3. April 2019 – Marshallplan

Sehr verehrter Leser,

heute vor 71 Jahren – am 3. April 1948 – unterschrieb der amerikanische Präsident Harry S. Truman das vom amerikanischen Aussenminister George C. Marshall entwickelte “European Recovery Program” für den Wiederaufbau Westeuropas nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Pamphlet, welches unter dem Namen “Marshallplan” besser bekannt ist, war ein immenses Konjunkturprogramm, das aus Subventionen, Krediten, Rohstoff- sowie Lebensmittellieferungen bestand.

Das dringendste Problem nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Nahrungsmittelmangel in Europa. Um der Situation im alten Europe schnell Herr zu werden, entschlossen sich die Vereinigten Staaten, ein 12,4 Milliarden Dollars Programm auf den Weg zu bringen. Der Marshallplan wurde am 3. April 1948 vom Kongress verabschiedet und half bis zum Jahre 1952 vielen europäischen Staaten beim Wiederaufbau. Unter anderem erhielt das Vereinigte Königreich 3,4 Milliarden, Frankreich 2,8 Milliarden, Italien 1,5 Milliarden sowie Deutschland 1,4 Milliarden Dollars.

Natürlich verfolgten die Amerikaner mit dem Marshallplan auch das Ziel, die Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern und die von Russland besetzten Gebiete zu schwächen. Im Gegenzug zum Marshallplan initiierten die Russen den sogenannten “Molotow-Plan”, der als Hilfsprogramm für die sich im sowjetischen Einflussbereich befindlichen Staaten zu verstehen war.

Infolge der konsequenten Durchführung des Marshallplans ging es im westlichen Europa schnell aufwärts. Besonders in Deutschland schritt der Wiederaufbau in Windeseile voran und mündete im Wirtschaftswunder der goldenen 1950er Jahre. Zusätzlich konnten die USA wieder Waren nach Europa liefern und alsbald zur grössten Exportnation aufsteigen – wie aufregend.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

29. März 2019 – Samuel Moore Walton

Sehr verehrter Leser,

Samuel Moore Walton erblickte heute vor 101 Jahren in Kingfisher im Bundesstaat Oklahoma das Licht der Welt. Als Jungspund genoss er eine betriebswirtschaftliche Ausbildung und durfte ausserdem an der “University of Missouri” studieren. Danach arbeitete er unter anderem beim grossen Versicherungsunternehmen “Metropolitan Life Insurance Company” sowie bei der Supermarktkette “J.C. Penney”.

Nach seiner Militärzeit eröffnete er im Jahre 1950 einen Gemischtwarenladen in Bentonville, AR und spielte mit der Idee, eine landesweit agierende Lebensmittelkette zu gründen. Am 2. Juli 1962 ging sein Lebenstraum endlich in Erfüllung. Der erste WAL MART öffnete in Rogers, AR seine Pforten und versorgte die Haushalte in der Umgebung mit Waren aller Art, frischem Obst sowie Getränken.


Herr Sam Walton

10 Jahre später ging die Handelsgesellschaft an die Börse und stieg schnell zu einem der grössten Unternehmen der Welt auf. Mittlerweile ist WAL MART mit zwei Millionen Beschäftigten der mit Abstand grösste private Arbeitgeber auf diesem Planeten.

Obgleich Sam Walton auf ein Privatvermögen von 10 Milliarden Dollars zurückgreifen konnte, lebte er stets in bescheidenen Verhältnissen. Zudem präsentierte er sich in der Öffentlichkeit äusserst umgänglich und zog es vor, Arbeitnehmer als gleichberechtigte Partner zu sehen. In seiner Autobiografie, die kurz vor seinem Tod erschien, schilderte er seine persönliche Erfolgsgeschichte. Darüber hinaus schrieb er 9 Punkte nieder, die ihm zeitlebens sehr wichtig waren:

  1. Sei kundenorientiert und hartnäckig
  2. Sei sparsam und baue das gesamte Unternehmen auf Sparsamkeit auf
  3. Denke in kleinen Schritten
  4. Ein Schritt nach dem anderen
  5. Kommuniziere
  6. Bleibe mit deinen Füssen am Boden
  7. Verlagere Verantwortung nach unten
  8. Sorge dafür, dass gute Ideen an die Oberfläche kommen
  9. Halte die Organisation schlank und bekämpfe Bürokratie

Nach langer Krankheit starb Samuel Walton am 5. April 1992 an Blutkrebs. Er hinterlies seiner Frau und seinen vier Kindern knapp 2.000 Supermärkte, die pro Jahr einen Umsatz von 50 Milliarden Dollars erwirtschafteten.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

27. März 2018 – Iwo Jima

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Sehr verehrte Damen und Herren,

am 26. März 1945 erklärte der Befehlshaber der amerikanischen Streitkräfte im Pazifik, dass die Schwefelinsel Iwo Jima sicher sei. Damit endete die blutige Schlacht um das 23 Quadratkilometer grosse Eiland im pazifischen Ozean.

Iwo Jima wurde in den 1930er Jahren zu einem japanischen Stützpunkt ausgebaut und bot bis zum Kriegsanfang 1.200 Menschen eine Heimat. Das Eiland hatte für die Japaner eine strategische Bedeutung, weil amerikanische Bomberflotten, die in Richtung Tokio flogen, früh gesichtet werden konnten.

Aus diesem Grund entschloss sich das amerikanische Oberkommando im Februar 1945, die Insel zu bombardieren und sämtliche Funkstationen dem Erdboden gleichzumachen. Letztendlich landeten am 19. Februar 1945 Zehntausend Soldaten auf Iwo Jima und sahen sich mit einer japanischen Übermacht konfrontiert.

Nach einem viertägigen Kampf mit weit über 50.000 Toten und Verletzten, hissten die Soldaten Michael Strank Harlon Block, Franklin Sousley, John Bradley, Rene Gagnon und Ira Hayes auf dem höchsten Punkt der Insel die amerikanische Flagge. Das Bild des Kriegsreporters Joe Rosenthal ging um die Welt und machte nicht nur den Photografen weltberühmt.

In der Folgezeit zogen sich die nur noch 500 Mann starke japanische Armee in den Osten zurück. Die amerikanischen Truppenverbände rückten vor und mussten weitere Hunderte Tote hinnehmen. Unter anderem starben auch die Marines Strank, Block und Sousley. Die drei überlebenden Fahnenaufsteller wurden daraufhin nach Amerika ausgeflogen und auf eine Werbetournee durchs ganze Land geschickt.

Die Kampfhandlungen endeten am 26. März 1945. Die Vereinigten Staaten hielten Iwo Jima bis 1968 besetzt und gaben es anschliessend an Japan zurück. Seitdem ist der 26. März ein Gedenktag für die vielen Soldaten, die auf Iwo Jima ihr Leben lassen mussten.

Wir werden die Helden niemals vergessen
Reinhard Pfaffenberg

22. März 2019 – Patrick Henry

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Sehr geehrte Heimseitenbesucher,

Herr Patrick Henry war ein überaus schlauer und weitsichtiger Mann.
Er erblickte am 29. Mai 1736 in Virginia das Licht der Welt und war schon in jungen Jahren einer der prominentesten Vertreter der amerikanischen Unabhängigkeitsbewegung.

Der Sohn schottischer Einwanderer war als Rechtsanwalt im Hanover County tätig und wurde als 29jähriger ins Unterhaus des Staates Virginia gewählt. Dort setzte er sich vehement für die amerikanische Selbstbestimmung ein und vertrat ausserdem die Meinung, dass sich die Truppen des Staates Virginia am bevorstehenden Krieg gegen die britischen Besatzer beteiligen sollten.

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Herr Henry hält seine Rede

Just heute vor 243 Jahren hielt Patrick Henry in der “St. John’s Episcopal Church” in Richmond, VA eine flammende Rede und fordere die Virginia Convention auf, endlich Soldaten in den Kampf zu schicken. Er beendete seine Ansprache mit den berühmten Worten “Give me Liberty, or give me Death” (löblich: Gebt mir Freiheit oder gebt mir den Tod) und sorgte dafür, dass die Zuhörer aufsprangen und “To the Arms, to the Arms” (löblich: Zu den Waffen, zu den Waffen) brüllten.

27 Tage später brach der blutige Unabhängigkeitskrieg aus.
Die dreizehn Kolonien setzten sich gegen britische Truppen zur Wehr und kämpften 8 lange Jahre für die Unabhängigkeit der neuen Welt.

Obgleich Patrick Henry als Antiföderalist ein erklärter Gegner der neuen Verfassung war, unterstützte er George Washingtons und John Adams Regierung bis zu seinem Tod im Jahre 1799. Noch heute wird er als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten verehrt und von den freiheitsliebenden Menschen als grosses Vorbild geschätzt – wie schön.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

21. März 2019 – Die Schlacht von Bentonville

Sehr verehrte Damen und Herren,

heute vor 154 Jahren – am 21. März 1865 – endete die blutige Schlacht von Bentonville im amerikanischen Bundesstaat North Carolina. Damals fand kurz vor dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges ein Gefecht im kleinen Dort Bentonville westlich der heutigen Gemeindehauptstadt Goldsboro statt.


William Tecumseh Sherman

Der stolze Unionsgeneral William Tecumseh Sherman führte Truppen mit einer Stärke von 60.000 Mann in die Schlacht und sah sich mit den Resten der legendären Tennessee-Armee unter Joseph Eggleston Johnson konfrontiert. Obgleich die “Army of Tennessee” die Hauptarmee der Konföderierten war und im Vorfeld zahlreiche Schlachten für sich entscheiden konnte, ging sie mit knapp 4.000 getöteten Soldaten als Verlierer aus dem blutigen Gemetzel hervor – wie schrecklich.


Joseph Eggleston Johnston 

Obgleich Johnsons Carolina-Feldzug mit dieser Niederlage gescheitert war, zog es der General vor, seine Armee zurückzuziehen. Schlussendlich entschloss sich Johnson, wenig später zu kapitulieren und die Tennessee-Armee aufzulösen.

Wie jedes Kind weiss, ging der amerikanische Bürgerkrieg im April 1865 zu Ende.
Trotzdem dauerte es noch viele Jahrzehnte, bis sich die Südstaaten wirtschaftlich von den Kriegsfolgen erholt hatten und politisch gleichberechtigt in die Union eingegliedert waren. Während William Tecumseh Sherman zum Generalleutnant ernannt wurde und an mehreren Indianerkriegen teilnahm, zog es seinen Kontrahenten Joseph Eggleston Johnson in die Politik. Der ehemalige General der Tennessee-Armee sass von 1879 bis 1881 als Demokrat für Virginia im Repräsentantenhaus und wurde dann zum Bundesbeauftragten für die Eisenbahnen befördert.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg