schleppe ich mich ins Haus und lasse meine Schwägerin wissen, dass ich mich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten kann. Maria zeigt Verständnis und sagt, dass wir uns gleich an den Tisch setzen können – das lasse ich mir nicht zweimal sagen.


Winnebago baut prima Wohnmobile

19.00 Uhr Während wir das Abendessen geniessen, lasse ich den heutigen Tag Revue passieren und gebe zu Protokoll, dass es eine Gaudi wird, mit dem WINNEBAGO entlang der Ostküste zu fahren. Edelbert schlägt in die gleiche Kerbe und meint, dass wir in vierzehn Tagen auf grosse Reise gehen werden – wie aufregend
20.00 Uhr Nachdem sich die Kinder verabschiedet haben, beginnt der wohlverdiente Feierabend. Bei Glühwein und Plätzchen mache ich es mir im Wohnzimmer bequem und schaue mir im Kreise meiner Liebsten die langweilige Romantikkomödie “Maggie’s Plan” an. Leider fallen mir schon bald die Augen zu und ich sehe mich gezwungen, Hund Dixon hereinzurufen und mich auf das Gästezimmer zu verabschieden. Gute Nacht.

5. August 2016 – Hochsommer

pfaffenbergkl

08.15 Uhr Ich werde durch sehr aggressives Telefonläuten geweckt und ärgere mich, weil ich den Wecker überhört habe. Trotz allem nehme ich das Gespräch an und freue mich, die Stimme meines Bruders zu hören. Georg begrüsst mich herzlich und berichtet, dass er sich vor wenigen Minuten am Lake Simcoe niedergelassen und seine Angel ausgeworfen hat. Ich atme tief durch und entgegne, dass es in Naples wegen der grossen Hitze nicht anzuraten ist, sich im Freien aufzuhalten. Georg lacht laut und schlägt vor, dass ich noch heute mein Ränzlein schnüren und nach Kanada ausfliegen könnte – papperlapapp

lakesimcoe2015
Der Lake Simcoe

08.30 Uhr Nachdem ich meinem Verwandten viel Vergnügen beim Angeln gewünscht habe, begebe ich mich nörgelnd auf die Terrasse und führe bei schweisstreibenden 89°F (32°C) die Morgengymnastik durch. Nebenbei plaudere ich mit Frau Pontecorvo und gebe zu Protokoll, dass ich heute keine Lust habe, zuhause zu frühstücken. Die Dame reibt sich die Hände und meint, dass wir ins Zentrum krusen und in eine Wirtschaft einkehren könnten – das hört sich verlockend an.
09.00 Uhr Bevor wir losfahren, entspanne ich mich bei einem erfrischenden Wirbelbad. Ferner rufe ich bei Edelbert an und gebe zu Protokoll, dass er mich in eineinhalb Stunde im “Cafe Luna” treffen kann. Der schlaue Mann ist hellauf begeistert sich und verspricht, gegen halb 11 Uhr vor Ort zu sein – das klappt wieder wie am Schnürchen.
10.00 Uhr Nach der Morgenwäsche scheuche ich Hund Dixon nach draussen und lasse es mir nicht nehmen, am Nachbarhaus zu klingeln. Frau Pontecorvo lässt nicht lange auf sich warten und hüpft ausgelassen in den Chevrolet. Ich tue es der Perle gleich und fröne während der Ausfahrt dem Qualitätsprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land). Währenddessen erfahre ich, dass die Südstaaten Combo “The Cadillac Three” just heute ihr zweites Studioalbum “Bury Me In My Boots” (löblich: Begrabe mich in meinen Stiefeln) auf den Markt bringen werden. Ich schnalze mit der Zunge und erkläre meiner Begleiterin, dass die aus Nashville, TN stammende Formation bereits im Jahre 2012 mit ihrem Erstlingswerk für Furore gesorgt haben.


The Cadillac Three – Bury Me In My Boots

10.30 Uhr Pünktlich auf die Minute betreten wir das klimatisierte Restaurant und treffen Edelbert an einem Fenstertisch an. Weil mein Magen knurrt, winken wir spornstreichs einer feschen Bedienung mit grosser Oberweite zu und ordern drei grosse Frühstücke. Dazu gibt es Kaffee sowie süffigen Orangensaft mit Eiswürfeln – das tut gut.
11.15 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse, verweise ich auf die prima Radiosendung und lasse meine Tischnachbarn wissen, dass wir im Anschluss einen Kompaktscheibenmarkt aufsuchen und uns den nagelneuen “Cadillac Three” Silberling zulegen sollten. Der Professor schüttelt jedoch den Kopf und beteuert, dass er sein hartverdientes Geld ausschliesslich in klassische Musik investiert – so ein Schmarrn.
11.45 Uhr Nach der Mahlzeit folgen wir der 5th Avenue South gen Westen und kommen überein, dass die vielen Touristen, die Naples im Winter und Frühling heimgesucht haben, längst abgereist sind. Edelbert wischt sich demonstrativ über die nasse Stirn und meint, dass das subtropische Klima im Hochsommer kaum auszuhalten ist. Ich gebe dem Professor recht und lotse die lieben Leute in den erstbesten Musikladen. Nach kurzer Suche werde ich fündig und lese auf dem Preisschild, dass “Bury Me In My Boots” 12 Dollars und 95 Cents kosten soll.
12.30 Uhr Um keinen Hitzeschlag zu riskieren, wünschen wir Edelbert einen geruhsamen Nachmittag und ziehen es vor, die Heimreise anzutreten. Ich beschleunige den Chevrolet auf schwindelerregende 30 Meilen pro Stunde und kann es kaum noch erwarten, endlich zu Hause anzukommen.
13.00 Uhr Nachdem ich mich von Frau Pontecorvo verabschiedet habe, schleppe ich mich mit letzter Kraft ins Haus und stelle die Klimaanlage auf die höchste Stufe. Ferner beschalle ich die kleine Villa mit handgemachter Musik und nehme mir das Recht heraus, ein Bier aus dem Hause Anheuser & Busch zu trinken – das schmeckt.

budweiser
Budweiser – schmeckt gar nicht schlecht

14.00 Uhr Um etwas Entspannung zu bekommen, schlüpfe ich aus den schweren Kuhjungenstiefeln und falle fix und foxi aufs Kanapee. Bereits nach wenigen Atemzügen döse ich ein und träume von unserer anstehenden Forschungsreise nach Minnesota – das wird spannend.
15.00 Uhr Ich öffne die Augen und nehme pflichtbewusst am Schreibtisch Platz, um Anschnur zu gehen. Auch heute rufe ich Hilferufe besorgter Erziehungsberechtigter ab und stosse auf die Depesche eines 53jährigen Vaters aus Bayreuth. Herr F. schreibt, dass sein Sohn Markus (13) elektronischen Plauderkanälen verfallen ist und die Abende in einschlägigen Schätts verbringt. Ich lege meine Stirn in Falten und rate, dem Rüpel die Leviten zu lesen und seinen Heimrechner in den Schrank zu sperren.
16.00 Uhr Nachdem ich die neuesten Niederschriften im Gästebuch überflogen habe, beende ich die Arbeit und mache es mir zur Aufgabe, die Pflanzen im Garten mit Wasser zu versorgen. Darüber hinaus stelle ich auch den Rasensprenger an und vergesse auch nicht, Hund Dixon einen Kauknochen ins Maul zu stecken.

kauknochen
Hund Dixon bekommt einen Kauknochen

17.00 Uhr Schweissgebadet kehre ich in die Küche zurück und sorge für ein nahrhaftes Abendessen. Zu stimmungsvoller Cadillac Three Musik koche ich einen Beutel Reis auf und zaubere in Minutenschnelle ein vitaminreiches Risotto mit Erbsen, Zucchinis und Speck – wie das duftet.
18.00 Uhr Zum Abschluss des langen Tages sorge ich in der Küche für Ordnung und lege dann im Wohnzimmer die Beine hoch, um mir die FOX Nachrichten anzuschauen.
19.00 Uhr Nachdem ich mich über die tagesaktuellen Geschehnisse informiert habe, verweile ich weiter auf FOX und erfreue mich am Zeichentrickmärchen “Bob’s Burger”. Das mehrteilige Fernsehspiel handelt von der lustigen Familie Belcher, welche mit grosser Leidenschaft ein Restaurant bewirtschaftet – da kommt Freude auf.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung beende ich den Fernsehabend und rufe Dixon ins Haus. Danach lösche ich sämtliche Lichter und lege mich schlafen. Gute Nacht.