14. April 2014 – Wiedersehen mit Admiral a.D. Bürstenbinder

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) klingelt und Admiral a.D. Bürstenbinder meldet sich in der Leitung. Der ehemalige Handelsmarineadmiral begrüsst mich herzlich und möchte wissen, ob ich wirklich mit der Idee spiele, nach Tokio zu fliegen. Ich nicke eifrig und lasse meinen Bekannten wissen, dass ich zeitnah buchen und im Juli die japanische Hauptstadt erkunden werde. Friedbert ist ganz aus dem Häuschen und behauptet, dass er Tokio wie seine eigene Westetasche kennt und uns dort gerne treffen würde. Ich staune nicht schlecht und entgegne, dass ich ihn auf dem Laufenden halten werde.

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Meine praktische Schwarzbeere

08.30 Uhr Nachdem wir ausgiebig getratscht haben, beende ich das Telefonat und eile auf die Terrasse, um bei angenehmen 67°F (19°C) den Hampelmann zu absolvieren. Nebenher werde ich Zeuge, wie Dixon am Teich spielt und die handzahme Echse Billy anknurrt – da kommt Freude auf.
09.00 Uhr Just als ich mich bei einem Wirbelbad entspanne, schellt das Telefon erneut. Diesmal habe ich das Vergnügen, mit Edelbert plaudern zu können. Der schlaue Mann berichtet, dass er ebenfalls einen Anruf von Admiral a.D. Bürstenbinder erhalten hat. Ich zucke mit den Schultern und erkläre dem Professor, dass es eine Gaudi wäre, Friedbert in Tokio wiederzusehen. Mein Gesprächspartner schlägt in die gleiche Kerbe und kündigt an, in einer Stunde zum Frühstück zu erscheinen – wie schön.
10.00 Uhr Ich steige aus der Wirbelbadewanne und mache es mir zur Aufgabe, den neumodernen DeLonghi Kaffeeautomaten in Betrieb zu nehmen. Darüber hinaus schlage ich etliche Eier auf und zaubere in Minutenschnelle ein vitaminreiches Cheese Omelette (löblich: Käseomelett) – wie gut das duftet.

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Ein Becher Kaffee / Bild: Nevit Dilmen / CC BY-SA 3.0

10.30 Uhr Wenig später kann ich Edelbert in der kleinen Villa Willkommen heissen. Wir machen es uns auf der schattigen Terrasse bequem und nippen genüsslich an den Kaffeebechern. Unterdessen planen wir die anstehende Forschungsreise nach Japan und verabreden, dass wir nach dem Osterfest buchen werden. Edelbert freut sich und verspricht, die Feiertage zu nutzen, um preiswerte Flüge im Internetz zu suchen – das soll mir Recht sein.
11.15 Uhr Kurz nach dem Elfuhrläuten erhebt sich der Professor vom Terrassentisch und meint, dass ein Spaziergang gerade Recht käme. Ich greife beschwingt zur Hundeleine und fordere Dixon auf, uns zu begleiten. Mit einem lustigen Lied auf den Lippen schlendern wir durchs Wohngebiet und werfen dem Rüden Stöckchen zu. Prof. Kuhn kommt währenddessen aus dem Plappern gar nicht mehr heraus und setzt mich darüber in Kenntnis, dass er gleich zum WINN DIXIE Supermarkt krusen und Osterdekoration einkaufen wird.
12.00 Uhr Zur Mittagszeit sind wir wieder im Willoughby Drive und entschliessen uns, gemeinsam zur Einkaufshalle unseres Vertrauens zu fahren. Ruckzuck scheuchen wir den Vierbeiner zum PS-strotzenden Chevrolet und rasen zügig in Richtung Golden Gate Parkway davon.
12.30 Uhr Am Ziel angekommen, machen wir einer zigaretterauchenden Hausfrau (37) einen Einkaufswagen streitig und laden nicht nur zwei Osterfladen, sondern auch Diät Cola sowie dekorative Motivtischdecken in den Wagen.
13.15 Uhr Weil mein Magen knurrt, kehren wir im Anschluss in eine McDonalds Schnellessgaststätte ein und ordern an der Essensausgabe schmackhafte Big Macs mit Kartoffelstäben. Dazu gibt es durstlöschende Fat Free Chocolate Milk (löblich: Fettfreie Schokoladenmilch) – immerhin muss ich auf meine schlanke Linie achten.
14.15 Uhr Wieder zurück in der kleinen Villa, verabschiede ich den Professor redlichst und vergesse auch nicht, die farbenfrohe Tischdecke auf dem Küchentisch auszubreiten. Danach esse ich ein selbstbemaltes Osterei und falle gähnend aufs Kanapee.

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Ostereier sind sehr vitaminreich

15.15 Uhr Just als ich von meiner Appalachian Trail Wanderung träume, wird mein Nickerchen durch lautes Türklingeln gestört. Zu allem Überfluss steht Frau Pontecorvo vor dem Haus und lotet aus, ob ich sie an den Strand begleiten möchte. Ich tippe seufzend auf meine ROLEX und antworte, dass ich leider keine Zeit habe.
15.45 Uhr Nachdem endlich Ruhe eingekehrt ist, schalte ich den Heimrechner ein und kümmere mich um die Anschnurseelsorge. Unter anderem rate ich einer Erzieherin (41) aus Ingolstadt, sich nicht von vorlauten Halbstarken auf der Nase herumtanzen zu lassen. In der heutigen Zeit muss man gerade im Umgang mit Jugendlichen härtere Saiten aufziehen.
16.30 Uhr Zum Abschluss nehme ich die neuesten Einträge im Gästebuch in Augenschein und beende dann die Anschnursitzung. Anschliessend gönne ich mir an der frischen Luft ein süffiges Weissbier aus bayerischen Landen und schlage die Tageszeitung auf – etwas Ruhe tut jetzt ganz gut.
17.15 Uhr Als der Minutenzeiger meiner Wanduhr auf Viertel nach 5 zugeht, kehre ich in die klimatisierte Küche zurück und bereite das Abendessen vor. Ich brate in einer Pfanne ein T Bone Steak (löblich: T Knochen Schnitzel) heraus und denke daran, dass es in Tokio weit über 50.000 Restaurants gibt. Schnell wird mir jedoch klar, dass ich während meines Japanaufenthalts auf deftige Hausmannskost verzichten muss. Wie jedes Kind weiss, ernähren sich die Asiaten hauptsächlich von Sushi, Tofuprodukten und Suppen – das kann ja heiter werden.
19.00 Uhr Nach dem Abendbrot mache ich es mir vor der Glotze bequem und fröne den Nachrichten auf FOX. Weil keine brechenden Neuigkeiten (unlöblich: Breaking News) vorliegen, schalte ich auf den Spartenkanal XFINITY um und lasse die Seele bei der Dokumentation “Searching for Sugar Man” (löblich: Suche nach Zuckermann) baumeln. Das oscarprämierte Fernsehspiel aus dem Jahre 2012 gibt die Geschichte des afrikanischen Plattenladenbesitzers Stephen Segerman wieder, der nach dem amerikanischen Musiker Sixto Rodriguez sucht – wie aufregend.

21.00 Uhr Nach 90 Minuten flimmert der Abspann über den Bildschirm und ich betätige den “OFF” (löblich: AUS) Knopf. Zu guter Letzt rufe ich Hund Dixon ins Haus und verschliesse die Pforte besonders sicher. Wie es sich für einen Tierfreund gehört, fülle ich den Napf meines Hundes mit frischem Wasser auf und gehe dann zu Bett. Gute Nacht.

13. April 2014 – Echinacea, The New Twilight Zone und Enlightened

sandra713

Hi Fans,

die blöde Erkältung will einfach nicht abklingen.
Obwohl ich Literweise Kamillentee trinke und Echinacea einnehme, kratzt mein Hals immer noch. Sicherheitshalber werde ich morgen zum Arzt gehen und mich bis Mittwoch krankschreiben lassen 🙂

Übrigens habe ich in der letzten Woche ein super Amazon Schnäppchen wahrgenommen und mir zwei Serien geleistet. Ich habe die Komplettstaffel von “The New Twilight Zone” sowie die erste Season von “Enlightened” für wenig Geld bestellt.

“Enlightened” beinhaltet 10 Folgen und handelt von der Sekretärin Amy, die sich nach einem Nervenzusammenbruch therapieren lässt. Mit Meditation hält sie ihr inneres Gleichgewicht und versucht, im Job und in der Liebe neues Glück zu finden. Die Serie ist wirklich zu empfehlen und wurde zu Recht mit vielen Fernsehpreisen ausgezeichnet.

http://www.youtube.com/watch?v=OUP64E930iw

Ausserdem begeistert mich derzeit die 80er Jahre Mysteryserie “The New Twilight Zone”. Erstmals wurden die Folgen unter dem Titel “Unbekannte Dimensionen” zwischen 1985 und 1987 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Es macht grossen Spass, sich im Bett zu verkriechen und die abstrusen Kurzgeschichten zu sehen 🙂

Der Villenbesitzer hat heute auch schon durchgeklingelt und wollte wissen, ob ich an Ostern meine Eltern in Frankfurt besuchen werde. Natürlich ist er mir auch mit seinen Urlaubsplänen in den Ohren gelegen. Reinhard sass gestern stundenlang vor dem PC und hat sich über die Hotels in Tokio informiert ^^

Mehr gibt es nicht zu berichten.
Ich werde jetzt eine Kanne Tee aufbrühen und mich zu Bärbel ins Wohnzimmer setzen.
Sandra

11. April 2014 – Schoppen und ein schöner Filmabend

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Ich werde durch ohrenbetäubendes Telefonbimmeln geweckt. Zu meiner Überraschung meldet sich Edelbert und plappert, dass er während der Nacht keine Minute geschlafen hat. Ich frage genauer nach und höre, dass es der schlaue Mann kaum noch erwarten kann, nach Tokio auszufliegen – gleich platzt mir der Kragen.
08.30 Uhr Um weitere Diskussionen zu vermeiden, wirke ich beruhigend auf den Professor ein und gebe zu Protokoll, dass ich heute ganz bestimmt nicht buchen werde. Bevor mein Bekannter antworten kann, beende ich das Gespräch und hüpfe kopfschüttelnd aus dem Bett.

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Japan: Ich kann mich nicht entscheiden

08.15 Uhr Nach der Morgengymnastik verabschiede ich mich in die Nasszelle und lasse die Seele bei einem erfrischenden Wirbelbad baumeln. Bei dieser Gelegenheit komme ich ins Grübeln und erkenne, dass es vielleicht doch gescheiter wäre, auf kostspielige Urlaubsreisen zu verzichten – immerhin bin ich auch nicht mehr der Jüngste.
09.15 Uhr Just als ich es mir auf der schattigen Terrasse bequem mache und das Frühstück einnehme, kommt Frau Pontecorvo dazu und lotet aus, ob sie mir Gesellschaft leisten darf. Ich stimme zu und lasse meine Nachbarin wissen, dass ich mich angesichts der horrenden Kosten noch immer nicht entschlossen habe, eine Reise zu buchen. Meine Nachbarin kommt aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus und legt mir nahe, in Tokio Photos zu knipsen und einen spannenden Lichtbildvortrag in der Gemeindehalle zu halten – das ist gar keine schlechte Idee.
10.00 Uhr Da im Eiskasten gähnende Leere vorherrscht, entschliessen wir uns, zum Einkaufen zu fahren. Ich scheuche Dixon zum Auto und steuere als Erstes das Alkoholgeschäft meines Vertrauens an. Unterdessen lauschen wir der Lou Gramm Kompaktscheibe “Long Hard Look” (löblich: Lange, schwere Suche) und sind einstimmig der Meinung, dass die Kompositionen aus den späten 1980er Jahren prima sind.

10.45 Uhr Am Ziel angekommen, heisst uns Herr Bob herzlich Willkommen. Der Ladenbesitzer lotst uns durch das Geschäft und reibt sich die Hände, als wir mehrere Flaschen Veuve Clicquot Schaumwein, Erdinger Weissbier sowie drei Sechserpacks Budweiser zur Kasse schleppen.

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Süffiges Weissbier aus Erding

11.30 Uhr Als nächstes rasen wir zum PUBLIX Supermarkt an der Pine Ridge Road und machen einer unterbelichteten Rentnerin mit blauen Haaren einen Einkaufswagen streitig. Obgleich die dumme Kuh wie am Spiess schreit, lassen wir uns nicht beirren und laufen zur Fleischtheke, um vitaminreiches Capocollo, zwei Pfund T Knochen Schnitzel sowie Hackfleisch zu ordern – schon jetzt läuft mir das Wasser im Munde zusammen.
12.15 Uhr Nachdem sich viele Lebensmittel im Wagen angesammelt haben, schlendern wir zum Ausgang und begleichen die Rechnung mit unseren praktischen Kreditkarten. Danach verfrachten wir die Tüten in den SUV und kehren ins benachbarte “Miller’s Ale House” ein. Ein hochnäsiger Ober führt uns an einen Fenstertisch und berichtet, dass der Scheffkoch Spare Ribs mit Krautsalat empfehlen kann – das hört sich verlockend an.
13.15 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen, bringe ich unsere geplante Reise ins Land der aufgehenden Sonne ins Spiel und erzähle, dass ich gestern den deutschen Spielfilm “Kirschblüten – Hanami” gesehen habe. Als ich die Geschichte des Rentners Rudi Angermeier wiedergebe, seufzt meine Tischnachbarin und meint, dass sie den Spielfilm gerne sehen würde. Ich nicke eifrig und spreche für den Abend eine Einladung aus.
14.00 Uhr Redlichst gestärkt kehren wir zum Auto zurück und treten den Heimweg an. Ich setze zu waghalsigen Überholmanövern an und freue mich auf einen ruhigen Nachmittag in der kleinen Villa.
14.30 Uhr Ich lasse die Pforte krachend ins Schloss fallen und räume die Lebensmittel fachmännisch in den Kühlschrank ein. Da ich mich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten kann, lege ich mich anschliessend aufs Kanapee und döse bald ein – das tut gut.
15.30 Uhr Ich erwache redlichst ausgeruht und nutze die Nachmittagsstunden, um Anschnur zu gehen. Unter anderem arbeite ich Hilferufe besorgter Heimseitenbesucher ab und studiere ausserdem Reiseberichte über Japan.
16.30 Uhr Nachdem ich die neuen Einträge im Gästebuch überflogen habe, leine ich den Vierbeiner an und breche zu einem Spaziergang auf. Dummerweise treffe ich bald auf die dummen Nachbarskinder und erfahre, dass Emily und Francis am Wochenende mit ihren Eltern nach St. Petersburg fahren werden. Da ich mich nicht um alles kümmern kann, überreiche ich den Nervensägen etwas Kleingeld und mache schnell kehrt.

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Kleingeld für die Kleinen

17.30 Uhr Zuhause angekommen, schalte ich die Musikanlage ein und bereite zu stimmungsvollen Martina McBride Klängen das Abendessen zu. Ich koche italienische Langnudeln auf und zaubere dazu eine schmackhafte Tomatensauce – wie gut das duftet.
18.15 Uhr Pünktlich auf die Minute begrüsse ich Frau Pontecorvo und biete ihr einen Platz am Terrassentisch an. Darüber hinaus fülle ich die Teller mit dampfenden Teigwaren auf und gebe zu Protokoll, dass wir nach der Jause den Doris Dörrie Film “Kirschblüten – Hanami” auf der Grossbildleinwand sehen werden – das wird ein Spass.

19.00 Uhr Als die Sonne hinter einer hochgewachsenen Palme verschwindet, schalte ich den neumodernen Filmprojektor ein und köpfe eine Flasche Schaumwein. Weil Frau Pontecorvo der deutschen Sprache nicht mächtig ist, sehe ich mich genötigt, das Gesprochene ins Englische zu übersetzen – das ist gar nicht so einfach.
21.00 Uhr Der Abspann flimmert über die Leinwand und Frau Pontecorvo zieht es vor, mir ein Bussi auf die Wange zu hauchen. Ich begleite meine Bekannte zur Türe und wünsche ihr süsse Träume. Danach rufe ich Dixon ins Haus und falle erschöpft ins Bett. Gute Nacht.

10. April 2014 – Hawaii oder doch Japan?

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Ich hüpfe schwungvoll aus dem Bett und lasse Dixon wissen, dass wir heute unseren Sommerurlaub buchen werden. Voller Elan eile ich an die frische Luft und absolviere die Morgengymnastik. Ausserdem winke ich Frau Booth zu und erzähle ihr, dass ich im Juli nach Honolulu fliegen werde. Meine Nachbarin erwidert den Gruss und beteuert, dass sie sich solche Luxusreisen nicht leisten kann – das ist mir Wurst.

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Meine praktische Schwarzbeere

08.30 Uhr Während ich mich bei einem löblichen Wirbelbad entspanne, bimmelt plötzlich die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry). Zu meiner Freude meldet sich Prof. Kuhn und erinnert, dass wir um 10 Uhr in Julies Restaurant verabredet sind. Edelbert kommt aus dem Plappern gar nicht mehr heraus und sagt, dass er gestern den ganzen Tag am Heimrechner zugebracht und preiswerte Flüge sowie Hotels herausgesucht hat – wie aufregend.
09.30 Uhr Um meinen Bekannten nicht warten zu lassen, steige ich aus der Badewanne und schlüpfe in modische Freizeitkleidung. Danach scheuche ich den Vierbeiner zum Auto und rase hupend aus dem Wohngebiet. Ferner schiebe ich eine Kompaktscheibe in die Musikanlage und registriere, dass Sandra einen Silberling mit Liedern des amerikanischen Sängers Lou Gramm im Handschuhfach vergessen hat – hört sich gar nicht schlecht an.

http://www.youtube.com/watch?v=wMvlS1OTdqI

10.00 Uhr Pünktlich finde ich mich im Gasthaus meines Vertrauens ein und treffe Edelbert an unserem Stammtisch an. Der Professor präsentiert seine Notizen und berichtet, dass es kein leichtes Unterfangen war, unsere Hawaiireise zu planen. Als ich bei der Wirtin ein Frühstück mit extra Donut in Auftrag gebe, breitet der schlaue Mann eine Landkarte aus und erörtert, dass Honolulu auf der Insel O’ahu gelegen ist.

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Die Insel O’ahu

10.30 Uhr Interessiert überfliege ich die Ausdrucke und bringe in Erfahrung, dass ein Direktflug ab Miami zirka 1.000 Dollars kosten wird. Edelbert schwärmt in den höchsten Tönen und meint, dass wir noch heute buchen sollten.
11.00 Uhr Just als ich eine handschriftlich aufgesetzte Liste sämtlicher Hotels am Waikiki Strand in Augenschein nehme, kommt Edelbert auf den gestrigen Fernsehabend zu sprechen und erzählt, dass er den schönen Film “Lost in Translation” (löblich: Verloren in der Übersetzung) gesehen hat. Ich reibe mir die Hände und entgegne, dass ich Sophia Coppolas zweite Regiearbeit bereits am Mittwoch mit grösstem Vergnügen verfolgt habe.
11.30 Uhr Nach dem Bezahlvorgang nehmen wir Dixon an die Leine und vertreten uns die Beine. Unterdessen lasse ich den Film Revue passieren und merke an, dass es eine Gaudi wäre, Tokio zu besichtigen. Edelbert wird prompt hellhörig und meint, dass wir unsere Planungen überdenken und eine Reise nach Japan ins Auge fassen sollten.

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Die Flagge von Japan

12.15 Uhr Kurz nach dem Mittagsläuten hüpfen wir in die Autos und krusen in Richtung Willoughby Drive davon. Ich trete das Gaspedal bis zum Anschlag durch und erkläre dem Rüden, dass Japan 12.000 Kilometer entfernt liegt. Ich seufze laut und fahre fort, dass er uns unter keinen Umständen begleiten kann – immerhin weiss jedes Kind, dass frittierte Hunde im Reich der aufgehenden Sonne gerne zu gebratenem Reis gegessen werden.
13.00 Uhr Zurück in der kleinen Villa, setzen wir uns an den Schreibtisch und erfahren auf EXPEDIA, dass UNITED AIRLINES einen Non-Stop Flug ab Houston, TX anbietet. Wir staunen nicht schlecht und lesen, dass eine Flugreise nach Tokio mit 1.400 Dollars zu Buche schlagen würde. Bevor ich mich versehe, sucht Edelbert nach einer luxuriösen Herberge und sagt, dass das “Park Hotel” im Stadtteil Shimbashi für uns in Frage käme. Ich stimme zu und erkenne, dass wir für 7 Übernachtungen weitere 2.000 Scheine ausgeben müssten – das ist ja allerhand.
14.00 Uhr Während wir kühles Budweiser schlürfen, hole ich den Taschenrechner aus der Schreibtischschublade und komme zu dem Schluss, dass wir pro Urlaubstag mindestens 100 Dollars Taschengeld einplanen müssen. Ich tippe die Zahlen gekonnt ein und präsentiere einen Gesamtbetrag von 4.100 Dollars.
15.00 Uhr Da ich heute keine Entscheidung treffen kann, gehen wir von der Leine und trinken auf der schattigen Terrasse ein weiteres Bier. Dummerweise kommt bald Frau Pontecorvo daher und erkundigt sich, wann wir unseren Hawaiiurlaub buchen werden. Ich winke demonstrativ ab und antworte, dass wir uns entschlossen haben, nach Japan zu fliegen. Meine Nachbarin blickt traurig drein und meint, dass sie uns nach Asien bestimmt nicht begleiten wird – das ist die beste Nachricht des Tages.
16.00 Uhr Nachdem sich Edelbert und Frau Pontecorvo verabschiedet haben, mache ich es mir in der Hollywood Schaukel bequem und informiere mich auf Wikipedia über die japanische Hauptstadt. Ich überfliege die relevanten Anschnurartikel und lerne, dass Tokio nicht nur wunderschöne Parks und Museen, sondern auch weltbekannte Gebäude wie den “Sky Tree” (löblich: Himmelsbaum) zu bieten hat – wie schön.
17.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, das Abendessen vorzubereiten. Ich koche einen Beutel Uncle Ben’s Reis auf und mache es mir ausserdem zur Aufgabe, köstliche Fischstäbe herauszubraten – wie gut das duftet.
18.00 Uhr Nachdem ich aufgegessen und die Küche geputzt habe, lege ich im Wohnzimmer die Beine hoch. Unter anderem schaue ich mir die FOX Nachrichten an und denke daran, durch einen der vielen Parks von Tokio zu spazieren.


Kirschblüten – Hanami – ein schöner Film

19.00 Uhr Weil im Fernsehen sowieso nur Unsinn läuft, bediene ich mich aus der DVD Sammlung und fröne dem deutschen Spielfilm “Kirschblüten – Hanami”. Der Lichtspielhauserfolg aus dem Jahre 2008 erzähle die Geschichte des schwerkranken Rentners Rudi Angermeier, der seinen Sohn Karl in Tokio besucht. Ich mache grosse Augen und werde Zeuge, wie der gute Mann den Berg Fuji besichtigt und dort sein Leben aushaucht – wie traurig.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung schalte ich gähnend aus und begleite Dixon noch einmal in den Garten. Anschliessend lösche ich das Licht und falle erschöpft ins Bett. Gute Nacht.