Sehr geehrte Damen und Herren,
den heutigen Tag möchte ich zum Anlass nehmen, um an König Ludwig II. zu erinnern. Wie jedes Kind weiss, wurde Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach gestern vor 155 Jahren nach dem Tod seines geliebten Vaters Maximilian II. zum König von Bayern ernannt – wie schön.
Schloss Nymphenburg zu München
Ludwig II. erblickte am 25. Januar 1845 auf Schloss Nymphenburg als ältester Sohn von Kronprinz Maximilian II. und Prinzessin Marie das Licht der Welt. Der Bube verbrachte seine Jugend vor allem auf Schloss Hohenschwangau bei Füssen im Ostallgäu. Im zarten Alter von 18 Jahren starb sein Vater und Ludwig wurde zum bayerischen König gekürt. Am 11. März 1864 um 10 Uhr leistete er im Sitzungssaal des prunkvollen Staatsratszimmers seinen Eid auf die bayerische Verfassung und versprach, dem Volke ein dankbarer Führer zu sein. Ludwig II. war ein Kunstgeniesser und förderte zeitlebens die schönen Künste. Vor allem setzte er sich für den Komponisten Richard Wagner ein und machte es sich zur Aufgabe, einen hohen Geldbetrag zu spenden, um Wagners “Ring des Nibelungen” zu finanzieren.
Anno 1866 erkläre er den garstigen Preussen den Krieg und unterschrieb einen Mobilmachungsbefehl. Die bayerischen Truppen zogen gemeinsam mit den Österreichern in die Schlacht und mussten eine herbe Niederlage hinnehmen. Kurz nach Kriegsende verlobte er sich mit Herzogin Sophie. Als am Königshaus die Hochzeitsvorbereitungen mit grösstem Eifer vorangetrieben wurden, entschloss sich die Braut, Ludwig II. kurzerhand zu verlassen und mit dem reichen Kaufmann Edgar Hanfstaengl durchzubrennen – das ist ja allerhand.
Gott mit dir, du Land der Bayern
Trotz aller Widrigkeiten liess sich Ludwig die gute Laune nicht verderben und führte auf seinen Schlössern ein prima Leben. Er bereiste Österreich und die Schweiz und machte sich auch als Architekt einen Namen. Unter anderem entwarf er das Schloss Neuschwanstein in Hohenschwangau sowie den beeindruckenden Linderhof in der oberbayerischen Gemeinde Ettal.
Letztendlich ertrank der geliebte König am 13. Juni 1886 im Starnberger See. Sein Leichnam wurde nach München gebracht und am 19. Juni 1886 in der Michaelskirche beigesetzt.
Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg