29. April 2019 – Untergang der Sultana

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Sehr verehrte Damen und Herren,

das Schicksal der “Titanic” ist noch heute in aller Munde.
Das bei der Indienststellung grösste Schiff der Welt sank bekanntlich bei seiner Jungfernfahrt am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr etwa 300 Seemeilen südöstlich vor Neufundland.

Doch die grösste zivile Schiffskatastrophe der freien Welt ereignete sich gestern vor 154 Jahren auf dem Mississippi River.

Kurz nach dem Ende des Sezessionskrieges sassen tausende Kriegsgefangene der Unionsarmee in den Südstaaten fest. Um die Menschen nach Norden bringen zu können, schickte man sie kurzerhand nach Vicksburg, MS und stattete sie mit Fahrkarten aus. Unzählige Menschen drängten sich daraufhin auf die vor Anker liegenden Dampfschiffe und äusserten den Wunsch, schnellstmöglich in die Heimat gebracht zu werden.

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Das Dampfboot “Sultana”

Am 27. April 1865 stach auch die mit 2.500 Menschen besetzte “Sultana” in See. Obgleich das Dampfschiff lediglich für 350 Personen ausgelegt war, schipperte es gemächlich nach Norden und erreichte nach 17 Stunden die schöne Stadt Memphis im Bundesstaat Tennessee.

Im Hafen wurde das Schiff mit Lebensmitteln und Kohle beladen und durfte die Reise nach einem dreistündigen Aufenthalt fortsetzen. Dummerweise überhitzen bald die Wasserrohrkessel und es kam zu einer ohrenbetäubenden Explosion. Bei dieser Detonation, die sich 15 Kilometer flussaufwärts von Memphis ereignete, wurden auf einen Schlag bis zu 1.000 Menschen in den Tod gerissen – wie schrecklich.

Andere Schiffe, die auf dem Mississippi unterwegs waren, kamen der “Sultana” zur Hilfe und konnten nur wenige Überlebende aus dem kühlen Nass retten.

Viele Wochen später wurde ein Bericht veröffentlicht, in dem von bis zu 1.700 Todesopfern die Rede war. Noch heute erinnert in Knoxville, TN ein Denkmal an das furchtbare Unglück der “Sultana”.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

27. und 28. April 2019 – Kurzreise nach Österreich

Hallo Fans,

nach meinem Osterbesuch in Frankfurt, stand eine Kurzreise nach Österreich auf dem Plan. Mit Bärbel habe ich das schöne Bergdorf Windshausen an der bayerisch/österreichischen Grenze besucht und mich zu einem “leichten Wanderung” auf den Kranzhorn überreden lassen. Der Aufstieg – es mussten insgesamt 880 Höhenmeter überwunden werden – führten auf der ersten Kilometer über breite Waldwege. Doch von einem “leichten Aufstieg” war wenig später keine Rede mehr. Der Waldweg wurde zu einem steilen Steig und die letzten Meter zum Gipfel mussten sogar über einen mit einem Drahtseil gesicherten Pfad zurückgelegt werden ^^


Österreich ist eine Reise wert

Oben angekommen, waren wir fix und foxi und freuten uns über die mitgebrachte Brotzeit und kalte Getränke. Nach einer Stunde Pause ging es dann zurück ins Tal. Unsere Wanderung dauerte 6 Stunden und die Nacht verbrachten wir dann im “Hotel Blaue Quelle” im österreichischen Erl.

Tags darauf ging es zu einem kurzweiligen Stadtbummel in die 20.000 Einwohner zählende Gemeinde Kufstein. Wir besichtigten unter anderem die örtliche Festung, die erstmals im 13. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde. Ausserdem unternahmen wir einen Spaziergang über den einladenden Stadtplatz und einen Abstecher in die Pfarrkirche St. Vitus, die von einer mittelalterlichen Stadtmauer umrandet ist 🙂


Burg Kufstein

Unser Kurztripp ins Nachbarland war wirklich sehr schön aber definitiv zu kurz. Ich hoffe, dass ich bald wieder nach Tirol fahren und in den Bergen abchillen kann. Leider muss ich in der kommenden Woche wieder arbeiten und im Kreisverwaltungsreferat meinen Mann stehen 🙁

Okay, nun möchte ich euch ein schönes und sonniges Wochenende wünschen.
Eure Sandra

26. April 2019 – John Audubon

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute möchte ich an einen der bekanntesten amerikanischen Ornithologen und Zeichner erinnern.

John Audubon wurde am 26. April 1785 als Sohn eines französischen Schiffskapitäns und Plantagenbesitzers auf dem Inselstaat Haiti geboren. Weil seine Mutter kurz nach der Geburt starb, ging sein Vater nach Frankreich zurück und ermöglichte es dem Buben, seine Jugend im schönen Nantes zu verbringen.

Um dem Wehrdienst in der Armee Napoleons zu entgehen, entschloss sich der junge John, nach Amerika zu gehen und sich auf dem Familiengut Mill Grove nahe Philadelphia niederzulassen. Dort lebte der mittlerweile 20jährige als Jäger, Händler und Tierpräparator. Ausserdem heirate er die hübsche Lucy Bakewell und schrieb es sich auf die Fahnen, nach Henderson im Bundesstaat Kentucky zu gehen, um dort einen Krämerladen zu eröffnen. Zeitgleich führte der Tierliebhaber die vermutlich ersten Vogelberingungen auf dem nordamerikanischen Kontinent durch und fand heraus, dass Singvögel jedes Jahr zum gleichen Nistplatz zurückkehren – wie aufregend.

Während einer Geschäftsreise im Jahre 1810 traf er auf Alexander Wilson, der zu den grössten amerikanischen Vogelkundler seiner Zeit zählte. Die beiden Männer freundeten sich an und John Audubon entwickelte den ambitionierten Plan, alle Vogelarten Nordamerikas zu katalogisieren. Zusammen mit einem Assistenten fuhr er auf dem Mississippi River flussabwärts und schoss täglich bis zu 100 Vögel. Die Kadaver fixierte er anschliessend mit feinen Drähten und brachte sie als Zeichnung auf Papier. So entstanden in kürzester Zeit zirka 450 kolorierte Bildtafeln, die mehr als 1.000 Vogelarten zeigten.

John Audubon fand schnell einen Verleger und brachte wenig später das Buch “Birds of America” (Die Vögel Amerikas) auf den Markt. Die Publikation war ein voller Erfolg und machte den Forscher weltbekannt.

Noch heute gilt sein Werk als Massstab zeichnerischen Könnens für Naturmaler. Darüber hinaus geniesst der gute Mann noch immer grösste Beliebtheit in den Vereinigten Staaten und Kanada. Nach seinem Ableben im Jahre 1851 wurden zahlreiche Brücken, Strassenzüge, Parkanlage und sogar Gebäude nach ihm benannt – wie schön.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

25. April 2019 – Weg da, ich habe meine Zeit nicht gestohlen!

08.00 Uhr Auch heute beschert uns Petrus einen sonnigen Morgen. Während sich die Palmen hinter der kleinen Villa im Wind wiegen, stosse ich die Terrassentüre auf und absolviere bei angenehmen Temperaturen den Frühsport. Hund Dixon tut es mir gleich und streckt ebenfalls seine Glieder – da kommt Freude auf.
08.30 Uhr Nach der Morgengymnastik lasse ich die Seele bei einem Wirbelbad baumeln und telefoniere mit dem Professor. Edelbert legt beste Laune an den Tag und meint, dass in seinem Eiskasten gähnende Leere vorherrscht. Ich schlage in die gleiche Kerbe und ermutige meinen Bekannten, mich im PUBLIX Supermarkt zu treffen.
09.30 Uhr Redlichst nach Eukalyptus duftend, steige ich aus der Wanne und ringe mich dazu durch, bei Georg und Maria anzurufen. Auch mein Bruder gibt sich bestens gelaunt und berichtet, dass er mit Maria nach St. Petersburg krusen wird, um seiner Angetrauten eine neue Perlenkette zu kaufen. Augenrollend wünsche ich meinem Bruder viel Freude und beende dann das Telefonat ganz schnell – was muss ich denn noch alles ertragen.
10.00 Uhr Da man nicht hungrig aus dem Haus gehen sollte, nehme ich am Küchentisch Platz und verzehre eine Schüssel mit lustigen KELLOGGS Zerealien. Zudem beisse ich kraftvoll in eine Pfirsich aus dem Nachbarstaat Georgia und trinke dazu zwei Tassen brühfrischen Kaffee – das tut gut.
10.30 Uhr Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, scheuche ich den Vierbeiner zum PS-strotzenden SUV und schicke mich an, hupend gen Süden davon zu brettern. Um für gute Laune zu sorgen, stelle ich das Radiogerät etwas lauter und singe zu angesagten Landmusikschlägen laut mit – da kommt besonders grosse Freude auf.


Ich schoppe bei PUBLIX

11.00 Uhr Am Ziel angekommen, reiche ich Edelbert die Hand und mache einer störrischen Rentnerin mit rosaroten Haaren einen Einkaufswagen streitig. Danach schieben wir das Gefährt durch die breiten Gänge und wählen Produkte des täglichen Bedarfs aus. Plappernd werfe ich Waren in den Einkaufswagen und gebe Edelbert zu verstehen, dass Georg und Maria in die Nachbargemeinde St. Petersburg unterwegs sind. Mein Begleiter fährt sich mit dem Zeigefinger über die rechte Backe und meint, dass wir am Wochenende auf meiner Terrasse grillen und mehrere Flaschen Wein trinken könnten – das ist eine hervorragende Idee.
12.00 Uhr Nachdem sich ein stattlicher Haufen angesammelt hat, schlendern wir zur Kasse und stellen nörgelnd fest, dass sich eine lange Warteschlange gebildet hat. Weil ich wichtige Termine im Kalender stehen habe, schiebe ich einen tattrigen Senior beiseite und informiere, dass ich ein weltbekannter Schönheitschirurg bin und mich ausser Stande sehe, stundenlang zu warten – wo kämen wir denn da hin.


Wir beissen kraftvoll zu

12.45 Uhr Nachdem wir die schweren Einkaufstüten nach draussen geschleppt haben, kehren wir in die benachbarte “Dairy Queen” (löblich: Molkerei Königin) Gaststätte ein. Fix und foxi werde ich an der Essensaugabe vorstellig und ordere eine Diät Cola sowie drei Käseburger mit Fritten. Edelbert folgt meinem Beispiel und gibt ausserdem einen leckeren Beilagensalat in Auftrag – das schmeckt.
13.30 Uhr Als meine wertvolle Armbanduhr auf halb Zweit zugeht, verlassen wir die Wirtschaft und wünschen einander ruhige Nachmittage. Danach helfe ich Dixon auf die Ladefläche des frisch aufpolierten Chevrolet Suburbans und gleite zufrieden in Richtung Willoughby Drive davon.
14.00 Uhr Wieder zurück in der kleinen Villa, räume ich die Lebensmittel in den Kühlschrank ein und bette mich dann auf dem Kanapee zur Ruhe. Nach wenigen Sekunden schlummere ich ein und träume von feuchtfröhlichen Oktoberfestbesuchen in der bayerischen Landeshauptstadt – was kann es schöneres geben.
15.00 Uhr Um nicht den ganzen Nachmittag zu verschlagen, stehe ich auf und nehme am Schreibtisch Platz. Unter anderem überfliege ich die Depeschen im Gästebuch und vergesse auch nicht, Hilferufe besorgter Erziehungsberechtigter zu beantworten – mir bleibt wirklich gar nichts erspart.
16.00 Uhr Laut seufzend gehe ich von der Leine und sehe im Garten nach dem Haustier. Um Dixon eine Freude zu bereiten, werfe ich ihm einen Tennisball zu und nehme ausserdem den Rasensprenger in Betrieb. Der Rüde ist kaum zu bändigen und flitzt wie von einer Tarantel gestochen über das satte Grün – das macht Spass.
17.00 Uhr Nachdem ich die hochgewachsene Petersilie mit Wasser versorgt habe, begebe mich in die Küche und zaubere italienische Langnudeln mit einer pikanten Käsesauce. Dazu gibt es ein kühles Budweiser sowie als Nachspeise einen schmackhaften Yoghurt aus der PUBLIX Markthalle – schmeckt gar nicht schlecht.


Bald feiern wir den Arbor Day

18.00 Uhr Nach der Jause lasse ich in der klimatisierten Wohnstube die Seele baumeln und gebe mich den FOX Nachrichten hin. Ich informiere mich über die Geschehnisse in der Welt und lerne, dass morgen der “Arbor Day” gefeiert wird. Wie jedes Kind weiss, sind am Freitag alle freiheitsliebende Menschen aufgerufen, Bäume zu pflanzen und Blumensamen in den heimischen Gärten auszusäen – wie schön.
19.00 Uhr Zur Hauptfernsehzeit nehme ich mit dem NETFLIX Bezahlangebot Vorlieb und schaue mir etliche Episoden der Serieneigenproduktion “Bonding” an, die von einer New Yorker Studentin erzählt. Ich mache grosse Augen und werde Zeuge, wie sich das blonde Luder als Prostituierte versucht und sich mit zwielichtigen Mitstudenten abgibt – wie furchtbar.
21.00 Uhr Nach vier Folgen schalte ich den neumodernen Flachbildschirm kopfschüttend aus und lösche sämtliche Lichter. Danach wünsche ich Dixon angenehme Träume und falle erschöpft ins Bett. Gute Nacht.

24. April 2019 – Operation Eagle Claw

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Sonntag, den 4. November 1979 gegen 11:30 Uhr stürmten 400 iranische Studenten die amerikanische Botschaft in Teheran. Die Bewohner der diplomatischen Vertretung wurden festgesetzt und die Geiselnehmer riefen die amerikanische Regierung auf, die sofortige Freilassung des früheren Schahs Mohammad Reza Pahlavi in die Wege zu leiten. Natürlich lehnten die Vereinigten Staaten diese Forderung ab und drohten mit weitreichenden Wirtschaftssanktionen.

Weil die Verhandlungen über die Freilassung der amerikanischen Geiseln scheiterte, sah sich Präsident Jimmy Carter genötigt, militärisch einzugreifen und die Gefangenen mit Waffengewalt zu befreien. Die sogenannte “Operation Eagle Claw” (löblich: Operation Adlerkralle) fand just heute vor 39 Jahren – am 24. April 1980 – statt. Ein Sondereinsatzkommando wurde mit der Aufgabe betraut, acht Transporthubschrauber mit Delta Force Einheiten unerkannt in den Iran zu bringen. Tags darauf sollten die schwerbewaffneten Soldaten die Geiseln befreien und sie zum Manzariyeh Flughafen bringen. Dieser sollte einige Stunden vorher von der US Army eingenommen und abgesichert worden sein.

Dummerweise scheiterte dieser Plan an den widrigen Wetterverhältnissen. Kommandant Charles Beckwith blieb nichts anderes übrig, als die Mission abzubrechen und den sofortigen Rückzug anzuordnen. Dabei verloren 8 Soldaten ihr Leben.


Ronald Reagan

Die 53 verbliebenen Geiseln wurden erst 444 Tage nach ihrer Festsetzung nach langwierigen Verhandlungen freigelassen. An den Gesprächen massgeblich beteiligt waren der republikanische Präsidentschaftskandidat Ronald Reagan, Vize-Aussenminister Warren Christopher sowie der deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg