28. Februar 2019 – Patrick Floyd Garrett

Sehr geehrte Damen und Herren,

Patrick Floyd Garrett – geboren am 5. Juni 1850 in Cusseta, AL – erschoss am 14. Juli 1881 in Fort Sumner, NM den berüchtigten Schwerverbrecher Billy the Kid.

Der gute Mann wurde im Januar 1880 zum Sheriff des Landkreises Lincoln im Bundesstaat New Mexico gewählt und schrieb es sich auf die Fahnen, den Verbechern in Lincoln den Kampf anzusagen. Der Sohn eines einfachen Farmers bekam es auch mit dem skrupellosen Mörder Henry McCarty (alias Billy the Kid) zu tun.


Billy the Kid

Obgleich auf besagten Schwerverbrecher ein hohes Lösegeld ausgesetzt war, gab Garrett ihm sechs Wochen Zeit, um sich ins Nachbarland Mexiko abzusetzen. Als sich Billy weigerte, wurde er festgenommen und im Lincoln County Gerichtsgebäude eingesperrt. Wenig später konnte der Ganove fliehen und wurde alsbald von Pat Garrett in Fort Sumner ohne Vorwarnung erschossen.

Das Schicksal von Billy the Kid diente in den letzten Jahrzehnten als Vorlage für zahlreiche Kind- und Fernsehfilme. Unter anderem nahm sich Regisseur King Vidor dieser Geschichte an und brachte im Jahre 1930 den Western “Billy the Kid” (auf deutsch: Geächtet, gefürchtet, geliebt – Billy the Kid) in die Lichtspielhäuser. Darüber hinaus ist auch das Sam Peckinpah Meisterwerk “Pat Garrett and Billy the Kid” aus dem Jahre 1973 noch heute unvergessen.

Nach den tödlichen Schüssen auf Billy the Kid kaufte sich Pat Garrett eine Ranch bei Las Cruches in New Mexico. Diesen Bauernhof verpachtete er an Jesse Wayne Brazel, der ihn just heute vor 111 Jahren – am 28. Februar 1908 – hinterrücks erschoss.

Garretts Leichnam wurde auf dem Masonic Cemetery in Las Cruces, MN zu Grabe getragen und zählt heute zu einem landesweiten Touristenmagneten.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

20. Februar 2019 – John Herschel Glenn Jr.

Sehr geehrte Damen und Herren,

am Donnerstag, den 25. Mai 1961 hielt US-Präsident John F. Kennedy eine berühmte Rede. Er versprach den stolzen Amerikanern, dass noch vor Ende dieses Jahrzehnts ein Menschen auf dem Mond landen und sicher zur Erde zurück kehren werde. Ein Jahr später wurde dieses Versprechen in die Tat umgesetzt und die NASA schoss den damals 40jährigen John Glenn in den Orbit – wie aufregend.

John Herschel Glenn Jr. erblickte am 18. Juli 1921 in Cambridge, OH das Licht der Welt. Der Sohn eines einfachen Eisenbahnschaffners besuchte bis zum Jahre 1939 die High School und schrieb es sich dann auf die Fahnen, Ingenieurwissenschaften zu studieren.

Nachdem er sein Studium abgeschlossen hatte, ging er zu den Marines, um im 2. Weltkrieg sowie im blutigen Koreakrieg ein Kampfflugzeug zu steuern. Weil John Glenn zu den besten Piloten seiner Zeit zählte, blieb er als Testpilot bei den Marines und durfte als einer der ersten Menschen im Cockpit einer Überschallmaschine Platz nehmen. Unter anderem absolvierte er den ersten Transkontinentalflug mit Überschallgeschwindigkeit und schaffte es, innerhalb von nur 3 Stunden und 23 Minuten von Los Angeles, CA nach New York, NY zu düsen – das ist ja allerhand.

Da die NASA Ende der 1950er Jahre Astronauten für das Mercury-Programm suchte, bewarb sich Herr Glenn für einen Posten. Natürlich wurde er prompt eingestellt und stand bis 1962 als Ersatzpilot für die suborbitalen “Mercury 3” und “Mercury 4” Flüge zur Verfügung – wie aufregend.

Am 20. Februar 1962 durfte er endlich selbst ins All fliegen.
Als Pilot einer Atlas-Rakete startete er von der “Cape Canaveral Air Force Station” in Florida zur “Mercury 6 Mission” in den Orbit. John Glenn Jr. umrundete als erster Amerikaner drei Mal die Erde und kehrte als grosser Held nach vier Stunden, 55 Minuten und 23 Sekunden auf die Erde zurück. Nach seinem erfolgreichen Flug wurde er unter anderem von Präsident John F. Kennedy im Weissen Haus mit grossen Ehren empfangen.

1964 verlies er die NASA und wurde Geschäftsführer einer Getränkefirma. Darüber hinaus versuchte er sich als Politiker und trat mehrmals erfolglos bei Senatswahlen in einem Heimatstaat Ohio an.

Vom 29. Oktober 1998 bis zum 7. November 1998 war John Herschel Glenn Jr. im Rahmen der Space Shuttle Mission “STS-95” mit der Raumfähre Discovery erneut im Weltraum und umkreiste diesmal die Erde 134mal. Die Mission sollte darüber Aufschluss geben, wie sich die Schwerelosigkeit auf ältere Menschen auswirkt.

John Glenn Jr. starb am 8. Dezember 2016 im Alter von 95 Jahren in Columbus, OH. Er wurde mit militärischen Ehren auf dem “Arlington National Cemetery” in Washington DC zu Grabe getragen.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

8. Februar 2019 – Ernest Tubb

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute möchte ich an den weltbekannten Sänger Ernest Tubb erinnern.
Wie jeder Musikliebhaber weiss, wurde Herr Tubb am 9. Februar 1914 in Crisp, TX geboren. Als jüngster Spross der Familie Tubb wuchs er im ländlichen Texas auf und erlernte schon bald das Gitarrespielen. Mit 20 Jahren ging er nach San Antonio, TX um bei einem Radiosender zu arbeiten und nebenher Konzerte in einschlägigen Tanzlokalen zu spielen.

1940 wurde er von einem Mitarbeiter der DECCA Plattenfirma entdeckt und mit einem Vertrag ausgestattet. Noch im selben Jahr schaffte es Ernest Tubb mit seinem Lied “Blue Eyed Elaine” in die Hitparaden. Ein Jahr später gelang ihm mit der Eigenkomposition “Walking The Floor Over You” der nationale Durchbruch. Drei Jahre später zog er nach Nashville, um regelmässig in der “Grand Ole Opry” aufzutreten und die Country Music zu revolutionieren. Er trat als erster Country Musiker mit einer elektrischen Gitarre auf und machte die sogenannte “Honky Tonk” Musik hoffähig.

Bis 1983 blieb er dem Honky Tonk treu und veröffentlichte knapp 300 Schallplatten, von denen sich viele in der Hitparade wiederfanden. Ernest Tubb war Wegbereiter für viele andere Künstler und ermöglichte es unter anderem, Loretta Lynn oder seinem Sohn Justin im Musikgeschäft Fuss zu fassen.

Ernest Tubb starb am 6. September 1984 im Alter von 70 Jahren an einem Lungenemphysem. Er wurde auf dem “Nashville Hermitage Memorial Gardens” beigesetzt.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

7. Februar 2019 – Laura Ingalls Wilder

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute vor genau 152 Jahren – am 7. Februar 1867 – erblickte Laura Elizabeth Ingalls in der Kleinstadt Pepin, WI das Licht der Welt. Das Mädchen wurde als zweite Tochter von Charles und Caroline Ingalls geboren. Ihre Kindheit war geprägt von zahlreichen Umzügen der Familie. Schlussendlich liesen sich die Ingalls um das Jahr 1882 in Minnesota nieder.

Drei Jahre später heiratete Laura Ingalls den zehn Jahre älteren Farmer Almanzo Wilder und gebar im eine Tochter namens Rose. Die kommenden vier Jahren auf einer Farm waren geprägt von vielen Schicksalsschlägen. Unter anderem brannte das Wohnhaus der Familie nieder und kurz darauf erkrankte Laura und auch ihr Ehemann an Diphtherie.


Laura Ingalls Haus in Walnut Grove

Wie es sich Laura immer gewünscht hatte, zog es die Familie um 1894 in den goldenen Westen. Die Wilders liesen sich in Mansfield, MO nieder und lebten für viele Jahre auf der “Rocky Ridge Farm”. Während Almanzo bei einem Lieferdienst arbeitete, kümmerte sich Laura nicht nur um die Tochter Rose, sondern schuftete auch bei der Eisenbahn. Zeitgleich versuchte sich die 28jährige als Schriftstellerin und brachte ihre aufregende Lebensgeschichte auf Papier. Schon bald veröffentlichte Laura ihre Aufsätze in einem Lokalblatt und stieg innerhalb der Dorfgemeinschaft von Mansfield zu einer geachteten Frau auf.

Im Zuge der “grossen Depression” des Jahres 1929 schickte Laura Ingalls Wilder ihre gesammelten Werke an einen Verlag und bat um die Veröffentlichung. Ihr erstes Buch wurde jedoch abgelehnt. Erst nach der Umwandlung ihrer Lebensgeschichte in ein Kinderbuch nahm der “Harper & Brothers” Verlag die Geschichte an und brachte einen 176 Seiten umfassenden Roman in den Handel. Das Buch entwickelte sich prompt zu einem Bestseller und Laura Ingalls durfte bis 1943 weitere sieben Romane veröffentlichen.

Drei Tage nach ihrem 90. Geburtstag – am 10. Februar 1957 – starb Laura Ingalls Wilder im Kreise ihrer Familie in Mansfield, MO. Ihre Geschichten wurden mehrfach verfilmt und zählen längst zu den bedeutensten Kinderbücher der Neuzeit.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

5. Febuar 2019 – Belle Starr

usa

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Heimseitenbesucher,

wie jedes Kind weiss, bin ich sehr an der Geschichte der Vereinigten Staaten interessiert. Aus diesem Grund möchte ich die Gelegenheit nutzen und über den Wilden Westen sowie Frau Belle Starr – eine berüchtigte Räuberin und Bandenscheffin – berichten.

Belle Shirley erblickte just heute vor 171 Jahren – am 5. Februar 1848 – in Carthage (Missouri) das Licht der Welt. Die Tochter eines zwielichtigen Geschäftsmannes und einer fleissigen Hausfrau wuchs in einer intakten Familie auf und schrieb es sich auf die Fahnen, in der Schule besonders aufmerksam zu sein. Als anno 1861 der Bürgerkrieg ausbrach, mussten die Shirleys nach Texas flüchten. Dort bauten sich die Leute eine Farm auf und ermöglichten es Reisenden, für ein kleines Entgeld in der familieneigenen Scheune zu übernachten.

bellestarr
Belle Starr hoch zu Ross

Im Sommer 1866 verliebte sich die 18jährige Belle in den Banditen Jim Reed und wurde dessen Ehefrau. Die Frischvermählten machten mit Cherokeeindianern krumme Geschäfte und schmuggelten Waffen sowie billigen Fusel in die Reservate. Wie man sich denken kann, geriet Belles Ehemann bald in den Fokus des Scherriffs und wurde von einem Freund verraten und hinterrücks erschossen.

Belle blieb nicht lange alleine und nahm den Nachnamen des Cherokee Indianers Sam Starr an. Die Beiden liessen sich in einer Holzhütte – dem sogenannten “Younger’s Bend” – in einem Indianer Territorium in Oklahoma nieder und schlossen Freundschaft mit den Schwerverbrechern Jesse und Frank James. Während Sam längere Zeit im Zuchthaus einsitzen musste, schloss sich die 36jährige Belle mit dem dreizehn Jahre jüngeren Banditen Bluford Duck zusammen und überfiel Dutzende Postkutschen, Banken und Saloons.

jessejames
Jesse und Frank James

Kurze Zeit nachdem Sam Starr das Gefängnis verlassen durfte, wurde er während eines Pistolenduells niedergeschossen. Belle Starr heiratete daraufhin einen seiner Adoptivsöhne und stieg zur einflussreichsten Bandenscheffin des Wilden Westens auf. Letztendlich wurde die Ganovin zwei Tage vor ihrem 41. Geburtstag am Canadian River nahe dem heutigen Ort Eufaula in Oklahoma von einem Unbekannten niedergestreckt. Belle Starr erlag noch am Tatort ihren Verletzungen und wurde an einem unbekannten Ort verscharrt.

Selbstverständlich wurde das Leben der Belle Starr mehrmals verfilmt. Im Jahre 1941 kam ein gleichnamiger Spielfilm in die Lichtspielhäuser und begeisterte Millionen Menschen nicht in den Vereinigten Staaten, sondern auch in Europa. Darüber hinaus haben bekannte Komponisten wie Bob Dylan oder Woody Guthrie Lieder über die Dame geschrieben und sie zu einer Heldin gemacht. In Wirklichkeit war Belle Starr jedoch eine gemeingefährliche Verbrecherin, die mehrere Morde begangen und unzählige Existenzen zerstört hat.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg