26. Juli 2014 – Kein Fussball und “The Signal”

sandra3

Hi Leute,

die fussballlose Zeit muss endlich zu Ende gehen!
Bei der WM haben wir viele interessante und spannende Partien gesehen. Aber jetzt fehlen mir Tore, schlechte Schiedsrichterleistungen, Fouls und gute Stimmung in Fussballtempeln. Die bayerischen Weltmeister dürfen sich noch über eine Woche Urlaub freuen und müssen erst am 4. August ihren Dienst in der Säbener Strasse antreten.

1fcbayern

Wie jeder weiss, startet die Bundesliga am Freitag, den 22. August in die ihre 52. Saison. Im Vorfeld gibt es nur langweilige Testspiele, den UEFA Super Cup am 12. August und Tags darauf den DFL Supercup im Fernsehen zu sehen. Ich freu’ mich jedenfalls riesig auf die neue Saison und bin sicher, dass der FC Bayern die 24. Meisterschaft nach München holen wird. Natürlich wird der FCB mit seinen namhaften Neuzugängen auch auf der internationalen Bühne grossartige Leistungen zeigen und in der Champions League mindestens bis ins Halbfinale vorstossen 🙂

florida
Florida – Ich komme !!!

Ansonsten habe ich während der Woche meinen Resturlaub verplant.
Am 5. September werde ich für zwei Wochen nach Florida düsen und Reinhard besuchen. Ausserdem hab’ ich mit Bärbel und Marlene einen Billigflug für den 29. Dezember nach Venedig gebucht. Wir Mädels werden bis zum 1. Januar in der Lagunenstadt sein und ordentlich ins neue Jahr hineinfeiern. Eventuell werden wir morgen ein Hotel reservieren :-/

So, jetzt muss ich mich für’s Kino aufbrezeln.
Bernd hat zwei Karten für den neuen SciFi Blockbuster “The Signal” gekauft und mich eingeladen.

Eine Filmkritik könnt ihr morgen nachlesen.
Sandra

25. Juli 2014 – Grillvergnügen

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Ein neuer Tag im Sonnenscheinstaat beginnt und aus dem Radio erklingt ein Lied des aufstrebenden Landmusiksängers Corb Lund. Beschwingt stehe ich auf und bemerke, dass mein Rücken kaum noch schmerzt.
08.30 Uhr Nachdem ich meine eingerosteten Muskeln auf der Terrasse gestählt habe, eile ich in die Nasszelle und erfrische mich bei einem lustigen Wirbelbad – was kann es schöneres geben.
09.30 Uhr Nach einer Stunde beende ich den Badespass und freue mich auf einen ruhigen Tag in der kleinen Villa. Leider wird die himmlische Stille bald durch aggressives Telefonschellen gestört. Als ich zur Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) greife und auf die Taste mit dem grünen Telefonhörer drücke, meldet sich Amanda und gibt zu Protokoll, dass am Abend im Lowbank Drive eine Grillfeier stattfinden wird. Die Maid geht noch weiter und kündigt an, dass James gerade zum “Farmers Market” gefahren ist, um Biofisch und Salsicces Würste zu besorgen. Ferner vernehme ich, dass ich gegen 17 Uhr im Lowbank Drive erwartet werde – das ist phantastisch.

schwarzbeere
Meine praktische Schwarzbeere

10.15 Uhr Im Anschluss nehme ich das Frühstück ein und rufe kurzerhand bei Edelbert an. Der Professor nimmt das Gespräch prompt an und sagt, dass er von Amanda ebenfalls eingeladen wurde und uns am Abend Photografien aus Japan zeigen wird – wie aufregend.
11.00 Uhr Nachdem ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb genommen habe, scheuche ich Dixon zum Auto und lasse ihn wissen, dass wir jetzt “Bob’s Liquor Store” ansteuern und Getränke einkaufen werden. Der Vierbeiner hüpft kläffend auf den Rücksitz des PS-strotzenden SUV und macht es sich während der Reise zur Aufgabe, die Seitenscheiben zu verschmieren – wie unlöblich.
11.30 Uhr Kurze Zeit später finde ich mich im Alkoholgeschäft meines Vertrauens wieder und werde vom Inhaber per Handschlag begrüsst. Ich wische mir über die nasse Stirn und erkläre Herrn Bob, dass ich am Abend eingeladen bin und einen spritzigen Wein benötige. Der gute Mann überlegt nicht lange und animiert mich, zu Fisch- und Fleischgerichten einen leichten Sauvignon zu servieren. Bevor ich Worte findet, hält mir der Fachmann ein Fläschchen “Hanna Russian River Valley” unter die Nase. Ich fackle nicht lange und lade neben dem Rebentrunk auch eine Kiste Paulaner Helles in den Einkaufswagen.
12.15 Uhr Zur Mittagszeit begleiche ich die Rechnung in Bar und kehre in die benachbarte “Burger & Fries” Schnellessgaststätte ein. Mit Hund Dixon im Schlepptau schlendere ich zur Essensausgabe und ordere einen vitaminreichen Cheeseburger (löblich: Käseburger) mit Fritten. Anschliessend setze ich mich an einen mit Ketchup verschmierten Tisch und registriere in meiner Funktion als Feinschmecker, dass dieser Burger echt spitze ist.

kaeseburger
Sehr vitaminreich: Käseburger

13.15 Uhr Endlich bin ich wieder zu Hause und kann aus den Kuhjungenstiefeln (unlöblich: Cowboyboots) steigen. Um am Abend in Form zu sein, lege ich auf dem Wohnzimmerkanapee die Beine hoch und schliesse die Augen.
14.15 Uhr Just als ich von meinem letzten Aufenthalt am Lake Simcoe träume, stupst mich Dixon mit seiner nassen Schnauze an. Ich komme gähnend in die Gänge und sehe, dass Nachbarsrüde Joey am Teich spielt.
15.00 Uhr Während sich die Hunde im Garten amüsieren, gehe ich Anschnur und studiere Hilferufe besorgter Erziehungsberechtigter. Darüber hinaus nehme ich die neuen Einträge im Gästebuch in Augenschein und sehe mich gezwungen, eine Morddrohung ans Bundeskriminalamt nach Wiesbaden weiterzuleiten.
16.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, von der Leine zu gehen und zum Lowbank Drive zu fahren. Ich kämme mir die Haare und flitze dann zum Auto, um mit quietschenden Pneus aus dem Wohngebiet zu brettern.
16.45 Uhr Überpünktlich werde ich im Eigenheim meiner Verwandten vorstellig und freue mich, James am Grill anzutreffen. Der junge Mann fuchtelt mit einer Grillzange vor meinem Gesicht herum und plappert, dass Maria in der Küche beschäftigt ist und einen Kartoffelsalat zaubert. Ich lecke mir die Lippen und lasse es mir nicht nehmen, ins Haus zu gehen und der Guten über die Schulter zu schauen. Ferner bekomme ich von Georg ein kühles Bud Light (löblich: Leicht) kredenzt und bringe heraus, dass wir in einer Stunde essen können.

Salsiccia © Enzian44

Salsiccia © Enzian44 / CC BY 3.0 

17.30 Uhr Als James die köstlichen Salsicces auf den zischenden Rost wirft, kommt Edelberts schneeweisser JEEP auf der Einfahrt zum Stehen. Ich tippe auf meine goldene schweizer Armbanduhr und mache den schlauen Mann auf den Umstand aufmerksam, dass er sich verspätet hat. Um nicht verhungern zu müssen, lasse ich mich neben David am Terrassentisch nieder und staune nicht schlecht, als James die gegrillten Schmankerl endlich auftischt.
18.30 Uhr Wir beissen kraftvoll zu und laben uns an gegrillten Garnelen, italienischen Rindsbratwürsten und T Bone Steaks (löblich: T Knochen Schnitzel). Unterdessen präsentiert Edelbert Photos aus Japan und zögert nicht, Reiseanekdoten preiszugeben. Mein Bruder schwärmt ebenfalls in den höchsten Tönen und legt mir nahe, im nächsten Jahr auch nach Tokio zu fliegen – das wäre zu schön.

tokio001
Edelbert und Georg waren in Tokio

19.30 Uhr Als Nachspeise verwöhnt uns Amanda mit lustigen Eisbechern. Ich lehne mich entspannt zurück und höre, dass die Kinder am kommenden Mittwoch nach Toronto zurückfliegen müssen. Ich kneife David in die Wange und mutmasse, dass er mich vermissen wird. Der 8jährige schüttelt jedoch den Kopf und meint, dass er dann wieder mit seinem besten Freund Jayden spielen kann – wie unlöblich.
20.00 Uhr Im weiteren Verlauf des Abends planen wir das Wochenende und verabreden, dass wir morgen nach Fort Myers fahren und Minigolf spielen werden. Ich lobe mich selbst über den Schellenkönig und erkläre den Leuten, dass ich ein begnadeter Minigolfer bin.
21.00 Uhr Weil David müde ist, trinke ich einen letzten Schluck Rebensaft und bedanke ich mich für das Essen. Danach kruse ich in Richtung Willoughby Drive davon und setze zu waghalsigen Überholmanövern an.
21.30 Uhr Daheim angekommen, trinke ich noch ein Glas Milch und putze mir die Zähne. Letztendlich lösche ich sämtliche Lichter und gehe zufrieden ins Bett. Gute Nacht.

6. Juli 2014 – Public Viewing und WM Wahnsinn

sandra3

Hallo Fans,

fast alle Biergärten und Gaststätten haben zur Fussball Weltmeisterschaft eine “Public Viewing Area” eingerichtet. Die Gäste nehmen das Angebot dankbar an und bescheren den Wirten sensationelle Umsätze. Aber keiner macht sich Gedanken über den Begriff “Public Viewing”, der ursprünglich aus dem englischen Sprachraum stammt und die öffentliche Aufbahrung eines Toten umschreibt 😉

Also wäre es schlauer, das öffentliche Fernsehen nicht als “Public Viewing” zu bezeichnen, sondern einen anderen Begriff zu finden. Ich würde “Rudelgucken”, “Gemeinschaftsschauen” oder “Freiluftfernsehen” vorschlagen. Ausserdem geht mir das ausschweifende Feiern und das allabendliche Hupkonzert der Fussballfans langsam auf die Nerven. Mittlerweile ziehen die jungen Leute sogar bei uninteressanten WM Begegnungen wie Honduras gegen Ecuador oder Südkorea gegen Algerien los, um Fahnen zu schwenken und zu krakeelen.

Mein Vermieter hat mit der WM kein Problem.
Es werden zwar alle Spiele live auf ESPN übertragen, aber nur wenige schauen zu. Amerika ist einfach das Land des Footballs und des Baseballs. Übrigens hat sich Reinhard entschlossen, die Willkommensfeier für seine Familie nicht im Willoughby Drive steigen zu lassen. Stattdessen werden die lieben Leute heute Abend im Lowbank Drive die Sektkorken knallen lassen. Herr Pfaffenberg war gestern abshoppen und hat nicht nur bayerisches Bier, sondern auch mehrere Kilos T-Bone Steaks und Grillwürste besorgt.

waldweg11
Die Pension Waldblick im Waldweg

Die kommende Woche wird mega stressig.
Ich muss nicht nur zwei Konzerte (John Fogerty am 7. Juli und Dieter Thomas Kuhn am 12. Juli) besuchen, sondern auch zwei Gäste in der Pension Waldblick beherbergen. Deswegen werde ich mich jetzt verabschieden und das Pensionszimmer putzen.

Bis zum nächsten Wochenende wünsche ich euch viel Fun.
Eure Sandra

22. Juni 2014 – Gunther von Hagens und Fussballfieber

mieterinsandra

Hi,

die Körperwelten Ausstellung in der Münchner Olympiahalle muss man gesehen haben. Bisher haben rund 40 Millionen Menschen die Wanderausstellung besucht und die 200 Präparate von Gunther von Hagens bestaunt. Die Plastiken veranschaulichen alle Facetten des menschlichen Körpers und zeigen, wie die Organe funktionieren oder wie Erkrankungen den Körper schädigen können.

Die Ausstellung trägt den Beinamen “Zyklus des Lebens” und der Besucher hat auch die Möglichkeit, sich über seine eigene Gesundheit und eine hohe Lebensqualität zu informieren. Besonders spannend fand ich aber die Konservierungstechnik, die Gunther von Hagens seit den frühen 1990er Jahren anwendet. Leichen bzw. Organe werden mittels einer Vakuum-Imprägnierung dauerhaft und naturgetreu für viele Jahrzehnte konserviert.

olymuenchen
Das Olympiagelände in München

Übrigens ist die Körperwelten Ausstellung die zweite grosse Schau, die nach der “Tutanchamun” Ausstellung im Sommer 2009 in München stattfand. In der Zeitung habe ich gelesen, dass die bayerische Landeshauptstadt ab sofort jährlich einen “Ausstellungssommer” mit Sonderschauen, Kunstausstellungen oder dergleichen plant.

Mit Reinhard habe ich auch schon telefoniert.
Der Rentner hat sich vom Zeckenbiss erholt. Der rote Fleck, der sich rund um den Einstich gebildet hat, ist mittlerweile verschwunden ^^

Ansonsten ist heute nichts spannendes passiert. Ich werde jetzt das Abendessen vorbereiten und Bier fürs Fussballschauen kaltstellen. Um 18.00 Uhr spielt mein Geheimfavorit Belgien gegen Russland …

Ich wünsche euch allen eine chillige Woche.
Eure Sandra

15. Juni 2014 – Oktober November und Mario Balotelli

sandra5

Hi Fans,

ich war am Samstag im Kino und habe “Oktober November” gesehen.
Der neue Götz Spielmann Film lief am vergangenen Donnerstag in den deutschen Kinos an und erzählt die Geschichte zweier Schwestern, die am Krankenbett ihres Vaters nach vielen Jahren wieder zusammenkommen. Während der Vater mit dem Tod kämpft, müssen sich die ungleichen Schwestern miteinander und mit sich selbst auseinandersetzen.

Der Autorenfilmer Götz Spielmann ist nicht nur in seiner österreichischen Heimat, sondern auch international ein beachteter Regisseur. Seine Filme “Die Fremde” und “Antares” wurden 2000 bzw. 2004 als österreichischer Beitrag für den Oscar als bester fremdsprachiger Film eingereicht. Ausserdem wurde “Revanche” aus dem Jahre 2008 auf der Berlinale mit Lob überschüttet und mit vielen Preisen ausgezeichnet.

Sein neues Werk handelt von einer zerrissenen Familie und von der Einsamkeit in den Bergen. Spielmann versteht es, die Figuren herauszuarbeiten und die von Eifersucht geprägte Beziehung der Hauptdarstellerinnen Nora von Waldstätten und Ursula Strauss glaubwürdig zu schildern. Mich würde es nicht wundern, wenn Götz Spielmann “Oktober November” im kommenden Jahr erneut mit einer Oscarnominierung bedacht werden würde 🙂

https://www.youtube.com/watch?v=t9TpmbaUjC8

Nach dem Film waren wir im La Casareccia und haben geschlemmt.
Es gab einen grossen Vorspeisenteller, Pizza mit Meeresfrüchten und als Nachtisch Tiramisu mit Vanilleeis. Weil nur wenige Gäste im Ristorante waren, haben wir uns mit Kellner Angelo und dem Küchenpersonal das WM Vorrundenspiel England gegen Italien angeschaut. Angelo ist ein glühender Anhänger der Squadra Azzurra und hat uns nach Mario Balotellis 2:1 Siegtreffer einen Prosecco spendiert 🙂

Achja, Reinhard hat auch schon angerufen.
Der Rentner ist gestern Abend sicher in Naples angekommen und freut sich jetzt auf eine ruhige Woche ohne Stress ^^

Okay, das soll’s für diese Woche gewesen sein. Ich wünsche euch viel Fun und sonnige Tage.

Eure Sandra