26. September 2016 – Trump gegen Clinton

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08.00 Uhr Beschwingt durch wunderschöne Dolly Parton Musik rolle ich mich aus dem Wasserbett und freue mich, Herrn Fisher an der Haustüre anzutreffen. Der Milchmann überreicht mir eine Flasche Muh und erinnert, dass ich ihm noch 38 Dollars für die Lieferungen im August schulde. Ich seufze laut und gebe vor, dass ich derzeit viel um die Ohren habe und kaum Zeit finde, um mich um Bankgeschäfte zu kümmern. Trotz allem schenke ich Herrn Fisher ein Lächeln und lasse es mir nicht nehmen, ihm zwei Portraits von Andrew Jackson zu überreichen.

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Ich muss eine Rechnung bezahlen

08.45 Uhr Während Dixon im Garten bleibt, verabschiede ich mich in die Nasszelle und lasse die Wanne mit Wasser volllaufen. Ferner hole ich eine Seife aus dem Badschrank und spiele mit der Idee, zum WAL MART zu krusen, um einen neuen Duschkopf zu kaufen. Natürlich telefoniere ich sogleich mit Edelbert und lade ihn ein, mich zu begleiten. Der Professor freut sich und sagt, dass er mich gegen halb Elf am Juliet Boulevard treffen wird.
09.45 Uhr Gutgelaunt beende ich das Badevergnügen und eile in die Küche, um die DeLonghi Kaffeemaschine einzuschalten. Just in diesem Augenblick stösst meine Nachbarin die Terrassentüre auf und begrüsst mich mit einem lauten “Juuuhu”. Ich erwidere den Gruss und gebe zu Protokoll, dass ich alsbald zum WAL MART fahren werde. Meine Nachbarin winkt gelangweilt ab und meint, dass wir zuerst frühstücken sollten – wie unlöblich.
10.15 Uhr Während Alan Jackson auf der Frequenz von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) ein trauriges Liebeslied trällert, beisse ich kraftvoll in ein Nutellabrot und erkläre der Dame, dass ich einen neuen Duschkopf benötige. Frau Pontecorvo leckt sich die mit Honig verschmierten Finger ab und wirft ein, dass sie mich begleiten und nach einem neuen Wäschekorb Ausschau halten wird – das hat gerade noch gefehlt.
11.00 Uhr Um Edelbert nicht warten zu lassen, leere ich meinen Kaffeebecher und klatsche in die Hände. Frau Pontecorvo tut es mir gleich und folgt mir plappernd nach draussen. Nachdem ich Hund Dixon auf die Ladefläche des SUV geholfen habe, presche ich mit quietschenden Pneus davon und gebe meiner Begleiterin zu verstehen, dass mich das heisse Klima bald ins Grab bringen wird.

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Wir schoppen bei WAL MART

11.30 Uhr Dreissig Minuten später erreichen wir unser Ziel und treffen den Professor am Haupteingang an. Wie es sich gehört, schütteln wir Hände und laufen dann schnurstracks in die klimatisierte Markthalle, um uns redlichst abzukühlen. Mein Bekannter schnauft wie ein Walross und vertellt, dass der FOX Wettermann für das Wochenende kühlere Temperaturen und ergiebige Regenfälle vorausgesagt hat – das ist phantastisch.
12.00 Uhr Nach einem kurzen Bummel durch das “Clothing Department” (löblich: Kleiderabteilung), finden wir uns endlich vor einem Regal mit diversen Badartikel wieder. Ich lege meine Stirn in Falten und ringe mich dazu durch, 39 Dollars in einen sogenannten “Rain Shower Head” (löblich: Regenschauer Duschkopf) zu investieren. Währenddessen erfahre ich von Edelbert, dass heute Abend ab 20.45 Uhr die erste Präsidentschaftsdebatte im Fernsehen gezeigt wird. Ich mache grosse Augen und lerne, dass sich Hillary Clinton und Donald Trump auf dem Campus der “Hofstra University” in Hempstead, NY treffen werden. Edelbert reibt sich die Hände und unterbreitet, dass man das Rededuell auf CBS und/oder CNN mitverfolgen kann – wie aufregend.
12.45 Uhr Nachdem wir einen Wäschekorb aus geflochtenem Bast in den Einkaufswagen verladen haben, begeben wir uns zur Kasse und bezahlen die Waren mit unseren Kreditkarten. Anschliessend verstauen wir die Einkäufe im Auto und kehren kurzerhand in die benachbarte “Burger King” Schnellessgaststätte ein. Weil ich heute die Spendierhosen angezogen habe, fackle ich nicht lange und ordere drei “Chili Cheese Grilled Hot Dogs” (löblich: gegrillter Chilli Käse Heisser Hund) mit Kartoffelstäben und Diät Colas.

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Ich beisse kraftvoll zu

13.30 Uhr Während wir uns stärken, kommt Edelbert erneut auf die Präsidentschaftswahl zu sprechen und ist sich sicher, dass Donald Trump die Wahl gewinnen wird. Frau Pontecorvo schüttelt demonstrativ den Kopf und setzt uns darüber in Kenntnis, dass sie den hochnäsigen Milliardär bestimmt nicht wählen wird – wie unlöblich.
14.30 Uhr Wieder zurück im Willoughby Drive, falle ich gähnend aufs Kanapee und entspanne mich von den Strapazen des Vormittags. Ich döse prompt ein und träume von schönen Tagen in Minnesota – was war eine Gaudi.
15.30 Uhr Der Vierbeiner leckt mir über die Hand und fordert mich auf, endlich die Terrassentüre zu öffnen. Natürlich komme ich der Bitte anstandslos nach und mache es mir zur Aufgabe, den vertrockneten Rasen zu sprengen. Darüber hinaus giesse ich auch die hochgewachsene Petersilie und vergesse auch nicht, das Doldengewächs ordentlich zu düngen – da kommt besonders grosse Freude auf.
16.30 Uhr Nachdem ich die Terrasse gekehrt und Wasser in die Vogeltränke gefüllt habe, kehre ich verschwitzt in die gute Stube zurück und wechsle unter den skeptischen Blicken meines braven Haustieres den Duschkopf.

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Ein neuer Duschkopf

17.15 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, um das Abendessen vorzubereiten. Weil gesunde und abwechslungsreiche Ernährung sehr wichtig ist, nehme ich mit einer Portion Spinat Vorlieb. Dazu gibt es gesunde Rühreier sowie ein perfekt eingeschenktes Weissbier mit extraordinärer Schaumkrone. Nebenher blättere ich neugierig in der Tageszeitung und lese, dass Donald Trump für den Abend ein spannendes Rededuell angekündigt hat. Ich komme aus dem Schmunzeln gar nicht mehr heraus und bemerke beim Blick auf meine goldene ROLEX, dass die erste Fernsehdebatte in knapp vier Stunden beginnen wird.
18.30 Uhr Zum Abschluss des langen Tages sorge ich in der Küche für Sauberkeit und Ordnung. Danach lege ich im Wohnzimmer die Beine hoch und folge auf FOX den Abendnachrichten.

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Donald Trump und Hillary Clinton

19.45 Uhr Zur Hauptfernsehzeit wechsle ich auf CBS und bringe heraus, dass Frau Clinton und Herr Trump am frühen Nachmittag in der Hofstra Universität eingetroffen sind, um sich auf die Debatte vorbereiten. Ich genehmige mir ein weiteres Bier und nutze die Wartezeit, um mit Edelbert zu telefonieren. Der schlaue Mann ist ganz aufgeregt und informiert, dass Lester Holt, seines Zeichens Moderator der NBC News, durch das Duell führen wird.
21.00 Uhr Wenig später begrüsst der Gastgeber die Kandidaten und ermutigt sie, die Eckpunkte ihrer Politik vorzustellen. Selbstverständlich poltert Donald Trump sogleich los und scheut sich nicht, Hillary Clinton scharf zu kritisieren. Ich applaudiere und werde Zeuge, wie die ehemalige Aussenministerin immer kleinlauter wird und kaum noch Argumente findet  – das ist wieder typisch.
22.30 Uhr Erheitert beende ich den Fernsehabend und lösche zu guter Letzt sämtliche Lichter. Anschliessend ziehe ich mich ins Schlafzimmer zurück und lege mich schlafen. Gute Nacht.

23. September 2016 – Swimmin’ Pools, Movie Stars

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08.00 Uhr Ein neuer Tag bricht an und ich hüpfe voller Elan aus dem Bett, um den sonnigen Freitag mit der Morgengymnastik zu beginnen. Als ich einen Purzelbaum schlage und die Melodie von der “launischen Forelle” summe, kommt Frau Pontecorvo dazu und behauptet, dass ich eine unverwechselbare Stimme habe. Ich schlage in die gleiche Kerbe und entgegne, dass ich trotzdem keine Karriere als Gesangsstern anstreben werde.
08.30 Uhr Weil das Thermometer kurz vor dem explodieren ist, fasse ich den Entschluss, schnell in die kleine Villa zurückzukehren und die Seele bei einem Wirbelbad baumeln zu lassen. Ausserdem telefoniere ich mit Edelbert und gebe bekannt, dass ich der Affenhitze ein Schnippchen schlagen und keinen Finger krümmen werde. Der schlaue Mann gibt mir recht und kündigt an, dass er sich heute um den Haushalt kümmern und am Nachmittag mit seinem Sohn Peter skypen wird – das soll mir auch Recht sein.

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Mein Zuhause unter Palmen

09.30 Uhr Nachdem ich mich angezogen habe, eile ich zum Nachbarhaus und lade mich bei Frau Pontecorvo zum Frühstück ein. Die Perle versorgt mich mit vitaminreichen Rühreiern und erzählt, dass die gleich zum Schönheitssalon krusen und sich aufsteilen lassen wird. Ich zucke mit den Schultern und stelle klar, dass mich der Herrgott mit natürlicher Schönheit bedacht hat und ich deswegen auf sündteure Pflegeprodukte verzichten kann. Anstatt eifrig zu nicken, straft mich die kleine Frau mit bösen Blicken ab und wendet sich der Tageszeitung zu.
10.00 Uhr Als ich mir eine zweite Portion Eier genehmige, kündigt der WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Morgenmoderator plötzlich ein neues Dwight Yoakam Lied an. Ich wippe zufrieden mit dem Fuss und lerne, dass der 59jährige heute sein neues Studioalbum “Swimmin’ Pools, Movie Stars” (löblich: Schwimmbecken, Filmsterne) veröffentlichen wird. Ferner bringe ich heraus, dass der gute Mann etliche Eigenkompositionen neu arrangiert und mit befreundeten Künstlerkollegen aufgenommen hat – das ist prima.


Dwight Yoakam – Swimmin’ Pools, Movie Stars …

10.45 Uhr Weil ich handgemachte Musik sehr zu schätzen weiss, wische ich mir den Mund an der Serviette ab und gebe Frau Pontecorvo zu verstehen, dass ich augenblicklich zum WAL MART rasen und mir den besagten Silberling kaufen werde. Noch bevor meine Nachbarin Worte findet, lüfte ich meine NY YANKEES Kappe und scheuche Hund Dixon zum Auto, um in einer nervenaufreibenden Hochgeschwindigkeitsfahrt zur Markthalle am Juliet Boulevard zu gleiten. Weil auf den Strassen dichter Verkehr herrscht, setze ich zu waghalsigen Überholmanövern an und lasse es mir ausserdem nicht nehmen, in regelmässigen Abständen zu hupen.
11.30 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten betrete ich die Filiale und eile wildgestikulierend zur Musikabteilung im hinteren Teil des klimatisierten Flachbaus. Ruckzuck fische ich mir ein Exemplar aus dem Regal und bemerke, dass in den letzten Wochen weitere Scheiben bekannter Interpreten auf den Markt gekommen sind. Ich lege den Zeigefinger an die Unterlippe und zögere nicht, auch das neue Chely Wright Werk “I Am The Rain” (löblich: Ich bin der Regen), die Liedersammlung der Frauencombo “Trio” sowie eine Kompilation aus sämtlichen Richard Wagner Opern in den Einkaufswagen zu legen. Ich freue mich sehr und erkläre Dixon, dass ich diese Sammlung Edelbert am Sonntag anlässlich seines Geburtstags überreichen werde.

12.30 Uhr Nachdem ich die Musikscheiben an der Kasse Nummer 7 bezahlt habe, kehre ich zum KFZ zurück und stecke den Dwight Yoakam Silberling in die Musikanlage. Anschliessend drücke ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch und kruse kurzentschlossen eine McDonalds Gaststätte am Tamiami Trail an. Hungrig und durstig rolle ich zum Drive Thru (löblich: Fahr hindurch) Schalter und ordere zwei Chicken Sandwiches (löblich: Hühnerbrote), French Fries (löblich: französische Fritten) sowie einen grossen Becher Dr. Pepper Brause. Da Hund Dixon unentwegt fiept, fordere ich die übergewichtige Dame am Essenschalter auf, zusätzlich einen Hamburger in die Tüte zu stecken – was das wieder kostet.
13.15 Uhr Endlich bin ich wieder dahoam und kann die Brotzeit im kühlen Wohnzimmer verzehren. Nebenher fröne ich stimmungsvollen Dwight Yoakam Klängen und lasse den Vierbeiner wissen, dass der aus Kentucky stammende Musiker auch in Hollywood Karriere gemacht hat. Ich schnippe mit den Fingern und gebe zu Protokoll, dass Herr Yoakam erstmals im Jahre 1992 im spannenden Kriminalfilm “Red Rock West” in Erscheinung trat.


Besonders modische Flip Flips

14.00 Uhr Nach der Brotzeit schlüpfe ich aus den Flip Flops und bette mich auf dem Sofa zur Ruhe. Bereits nach wenigen Sekunden schlummere ich ein und träume von meiner Reise durch Minnesota – das war eine Gaudi.
15.00 Uhr Um den Nachmittag sinnvoll zu gestalten, komme ich in die Gänge und kümmere mich um Belange verzweifelter Heimseitenbesucher. Auch heute helfe ich, wo ich nur kann und rate einer Mutter aus Schwandorf, ihrem Sohn Schnellessrestaurantbesuche zu verbieten. Wie jeder weiss, sind Kartoffelstäbe, Hühnerklumpen und fettige Burger sehr ungesund und können sogar Gehirnbrand auslösen – wie schrecklich.

16.00 Uhr Ich beende die Beratungsstunde und mache es mir auf der Terrasse bequem, um dem nagelneuen Chely Wright Album zu lauschen – was kann es schöneres geben.
17.00 Uhr Da Dixon selbständig Gassi gegangen ist, verzichte ich auf einen Spaziergang und ziehe mich in die Küche zurück, um eine Tiefkühlpizza aus dem Eiskasten zu holen. Danach verfrachte ich die italienische Spezialität in den Backofen und zaubere im Handumdrehen einen gesunden Tomatensalat – wie schön.
18.00 Uhr Redlichst gesättigt nehme ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb und rufe Dixon ins Haus. Zudem schalte ich die Glotze ein und mache mich bei den FOX Nachrichten über die Geschehnisse in der Welt schlau.
19.00 Uhr Zur Hauptfernsehzeit gebe ich mich der AMAZON Serie “Mad Dogs” hin und erfreue mich an den haarsträubenden Abenteuern ehemaliger College Freunde in zentralamerikanischen Belize. Ich komme aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus und werde Zeuge, wie die vier Deppen immer tiefer ins Schlamassel geraten.
21.00 Uhr Nach zwei Folgen betätige ich den AUS Knopf auf der neumodernen Fernbedienung und führe Hund Dixon noch einmal in den Garten. Zu guter Letzt trinke ich einen Schluck Cola und gehe erschöpft zu Bett. Gute Nacht.

21. September 2016 – Bier, Speiseeis und Petersilie

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07.45 Uhr Ich werde zu nachtschlafender Stunde durch aggressives Telefonläuten geweckt. Zu allem Überfluss meldet sich meine unterbelichtete Mieterin in der Leitung und erkundigt sich, ob ich gestern mit meinem Bruder bezüglich des Wohnmobils gesprochen habe. Ich gähne ausgiebig und lasse Sandra wissen, dass ich am Dienstag beim Frisör war und keine Zeit hatte, um im fernen Toronto anzurufen.
08.15 Uhr Nachdem ich das Kind verabschiedet habe, rolle ich mich aus dem Bett und stähle meine Muskeln auf der schattigen Terrasse. Wie es sich für einen sportbegeisterten Rentner gehört, hüpfe ich auf und ab und vergesse auch nicht, ein Rad zu schlagen – da kommt besonders grosse Freude auf.

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Meine Schwarzbeere

08.30 Uhr Während Dixon im Garten bleibt, ziehe ich mich in die Nasszelle zurück und entspanne mich bei einem Wirbelbad. Ausserdem nehme ich die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) zur Hand und tippe die Rufnummer meiner Verwandten ins Tastenfeld ein. Im Handumdrehen habe ich Georg an der Strippe und vernehme, dass er heute mit seiner Ehefrau ein Wohnmobil Fachgeschäft am Lake Simcoe besuchen und eine Anzahlung auf einen nagelneuen WINNEBAGO TRAVATO leisten wird. Darüber hinaus erzählt Georg, dass das Luxusgefährt Ende November ausgeliefert werden wird. Ich freue mich und lasse meinen Verwandten wissen, dass es mir eine Ehre sein wird, das Wohnmobil im neuen Jahr nach Naples zu überführen. Mein Gesprächspartner ist begeistert und verspricht, dass er selbstverständlich die Spritkosten übernehmen wird – das ist phantastisch.
09.30 Uhr Just als ich aus der Wanne steige, stösst Frau Gomez die Haustüre auf und kündigt an, nicht nur die Böden wischen, sondern auch die Küche auf Vordermann bringen zu wollen. Ich schlüpfe spornstreichs in modische Freizeitkleidung und mache die Reinigungsfachfrau auf den Umstand aufmerksam, dass ich ihr bei der Arbeit ganz bestimmt nicht im Weg stehen werde. Genervt setze ich mir die NY YANKEES Kappe auf und eile nach nebenan, um Frau Pontecorvo zu besuchen.

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Ich trage ein modisches Käppi

10.00 Uhr Meine Nachbarin begrüsst mich herzlich und sagt, dass ich rechtzeitig zum Frühstück vorbeigekommen bin. Ich lecke mir die Lippen und lasse mich hungrig am Küchentisch nieder. Die Alte holt eine weitere Tasse aus dem Küchenschrank und verwöhnt mich mit brühfrischem Bohnentrunk und leckeren Pfannkuchen.
10.30 Uhr Ich beisse kraftvoll zu und berichte meiner Bekannten, dass sich Georg und Maria entschlossen haben, ein sündteures WINNEBAGO Wohnmobil zu kaufen. Ferner komme ich auf mein Angebot zu sprechen und kläre die Dame darüber auf, dass ich im neuen Jahr den Caravan gemeinsam mit Sandra von Ontario nach Florida überführen werde. Frau Pontecorvo macht grosse Augen und meint, dass uns eine lange Reise bevorsteht. Ich winke gelangweilt ab und gebe zu Protokoll, dass wir im grossen Apfel und in Washington DC Zwischenstopps einlegen und uns die Sehenswürdigkeiten anschauen werden – das wird ein Spass.

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Reinhard Pfaffenberg im Zentral Park (2005)

11.30 Uhr Nachdem ich sechs Pfannkuchen gefressen habe, schiebe ich den Teller beiseite und informiere, dass ich bald platze. Frau Pontecorvo lacht laut auf und informiert, dass Prof. Kuhn am Sonntag sein Wiegenfest feiern wird. Ich gebe der Guten Recht und erwähne, dass ich Edelbert zu einem opulenten Abendessen in eines der angesagtesten Lokale der Stadt einladen werde.
12.00 Uhr Pünktlich zum Mittagsläuten erhebe ich mich vom Küchentisch und entschliesse mich, nun zum Alkoholgeschäft meines Vertrauens zu krusen. Ich bedanke mich für das reichhaltige Frühstück und eile zum Chevrolet, um mit durchdrehenden Pneus in Richtung Süden davonzufahren.

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Bier ist sehr gesund

12.30 Uhr Dreissig Minuten später betrete ich “Bob’s Liquor Store” und treffe den Ladeninhaber aktenwälzend hinter der Registrierkasse an. Der Heini schimpft und setzt mich darüber in Kenntnis, dass er zum Monatsende seine Alkohollinzenz erneuern muss. Ich rolle demonstrativ mit den Augen und schleppe einen Träger Erdinger Weissbier, ein Fläschchen Jack Daniels sowie zwei Sechserpacks Budweiser zur Kasse. Zudem lasse ich kein gutes Haar an den strengen Alkoholgesetzen im Sonnenscheinstaat und überreiche Herrn Bob meine praktische Kreditkarte. Der Alkoholfachmann schiebt das Kärtchen gekonnt durch den Kassenschlitz und meint, dass er mein Konto um 67 Dollars erleichtert hat – wie unlöblich.
13.00 Uhr Nachdem ich eine “Sonic” Filiale angesteuert und ein leckeres Eis am Drive-Thru (löblich: Fahr hindurch) Schalter bestellt habe, trete ich die Heimreise an. Beschwingt durch prima WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik, lenke ich den PS-strotzenden SUV gen Norden und freue mich auf unbeschwerte Stunden.
14.00 Uhr Zurück in der kleinen Villa, falle ich gähnend aufs Wohnzimmerkanapee und schliesse die Augen. Im Handumdrehen döse ich ein und träume vom Oktoberfest.
15.00 Uhr Ich öffne die Augen und ringe mich dazu durch, die Anschnurseelsorge ausnahmsweise sausen zu lassen. Stattdessen kippe ich mir ein kühles Bier hinter die Binde und ernte die hochgewachsene Petersilie im Garten ab.

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Die Petersilie wächst und gedeiht

16.00 Uhr Nachdem ich die Petersilie in lustige Tupper Dosen verfrachtet habe, nehme ich die Leine zur Hand und breche mit Dixon zu einem Spaziergang auf. Wir schlendern durch das gepflegte Wohngebiet und stehen bald vor dem CIRCLE K Supermarkt am Piper Boulevard. Achselzuckend betrete ich den Saftladen und schnappe mir einen lustigen Schokoriegel sowie eine Flasche GATORADE aus dem Regal.
17.00 Uhr Zuhause angekommen, schufte ich in der Küche und bereite das Abendessen vor. Weil ich auf meine schlanke Linie achten muss, nehme ich mit gesunden Bratkartoffeln und Spiegeleier Vorlieb. Dazu gibt es einen vitaminreichen Tomatensalat mit perfekt aufgeschnittenen Zwiebelringen sowie ein Glas Wein – schmeckt prima.
18.00 Uhr Endlich beginnt der Feierabend. Ich lege in der guten Stube die Beine hoch und greife auf das reichhaltige AMAZON Videoangebot zurück. Beeindruckt folge ich dem Serienspiel “Mad Dogs” und tauche in das Leben ehemaliger Schulfreunde ein, die einem Bekannten in Belize einen Besuch abstatten – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach der dritten Episode schalte ich die Glotze aus und rufe Dixon ins Haus. Zum Abschluss des anstrengenden Tages reguliere ich die Klimaanlage und lege mich ins Bett. Gute Nacht.

19. September 2016 – Georg kauft ein Wohnmobil

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08.00 Uhr Ich werde durch sehr lautes Schreien aus einem schönen Traum gerissen. Als ich nach draussen spähe, werde ich auf einen unbekannten Herren aufmerksam, der aus vollem Hals “Chester” brüllt. Natürlich werfe ich mir sogleich den Bademantel über und laufe nach draussen, um den Deppen zur Rede zu stellen. Der Heini lüftet seine “Tampa Bay Lightning” Kappe und behauptet, dass er am Madison Drive zu Hause ist und seit einer halben Stunde seinen entlaufenen Dobermann Chester sucht. Ich zucke mit den Schultern und entgegne, dass ich keinen fremden Vierbeiner gesehen habe. Auch Dixon rümpft die Nase und zieht es vor, gähnend in die Villa zu traben.

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Mein Zuhause unter Palmen

08.45 Uhr Nachdem ich meine eingeschlafenen Glieder gelockert habe, entspanne ich mich bei einem erfrischenden Wirbelbad. Darüber hinaus telefoniere ich mit Edelbert und bringe heraus, dass seine Rückenschmerzen mittlerweile verflogen sind. Der schlaue Mann atmet tief durch und beteuert, dass Frau Pontecorvos Percodan-Tabletten Wunder gewirkt haben. Ich freue mich für meinen Bekannten und lade ihn ein, mit mir das Frühstück im “Bistro 821” einzunehmen. Edelbert fällt mir prompt ins Wort und meint, dass wir uns im “Jane’s Cafe on 3rd” treffen sollten – das hört man gerne.

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Georg investiert ein kleines Vermögen in ein Wohnmobil

09.45 Uhr Kurz vor dem Zehnuhrläuten werfe ich mich in Schale und vergesse auch nicht, dem Haustier das schöne Lederhalsband umzulegen. Im Anschluss scheuche ich Dixon zum Chevrolet, um mit durchdrehenden Pneus ins Stadtzentrum zu rasen. Nach wenigen Minuten surrt jedoch die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) und ich sehe mich genötigt, die Ausfahrt zu unterbrechen. Zu meiner Freude meldet sich mein Bruder und erzählt, dass er seiner Ehefrau zum Weihnachtsfest ein Wohnmobil schenken wird. Ich mache grosse Augen und vernehme, dass Georg 90.000 kanadische Dollars in einen WINNEBAGO TRAVATO investieren möchte. Zudem erfahre ich, dass mein Bruder mit der Idee spielt, den Wohnwagen in Naples abzustellen und in regelmässigen Abständen spannende Ausflüge durch den Süden der USA zu unternehmen. Obgleich ich Einspruch einlege, lässt Georg nicht mit sich reden und versichert, dass er im Laufe dieser Woche den Kauf unter Dach und Fach bringen wird.
10.30 Uhr Endlich bin ich am Ziel und treffe Edelbert in “Jane’s Cafe” an. Eine freundliche Bedienung mit rostbraunen Haaren lotst uns zu einem Tisch mit Ausblick und meint, dass wir uns gerne am Büffet bedienen können – das lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen.

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Wir krusen von Toronto nach Naples, FL

11.00 Uhr Als ich kraftvoll zubeisse, komme ich auf Georgs Anruf zu sprechen und weise auf die Tatsache hin, dass mein Bruder den Verstand verloren hat. Edelbert nippt lachend am Kaffeehaferl und meint, dass mein Verwandter viele Millionen besitzt und nicht auf den Taler achten muss. Ferner erinnert der gute Mann an Sandras Idee, Weihnachten in Kanada zu verbringen und anschliessend in einem Mietwagen nach Florida zu krusen. Mein Tischnachbar wischt sich mit der Serviette über den Mund und sagt, dass ich die Gelegenheit am Schopfe packen und mit Georgs WINNEBAGO nach Florida reisen könnte. Ich schnippe mit den Fingern und bitte die Kellnerin, unsere Tassen mit brühfrischen Bohnentrunk aufzufüllen.
12.00 Uhr Nach einer Stunde verlassen wir das Familienrestaurant und schlendern plaudernd zum Naples Pier, um Kieselsteine ins azurblaue Wasser zu schleudern. Nebenher nehme ich einen Öltanker am Horizont in Augenschein und telefoniere erneut mit meinem Bruder. Als ich auf Sandras Wunsch verweise und Georg kurzerhand anbiete, das Wohnmobil nach Florida zu überführen, schnalzt der gute Mann mit der Zunge und verspricht, sich den Vorschlag durch den Kopf gehen zu lassen – wie schön.

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Wir blicken aufs Meer

12.45 Uhr Nachdem wir ein Eis geschleckt haben, kehren wir zum Auto zurück. Unterdessen fährt sich Edelbert durchs Haar und kündigt an, dass er morgen zum Frisör gehen und sich einen feschen Schnitt verpassen wird. Ich nicke eifrig und ringe mich dazu durch, den Professor in den “Cool Cuts” Frisörladen zu begleiten.
13.30 Uhr Gegen halb Zwei bin ich wieder zu Hause und fülle Dixons Näpfe mit H²O und gesundem Trockenfutter auf. Anschliessend schlüpfe ich aus den Kuhjungenstiefel und falle übermüdet aufs Kanapee – das tut gut.
14.30 Uhr Ich erwache ausgeruht und greife zum Schnurlostelefon, um Sandra anzurufen. Als sich die unterbeichtete Maid nach dem fünften Tuten meldet, übermittle ich ihr die frohe Botschaft und gebe zu Protokoll, dass Georg mit dem Gedanken spielt, ein Wohnmobil zu kaufen. Als ich die Überführung nach Florida anspreche, juchzt Sandra in einer Tour und sagt, dass sie gleich Morgen nach bezahlbaren Flügen suchen wird – jaja.
15.00 Uhr Als nächstes komme ich meinen Pflichten als staatlich anerkannter Anschnurseelsorger nach. Ich arbeite zu stimmungsvoller WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiountermalung Hilferufe besorgter Heimseitenbesucher ab und helfe, wo ich nur kann.
16.00 Uhr Zum Abschluss der nervenaufreibenden Beratungsstunde schalte ich die neuen Einträge im Gästebuch frei und gehe dann von der Leine, um es mir in der Hollywoodschaukel bequem zu machen. Ich trinke ein kühles Bier und nehme mir das Recht heraus, lesenswerte Artikel in der “Naples Daily News” (löblich: Naples tägliche Neuigkeiten) zu studieren. Unter anderem lerne ich, dass mittlerweile die vierte Zika Virusinfektion im Collier County von den Behörden bestätigt wurde. Aus diesem Grund hat das örtliche Gesundheitsamt alle Bewohner angehalten, Mückensprüh zu verwenden und Spaziergänge durch Waldgebiete zu vermeiden.
17.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, das Abendessen vorzubereiten. Da abwechslungsreiche Kost sehr wichtig ist, zaubere ich im Handumdrehen Bratkartoffeln mit Spinat und Spiegeleier – wie gut das duftet.

18.00 Uhr Nachdem ich mich gestärkt und die Küche geputzt habe, beginnt der wohlverdiente Feierabend. Ich lege in der guten Stube die Beine hoch und fröne auf NETFLIX der spannenden Serie “Narcos”, die vom Aufstieg des kolumbianischen Drogenbarons Pablo Escobar erzählt.
21.15 Uhr Nach zwei nervenaufreibenden Episoden schalte ich das Farbfernsehgerät aus und begleite Dixon an die frische Luft. Danach reguliere ich die Klimaanlage und ziehe mich gähnend ins Schlafzimmer zurück. Gute Nacht.

14. September 2016 – Hexenschuss

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08.00 Uhr Der Radiowecker springt an und ich vernehme merkwürdige Klänge, die wie aus einer anderen Welt anmuten. Wenige Sekunden später meldet sich der WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Morgenmoderator zu Wort und vertellt, dass Folksänger Bon Iver ein neues Studioalbum veröffentlicht hat. Ich lache laut und bin mir sicher, dass “22 A Million” ganz bestimmt nicht in meiner Kompaktscheibensammlung landen wird.


Bon Ivers neues Studioalbum

08.30 Uhr Nach dem Frühsport ziehe ich mich ins Badezimmer zurück und lasse lauwarmes Wasser in die Wirbelbadewanne laufen. Ausserdem rufe ich bei Edelbert an und erfahre, dass mein Bekannter noch immer mit Kreuzschmerzen das Bett hüten muss. Ich lege meine Stirn in Falten und verspreche, dass ich im Laufe des Vormittages vorbeikommen werde.
09.30 Uhr Just als ich aus der Wanne hüpfe, stösst meine Zugehfrau die Haustüre auf und begrüsst mich mit einem lauten “Hola”. Natürlich schlüpfe ich augenblicklich in eine frisch gewaschene WRANGLER Tschiens sowie ein legeres Hawaiihemd und nehme mir das Recht heraus, Frau Gomez herzlich Willkommen zu heissen. Die Mexikanerin schenkt mir ein Lächeln und behauptet, dass sie in der vorletzten Woche aus dem Urlaub zurückgekehrt ist und am vergangenen Mittwoch die kleine Villa verlassen vorgefunden hat. Ich nicke eifrig und entgegne, dass ich eine aufschlussreiche Forschungsreise durch Minnesota unternommen habe.
10.00 Uhr Wenig später pocht Frau Pontecorvo an die Terrassentüre und stört mich beim Frühstück. Ich winke meine Nachbarin spornstreichs herein und informiere, dass ich den Vormittag nutzen werde, um Edelbert zu besuchen. Die Alte freut sich und sagt, dass sie mich kurzerhand begleiten wird – das soll mir Recht sein.

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Wir kaufen Donuts

10.45 Uhr Nachdem wir Kaffee getrunken und Frau Gomez beim Fensterputzen beobachtet haben, scheuchen wir Hund Dixon zum Auto. In einer entspannten Fahrt gleite ich ins Zentrum und berichte meiner Bekannten, dass wir Edelbert mit einer kleinen Aufmerksamkeit überraschen sollten. Frau Pontecorvo schlägt in die gleiche Kerbe und bittet mich, die “Dunkin’ Donuts” Filiale an der 9th Strasse anzusteuern.
11.15 Uhr Um dem Professor eine kleine Freude zu bereiten, ordern wir am Tresen des Schnellessrestaurants eine Donut Schachtel mit 12 köstlichen Gebäckkringeln. Ferner fordert meine Begleiterin die Verkäuferin auf, drei Becher Irish Creme (löblich: Irische Kreme) Kaffee herauszurücken – schon jetzt läuft mir das Wasser im Munde zusammen.
11.45 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten stehen wir vor Edelberts Pforte und betätigen die Klingel. Prof. Kuhn schleppt sich fluchend zur Türe und setzt uns darüber in Kenntnis, dass seine Rückenschmerzen kaum auszuhalten sind. Bevor ich antworten kann, holt Frau Pontecorvo eine Schachtel mit Percodan Tabletten aus ihrer Handtasche und animiert meinen Bekannten, zwei Pillen einzunehmen. Edelbert blickt skeptisch drein und behauptet, dass Percodan ein starkes Schmerzmittel ist. Meine Nachbarin winkt gelangweilt ab und sagt, dass sie dieses Mittel schon seit Jahren gegen ihre Gelenkschmerzen einnimmt.
12.30 Uhr Während wir Kaffee schlürfen und uns die Donuts schmecken lassen, jammert Edelbert in einer Tour und kündigt an, morgen einen Facharzt zu konsultieren. Ich stimmt uneingeschränkt zu und stelle klar, dass mit Rückenschmerzen nicht zu Spassen ist.
13.30 Uhr Sechzig Minuten später erhebe ich mich vom Kanapee und lasse Frau Pontecorvo wissen, dass mein knurrender Magen nach einer warmen Mahlzeit verlangt. Edelbert seufzt laut und meint, dass er sich nun ins Bett legen und etwas Lesen wird. Schlussendlich wünschen wir dem Professor gute Besserung und entschliessen uns, ins “Vergina Restaurant” einzukehren, um frittierte Tintenfische sowie Caesar Salate zu verzehren – das schmeckt.
14.30 Uhr Nachdem wir das Mittagessen mit hausgemachtem Käsekuchen abgeschlossen haben, treten wir die Heimreise an. Nebenher frönen wir dem Qualitätsprogramm von WCKT CAT COUNTRY und erfreuen uns am neuen Dolly Parton Lied “Pure and Simple” (löblich: Rein und Einfach) – was kann es schöneres geben.

15.00 Uhr Ich finde die kleine Villa ruhig und redlichst herausgeputzt vor. Wie es sich gehört, serviere ich dem Vierbeiner frisches Trinkwasser sowie Trockenfutter und falle dann fix und foxi aufs Kanapee. Schon bald döse ich ein und träume von meiner aufregenden Reise durch Minnesota – das war ein Vergnügen.
16.00 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und schenke mir ein Budweiser ein. Ferner sehe ich im Garten nach dem Rechten und ärgere mich, weil Dixon schon wieder ein Loch im Petersilienbeet gebuddelt hat.

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Die Petersilie wächst und gedeiht

16.30 Uhr Kopfschüttelnd mache ich es mir zeitungslesend in der Hollywoodschaukel bequem und sehe mich genötigt, mit Herrn Booth plaudern zu müssen. Der hochdekorierte Vietnamveteran hantiert mit einer Gartenschere und erzählt, dass er morgen die Mangroven stutzen und den Rasen mähen wird.
17.00 Uhr Nach dem Plausch rufe ich Dixon ins Haus und mache es mir zur Aufgabe, das Abendessen vorzubereiten. Ich schiebe eine Schinkenpizza in den Backofen und zaubere dazu einen lustigen Beilagensalat.
18.00 Uhr Zum Abschluss des Tages nehme ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb und setze mich vor die Glotze, um mir die Nachrichten auf FOX anzuschauen. Unter anderem bringe ich heraus, dass am Freitag der “Constitution and Citizenship Day” (löblich: Verfassungs- und Bürgerschaftstag) gefeiert wird. Darüber hinaus kommt der Fernsehheini auch auf Frau Hillary Clinton zu sprechen und meldet, dass die Präsidentschaftskandidatin der demokratischen Partei erkrankt ist und den Wahlkampf unterbrechen musste – wie unlöblich.
19.00 Uhr Zur besten Sendezeit nehme ich mit dem NETFLIX Angebot Vorlieb und fröne dem Fernsehspiel “Unbreakable Kimmy Schmidt” (löblich: Unzerstörbare Kimmy Schmidt). Ich lache laut und werde Zeuge, wie Frau Schmidt aus den Fängen einer Sekte befreit wird und sich im grossen Apfel ein neues Leben aufbaut – wie lustig.
21.00 Uhr Nach der vierten Episode beende ich den heiteren Fernsehabend und begleite Dixon noch einmal in den Garten. Danach lösche ich die Lichter und lege mich schlafen. Gute Nacht.