4. April 2019 – Bill Gates und Paul Allen

Sehr verehrter Leser,

der 4. April ist ein wichtiges Datum, denn just heute vor 44 Jahren schickten sich die Heimrechnerexperten Bill Gates und Paul Allen an, in Albuquerque, NM eine Firma zu gründen, die später unter dem Namen “Microsoft” einer der mächtigsten multinationalen Konzerne auf diesem Planeten werden sollte.

Die beiden aus Seattle stammenden Männer besuchten die renommierte Lakeside Privatschule in Seattle und schrieben es sich auf die Fahnen, mit dem schuleigenen Heimrechner Programme zu entwickeln. Während Bill Gates an die Harvard Universität wechselte, studierte Allen an der Washington Staatsuniversität und beschäftigte sich weiter mit der Computertechnik. Alsbald überzeugte er Gates, die Schule zu verlassen, um mit ihm die Firma “Traf-O-Data” zu gründen. Diese machte es sich zur Aufgabe, ein System zur Messung von Verkehrsströmen zu entwickeln – wie aufregend.


Das MS-DOS Betriebssystem

In den folgenden Jahren wechselten die Unternehmer ihren Firmennamen zu “Microsoft” und schafften es, ein erstes Betriebssystem für sogenannte x86-PCs auf den Markt zu bringen. Aus MS-DOS wurde schlussendlich das Windows System, welches über eine grafische Benutzeroberfläche verfügt und aktuell auf 75% aller Heimrechner eingesetzt wird – das ist ja allerhand.

Microsoft beschäftigt weltweit 135.000 Mitarbeiter und zählt mit seiner Marktkapitalisierung von 750 Milliarden Dollars zu einem der wertvollsten Unternehmen weltweit.

Bill Gates fasste 2008 den Entschluss, sich komplett aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und sich verstärkt um seine wohltätigen Stiftungen zu kümmern. Paul Allen verlies Microsoft bereits im Jahre 1983, nachdem bei im ein bösartiger Tumor festgestellt wurde. Bis zu seinem Tod am 18. Oktober 2019 engagierte er sich sozial und frönte seinen zahlreichen Hobbys.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

29. März 2019 – Samuel Moore Walton

Sehr verehrter Leser,

Samuel Moore Walton erblickte heute vor 101 Jahren in Kingfisher im Bundesstaat Oklahoma das Licht der Welt. Als Jungspund genoss er eine betriebswirtschaftliche Ausbildung und durfte ausserdem an der “University of Missouri” studieren. Danach arbeitete er unter anderem beim grossen Versicherungsunternehmen “Metropolitan Life Insurance Company” sowie bei der Supermarktkette “J.C. Penney”.

Nach seiner Militärzeit eröffnete er im Jahre 1950 einen Gemischtwarenladen in Bentonville, AR und spielte mit der Idee, eine landesweit agierende Lebensmittelkette zu gründen. Am 2. Juli 1962 ging sein Lebenstraum endlich in Erfüllung. Der erste WAL MART öffnete in Rogers, AR seine Pforten und versorgte die Haushalte in der Umgebung mit Waren aller Art, frischem Obst sowie Getränken.


Herr Sam Walton

10 Jahre später ging die Handelsgesellschaft an die Börse und stieg schnell zu einem der grössten Unternehmen der Welt auf. Mittlerweile ist WAL MART mit zwei Millionen Beschäftigten der mit Abstand grösste private Arbeitgeber auf diesem Planeten.

Obgleich Sam Walton auf ein Privatvermögen von 10 Milliarden Dollars zurückgreifen konnte, lebte er stets in bescheidenen Verhältnissen. Zudem präsentierte er sich in der Öffentlichkeit äusserst umgänglich und zog es vor, Arbeitnehmer als gleichberechtigte Partner zu sehen. In seiner Autobiografie, die kurz vor seinem Tod erschien, schilderte er seine persönliche Erfolgsgeschichte. Darüber hinaus schrieb er 9 Punkte nieder, die ihm zeitlebens sehr wichtig waren:

  1. Sei kundenorientiert und hartnäckig
  2. Sei sparsam und baue das gesamte Unternehmen auf Sparsamkeit auf
  3. Denke in kleinen Schritten
  4. Ein Schritt nach dem anderen
  5. Kommuniziere
  6. Bleibe mit deinen Füssen am Boden
  7. Verlagere Verantwortung nach unten
  8. Sorge dafür, dass gute Ideen an die Oberfläche kommen
  9. Halte die Organisation schlank und bekämpfe Bürokratie

Nach langer Krankheit starb Samuel Walton am 5. April 1992 an Blutkrebs. Er hinterlies seiner Frau und seinen vier Kindern knapp 2.000 Supermärkte, die pro Jahr einen Umsatz von 50 Milliarden Dollars erwirtschafteten.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

19. März 2019 – Das Hochfest des heiligen Josef

Sehr geehrte Damen und Herren,

alljährlich am 19. März wird das Hochfest des heiligen Josef gefeiert. Wie jeder gläubige Christ weiss, erinnert der sogenannte Josefstag an den frommen Bräutigam der Gottesmutter – wie aufregend.

Im Neuen Testament erzählt nicht nur Matthäus, sondern auch Lukas ausführlich von der Kindheitsgeschichte Jesu. Dort werden auch Einzelheiten über Josef genannt. Angeblich soll der gute Mann aus dem Geschlecht des israelischen Königs David stammen und der Sohn von Jakob sein.

Der heilige Josef ist nach seinem aus der Heiligen Schrift überlieferten Beruf als Zimmermann der Patron der Arbeiter sowie der Handwerker. Ausserdem gilt er als Schutzpatron der Schreiner, Bauhandwerker und der jungfräulichen Menschen – wie schön.

Nach den Wirren des Zweiten Weltkriegs wurde der Josefstag in Baden und Bayern als gesetzlicher Feiertag eingeführt. Im Zuge des Feiertagsgesetz entfiel er zunächst in Baden-Württemberg. Anno 1969 wurde der Feiertag auch in Bayern ersatzlos gestrichen. Aktuell ist der Josefstag nur noch in den überwiegend katholisch bevölkerten Kantonen der Schweiz, in Liechtenstein sowie in Kolumbien als gesetzlicher Feiertag anerkannt.

Für den Josefstag sind etliche Bauernregeln überliefert. Unter anderem besagt ein Spruch, dass es ein fruchtbares Erntejahr wird, wenn es heute klar und sonnig ist.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

13. März 2019 – Benjamin Harrison

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Sehr geehrter Leser,

im alten Europa geraten Politiker schnell in Vergessenheit.
Kaum noch jemand erinnert sich an die Amtszeiten des Bundespräsidenten Gustav Heinemann (1946 bis 1949) oder des Bundeskanzler Ludwig Erhard (1963 bis 1966) – wie traurig.

In den Vereinigten Staaten wird mit dem Erbe ehemaliger Volksvertreter ganz anders umgegangen. Allen Präsidenten kommt die Ehre zuteil, Namenspatron einer Hochschule und/oder einer Universität zu werden. Ferner ist es die Regel, dass Denkmäler errichtet, Briefmarken bedruckt und Strassen nach den Präsidenten benannt werden. Darüber hinaus erinnern Zeitungen mit spannenden Essays an verstorbene Präsidenten und informieren die Leser über ihre Taten.

Heute – am 13. März 2019 – jährt sich Benjamin Harrisons Tod zum 118sten Mal.
Wie jedes Kind weiss, bekleidete der aus Ohio stammende Politiker vom 4. März 1889 bis zum 4. März 1893 das höchste Amt im Staate.

Benjamin Harrison wuchs in North Bend, OH als Sohn eines wohlhabenden Farmers auf und hegte bereits in jungen Jahren den Wunsch, ein erfolgreicher Jurist zu werden. Nach seinem Studium arbeitete er als Rechtsanwalt und schrieb es sich auf die Fahnen, die Republikanische Partei und dessen Präsidentschaftskandidaten Charles Frémont sowie Abraham Lincoln zu unterstützen.

Während des Sezessionskriegs trat er ab 1862 der Unionsarmee bei und stieg bis zum Brigade General auf. Herr Harrison diente unter dem legendären General William T. Sherman und durfte als einer der ersten Soldaten ins besiegte Atlanta einziehen. Nach dem blutigen Krieg verschrie er sich ganz er Politik und versuchte erfolglos, als Gouverneur des Staates Indiana gewählt zu werden. Trotz dieser Niederlage wurde er 1888 ganz überraschend zum Präsidentschaftskandidaten ernannt. Benjamin Harrison konnte sich bei den Wahlen zum 23. Präsidenten gegen den demokratischen Amtsinhaber Grover Cleveland durchsetzen.

Während seiner vierjährigen Regierungszeit sagte er marktbeherrschenden Kartellen den Kampf an und schaffte es, den Mittelstand nachhaltig zu stärken. Auf seine Initiative wurde der sogenannte “Sherman Antitrust Act” verabschiedet, der noch heute Monopole einschränkt und die Grundlage des amerikanischen Wettbewerbsrechts darstellt.

Nach seiner Präsidentschaft kehrte er nach Indianapolis zurück, um sich als Schriftsteller, Berater und Gastdozent an der renommierten Stanford University zu versuchen. Letztendlich starb Benjamin Harrison am 13. März 1901 im Alter von 67 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung.

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Benjamin Harrisons Grab auf dem Crown Hill National Cemetery

Heutzutage erinnert ein stattliches Denkmal in Indiana an das Wirken des beliebten Politikers. Ferner wurde eine im Jahre 1908 eröffnete Militärakademie in Lawrence, IN nach dem Präsidenten benannt. 1942 lief ausserdem das Versorgungsschiff “SS Benjamin Harrison” vom Stapel und brachte Hilfsgüter nach Europa – da kommt Freude auf.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

11. März 2019 – Der bayerische Märchenkönig Ludwig II.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

den heutigen Tag möchte ich zum Anlass nehmen, um an König Ludwig II. zu erinnern. Wie jedes Kind weiss, wurde Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach gestern vor 155 Jahren nach dem Tod seines geliebten Vaters Maximilian II. zum König von Bayern ernannt – wie schön.

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Schloss Nymphenburg zu München

Ludwig II. erblickte am 25. Januar 1845 auf Schloss Nymphenburg als ältester Sohn von Kronprinz Maximilian II. und Prinzessin Marie das Licht der Welt. Der Bube verbrachte seine Jugend vor allem auf Schloss Hohenschwangau bei Füssen im Ostallgäu. Im zarten Alter von 18 Jahren starb sein Vater und Ludwig wurde zum bayerischen König gekürt. Am 11. März 1864 um 10 Uhr leistete er im Sitzungssaal des prunkvollen Staatsratszimmers seinen Eid auf die bayerische Verfassung und versprach, dem Volke ein dankbarer Führer zu sein. Ludwig II. war ein Kunstgeniesser und förderte zeitlebens die schönen Künste. Vor allem setzte er sich für den Komponisten Richard Wagner ein und machte es sich zur Aufgabe, einen hohen Geldbetrag zu spenden, um Wagners “Ring des Nibelungen” zu finanzieren.

Anno 1866 erkläre er den garstigen Preussen den Krieg und unterschrieb einen Mobilmachungsbefehl. Die bayerischen Truppen zogen gemeinsam mit den Österreichern in die Schlacht und mussten eine herbe Niederlage hinnehmen. Kurz nach Kriegsende verlobte er sich mit Herzogin Sophie. Als am Königshaus die Hochzeitsvorbereitungen mit grösstem Eifer vorangetrieben wurden, entschloss sich die Braut, Ludwig II. kurzerhand zu verlassen und mit dem reichen Kaufmann Edgar Hanfstaengl durchzubrennen – das ist ja allerhand.

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Gott mit dir, du Land der Bayern

Trotz aller Widrigkeiten liess sich Ludwig die gute Laune nicht verderben und führte auf seinen Schlössern ein prima Leben. Er bereiste Österreich und die Schweiz und machte sich auch als Architekt einen Namen. Unter anderem entwarf er das Schloss Neuschwanstein in Hohenschwangau sowie den beeindruckenden Linderhof in der oberbayerischen Gemeinde Ettal.

Letztendlich ertrank der geliebte König am 13. Juni 1886 im Starnberger See. Sein Leichnam wurde nach München gebracht und am 19. Juni 1886 in der Michaelskirche beigesetzt.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg