16. April 2019 – Lucius D. Clay

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Sehr geehrte Damen und Herren,

auf der Militärakademie in West Point, NY versammeln sich just heute unzählige Patrioten, um das Grab des am 16. April 1978 verstorbenen General Lucius D. Clay zu besuchen.

Wie jedes Kind weiss, wurde Lucius D. Clay am 23. April 1898 als Sohn des Senators von Georgia – Alexander Stephens Clay – geboren. Mit 20 Jahren schloss er die Militärakademie in West Point mit grossem Erfolg ab und trat ins Armee Ingenieur-Korps ein. Während des zweiten Weltkriegs diente der unerschrockene Mann in Europa und wurde mit der Aufgabe betraut, den zerstörten Hafen von Cherbourg in der Normandie instand zu setzen.

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Lucius D. Clay

In den folgenden Jahren stieg Lucius D. Clay zum Militärgouverneur der amerikanischen Zone auf und schrieb es sich auf die Fahnen, die Demokratisierung im vom Krieg zerstörten Deutschland voranzutreiben. Unter anderem war er auch Initiator der Berliner Luftbrücke und sorgte dafür, dass die Menschen im eingekesselten Berlin mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt wurden – wie aufregend.

Nach seinem Austritt aus dem Militärdienst machte er sich in diversen Wirtschaftsunternehmen verdient und wurde von Präsident John F. Kennedy Anno 1961 zum persönlichen Vertreter in West-Berlin ernannt.

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Ausbau der Clayallee, 1952
Bundesarchiv Bild 183-13498-0008 / CC BY-SA 3.0 de

Besonders in der Deutschen Hauptstadt ist sein Name noch heute allgegenwärtig.
Unter anderem wurde die 4,5 Kilometer lange Kronprinzenallee in Berlin am 1. Juni 1949 in die Clayallee umbenannt. Ferner wurde Lucius D. Clay im Jahre 1953 die Ehrendoktorwürde der Freien Universität verliehen. Selbstverständlich wurde der weitsichtige Mann fünf Jahre vor seinem Tod auch mit dem Konrad-Adenauer Preis der Deutschland Stiftung ausgezeichnet.

Lucius D. Clay starb am 16. April 1978 im Alter von 79 Jahren auf seinem Anwesen in Chatham (Massachusetts). Letztendlich wurde Herr Clay auf dem Friedhof der Militärakademie in West Point, NY zu Grabe getragen.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

11. April 2019 – Buchenwald

Sehr verehrter Leser,

heute vor 74 Jahren konnten amerikanische Truppen das Konzentrationslager Buchenwald unweit der Kulturstadt Weimar befreien.

Anfang April 1945 waren in besagtem Konzentrationslager an die 50.000 Menschen inhaftiert. Weil die US Armee bereits die knapp 50 Kilometer entfernte Stadt Gotha eingekesselt hatte, begann die SS am 7. April mit der Evakuierung des Lagers. Etwa 28.000 Menschen wurden auf sogenannte Todesmärsche geschickt und in den folgenden Tagen von Nazischergen sowie Mitglieder der Hitlerjugend erschossen.

Am Morgen des 11. April 1945 setzten Einheiten der 4. und 6. amerikanischen Panzerdivision ihren Vormarsch in Richtung Erfurt fort und erreichten gegen Mittag das Lager. Während hochrangige Kommandeure die Flucht ergriffen, mobilisierte sich innerhalb des Lagers eine Widerstandsgruppe, die mit Waffengewalt die Flucht verhindern wollte. Wenig später war die SS militärisch besiegt und den Amerikanern war es möglich, den Überlebenden zu helfen und das Lager zu befreien. Zwei Tage später übernahm Lt. Colonel Edmund A. Ball von der 80th Infantry Division die Leitung des Lagers.

Schlussendlich stellte sich heraus, dass das KZ Buchenwald eines der grössten Lager auf deutschem Boden war. Es wurde zwischen Juli 1937 und April 1945 als Arbeitslager betrieben und zählte 136 Aussenstellen. Diese wurden hauptsächlich zur Rüstungsproduktion diverser Fabriken wie der Krupp AG, der Dortmunder Union, der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke, der Deutschen Reichsbahn sowie der Ford Werke genutzt – wie schrecklich.

Insgesamt waren etwa 270.000 Menschen im KZ Buchenwald inhaftiert. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich auf zirka 56.000.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

10. April 2019 – Edelbert schimpft wie ein Rohrspatz

08.00 Uhr Wie es sich für einen Rentner gehört, stehe ich zeitig auf und scheuche Hund Dixon auf die Terrasse. Bei angenehmen Temperaturen lockere ich meine Glieder und habe das zweifelhafte Vergnügen, einen Ajaja zu sehen, der am Teich nach Insekten Ausschau hält. Als der Vogel seinen Schnabel in das trübe Wasser steckt, schnellt plötzlich die handzahme Echse Billy hervor und verschlingt den kreischenden Flügelträger – wie lustig


Eine fliegende Ratte

08.30 Uhr Kopfschüttelnd beende ich die Morgengymnastik und kehre mit dem Vierbeiner in die gute Stube zurück. Während sich der Rüde über einen Kauknochen hermacht, schlendere ich in die Nasszelle und lasse die Seele bei einem Wirbelbad baumeln. Währenddessen telefoniere ich mit Edelbert und vernehme, dass mein Bekannter gerade mit seinem Sohn telefoniert hat. Der schlaue Mann schimpft wie ein Rohrspatz und erzählt, dass Herr Peter mit seinem Tschob im Bundesfinanzministerium gar nicht glücklich ist und mit dem Gedanken spielt, zum Jahresende zu kündigen. Ich nicke zustimmend und entgegne, dass Deutschland angesichts der unzähligen Asylanten sowieso am Rande des Staatsbankrott steht – wo soll das noch hinführen.
09.30 Uhr Nachdem ich mich mit Edelbert im “The Cafe” an der 5th Avenue verabredet habe, beende ich die Morgenwäsche und kontaktiere kurzerhand meine Verwandten, um ihnen nahe zu legen, ebenfalls ins Zentrum zu kommen. Maria freut sich über die Einladung und verspricht, in sechzig Minuten vor Ort zu sein – wie schön.
10.00 Uhr Bevor ich mich auf den Weg mache, genehmige ich mir eine Tasse Kaffee und bin überrascht, als plötzlich Frau Gomez die Pforte aufstösst. Die Zugehfrau gibt sich gestresst und berichtet, dass es ihr gestern nicht möglich war, die Hausarbeit zu erledigen. Ich zucke mit den Schultern und merke an, dass Wäsche gewaschen und die schweren Wohnzimmerteppiche ausgeklopft werden müssen – immerhin kann ich mich nicht um alles kümmern.
10.30 Uhr Um nicht zu spät zur Verabredung zu kommen, wünsche ich der mexikanischen Reinigungsfachfrau viel Freude bei der Arbeit und scheuche Hund Dixon zum Auto. Anschliessend gleite ich hupend vom Grundstück und folge der Immokalee Road in westlicher Richtung – das macht Spass.

11.00 Uhr Mit kurzer Verspätung treffe ich im “The Cafe” ein und habe die Ehre, Georg, Maria sowie den Professor per Handschlag begrüssen zu können. Da mein Magen knurrt, setze ich mich spornstreichs dazu und ordere ein grosses Frühstück mit Kaffee und O-Saft. Ferner erkläre ich meinem Bruder, dass ich mich in diesem im europäischen Stil eingerichteten Kaffeehaus sehr wohl fühle. Georg schlägt in die gleiche Kerbe und behauptet, dass der feilgebotene Bohnentrunk hervorragend mundet – das kann man laut sagen.
11.45 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen, kommt Edelbert auf unseren geplanten Osterausflug zu sprechen und möchte wissen, wann wir zum “Mahogany Hammock Park” fahren wollen. Weil ich mich gestern im Internetz ausführlich informiert habe, melde ich mich prompt zu Wort und stelle klar, dass wir am Ostersamstag losfahren und zwei Tage in der Wildnis bleiben werden. Mein Bruder reibt sich die Hände und wirft ein, dass das WINNEBAGO Wohnmobil jedoch nur Platz für drei Erwachsene bietet. Prof. Kuhn legt seinen Zeigefinger an die Unterlippe und meint, dass er sich unter diesen Umständen ein lustiges Zelt bei AMAZON bestellen und die Nacht im Freien verbringen wird – das kann ja heiter werden.
12.45 Uhr Mit vollen Bäuchen verlassen wir die Gaststätte und brechen zu einem entspannten Spaziergang auf. Während sich Georg eine stinkende Zigarre ansteckt, komme ich mit meiner Schwägerin ins Plaudern und bringe heraus, dass sie sich am Wochenende eine kleine Auszeit in einer Schönheitsfarm vor den Toren Naples gönnen wird. Ich mache grosse Augen und erfahre weiter, dass Maria zwei Tage im “The Ritz-Carlton Spa” residieren und sich Massagen, Maniküren sowie Pediküren hingeben wird – das kann ich mir beim besten Willen nicht leisten.


Das Eis schmeckt prima

13.45 Uhr Nachdem wir Eis gegessen haben, kehren wir verschwitzt zu den Autos zurück und kommen überein, dass wir uns Morgen im Lowbank Drive zum Frühstück treffen sollten. Im Anschluss hüpfe ich ins Auto und gleite zufrieden in den Willoughby Drive zurück.
14.30 Uhr Endlich bin ich wieder dahoam und kann aus den schweren Kuhjungenstiefeln (löblich: Cowboyboots) schlüpfen. Zudem lasse ich die Jalousien nach unten gleiten und lege im Wohnzimmer eine kleine Pause ein.
15.30 Uhr Als die Zeiger meiner wertvollen ROLEX auf halb 4 Uhr zugehen, schwinge ich mich vom Kanapee und schnappe mir eine Flasche Budweiser aus dem Eiskasten. Anschliessend mache ich es mir auf der Terrasse bequem und beobachte Herrn Booth, wie er mit einer Schere durch den Garten flitzt, um die Mangroven zu stutzen.
16.30 Uhr Da das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, kehre ich in die Küche zurück und nehme den Herd in Betrieb. Fachmännisch gebe ich etwas Olivenöl in eine Pfanne und brate ein T-Knochen Schnitzel (unlöblich: T Bone Steak) an. Dazu gibt es Buttergemüse sowie köstliche Bratkartoffeln mit Speck – wie gut das duftet.


Ein kleines Schnitzel zum Abendessen

18.00 Uhr Nach einem reichhaltigen Nachtmahl gehe ich zum gemütlichen Teil des Tages über und schaue mir die Nachrichten auf FOX an. Unter anderem lerne ich, dass Präsident Donald Trump just heute den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae zu Gesprächen in der Hauptstadt begrüsst hat – das ist mir Wurst.
19.00 Uhr Zur besten Sendezeit gebe ich mich einer Dokumentation auf PBS hin und mache mich über den Untergang des Atom W-Boots “USS Thresher” vor 56 Jahren schlau. Ich staune nicht schlecht und höre, dass das Wrack noch heute auf dem Meeresboden etwa 350 Kilometer vor der Ostküste der USA liegt – wie schrecklich.
21.00 Uhr Nachdenklich schalte ich die Glotze aus und unternehme mit Dixon einen kleinen Rundgang durch den Garten. Danach schliesse ich sämtliche Fenster und gehe zu Bett. Gute Nacht.

9. April 2019 – Sacco und Vancetti

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Sehr geehrte Damen und Herren,

die italienische Gemeinde in den Vereinigten Staaten gedenkt heute den italienischen Einwanderern Ferdinando Sacco und Bartolomeo Vanzetti.

Die Herren emigrierten Anno 1908 unabhängig voneinander nach Amerika und hielten sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Beide begegneten sich im Mai 1917 zum ersten Mal und fassten den Entschluss, sich der anarchistischen Arbeiterbewegung um Luigi Galleani anzuschliessen. Damit gerieten Sacco und Vanzetti prompt in den Focus der Behörden und wurden als “kriminelle Ausländer” abgestempelt.

Zwei Jahre später wurden ein Geldtransporter sowie ein Lohnbuchhalter überfallen.
Die unbekannten Täter erbeuteten knapp 16.000 Dollars und flüchteten unerkannt in einem dunkelblauen Buick. In Folge dessen wurden Sacco und Vanzetti verhaftet und auf der Polizeistation von Brockton, MS getrennt voneinander verhört. Ihnen wurde vorgeworfen, Anarchisten zu sein und staatsgefährdende Ideologien zu verfolgen. Ausserdem wurde ihnen unterstellt, Drahtzieher der beiden Überfälle gewesen zu sein. Obgleich Ferdinando Sacco über ein stichhaltiges Alibi verfügte, wurden sie vor Gericht gestellt und am 23. August 1927 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.

Erst 50 Jahre später wurden die Italiener durch den Gouverneur von Massachusetts – Michael Dukakis – rehabilitiert. Dukakis sagte, “dass das Verfahren von Vorurteilen gegen Ausländer und Feindlichkeiten gegenüber politischen Ansichten geprägt war. Das Verhalten der Behörden wirft einen ernstlichen Zweifel auf ihre Fähigkeit, ein unvoreingenommenes Verfahren zu gewährleisten”.

An diesem Beispiel sieht man anschaulich, dass man Menschen nicht anhand ihrer Nationalität beurteilen darf. Besonders die italienischen Einwanderer, die im frühen 20. Jahrhundert nach Amerika kamen, haben sich wie keine andere Volksgruppe integriert und den Vereinigten Staaten viele Vorteile gebracht.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

5. April 2019 – Douglas MacArthur

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Tagebuchleser,

Herr Douglas MacArthur starb just heute vor 55 Jahren in Washington DC. Der gute Mann war Brigadegeneral im 1. Weltkrieg, General der amerikanischen Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg sowie einer der Oberbefehlshaber über die amerikanische Truppen im Südwestpazifik. Ferner wurde er auch während des Koreakriegs mit der wichtigen Aufgabe betraut, UNO Schutztruppen zu befehligen und die Landung bei Incheon in die Wege zu leiten.

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Douglas MacArthur

Während seiner militärischen Laufbahn wurde der Soldat mit unzähligen Orden und Ehrungen bedacht. Unter anderem wurden Douglas MacArthur nicht nur die “Medal of Honor”, das “Service Cross” mit zweifachem Eichenlaub und der “Silver Star” sondern auch das “Purple Heart” sowie das begehrte “President Unit Citation” mit sechsfachem Eichenlaub verliehen. Unbestritten zählt Douglas MacArthur damit zu den meistdekorierten Soldaten in der Geschichte der amerikanischen Streitkräfte – wie schön.

Nach seiner Dienstzeit in Asien, kehrte Douglas MacArthur in die Vereinigten Staaten zurück und hielt vor dem Kongress eine bewegende Abschiedsrede.

Douglas MacArthur sagte:

“… The world has turned over many times since I took the oath on the plain at West Point, and the hopes and dreams have long since vanished, but I still remember the refrain of one of the most popular barracks ballads of that day which proclaimed most proudly that old soldiers never die; they just fade away.”

Danach lies er sich in New York nieder und verfasste einige Bücher. Darüber hinaus schrieb er es sich auf die Fahnen, an angesehenen Militärakademien als Redner aufzutreten und über seine Einsätze besonders während des Pazifikkriegs zu berichten. Schlussendlich starb Douglas MacArthur am 5. April 1964 im “Walter Reed Medial Center” in Washington DC an einer Leberzirrhose.

Seit seinem Tod wurden zu Douglas MacArthurs Ehren viele Denkmäler errichten. Unter anderem können Besucher sein Grab im “General Douglas MacArthur Memorial” in Norfolk, VA besuchen. Ausserdem wurde ein Tunnel des legendären Highway 1 in San Francisco, CA nach Douglas MacArthur benannt.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg