6. Januar 2017 – Herr Leonardo und Tom Brady

08.00 Uhr Die sechste Woche des Jahres beginnt und ich habe ein schönes Lied des aus Texas stammenden Künstlers Aaron Watson im Ohr. Ächzend rolle ich mich aus dem Bett und fasse den Entschluss, heute etwas kürzer zu treten und mir die Sonne auf den Kopf scheinen zu lassen – da kommt besonders grosse Freude auf.
08.30 Uhr Während der Vierbeiner im Garten tollt, ziehe ich mich ins Bad zurück und lasse die Seele bei einem löblichen Wirbelbad baumeln. Darüber hinaus telefoniere ich mit Edelbert und lade ihn ein, mir beim Frühstück Gesellschaft zu leisten.
09.30 Uhr Gegen halb Zehn beende ich die Morgenwäsche und mache es mir zur Aufgabe, die futuristische DeLonghi Kaffeemaschine in Betrieb zu nehmen und etliche Eier in eine Pfanne zu schlagen. Ausserdem spähe ich auf die Strasse und werde plötzlich Zeuge, wie der verrostete Pritschenwagen meines Gärtners vorfährt. Natürlich begrüsse ich den braungebrannten Arbeiter herzlich und stelle klar, dass nicht nur die Wiese gemäht, sondern auch die abgefallenen Palmwedel aufgesammelt werden müssen. Der Muskelprotz rückt seine Schirmmütze zurecht und entgegnet, dass es ein leichtes werden dürfte, die Arbeiten bis 11 Uhr zu erledigen.


Edelbert hat Schmankerl mitgebracht

10.00 Uhr Wenig später kann ich auch Edelbert in meinem kultivierten Zuhause begrüssen. Der schlaue Mann präsentiert eine Tüte mit Schmankerln aus der Biscotti Farrugia Bäckerei und setzt mich darüber in Kenntnis, dass ein Schrotthaufen auf meiner Einfahrt parkt. Ich nicke eifrig und informiere, dass mir der Gärtner einen Besuch abgestattet hat. Edelbert blickt neugierig in den Garten und meint, dass wir die wichtigste Mahlzeit des Tages auf der schattigen Terrasse einnehmen könnten.
10.30 Uhr Während Herr Leonardo (33) aus dem Schwitzen gar nicht mehr herauskommt, schlürfen wir Kaffee und kommen überein, dass es von meinen Verwandten eine prima Idee war, mich zu Weihnachten mit einer Gartenhilfe zu überraschen. Ich reibe mir die Hände und merke an, dass ich mich in meinem Alter schliesslich nicht auch noch um den Garten kümmern kann.
11.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 11 zugeht, kommt Frau Pontecorvo dazu. Die Alte von nebenan wischt sich die Schweissperlen von der Stirn und erzählt, dass sie den Vormittag in der Stadt verbracht hat, um ein neues Kleid zu kaufen. Darüber hinaus bringen wir in Erfahrung, dass meine Nachbarin am Wochenende mit Herrn Fisher ins Theater gehen und sich das Musical “Chicago” anschauen wird. Die Dame schwärmt in den höchsten Tönen und plappert davon, dass besagtes Bühnenstück erstmals im Jahre 1975 in New York aufgeführt wurde und die Geschichte einer Tänzerin im Chicago der 1920er Jahre erzählt – wie langweilig.


Wir trinken gesundes Budweiser

12.00 Uhr Just als ich den Kühlschrank öffne und süffige Biere hervorholen möchte, stelle ich mit grosser Sorge fest, dass kein Gerstensaft vorrätig ist. Ich eile ruckzuck nach draussen und gebe bekannt, dass ich schleunigst Nachschub besorgen muss. Edelbert gibt mir Recht und erinnert, dass man bei schwülwarmen Temperaturen sehr viel trinken sollte – dem ist nichts hinzuzufügen.
12.30 Uhr Nachdem ich Frau Pontecorvo mit Zungenkuss verabschiedet habe, scheuche ich Hund Dixon zum JEEP und bitte Edelbert, mich zu “Bob’s Liquor Store” zu kutschieren. Der Professor kommt dem Auftrag anstandslos nach und prescht mit quietschenden Pneus gen Süden davon.

13.00 Uhr Dreissig Minuten später betreten wir das Geschäft und treffen den Ladeninhaber höchstpersönlich hinter der Registrierkasse an. Herr Bob hebt die Hand zum Gruss und sagt, dass er den Vormittag ausgenutzt hat, um die “Super Bowl” Werbeartikel abzuhängen. Der gute Mann schnauft wie ein Walross und sagt, dass das Football Finale sehr spannend war. Wir stimmen zu und lassen es uns nicht nehmen, zwei Kisten Paulaner Weissbier sowie drei Sechserpacks Budweiser in den Einkaufswagen zu stellen. Anschliessend überreiche ich dem Gewerbetreibenden meine praktische Meisterkarte und bitte ihn, die Rechnung von meinem Konto abzubuchen.
13.30 Uhr Im Anschluss hüpfe ich wieder ins Auto und ermutige Edelbert, den Drive-Thru (löblich: Fahr hindurch) Schalter des benachbarten “Sonic” Eisgeschäfts anzusteuern. Ich zeige mich erkenntlich und ordere kurzerhand zwei grosse Eisbecher mit Sahne – schmeckt prima.


Ein lustiges Eis

14.15 Uhr Zuhause angekommen, winke ich Edelbert zum Abschied zu und schleppe dann das Bier in die Küche. Danach bette ich mich schnaufend auf dem Kanapee zur Ruhe und döse prompt ein.
15.00 Uhr Ich öffne die Augen und ringe mich dazu durch, die Anschnurseelsorge ausnahmsweise sausen zu lassen. Stattdessen kippe ich mir ein kühles Weissbier hinter die Binde und blättere in der Tageszeitung. Natürlich wird ausführlich über den Sieg der “New England Patriots” beim diesjährigen “Super Bowl” berichtet. Ich mache grosse Augen und lerne, dass Tom Brady, seines Zeichens Quarterback der Patriots, ein Jahresgehalt von 30 Millionen Dollars einstreicht – das ist ja allerhand.
16.00 Uhr Nachdem ich das grosse Kreuzworträtsel auf der letzten Seite gelöst habe, nehme ich die Leine zur Hand und breche mit Dixon zu einem Gassigang auf. Wir schlendern pfeifend durch das Wohngebiet und stehen bald vor dem CIRCLE K Geschäft am Piper Boulevard. Achselzuckend betrete ich den Supermarkt und verfrachte mehrere Schokoriegel sowie gesundes Obst in eine umweltfreundliche Plastiktüte.


Mein Zuhause unter Palmen

17.00 Uhr Wieder zurück in der kleinen Villa, mache ich mich in der Küche nützlich und bereite das Abendessen vor. Ich schwenke Butter in einer Pfanne und zaubere im Handumdrehen Bratkartoffeln mit Spiegeleiern – wie gut das duftet.
18.00 Uhr Nach der Mahlzeit lege ich im Wohnzimmer die Beine hoch und greife auf das NETFLIX Angebot zurück. Um etwas Abwechslung zu bekommen, gebe ich mich der Serie “Frontier” hin und tauche in das Leben einiger Fellhändler ein, die während des 18. Jahrhunderts um ihr Leben kämpfen müssen – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach der dritten Episode schalte ich die Glotze aus und rufe den Rüden ins Haus. Zum Abschluss des anstrengenden Tages reguliere ich die Klimaanlage und falle erschöpft ins Bett. Gute Nacht.

8. September 2015 – 50 Mass Bier und der anstehende Kick Off

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07.30 Uhr Ich werde zu nachtschlafender Zeit durch sehr aggressives Telefonläuten geweckt. Zu allem Überfluss meldet sich Admiral a.D. Bürstenbinder im Rohr und erzählt, dass am Sonntag das Volksfest zu Ende gegangen ist. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und erfahre, dass der Seebär täglich auf dem Fest abgefeiert und insgesamt 50 Mass Bier getrunken hat. Mein Bekannter plappert ohne Unterlass und rechnet vor, dass er ausserdem acht halbe Hähnchen, zwei Steckerlfische sowie sieben grosse Brezen verzehrt hat. Ferner möchte der gute Mann wissen, wann ich endlich wieder nach Bayern komme werde. Ich räuspere mich redlichst und verspreche, dass ich meine Zelte spätestens im kommenden Frühjahr in der alten Heimat aufschlagen werde.
08.00 Uhr Nachdem ich das Telefonat beendet habe, stehe ich auf und eile ins Wohnzimmer. Dummerweise trete ich dabei auf einen Tennisball und verdrehe mir den Knöchel. Fluchend lasse ich mich aufs Kanapee fallen und erkläre Hund Dixon, dass er sein Spielzeug nicht im ganzen Haus verteilen darf. Weil mein Fuss schmerzt, greife ich spornstreichs zum Telefon und rufe bei Frau Pontecorvo an, um ihr mitzuteilen, dass ich schwer verletzt bin.

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Ich stolpere über einen Tennisball

08.30 Uhr Wenig später stösst meine Nachbarin die Terrassentüre auf und nimmt meinen lädierten Knöchel in Augenschein. Die Gute massiert sorgsam mein Bein und meint, dass es schlauer wäre, den verletzten Fuss zu verarzten. Bevor ich antworten kann, rennt meine Bekannte in die Küche und füllt Eiswürfel in eine Plastiktüte. Anschliessend presst die kleine Frau die Kühlkompresse auf mein Bein und sagt, dass es angebracht wäre, einen Arzt zu konsultieren – wie wahr.
09.15 Uhr Während Frau Pontecorvo Kaffee aufbrüht, versuche ich mit schmerzverzerrtem Gesicht, vom Sofa aufzustehen und in die Küche zu humpeln. Nebenher fluche ich wie ein Bauarbeiter und unterbreite, dass noch heute sämtliches Hundespielzeug im Mülleimer landen wird. Mein Gast kann sich ein Schmunzeln nicht verkneifen und sichert zu, dass sie nach dem Frühstück bei WALGREENS eine Schmerzsalbe besorgen wird.
10.00 Uhr Nach der Stärkung greife ich zur Fernbedienung und nehme mir das Recht heraus, auf ABC die beliebte Vormittagssendung “Good Morning America” (löblich: Guten Morgen Amerika) zu sehen. Währenddessen macht sich Frau Pontecorvo in der Küche nützlich und behauptet, dass sie ausserdem zum PUBLIX Supermarkt rasen und Weichgetränke (unlöblich: Softdrinks) einkaufen wird. Ich nicke eifrig und trage der Dame auf, einen Zwischenstopp in der “Domino’s” Pizzeria einzulegen und für ein nahrhaftes Mittagessen zu sorgen.

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Frau Pontecorvo rast zum PUBLIX Supermarkt

10.45 Uhr Nachdem Frau Pontecorvo das Weite gesucht hat, rufe ich bei Edelbert an und lasse ihn wissen, dass es mir heute nicht möglich sein wird, aus dem Hause zu gehen. Der Professor seufzt in einer Tour und meint, dass ich unbedingt kürzer treten und mich von meiner Nachbarin umsorgen lassen sollte.
11.30 Uhr Fünfundvierzig Minuten später kehrt meine Bekannte zurück. Die Alte überreicht mir eine Tube “Neuragen” und legt mir nahe, den Knöchel mit dieser Salbe einzureiben. Ich komme der Aufforderung anstandslos nach und werde Zeuge, wie mein Gast eine grosse Familienpizza zerteilt und einen gemischten Salat mit Thousand Island Dressing (löblich: 1.000 Insel Sauce) auffährt. Natürlich greife ich sogleich zu und bemerke, dass das italienische Schmankerl ganz vorzüglich mundet. Meine Tischnachbarin schenkt mir ein Lächeln und beteuert, dass sie nach dem Essen mit Hund Dixon einen Spaziergang unternehmen wird – das ist phantastisch.

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Wir essen Pizza

12.30 Uhr Als endlich Ruhe in der kleinen Villa eingekehrt ist, lege ich die Beine hoch und schliesse die Augen. Bereits nach wenigen Sekunden döse ich ein und träume von der diesjährigen Appalachian Trail Wanderung.
13.30 Uhr Ich öffne die Augen und stelle fest, dass der Schmerz etwas nachgelassen hat. Um mir etwas Gutes zu tun, schlendere ich in die Küche und nehme die DeLonghi Kaffeemaschine in Betrieb. Zudem schneide ich einen Zitronenkuchen aus dem PUBLIX an und decke den Wohnzimmertisch mit dem besten Geschirr ein.
14.15 Uhr Endlich kommen Frau Pontecorvo und Hund Dixon vom Gassigang zurück. Die lotse meine Nachbarin in die Wohnstube und animiere sie, mir beim Kaffeekränzchen Gesellschaft zu leisten. Darüber hinaus gebe ich zu Protokoll, dass die Salbe Wunder gewirkt und mich von den höllischen Schmerzen erlöst hat. Meine Bekannte strahlt wie ein Honigkuchenpferd und meint, dass ich ihr 12 Dollars schulde – wie unlöblich.
15.00 Uhr Schlussendlich bringe ich meine Nachbarin zur Türe und bedanke mich für alles. Im Anschluss folge ich Dixon in den Garten und ziehe es vor, auf der Hollywood Schaukel die Seele baumeln zu lassen. Unter anderem blättere ich in der Zeitung und bringe heraus, dass am Mittwoch der “Kick Off” (löblich: Anstoss) zur Football Saison 2015/2016 erfolgen wird – das wird spannend.

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Bier ist sehr gesund

16.00 Uhr Nachdem ich zwei Flaschen Budweiser getrunken und meinen Knöchel noch einmal mit der Salbe eingerieben hat, hole ich den Gartenschlauch hervor und versorge die Pflanzen mit Wasser. Ausserdem tratsche ich mit Herrn Booth und vernehme, dass sein Ausflug nach Miami prima war. Der Kriegsveteran schnalzt mit der Zunge und berichtet, dass er die Nacht von Freitag auf Samstag in einem “Days Inn” Motel verbracht hat.
17.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 5 zugeht, kehre ich ins klimatisierte Eigenheim zurück und fülle Dixons Napf mit Trockenfutter auf. Zudem koche ich Nudelwasser auf und zaubere im Handumdrehen vitaminreiche Langnudeln mit Pesto aus dem Glas – wie gut das duftet.
18.00 Uhr Nach der Hausarbeit mache ich es mir im Wohnzimmer bequem und fröne in Gesellschaft meines Haustieres den FOX Nachrichten. Ich folge den Aussagen des Moderators ganz genau und höre, dass sich die Terroranschläge des 11. September 2001 in diesem Jahr zum vierzehnten Mal jähren.
18.45 Uhr Um auf andere Gedanken zu kommen, wechsle ich auf den Premiumkanal “Showtime” und gebe mich dem Fernsehspiel “The Affair” (löblich: Die Affäre) hin. Die preisgekrönte Serie erzählt von der heimlichen Affäre zwischen einem verheirateten Lehrer und einer leichtlebigen Kellnerin – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach zwei nervenaufreibenden Episoden beende ich den Fernsehabend und verabschiede mich ins Schlafzimmer. Gute Nacht.

1. Februar 2015 – Black Sea & Super Bowl

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Hi Friends and Neighbours,

gestern war ich im Kino und habe “Black Sea” gesehen. Die neueste Regiearbeit des schottischen Filmemachers Kevin Macdonald – der mit den Blockbustern “Der letzte König von Schottland” oder “State of Play” weltbekannt geworden ist – erzählt die Abenteuer eines U-Boot Kapitäns.

Captain Robinson verliert seine Anstellung bei einem Bergungsunternehmen und nimmt das Angebot eines zwielichtigen Geschäftsmannes an. Er soll mit einer multinationalen Crew in den Tiefen des schwarzen Meeres nach dem Wrack eines im zweiten Weltkrieg gesunkenen deutschen U-Boots suchen.

Obwohl “Black Sea” anderen Genreklassikern wie “Abyss – Abgrund des Todes”, “Jagd auf Roter Oktober” oder dem oscarnominierten deutschen Klassiker “Das Boot” nicht das Wasser reichen kann, wurde ich sehr gut unterhalten. “Black Sea” ist ein unglaublich spannend inszenierter Thriller mit überzeugenden Darstellern. Besonders angetan war ich von Jude Law (Captain Robinson) und Scoot McNairy (in der Rolle des reichen Geschäftsmannes Daniels).

Nach dem Kino war ich noch mit Mitbewohnerin Bärbel und Cousin Bernd im La Casareccia. Es gab leckere Pizza, Prosecco bis zum Abwinken und als Nachspeise Tiramisu mit Erdbeeren. Wie ihr seht, hatte ich ein schönes und abwechslungsreiches Wochenende.

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Superbowl 2015

Mit Reinhard habe ich auch telefoniert und erfahren, dass er sich heute das Super Bowl Finale im “Boston Beergarden” anschauen wird. Das Footballfinale zwischen den Seattle Seahawks und den New England Patriots wird bestimmt wieder knapp 150 Millionen Amerikaner vor die Bildschirme locken und für Rekordeinschaltquoten sorgen 🙂

Okay, jetzt steht chillen und TV-Glotzen auf dem Plan.
Ich wünsche euch allen eine tolle Woche.
Sandra

29. Januar 2015 – Urlaubsplanung

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08.00 Uhr Auch am 29. Tag des Jahres hüpfe ich fröhlich aus dem Bett und stähle meine Muskeln auf der Terrasse. Dummerweise schiebt just in diesem Augenblick mein Nachbar den Rasenmäher aus der Garage und erkundigt sich, ob ich mir am Wochenende das Superbowl Finale anschauen werde. Ich zucke mit den Schultern und antworte, dass ich diesbezüglich noch keine Pläne geschmiedet habe. Herr Booth mustert mich skeptisch und meint, dass wir Europäer vom Football sowieso keine Ahnung haben. Ich lege meinen Kopf schief und werfe ein, dass ich mit Fussball gross geworden bin und als aktiver Spieler grosse Erfolge feiern durfte.

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Superbowl 2015

08.30 Uhr Nach der Plauderei nehme ich ein Wirbelbad und gebe Dixon zu verstehen, dass Herr Booth schon wieder den Rasen mäht und einen Höllenlärm veranstaltet. Ich halte mir demonstrativ die Ohren zu und fasse den Entschluss, das Frühstück in Julies Restaurant einzunehmen.
09.30 Uhr Ich beende den Badespass und greife zum Telefon, um Edelbert über mein Vorhaben in Kenntnis zu setzen. Der Professor ist begeistert und sagt, dass er in fünfundvierzig Minuten im Gasthaus sein wird – wie schön.
10.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 10 deutet, fahre ich aus dem Wohngebiet und bahne mir meinen Weg nach Süden. Während Dixon vor Freude fiept, lausche ich dem Programm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und erfreue mich am Ryan Bingham Schlag “Nobody Knows My Trouble” (löblich: Niemand kennt meinen Ärger) – da kommt Freude auf.

10.30 Mit kurzer Verspätung betrete ich die Wirtschaft und werde von Edelbert und Frau Julie herzlich begrüsst. Die Wirtin begleitet uns zum letzten freien Tisch und verwöhnt uns mit brühfrischem Kaffee sowie super Frühstücken. Als ich meine ausgetrocknete Kehle durchspüle, bringt Edelbert unsere geplante Appalachian Trail Wanderung ins Spiel und meint, dass wir im Laufe der kommenden Woche Flüge nach Albany, NY buchen sollten. Ich stimme zu und erfahre weiter, dass wir in der Hauptstadt des Bundesstaates New York übernachten und Tags darauf mit einem Taxi in die Green Mountains fahren werden. Ich schwärme in den höchsten Tönen und verspreche meinem Tischnachbarn, dass ich den Nachmittag nutzen werde, um mich im Internetz über den Gebirgszug zu informieren.

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Der Appalachian Trail

11.30 Uhr Nachdem wir Kellnerin Peggy ein Trinkgeld beschert haben, hüpfen wir in die Autos und brausen mit quietschenden Pneus in Richtung Zentrum weiter. Wie nicht anders zu erwarten, schaffe ich es ohne grössere Probleme, Edelberts JEEP hinter mir zu lassen und mit grossem Vorsprung an der 5th Avenue anzukommen.
12.15 Uhr Bei angenehmen Temperaturen folgen wir der Prachtstrasse gen Westen und nehmen uns das Recht heraus, die Auslagen in den Schaufenstern unter die Lupe zu nehmen.
12.45 Uhr Um nicht zu dehydrieren, lade ich Edelbert kurzerhand ins “Paddy Murphy’s” Pub ein. Ich gebe mich grosszügig und bitte den Barmann, einen Pitcher Budweiser aufzutischen. Danach schiebe ich mir eine Handvoll Erdnüsse in den Mund und erinnere daran, dass wir in diesem Jahr nicht nur auf dem Appalachian Trail wandern, sondern auch schöne Tage im grossen Apfel (unlöblich: Big Apple) erleben werden. Mein Tischnachbar strahlt wie ein Honigkuchenpferd und kann es kaum noch erwarten, am 1. April nach New York auszufliegen – das wird phantastisch.

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Ein kühles Bier – das tut gut

13.45 Uhr Nach einer Stunde verlassen wir den Gasthof und vertreten uns die Beine. Bei dieser Gelegenheit komme ich auf den anstehenden Super Bowl zu sprechen und unterbreite, dass wir uns das grösste nationale Sportereignis im “Boston Beer Garden” zu Gemüte führen könnten. Edelbert zeigt sich einverstanden und weiss zu berichten, dass das Football Finale zwischen den “Seattle Seahawks” und den “New England Patriots” im “University of Phoenix Stadium” in Glendale, AZ ausgetragen wird.
14.15 Uhr Nachdem mir Edelbert ein Eis in der Waffel spendiert hat, helfe ich dem Vierbeiner ins Auto und wünsche meinem Bekannten einen schönen Nachmittag. Im Anschluss trete ich das Gaspedal durch und rase nach Hause.
15.00 Uhr Zurück im Willoughby Drive serviere ich meinem Haustier eine Trockenfuttermahlzeit und gönne mir im Wohnzimmer eine kleine Pause – was kann es schöneres geben.
16.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und setze mich kaffeeschlürfend an den Schreibtisch, um mich über den “Green Mountain National Forest” in Vermont schlau zu machen. Wissbegierig segle ich auf Wikipedia und lese, dass der Naturschutzpark 1.600 km² umfasst und zu den schönsten Landschaftszügen in den Vereinigten Staaten zählt.
17.00 Uhr Nachdem ich mir einige Fakten ausgedruckt und in einem Ordner abgeheftet habe, eile ich in die Küche und bereite das Abendessen vor. Weil ich vom Mittagessen immer noch gesättigt bin, richte ich eine kleine Wurstplatte an und garniere die Jause mit lustigen Gewürzgurken aus dem Glas. Anschliessend hole ich eine Flasche Bier aus dem Eiskasten und führe mir die Brotzeit auf der Terrasse zu Gemüte – schmeckt spitze.
18.00 Uhr Endlich beginnt der Feierabend. Ich lege in der guten Stube die Beine hoch und schaue mir die Nachrichten auf FOX an. Unter anderem lerne ich, dass sich morgen der Tod der Näherin Betsy Ross zum 179. Mal jährt. Wie jeder weiss, nähte die Dame Anno 1776 die erste Flagge der Vereinigten Staaten – wie aufregend.

19.00 Uhr Um auf andere Gedanken zu kommen, schalte ich auf ABC um und entspanne mich bei der Kriminalserie “How to Get Away with Murder”, die von einer schlauen Universitätsprofessorin für Strafrecht erzählt. Ich amüsiere mich köstlich und werde Zeuge, die Frau Keating unentwegt ihre Studenten manipuliert.
21.00 Uhr Nach einer weiteren Episode schalte ich die Glotze aus und rufe Dixon ins Haus. Zu guter Letzt reguliere ich die Klimaanlage und gehe ins Bett. Gute Nacht.

19. Januar 2014 – Kaputte Satellitenanlage

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Hi Fans,

gestern beim Fernsehgucken ist auf einmal das Bild ausgefallen.
Erst dachten wir, dass unser grosser Fernseher im Wohnzimmer defekt ist. Aber wir haben auch Bärbels Glotze und meinen TV im Schlafzimmer angemacht und festgestellt, dass der Fehler wohl an der uralten Satellitenanlage liegt 🙁

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Willkommen in der Pension Waldblick

Weil wir in der kommenden Woche zwei Pensionsgäste erwarten, wird uns nichts anderes übrig bleiben, als morgen einen Techniker kommen zu lassen. Ich hab’ auch schon mit Reinhard telefoniert und mit ihm abgesprochen, dass ich die anfallenden Reparaturkosten von der nächsten Monatsmiete abziehen werde. Wie ihr euch denken könnt, war er ganz und gar nicht begeistert und sieht sich schon im Armenhaus sitzen 🙂

Ansonsten ist während des Wochenendes nichts spannendes passiert.
Nur gut, dass am kommenden Wochenende die Fussballbundesliga in die Rückrunde startet. Der FC Bayern hat das Trainingslager in Katar am Dienstag beendet und gestern ein Testspiel gegen Red Bull Salzburg bestritten. Am 24. Januar muss die Elf von Pep Guardiola bei der heimstarken Borussia in Mönchengladbach bestehen. Übrigens wird das Spiel Live ab 20.30 Uhr in der ARD übertragen …. Mein Tipp: 3:1 für den FCB !!!

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Ole Ole FCB

Ich werde mir jetzt auf Amazon das neue Peter Maffay Album runterladen und mit Bärbel ordentlich abrocken. Wenn man den Kritiken Glauben schenken kann, soll das neue Studioalbum des 64jährigen sehr gut geworden sein. Ich werde mir selbst ein Bild machen und für die 15 MP3 Dateien 10 € springen lassen 🙂

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Wenn das so ist – jetzt bestellen

Ansonsten wünsche ich euch allen eine tolle und hoffentlich auch schneefreie Woche.
Spätestens in sechs Tagen hört ihr wieder von mir.
Sandra