11. März 2019 – Der bayerische Märchenkönig Ludwig II.

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Sehr geehrte Damen und Herren,

den heutigen Tag möchte ich zum Anlass nehmen, um an König Ludwig II. zu erinnern. Wie jedes Kind weiss, wurde Otto Friedrich Wilhelm von Wittelsbach gestern vor 155 Jahren nach dem Tod seines geliebten Vaters Maximilian II. zum König von Bayern ernannt – wie schön.

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Schloss Nymphenburg zu München

Ludwig II. erblickte am 25. Januar 1845 auf Schloss Nymphenburg als ältester Sohn von Kronprinz Maximilian II. und Prinzessin Marie das Licht der Welt. Der Bube verbrachte seine Jugend vor allem auf Schloss Hohenschwangau bei Füssen im Ostallgäu. Im zarten Alter von 18 Jahren starb sein Vater und Ludwig wurde zum bayerischen König gekürt. Am 11. März 1864 um 10 Uhr leistete er im Sitzungssaal des prunkvollen Staatsratszimmers seinen Eid auf die bayerische Verfassung und versprach, dem Volke ein dankbarer Führer zu sein. Ludwig II. war ein Kunstgeniesser und förderte zeitlebens die schönen Künste. Vor allem setzte er sich für den Komponisten Richard Wagner ein und machte es sich zur Aufgabe, einen hohen Geldbetrag zu spenden, um Wagners “Ring des Nibelungen” zu finanzieren.

Anno 1866 erkläre er den garstigen Preussen den Krieg und unterschrieb einen Mobilmachungsbefehl. Die bayerischen Truppen zogen gemeinsam mit den Österreichern in die Schlacht und mussten eine herbe Niederlage hinnehmen. Kurz nach Kriegsende verlobte er sich mit Herzogin Sophie. Als am Königshaus die Hochzeitsvorbereitungen mit grösstem Eifer vorangetrieben wurden, entschloss sich die Braut, Ludwig II. kurzerhand zu verlassen und mit dem reichen Kaufmann Edgar Hanfstaengl durchzubrennen – das ist ja allerhand.

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Gott mit dir, du Land der Bayern

Trotz aller Widrigkeiten liess sich Ludwig die gute Laune nicht verderben und führte auf seinen Schlössern ein prima Leben. Er bereiste Österreich und die Schweiz und machte sich auch als Architekt einen Namen. Unter anderem entwarf er das Schloss Neuschwanstein in Hohenschwangau sowie den beeindruckenden Linderhof in der oberbayerischen Gemeinde Ettal.

Letztendlich ertrank der geliebte König am 13. Juni 1886 im Starnberger See. Sein Leichnam wurde nach München gebracht und am 19. Juni 1886 in der Michaelskirche beigesetzt.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

8. März 2019 – Vietnam

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Sehr geehrte Damen und Herren,

mit der Landung der ersten amerikanischen Kampftruppen am 8. März 1965 im vietnamesischen Da Nang, traten die Vereinigten Staaten offiziell in den Vietnamkrieg ein.

Wie jedes Kind weiss, sicherte John F. Kennedy den Südvietnamesen im Jahre 1962 zu, ihnen im Kampf gegen die kommunistische Übermacht aus dem Norden beizustehen. Nach Kennedys Ermordung am 22. November 1963 wurde Lyndon B. Johnson zum neuen Präsidenten ernannt und schickte sich an, in einer Brandrede an das amerikanische Volk klarzustellen, dass Vietnam auf dem besten Wege sei, das neue China zu werden.

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Präsident Lyndon B. Johnson

Als am 31. Juli 1964 das amerikanische Kriegsschiff USS Maddox im Golf von Tonkin von nordvietnamesischen Schnellbooten angegriffen wurde, sah sich der Kongress genötigt, die sogenannte “Tonkin Resolution” zu erlassen und die Regierung zu beauftragen, alle notwendigen Massnahmen zu ergreifen, um weitere Angriffe auf amerikanische Streitkräfte abzuwehren. Schlussendlich begann die Air Force damit, weite Teile des Landes zu bombardieren.


Landung der ersten Soldaten

Am 8. März 1965 landeten erstmals Bodentruppen in Zentralvietnam und machten es sich zur Aufgabe, einen Stützpunkt für weitere Einheiten zu errichten. Obgleich bis zum Jahre 1975 zirka 550.000 amerikanische Soldaten an der Seite der südvietnamesischen Armee kämpfte, war es den Amerikanern nicht möglich, diesen blutigen Krieg zu gewinnen.


Saison ist verloren

Als die “Nationale Front für die Befreiung Südvietnams” die Hauptstadt Saigon am 1. Mai 1975 überrannte, ging der jahrzehntelange Krieg endlich zu Ende. Das amerikanische Militär verzeichnete insgesamt 58.220 getötete und 153.303 verwundete Soldaten – das ist ja allerhand.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

6. März 2019 – John Gutzon Borglum

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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Heimseitenbesucher,

viele Menschen in den Vereinigten Staaten erinnern sich heute an den vor 78 Jahren verstorbenen John Gutzon Borglum – den Schöpfer des “Mount Rushmore National Memorial” in South Dakota.

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Herr Borglum

Herr Borglum wuchs im amerikanischen Bundesstaat Nebraska auf. Nach der Schule arbeitete er als Maschinenschlosser und absolvierte nebenher eine Ausbildung zum Lithografen. Obgleich er in beiden Tschobs sehr erfolgreich war, entschloss er sich, seinem Kunstinteresse nachzugeben und sich von der Künstlerin Lisa Putnam unterrichten zu lassen. Wenig später heirateten die Beiden und gingen nach Paris, wo Borglum Bildhauerei studierte. 1893 verlies er seine Angetraute und kehre nach Amerika zurück, um der Kunst zu frönen. Anno 1904 wurde John Gutzon Borglum sogar auf der Weltausstellung in St. Louis, MI mit einer Goldmedaille für seine wunderschönen Werke ausgezeichnet – wie aufregend.

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Mount Rushmore

Während der erste Weltkrieg in vollem Gange war, machte es sich der gute Mann zur Aufgabe, ohne Befugnisse verschiedene Flugzeug- bzw. Waffenwerke zu inspizieren und Mängel aufzudecken. Obgleich Borglum zu keiner Zeit eine technische Ausbildung genoss, wurde er von Präsident Woodrow Wilson persönlich beauftragt, einen Posten im Kriegsministerium zu übernehmen.

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Mount Rushmore

Nach dem Ende des fürchterlichen Krieges überredete Borglum die Mitglieder der patriotischen Organisation “United Daughters of the Confederacy”, ihm ein zirka 150 Meter hohes und 400 Meter breites Felsmassiv nahe Atlanta, GA zu überlassen. Seine Idee war es, ein Monument in die Stirnseite des Stone Mountains zu schlagen und an den Heldenmut der konföderierten Staaten zu erinnern. Doch schon bald geriet er mit den Geldgebern in Streit und zog es vor, kurzerhand eine Einladung des Historikers Doane Robinson anzunehmen und nach South Dakota zu gehen.

Doane Robinson war ebenso wie Borglum ein Patriot und verfolgte die Idee, in ein Felsmassiv der Black Hills vier monumentale Portraitköpfe der bedeutendsten amerikanischen Präsidenten zu schlagen. Wie man sich denken kann, war Borglum hellauf begeistert und begann im Sommer 1927 mit den Planungen.

Bis zu seinem Tod am 6. März 1941 wurde der Kunstschaffende von 400 Mitarbeitern tatkräftig unterstützt. Dummerweise wurde bei Borglum kurz vor der Fertigstellung des Denkmals ein Prostataleiden festgestellt. Der Bildhauer musste sich einer Operation stellen und verstarb während des Eingriffs im Alter von 73 Jahren. Letztendlich setzte sein Sohn Lincoln die Arbeit fort und erklärte das Denkmal am 31. Oktober 1941 für vollendet. Seitdem pilgern Jahr für Jahr bis zu 3.000.000 Besucher in die Black Hills, um einen Blick auf die überdimensionalen Köpfe der beliebten Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln zu werfen – da kommt Freude auf.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

4. März 2019 – Vermont

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Sehr verehrte Damen und Herren,

just heute vor 228 Jahren wurde Vermont zum 14. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika ernannt.

In grauer Vorzeit lebten auf dem Gebiet des heutigen Vermonts die Irokesen, Algonkin und Abenaki Indianer. Als im späten 15. Jahrhundert der neue Kontinent erstmals von den Europäern bereist wurden, schlossen die Rothäute Frieden mit den Weissen und machten es sich zur Aufgabe, regen Handel mit den “neuen Völkern” zu treiben. Anno 1609 bezeichnete der französische Entdecker Samuel de Champlain die hügelige Landschaft als “Les Verts Monts” (auf deutsch: die grünen Berge) und schuf somit den Namen des zukünftigen Vermonts.

Im Zuge des Französischen Krieges im 18. Jahrhundert, fiel das Gebiet den Briten zu. Am 18. Januar 1777 erklärte sich Vermont zur unabhängigen und freien Republik. Thomas Chittenden wurde zum Gouverneur ernannt und setzte sich dafür ein, dass mit sofortiger Wirkung die Sklaverei abgeschafft werden sollte. Letztendlich trat das 23.870 km² grosse Land am 4. März 1791 als vierzehnter Bundesstaat den Vereinigten Staaten von Amerika bei. Zur Hauptstadt wurde die 200 Einwohner zählende Gemeinde “Montpelier” ernannt.

Vermont grenzt an Kanada sowie an die amerikanischen Bundesstaaten New York, Massachusetts und New Hampshire. Obgleich Vermont nur 600.000 Bürgern ein Zuhause bietet, zu 80% bewaldet und von einem stattlichen Gebirge – den Green Mountains (löblich: grüne Berge) – durchzogen ist, zählt es zu den reichsten und einflussreichsten Staaten in Nordamerika. Unter anderem stammen der 21. Präsident – Chester A. Arthur -, sowie der 30. Präsident der Vereinigten Staaten – Calvin Coolidge – aus Vermont.

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Präsident Calvin Coolidge

2014 kamen zirka 8 Millionen Urlauber nach Vermont, um erquickende Spaziergänge entlang der wunderschönen Flüsse zu unternehmen oder sich im Fliegenfischen zu versuchen. Ausserdem ist der Bundesstaat für seine einladenden Camping Grounds (löblich: Zeltplätze) und hübschen Städtchen bekannt.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

1. März 2019 – Der erste Fallschirmsprung

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute vor 107 Jahren sprang der erste Mensch mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug.

Zum Jahresanfang begaben sich die Luftfahrtpioniere Thomas Wesley Benoist und Tony Jannus zum Rathaus der Stadt St. Louis, MI, um sich einen neuartigen Fallschirm patentieren zu lassen. Die Stadtangestellten staunten nicht schlecht und notierten im Stadtbuch, dass der Schirm in einem Metallbehälter unter einem Flugzeugrumpf befestigt werden kann. Drei Monate später – am 1. März 1912 – rang sich der aus Philadelphia, PA stammende Pilot Albert Berry durch, den Fallschirm erstmals zu testen.


Albert Berry springt aus einem Flugzeug

Obgleich der erste Absprungversuch an widrigen Wetterverhältnissen scheiterte, lies sich Albert Berry nicht unterkriegen und versuchte wenige Stunden später erneut sein Glück. Der Absprung fand gegen 15:00 Uhr unweit der sogenannten “Jefferson Barracks” im Süden von St. Louis statt. Albert Berry sprang aus knapp 450 Meter Höhe aus einem Flugzeug und schaffte es, nach einem 150 Meter langen Sturzflug, den aus ungebleichter Baumwolle gefertigten Schirm zu öffnen und sicher in einem Feld zu landen.

Nach dem erfolgreichen Absprung erklärte Albert Berry den anwesenden Journalisten, dass er sich nie wieder mit einem Fallschirm aus einem Flugzeug stürzen werde.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg