23. und 24. Februar 2019 – Shallow & Matrjoschka

Hallo Freund der Nacht,

am Donnerstag durften Blu-Ray und DVD-Fans ganz gross abfeiern: Der oscarprämierte Musikfilm “A Star Is Born” ist nun endlich auf silberner bzw. blauer Scheibe erhältlich!

Das 130minütige Meisterwerk von Schauspieler und Regisseur Bradley Cooper erzählt die Geschichte des abgehalfterten Musikers Jackson Maine (gespielt von Bradley Cooper), der die Künstlerin Ally (Lady Gaga) entdeckt. Jackson verliebt sich in Ally und die beiden versuchen alles, um wieder ins Rampenlicht zu gelangen. Als Ally mit ihrer Karriere durchstartet, bricht ihre Beziehung jedoch zusammen …

“A Star Is Born” brachte nicht nur mit “Shallow” einen weltweiten Nummer 1 Hit hervor, sondern bewies auch, dass Lady Gaga eine grandiose Schauspielerin ist. Ausserdem wurde “A Star Is Born” vom “American Film Institute” in die Liste der Top 10 der Filme des Jahres 2018 aufgenommen. Darüber hinaus kann man davon ausgehen, dass der Film bei der Oscarverleihung – die übrigens in der Nacht von Sonntag auf Montag in Los Angeles, CA stattfindet – ganz gross abräumen wird. Immerhin ist der Streifen gleich in 9 Kategorien nominiert 🙂

Die Oscarverleihung kann man in Deutschland exklusiv auf PRO SIEBEN mitverfolgen. Neben der TV-Übertragung bietet die Sendeanstalt auch einen Live Stream oder die Möglichkeit an, sich die Verleihung in der sendereigenen App anzusehen …

Und hier noch ein Tipp für alle Serienfans!
Auf NETFLIX läuft seit dem 1. Februar 2019 die Serie “Matrjoschka”.
Das Fernsehspiel erzählt die Geschichte der 36jährigen Nadia, die nach einer Geburtstagsfeier von einem Auto totgefahren wird und sich in einer Zeitschleife wiederfindet. Nun muss sie ihren Todestag immer wieder miterleben …

Okay, mehr gibt es nicht zu berichten. Ich wünsche euch viel Fun und Sonnenschein.
Eure Sandra

19. Februar 2019 – Narcos

08.00 Uhr Weil ich anlässlich des gestrigen President’s Day zu tief ins Glas geschaut habe, stelle ich den Radiowecker aus und ziehe mir die Bettdecke über den Kopf. Hund Dixon ist jedoch gar nicht begeistert und macht es sich zur Aufgabe, kläffend ins Bett zu hüpfen – wie unlöblich.
08.30 Uhr Schlussendlich stehe ich doch auf und nehme zwei ASPIRIN Tabletten ein. Im Anschluss setze ich die DeLonghi Kaffeemaschine knopfdrückend in Betrieb und verabschiede mich in die Nasszelle, um die Seele bei einem Wirbelbad baumeln zu lassen. Nebenher massiere ich mir die Schläfen und komme schnell zu dem Schluss, dass ich heute eine ruhige Kugel im klimatisierten Zuhause schieben werde – gleich platzt mir der Kragen.


Meine gutbestückte Hausapotheke

09.30 Uhr Nach einer Stunde beende ich das Badevergnügen und setze mich an den Küchentisch, um meine ausgedörrte Kehle mit brühfrischem Bohnentrunk zu spülen. Ferner verzehre ich eine Pfirsich aus dem Nachbarstaat Georgia und telefoniere mit meinen Verwandten, um ihnen mitzuteilen, dass das geplante Mittagessen im “La Playa” Golfrestaurant leider ausfallen muss – wo soll das noch hinführen.
10.15 Uhr Just als ich es mir auf dem Wohnzimmersofa bequem mache, klingelt es an der Pforte. Zu allem Überfluss steht Frau Pontecorvo vor der kleinen Villa und merkt an, dass sie in die Stadt krusen und Besorgungen machen wird. Ich wische mir demonstrativ über die nasse Stirn und entgegne, dass ich mich diesem Ausflug nicht anschliessen werde. Stattdessen deute ich in Richtung des Kanapees und informiere, dass ich mich der preisgekrönten NETFLIX Serie “Narcos” hingeben werde. Bevor meine Nachbarin Widerworte findet, knalle ich die Haustüre zu und giesse mir ein grosses Glas Eistee ein.


NETFLIX ist prima

11.00 Uhr Mit hämmernden Kopfschmerzen strecke ich die Beine aus und wähle das Internetzprogramm des weltgrössten Anbieters für Serien- und Filmübertragungen aus. Mit flinken Fingern navigiere ich durch das reichhaltige Angebot und schaffe es ohne grössere Probleme, die erste Folge der vierten NARCOS Staffel auszuwählen. Während das Haustier im Garten mit dem Nachbarshund spielt, gebe ich mich den Abenteuern des DEA Agenten Enrique Camarena hin, der mit seiner Familie aus den Vereinigen Staaten ins mexikanische Guadalajara zieht, um die Drogenkriminalität vor Ort zu bekämpfen – da kommt Spannung auf.

12.00 Uhr Als der Minutenzeiger meiner ROLEX auf Zwölf zugeht, spähe ich neugierig aus dem Fenster und werde Zeuge, wie Frau Pontecorvos schnittiger FORD MUSTANG auf der Nachbareinfahrt zum stehen kommt. Missmutig lasse ich die Rollläden nach unten gleiten und mache es mir zur Aufgabe, in der Küche für ein nahrhaftes Mittagessen zu sorgen. Um mir nicht die Beine in den Bauch stehen zu müssen, schiebe ich kurzerhand eine Fertigpizza ins Backrohr und nehme dazu einen vitaminreichen Beilagensalat Vorlieb – da kommt Freude auf.
12.45 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse und mir eine Dr. Pepper Brause hinter die Binde kippe, schrillt das Telefon besonders laut. Zu allem Überfluss meldet sich Edelbert im Rohr und lotet aus, ob ich auch mit Kopfschmerzen zu kämpfen habe. Ich stimme prompt zu und mutmasse, dass die Hopfenkaltschalen, die wir gestern getrunken haben, verdorben waren. Der Professor gibt mir Recht und sagt, dass er nun die Füsse ausstrecken und etwas dösen wird – das ist eine hervorragende Idee.


Ich habe zu viel Bier getrunken

13.45 Uhr Nachdem ich mir die zweite Folge der spannenden Kriminalserie angeschaut habe, klatsche ich in die Hände und animiere Dixon, mit mir einen Spaziergang zu unternehmen. Bei 89°F (30°C) werfe ich dem Rüden Stöckchen zu und pfeife die schöne Melodie von der launischen Forelle – was kann es schöneres geben.
14.45 Uhr Endlich bin ich wieder dahoam und mache es mir auf der schattigen Terrasse gemütlich. Ich navigiere mit dem praktischen iPad durchs weltweite Internetz und nutze die Gelegenheit, um mich über die Nachrichten aus meiner alten Heimat schlau zu machen. Unter anderem lerne ich, dass die ÖDP sowie die Grünen ein Volksbegehren initiiert haben. Ich mache grosse Augen und erfahre weiter, dass es sich das “Volksbegehren Artenvielfalt” zur Aufgabe gemacht hat, die Bienen vor dem Aussterben zu retten. Zudem bringe ich heraus, dass Ministerpräsident Markus Söder heute mit den Initiatoren zusammentreffen und ausgiebig diskutieren wird- so ein Schmarrn.
15.30 Uhr Nachdem ich auf N-TV lesenswerte Artikel studiert und die Anschnurarbeit hinter mich gebracht habe, gehe ich von der Leine und führe mir ein Budweiser zu Gemüte. Ausserdem lasse ich mir einen Schokoriegel schmecken und ringe mich dazu durch, erneut die Beine in der kühlen Wohnstube hochzulegen und mir eine wohlverdiente Pause zu gönnen.


Ich beisse kraftvoll zu

16.30 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und kehre in die Küche zurück. Weil mein Magen laut knurrt, richte ich mir eine leckere Brotzeit an und lasse mir vier reich belegte Wurstbrote schmecken. Hund Dixon weicht während des Nachtmahls nicht von meiner Seite und fordert fiepend etwas Salami heraus – wie unlöblich.
17.30 Uhr Zum Abschluss des Tages räume ich die Geschirrspülmaschine ein und falle dann aufs Kanapee, um mich weiter der Serie “Narcos” hinzugeben. Unterdessen öffne ich eine Packung Lay’s Kartoffelchips und komme schnell zu dem Ergebnis, dass dieses Serienspiel zu den besten Fernsehproduktionen der letzten Jahre zählt.
21.00 Als der Abspann zur fünften Episode über die Mattscheibe flimmert, beende ich den nervenaufreibenden Fernsehabend und begleite Dixon noch einmal in den Garten. Zu guter Letzt reguliere ich die Klimaanlage und lege mich schlafen. Gute Nacht.

5. Dezember 2018 – Regen, nichts als Regen

08.00 Uhr Ich öffne die Augen und stelle beim Blick aus dem Fenster fest, dass ein Wolkenbruch niedergeht und den gepflegten Vorgarten in eine Sumpflandschaft verwandelt. Auch Hund Dixon steht mit grossen Augen vor der Terrassentüre und weigert sich standhaft, nach draussen zu laufen – das ist ja allerhand.


Dixon bleibt in der trockenen Stube

08.30 Uhr Nachdem ich die Morgengymnastik in der trocknen Stube absolviert habe, lasse ich die Seele bei einem lustigen Wirbelbad baumeln. Darüber hinaus telefoniere ich mit Prof. Kuhn und bringe heraus, dass mein Bekannter ebenfalls keinen Fuss vor die Türe setzen wird. Edelbert schimpft wie ein Rohrspatz und kündigt an, sich während der kommenden Stunden aufschlussreichen Dokumentationen auf NETFLIX hingeben zu wollen. Unter anderem lerne ich, dass sich Edelbert das Fernsehspiel “Food, Inc.” ansehen möchte, welches sich mit der Monopolisierung der Lebensmittelindustrie auseinandersetzt – das hört sich langweilig an.
09.30 Uhr Sechzig Minuten später beende ich die Morgenwäsche und ziehe es vor, mich modisch zu kleiden und trotz des Regens meiner Nachbarin einen Überraschungsbesuch abzustatten. Frau Pontecorvo öffnet badebemäntelt die Pforte und beteuert, dass sie etwas länger geschlafen hat. Ich winke demonstrativ ab und entgegne, dass ich grossen Hunger mitgebracht habe. Meine Nachbarin winkt mich gähnend herein und macht es sich zur Aufgabe, Kaffee aufzubrühen und mich mit einer stattlichen Portion Rühreier zu verwöhnen. Wie es sich gehört, greife ich spornstreichs zur Gabel und merke an, dass das Frühstück prima schmeckt. Meine Tischnachbarin nippt zufrieden am Kaffeehaferl und sagt, dass das regnerische Wetter dazu einlädt, sich aufs Kanapee zu legen und ein Buch zu lesen – jaja.


Meine Terrasse

10.15 Uhr Um Frau Pontecorvo nicht weiter zu stören, wünsche ich ihr einen schönen Nachmittag und fasse den Entschluss, nach Hause zu gehen. Ruckzuck kehre ich zur kleinen Villa und erkenne, dass der Vierbeiner in den Garten gelaufen ist, um ein Eichhörnchen zu jagen. Fluchend rufe ich nach Dixon und drohe, ihn noch heute ins Tierheim zu bringen – gleich platzt mir der Kragen.
10.45 Uhr Nachdem ich Dixons Fell trocken gerieben habe, schnappe ich mir ein Bier aus dem Eiskasten und mache es mir vor der Glotze bequem. Missmutig quäle ich mich durch die zahlreichen Programme, um nach kurzer Suche auf einem lokalen Sender hängen zu bleiben. Ein schlechtgekleideter Neger namens Phil plappert Unsinn und möchte von einer übergewichtigen Blondine wissen, ob sie mittlerweile alle Weihnachtsgeschenke eingekauft hat. Ich rolle entnervt mit den Augen und wechsle auf NETFLIX, um nach der von Edelbert empfohlenen Dokumentation zu suchen. Alsbald werde ich fündig und habe das Vergnügen, einen Einblick in die Lebensmittelindustrie zu bekommen. Ich staune nicht schlecht und lerne, dass es in den Vereinigten Staaten nur noch etwa 30 Schlachthöfe gibt, die für die amerikanische Fleischproduktion verantwortlich sind – wie schrecklich.

12.15 Uhr Kurz nach dem Mittagsläuten flimmert der Abspann über die Mattscheibe und ich atme tief durch. Weil mir der Appetit vergangen ist, verzichte ich auf ein reichhaltiges Mittagessen und nehme mit einem Apfel Vorlieb. Darüber hinaus fresse ich einen Joghurt und schaue wehmütig in den Garten, um Hund Dixon wissen zu lassen, dass an einen Spaziergang nicht zu denken ist – wie schade.
12.45 Uhr Trotz aller Widrigkeiten lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und bette mich auf dem Sofa zur Ruhe. Schon bald döse ich ein und träume vom anstehenden Wiedersehen mit meiner Familie – das wird ein Spass.
13.45 Uhr Leider wird mein Müssiggang bald durch das fiepende Haustier gestört. Ich rolle mich vom Kanapee und stelle wohlwollend fest, dass der Regen mittlerweile nachgelassen hat. Um dem Rüden etwas Auslauf zu bescheren, öffne ich die Terrassentüre und scheuche ihn an die frische Luft.
14.15 Uhr Anschliessend nehme ich am Schreibtisch Platz und kümmere mich um Hilferufe besorgter Heimseitenbesucher. Wie fast jeden Tag schufte ich auch heute hart und rate verzweifelten Eltern, mit den unflätigen Jugend hart ins Gericht zu gehen – alles darf man sich auch nicht gefallen lassen.
15.15 Uhr Zum Abschluss der Anschnursitzung studiere ich die Einträge im Gästebuch und ärgere mich, weil schon wieder unterbelichtete Dreikäsehochs beleidigende Einträge hinterlassen haben – wie unlöblich.
15.30 Uhr Weil Dixon noch immer nicht zurück ist, fahre ich das WINDOWS (löblich: Fenster) Betriebssystem mausdrückend herunter und eile nach draussen, um den Namen meines Haustieres zu rufen. Bereits nach wenigen Sekunden flitzt Dixon kläffend über das satte Grün und animiert mich, die Hundeleine zu schnappen und mit ihm Gassi zu gehen – das ist doch eine Selbstverständlichkeit.
16.30 Uhr Nachdem wir durchs Wohngebiet spaziert sind, stosse ich die Haustüre auf und kümmere mich um das Abendessen. Ich schwenke gesundes Butterschmalz in einer Pfanne und zaubere im Handumdrehen ein asiatisches Fertiggericht mit Reis, Gemüse und Hühnerfleisch – wie gut das duftet.


Ich informiere mich aus erster Hand

17.30 Uhr Nach der Hausarbeit nehme ich im Ohrensessel platz und freue mich auf einen gepflegten Fernsehabend. Als erstes fröne ich den Nachrichten auf FOX und lerne, dass es während der kommenden Tage schwülwarm und sehr sonnig werden wird – das hört man gerne.
18.30 Uhr Um etwas Abwechslung zu bekommen, schalte ich auf den HBO um und gebe mich dem Lichtspielerfolg “Interstellar” hin. Der preisgekrönte Zukunftsfilm handelt von einer Raumschiffmannschaft, die mit der Aufgabe betraut wird, jenseits dieser Galaxie nach Lebensräumen für die Menschheit zu suchen – wie aufregend.
21.00 Uhr Nach zweieinhalbstündiger Spitzenunterhaltung schalte ich die Glotze aus und begleite Dixon noch einmal in den Garten. Danach lösche ich das Licht und lege mich ins Bett. Gute Nacht.

18. und 19. August – Florida und OITNB

Hallo Leute,

Amanda, James und David urlauben derzeit in Florida.
Ich finde es richtig schade, dass ich Reinhards Verwandte während meines Aufenthalts nicht treffen konnte 🙁

Gestern hab’ ich aber mit Amanda telefoniert und wir haben vereinbart, dass ich im Januar 2019 nach Toronto fliegen und zwei Wochen den kanadischen Winter geniessen werde. Natürlich hab ich mich gleich auf Expedia.de schlau gemacht und mir einen geeignete und auch preiswerte Flugverbindung ausgesucht. Bald werde ich buchen und mindestens zwei Wochen in Kanadas grösster Metropole verbringen 🙂

Die Woche war richtig chillig.
Es war zu warm und viele Kollegen sind im Urlaub. Grund genug, um eine ruhige Kugel zu schieben und sich hinter dem PC-Bildschirm zu verstecken. Ausserdem habe ich die Ruhe genutzt, um mir während der Arbeitszeit auf NETFLIX die neue Staffel der Knastserie “Orange Is The New Black” komplett anzuschauen. Wie ihr sicher wisst, haben die taffen Ladies des Frauengefängnisses Lichtfield den Knast zum Ende der 5. Staffel komplett zerstört. Deswegen werden sie nun in ein neues Gefängnis verlegt. Dort wird es für die Frauen nicht gerade einfacher, denn im Hochsicherheitstrakt herrschen neue Regeln und vor allem neue Hierarchien …


Happy Birthday Frau Pontecorvo

Okay, jetzt muss ich mich aber schick machen. Heute geht es nämlich mit Cousin Bernd und Mitbewohnerin Bärbel zum Gäubodenvolksfest ins niederbayerische Straubing. Ausserdem muss ich noch in Florida anrufen und Frau Pontecorvo Geburtstagswünsche übermitteln …

Eure Sandra

31. August 2015 – Der letzte Augusttag

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08.00 Uhr Der letzte Augusttag beginnt und ich hüpfe gähnend aus dem Bett. Zu allem Überfluss stürmt der Vierbeiner ins Schlafzimmer und schleckt mir über das Gesicht. Ich komme aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und erkläre dem Rüden, dass in drei Wochen Robert Pfaffenberg zu Besuch kommen wird. Ferner erinnere ich daran, dass in zwei Wochen auch Georg und Maria nach Florida kommen werden.
08.30 Uhr Weil mich mein Bruder gebeten hat, in regelmässigen Abständen im Ferienhaus nach dem Rechten zu sehen, entschliesse ich mich, gleich nach dem Frühstück zum Lowbank Drive zu krusen. Zuvor stelle ich jedoch die Kaffeemaschine ein und vergesse auch nicht, Edelbert über mein Vorhaben in Kenntnis zu setzen. Mein Bekannter ist begeistert und verspricht, eine kleine Brotzeit zu besorgen und mich im Ferienhaus zu treffen.

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Meine praktische Schwarzbeere

09.00 Uhr Pfeifend verabschiede ich mich in die Nasszelle und entspanne mich bei einem prima Wirbelbad. Unterdessen tippe ich die Nummer meiner Liebsten in die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) ein und erfahre von meinem Bruder, dass in der kommenden Woche eine Fachfirma im Lowbank Drive anrücken wird, um den Pool zu reinigen – das soll mir auch Recht sein.
10.00 Uhr Nachdem ich mich in Schale geworfen und ein kleines Frühstück verzehrt habe, lotse ich Hund Dixon zum Chevrolet und schicke mich an, ohne Umwege zum Lowbank Drive zu rasen. Nebenher lausche ich den angesagten Schlägen (unlöblich: Hits) auf WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und vernehme, dass die Südstaatencombo “Alabama” am 18. September ein neues Studioalbum mit dem Titel “Southern Drawl” (löblich: Südliche Sprache) veröffentlichen wird – das ist phantastisch.


Alabama – Southern Drawl

10.45 Uhr Wenig später komme ich vor der Villa meines Bruder zum Stehen und freue mich, Edelbert und Herrn Wongler anzutreffen. Der Tattergreis heisst mich herzlich Willkommen und zögert nicht, uns zu einem kleinen Umtrunk in sein Zuhause einzuladen. Wir folgen dem alten Mann spornstreichs in die Villa und werden Zeugen, wie er eine Flasche Gin aus dem Eiskasten holt. Während Edelbert grosse Augen macht, erhebe ich Einspruch und stelle klar, dass ich vor dem Mittagsläuten keine hochprozentigen Getränke konsumieren werde. Herr Wongler blickt traurig drein und serviert stattdessen durstlöschendes Budweiser – wie schön.

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Wir trinken Budweiser – das tut gut

11.30 Uhr Während wir unsere trockenen Hälse durchspülen, komme ich auf meine Verwandten zu sprechen und verrate Herrn Wongler, dass Georg und Maria bald nach Naples kommen werden. Der hochdekorierte Vietnamveteran leckt sich den Bierschaum von der Oberlippe und animiert uns, doch einen Schluck Gin zu probieren – gleich platzt mir der Kragen.
12.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, nach nebenan zu gehen. Wir wünschen Herrn Wongler alles Gute und eilen dann zum Nachbarhaus. Während Edelbert die mitgebrachten Sandwiches auf einem Teller anrichtet, öffne ich die Terrassentüre und sehe, wie ein frecher Waschbär durch den Garten flitzt. Wildgestikulierend scheuche ich Dixon an die frische Luft und trage ihm auf, dem Petz den Gar auszumachen. Der Professor rückt seine MIAMI DOLPHINS Mütze zurecht und setzt mich darüber in Kenntnis, dass Waschbären messerscharfe Zähne haben. Ich lege meine Stirn in Falten und ziehe es vor, den Vierbeiner zurückzurufen und ganz schnell die Türe zu schliessen.
13.00 Uhr Nachdem ich den Rasensprenger eingestellt und die Klimaanlage reguliert habe, setze ich mich zu Edelbert in die Küche und lasse mir ein Wurstbrot schmecken. Währenddessen redet Edelbert ohne Unterlass auf mich ein und erzählt, dass der Waschbär nach dem nordamerikanischen Kontinent mittlerweile auch in grossen Teilen Asiens und in Europa Fuss gefasst hat. Der schlaue Mann ist bestens informiert und fährt fort, dass der sogenannte “Laurasiatheria” stets die Nähe zum Menschen sucht und meist nachtaktiv ist – das soll mir Recht sein.

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Ein gefährlicher Waschbär

13.45 Uhr Nach der Brotzeit wische ich die Küchenplatte mit einem nassen Lappen ab und gebe zu Protokoll, dass ich nun nach Hause fahren werde. Mein Bekannter gibt mir Recht und lässt die Pforte ins Schloss fallen.
14.00 Uhr Nachdem ich Edelbert einen ruhigen Nachmittag gewünscht habe, helfe ich Dixon auf die Ladefläche des PS-strotzenden SUV und trete radiohörend die Heimfahrt an – da kommt Freude auf.
14.45 Uhr Zuhause angekommen, schlüpfe ich aus den modischen Flip Flips und fülle Dixons Fressnapf mit gesundem Trockenfutter auf. Danach lege ich die Beine im Wohnzimmer hoch und schlummere bald ein.
15.45 Uhr Ich erwache ausgeruht und registriere beim Blick auf meine goldene Armbanduhr, dass der Nachmittag schon fast vorüber ist. Trotzdem nehme ich am Schreibtisch Platz und komme meinen Pflichten als Anschnurseelsorger nach. Ich schufte hart und rate verzweifelten Erziehungsberechtigten, sich von der vorlauten Jugend nichts gefallen zu lassen – wo kämen wir denn da hin.
16.45 Uhr Kurz vor dem Fünfuhrläuten fahre ich den Heimrechner mausdrückend herunter und eile in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten. Fachmännisch brate ich tiefgefrorene Kartoffelspalten in Butterschmalz heraus und zaubere ausserdem vitaminreiche Fischstäbe – wie das duftet.

18.00 Uhr Nach dem feinen Nachtmahl entkorke ich eine Flasche Rotwein und mache es mir neben Hund Dixon auf dem Kanapee bequem. Während ich den köstlichen Rebensaft schlürfe, fröne ich auf AMC dem Fernsehspiel “Halt and Catch Fire” und stelle wohlwollend fest, dass diese Eigenproduktion sehr spannend ist. Ich lehne mich zufrieden zurück und tauche in das Leben eines Menetschers ein, der zu Anfang der 1980er Jahre die Vision hat, einen mobilen Heimrechner in die Wohnstuben der Menschen zu bringen – da kommt Freude auf.
21.00 Uhr Nach vier Folgen beende ich den Fernsehabend und begleite Dixon noch einmal in den Garten. Im Anschluss lösche ich sämtliche Lichter und lege mich schlafen. Gute Nacht.