3. Mai 2019 – Cinco de Mayo

mexiko

Sehr verehrte Damen und Herren, hochgeschätzte Tagebuchleser,

im Nachbarstaat Mexiko wird am Sonntag der “Cinco de Mayo” gefeiert.
Dieser Feiertag soll an die Schlacht von Puebla erinnern. Am 5. Mai 1862 errang die mexikanische Armee unter der Führung des unerschrockenen Generals Ignacio Zaragoza einen Sieg gegen die überlegene französische Expeditionsarmee.

IgnacioZaragoza
Ignacio Zaragoza

Wie jedes Kind weiss, schickte der französische Kaiser Napoleon III. im Sommer 1861 schwerbewaffnete Soldaten nach Mexiko, um Schulden von der Regierung einzutreiben. Am 8. Dezember 1861 besetzten sie die wichtige Hafenstadt Veracruz am Golf von Mexiko. Während die Truppen in Richtung Puebla weiterzogen, gab General Zaragoza den Befehl, Schutzgräben entlang des Weges auszuheben. In Folge dessen konnte der Vorstoss abgewendet und die Franzosen am 5. Mai 1862 in die Flucht geschlagen werden – wie schön.

Der “Cinco de Mayo” erfreut sich mittlerweile auch in den Vereinigten Staaten grösster Beliebtheit. In vielen Städten versammeln sich am 5. Mai lustig gekleidete Feierwillige in den Zentren, um literweise Bier zu trinken und mexikanischer Volksmusik zu lauschen – da kommt Freude auf.

Auch im sonnigen Naples wird “Cinco de Mayo” begangen.
Wie es sich gehört, werde ich am Tag des Herren mit meinen Verwandten und Prof. Kuhn eine mexikanische Wirtschaft aufsuchen, um mich an köstlichem Tex Mex Essen und süffigem “Negra Modelo” (löblich: Dunkles Modell) zu laben. Wie jedes Kind weiss, wird dieser dunkle Malzsaft seit 1926 in Mexiko nach dem bayerischen Reinheitsgebot gebraut und zählt zu den beliebtesten Biermarken in Mittel- und Nordamerika.

Ich wünsche allen Heimseitenbesuchern einen schönen Cinco de Mayo
Reinhard Pfaffenberg

1. Mai 2019 – Tag der Arbeit

pfaffenbergkl

Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Heimseitenbesucher,

der 1. Mai wird als “Tag der Arbeit” bezeichnet. Er ist nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern auch in Italien, Spanien, Polen, Frankreich, Schweden und in vielen anderen Ländern ein gesetzlicher Feiertag.

Der Ehrentag geht auf den sogenannten “Haymarket Aufstand” des Jahres 1886 zurück. Damals rief die amerikanische Arbeiterbewegung am 1. Mai zu einem Generalstreik auf, um den Achtstundentag durchzusetzen. Es folgte eine wüste Keilerei in Chicago, IL mit unzähligen Verletzten und Toten. Die Lage eskalierte am 4. Mai, als ein Unbekannter eine Bombe in die streikende Menschenmenge warf, die sich am Haymarket Square versammelt hatte. Die Explosion sorgte für ein Blutbad und zwölf Leute mussten ihr Leben lassen.

haymarket
Haymarket Unruhen

In Deutschland versuchte die “Weimarer Nationalversammlung” am 15. April 1919 den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Erst ab 1933 wurde der “Tag der Arbeit” durch die Nationalsozialisten eingeführt. Die braunen Sozialisten erklärten ihn zum “Feiertag der nationalen Arbeit” und riefen die Volksgenossen auf, ausgelassen zu feiern und auf das Wohle des “deutschen Volkes” anzustossen. Nach Ende der Nazidiktatur blieb der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag.

Selbstverständlich gibt es auch in den Vereinigten Staaten einen “Tag der Arbeit”. Der sogenannte “Labor Day” wird jedoch erst am 1. Montag im September gefeiert – da kommt Freude auf.

Ich wünsche allen einen gesegneten 1. Mai.
Reinhard Pfaffenberg

30. April 2019 – Die Vereidigung des ersten Präsidenten

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute vor genau 230 Jahren – am 30. April 1789 – wurde George Washington auf dem Balkon der Federal Hall in New York als erster Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.


Die Federal Hall um 1789

Wie jedes Kind weiss, entschlossen sich die Wahlmänner der dreizehn amerikanischen Einzelstaaten einhellig, den aus Virginia stammenden Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee und Vorsitzenden des Verfassungskonvent George Washington zum Präsidenten der Vereinigte Staaten zu ernennen. Ausschlaggebend für die Wahl waren seine politischen wie auch militärischen Verdienste zu Zeiten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.

In seinem Tagebuch schrieb George Washington anlässlich seiner Abreise nach New York folgendes:

“Um zehn Uhr sagte ich Mount Vernon, dem Privatleben und dem häuslichen Glück Lebewohl und machte mich mit den ängstlichen und schmerzlichsten Gefühlen auf den Weg nach New York”

Am 30. April 1789 fand die feierliche Vereidigung in der knapp 60.000 Einwohner zählenden Grosstadt New York statt. George Washington nutze die Gelegenheit, um eine Rede zu halten und für Frieden, Einheit und Freiheit zu werben – wie aufregend.


George Washington Statue vor der Federal Hall

In den folgenden Jahren stand er für eine starke Zentralregierung ein und machte es sich zur Aufgabe, ein demokratisches Kabinettssystem zu entwickeln, in dem die beiden Parteien vertreten waren. Darüber hinaus ernannte er Alexander Hamilton zum ersten Finanzminister und Thomas Jefferson zum Aussenminister des jungen Staates.

Nach acht langen Jahren, schied George Washington am 4. März 1797 aus seinem Amt aus. Seinen Ruhestand verbrachte er auf Mount Vernon in Virginia.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

29. April 2019 – Untergang der Sultana

pfaffenbergkl

Sehr verehrte Damen und Herren,

das Schicksal der “Titanic” ist noch heute in aller Munde.
Das bei der Indienststellung grösste Schiff der Welt sank bekanntlich bei seiner Jungfernfahrt am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr etwa 300 Seemeilen südöstlich vor Neufundland.

Doch die grösste zivile Schiffskatastrophe der freien Welt ereignete sich gestern vor 154 Jahren auf dem Mississippi River.

Kurz nach dem Ende des Sezessionskrieges sassen tausende Kriegsgefangene der Unionsarmee in den Südstaaten fest. Um die Menschen nach Norden bringen zu können, schickte man sie kurzerhand nach Vicksburg, MS und stattete sie mit Fahrkarten aus. Unzählige Menschen drängten sich daraufhin auf die vor Anker liegenden Dampfschiffe und äusserten den Wunsch, schnellstmöglich in die Heimat gebracht zu werden.

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Das Dampfboot “Sultana”

Am 27. April 1865 stach auch die mit 2.500 Menschen besetzte “Sultana” in See. Obgleich das Dampfschiff lediglich für 350 Personen ausgelegt war, schipperte es gemächlich nach Norden und erreichte nach 17 Stunden die schöne Stadt Memphis im Bundesstaat Tennessee.

Im Hafen wurde das Schiff mit Lebensmitteln und Kohle beladen und durfte die Reise nach einem dreistündigen Aufenthalt fortsetzen. Dummerweise überhitzen bald die Wasserrohrkessel und es kam zu einer ohrenbetäubenden Explosion. Bei dieser Detonation, die sich 15 Kilometer flussaufwärts von Memphis ereignete, wurden auf einen Schlag bis zu 1.000 Menschen in den Tod gerissen – wie schrecklich.

Andere Schiffe, die auf dem Mississippi unterwegs waren, kamen der “Sultana” zur Hilfe und konnten nur wenige Überlebende aus dem kühlen Nass retten.

Viele Wochen später wurde ein Bericht veröffentlicht, in dem von bis zu 1.700 Todesopfern die Rede war. Noch heute erinnert in Knoxville, TN ein Denkmal an das furchtbare Unglück der “Sultana”.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

24. April 2019 – Operation Eagle Claw

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Sonntag, den 4. November 1979 gegen 11:30 Uhr stürmten 400 iranische Studenten die amerikanische Botschaft in Teheran. Die Bewohner der diplomatischen Vertretung wurden festgesetzt und die Geiselnehmer riefen die amerikanische Regierung auf, die sofortige Freilassung des früheren Schahs Mohammad Reza Pahlavi in die Wege zu leiten. Natürlich lehnten die Vereinigten Staaten diese Forderung ab und drohten mit weitreichenden Wirtschaftssanktionen.

Weil die Verhandlungen über die Freilassung der amerikanischen Geiseln scheiterte, sah sich Präsident Jimmy Carter genötigt, militärisch einzugreifen und die Gefangenen mit Waffengewalt zu befreien. Die sogenannte “Operation Eagle Claw” (löblich: Operation Adlerkralle) fand just heute vor 39 Jahren – am 24. April 1980 – statt. Ein Sondereinsatzkommando wurde mit der Aufgabe betraut, acht Transporthubschrauber mit Delta Force Einheiten unerkannt in den Iran zu bringen. Tags darauf sollten die schwerbewaffneten Soldaten die Geiseln befreien und sie zum Manzariyeh Flughafen bringen. Dieser sollte einige Stunden vorher von der US Army eingenommen und abgesichert worden sein.

Dummerweise scheiterte dieser Plan an den widrigen Wetterverhältnissen. Kommandant Charles Beckwith blieb nichts anderes übrig, als die Mission abzubrechen und den sofortigen Rückzug anzuordnen. Dabei verloren 8 Soldaten ihr Leben.


Ronald Reagan

Die 53 verbliebenen Geiseln wurden erst 444 Tage nach ihrer Festsetzung nach langwierigen Verhandlungen freigelassen. An den Gesprächen massgeblich beteiligt waren der republikanische Präsidentschaftskandidat Ronald Reagan, Vize-Aussenminister Warren Christopher sowie der deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg