1. Mai 2019 – Tag der Arbeit

pfaffenbergkl

Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Heimseitenbesucher,

der 1. Mai wird als “Tag der Arbeit” bezeichnet. Er ist nicht nur in Deutschland, Österreich und der Schweiz, sondern auch in Italien, Spanien, Polen, Frankreich, Schweden und in vielen anderen Ländern ein gesetzlicher Feiertag.

Der Ehrentag geht auf den sogenannten “Haymarket Aufstand” des Jahres 1886 zurück. Damals rief die amerikanische Arbeiterbewegung am 1. Mai zu einem Generalstreik auf, um den Achtstundentag durchzusetzen. Es folgte eine wüste Keilerei in Chicago, IL mit unzähligen Verletzten und Toten. Die Lage eskalierte am 4. Mai, als ein Unbekannter eine Bombe in die streikende Menschenmenge warf, die sich am Haymarket Square versammelt hatte. Die Explosion sorgte für ein Blutbad und zwölf Leute mussten ihr Leben lassen.

haymarket
Haymarket Unruhen

In Deutschland versuchte die “Weimarer Nationalversammlung” am 15. April 1919 den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Erst ab 1933 wurde der “Tag der Arbeit” durch die Nationalsozialisten eingeführt. Die braunen Sozialisten erklärten ihn zum “Feiertag der nationalen Arbeit” und riefen die Volksgenossen auf, ausgelassen zu feiern und auf das Wohle des “deutschen Volkes” anzustossen. Nach Ende der Nazidiktatur blieb der 1. Mai ein gesetzlicher Feiertag.

Selbstverständlich gibt es auch in den Vereinigten Staaten einen “Tag der Arbeit”. Der sogenannte “Labor Day” wird jedoch erst am 1. Montag im September gefeiert – da kommt Freude auf.

Ich wünsche allen einen gesegneten 1. Mai.
Reinhard Pfaffenberg

30. April 2019 – Die Vereidigung des ersten Präsidenten

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute vor genau 230 Jahren – am 30. April 1789 – wurde George Washington auf dem Balkon der Federal Hall in New York als erster Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt.


Die Federal Hall um 1789

Wie jedes Kind weiss, entschlossen sich die Wahlmänner der dreizehn amerikanischen Einzelstaaten einhellig, den aus Virginia stammenden Oberbefehlshaber der Kontinentalarmee und Vorsitzenden des Verfassungskonvent George Washington zum Präsidenten der Vereinigte Staaten zu ernennen. Ausschlaggebend für die Wahl waren seine politischen wie auch militärischen Verdienste zu Zeiten des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges.

In seinem Tagebuch schrieb George Washington anlässlich seiner Abreise nach New York folgendes:

“Um zehn Uhr sagte ich Mount Vernon, dem Privatleben und dem häuslichen Glück Lebewohl und machte mich mit den ängstlichen und schmerzlichsten Gefühlen auf den Weg nach New York”

Am 30. April 1789 fand die feierliche Vereidigung in der knapp 60.000 Einwohner zählenden Grosstadt New York statt. George Washington nutze die Gelegenheit, um eine Rede zu halten und für Frieden, Einheit und Freiheit zu werben – wie aufregend.


George Washington Statue vor der Federal Hall

In den folgenden Jahren stand er für eine starke Zentralregierung ein und machte es sich zur Aufgabe, ein demokratisches Kabinettssystem zu entwickeln, in dem die beiden Parteien vertreten waren. Darüber hinaus ernannte er Alexander Hamilton zum ersten Finanzminister und Thomas Jefferson zum Aussenminister des jungen Staates.

Nach acht langen Jahren, schied George Washington am 4. März 1797 aus seinem Amt aus. Seinen Ruhestand verbrachte er auf Mount Vernon in Virginia.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

29. April 2019 – Untergang der Sultana

pfaffenbergkl

Sehr verehrte Damen und Herren,

das Schicksal der “Titanic” ist noch heute in aller Munde.
Das bei der Indienststellung grösste Schiff der Welt sank bekanntlich bei seiner Jungfernfahrt am 14. April 1912 gegen 23:40 Uhr etwa 300 Seemeilen südöstlich vor Neufundland.

Doch die grösste zivile Schiffskatastrophe der freien Welt ereignete sich gestern vor 154 Jahren auf dem Mississippi River.

Kurz nach dem Ende des Sezessionskrieges sassen tausende Kriegsgefangene der Unionsarmee in den Südstaaten fest. Um die Menschen nach Norden bringen zu können, schickte man sie kurzerhand nach Vicksburg, MS und stattete sie mit Fahrkarten aus. Unzählige Menschen drängten sich daraufhin auf die vor Anker liegenden Dampfschiffe und äusserten den Wunsch, schnellstmöglich in die Heimat gebracht zu werden.

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Das Dampfboot “Sultana”

Am 27. April 1865 stach auch die mit 2.500 Menschen besetzte “Sultana” in See. Obgleich das Dampfschiff lediglich für 350 Personen ausgelegt war, schipperte es gemächlich nach Norden und erreichte nach 17 Stunden die schöne Stadt Memphis im Bundesstaat Tennessee.

Im Hafen wurde das Schiff mit Lebensmitteln und Kohle beladen und durfte die Reise nach einem dreistündigen Aufenthalt fortsetzen. Dummerweise überhitzen bald die Wasserrohrkessel und es kam zu einer ohrenbetäubenden Explosion. Bei dieser Detonation, die sich 15 Kilometer flussaufwärts von Memphis ereignete, wurden auf einen Schlag bis zu 1.000 Menschen in den Tod gerissen – wie schrecklich.

Andere Schiffe, die auf dem Mississippi unterwegs waren, kamen der “Sultana” zur Hilfe und konnten nur wenige Überlebende aus dem kühlen Nass retten.

Viele Wochen später wurde ein Bericht veröffentlicht, in dem von bis zu 1.700 Todesopfern die Rede war. Noch heute erinnert in Knoxville, TN ein Denkmal an das furchtbare Unglück der “Sultana”.

Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg

11. April 2019 – Buchenwald

Sehr verehrter Leser,

heute vor 74 Jahren konnten amerikanische Truppen das Konzentrationslager Buchenwald unweit der Kulturstadt Weimar befreien.

Anfang April 1945 waren in besagtem Konzentrationslager an die 50.000 Menschen inhaftiert. Weil die US Armee bereits die knapp 50 Kilometer entfernte Stadt Gotha eingekesselt hatte, begann die SS am 7. April mit der Evakuierung des Lagers. Etwa 28.000 Menschen wurden auf sogenannte Todesmärsche geschickt und in den folgenden Tagen von Nazischergen sowie Mitglieder der Hitlerjugend erschossen.

Am Morgen des 11. April 1945 setzten Einheiten der 4. und 6. amerikanischen Panzerdivision ihren Vormarsch in Richtung Erfurt fort und erreichten gegen Mittag das Lager. Während hochrangige Kommandeure die Flucht ergriffen, mobilisierte sich innerhalb des Lagers eine Widerstandsgruppe, die mit Waffengewalt die Flucht verhindern wollte. Wenig später war die SS militärisch besiegt und den Amerikanern war es möglich, den Überlebenden zu helfen und das Lager zu befreien. Zwei Tage später übernahm Lt. Colonel Edmund A. Ball von der 80th Infantry Division die Leitung des Lagers.

Schlussendlich stellte sich heraus, dass das KZ Buchenwald eines der grössten Lager auf deutschem Boden war. Es wurde zwischen Juli 1937 und April 1945 als Arbeitslager betrieben und zählte 136 Aussenstellen. Diese wurden hauptsächlich zur Rüstungsproduktion diverser Fabriken wie der Krupp AG, der Dortmunder Union, der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke, der Deutschen Reichsbahn sowie der Ford Werke genutzt – wie schrecklich.

Insgesamt waren etwa 270.000 Menschen im KZ Buchenwald inhaftiert. Die Zahl der Todesopfer beläuft sich auf zirka 56.000.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg

3. April 2019 – Marshallplan

Sehr verehrter Leser,

heute vor 71 Jahren – am 3. April 1948 – unterschrieb der amerikanische Präsident Harry S. Truman das vom amerikanischen Aussenminister George C. Marshall entwickelte “European Recovery Program” für den Wiederaufbau Westeuropas nach dem Zweiten Weltkrieg. Das Pamphlet, welches unter dem Namen “Marshallplan” besser bekannt ist, war ein immenses Konjunkturprogramm, das aus Subventionen, Krediten, Rohstoff- sowie Lebensmittellieferungen bestand.

Das dringendste Problem nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Nahrungsmittelmangel in Europa. Um der Situation im alten Europe schnell Herr zu werden, entschlossen sich die Vereinigten Staaten, ein 12,4 Milliarden Dollars Programm auf den Weg zu bringen. Der Marshallplan wurde am 3. April 1948 vom Kongress verabschiedet und half bis zum Jahre 1952 vielen europäischen Staaten beim Wiederaufbau. Unter anderem erhielt das Vereinigte Königreich 3,4 Milliarden, Frankreich 2,8 Milliarden, Italien 1,5 Milliarden sowie Deutschland 1,4 Milliarden Dollars.

Natürlich verfolgten die Amerikaner mit dem Marshallplan auch das Ziel, die Ausbreitung des Kommunismus zu verhindern und die von Russland besetzten Gebiete zu schwächen. Im Gegenzug zum Marshallplan initiierten die Russen den sogenannten “Molotow-Plan”, der als Hilfsprogramm für die sich im sowjetischen Einflussbereich befindlichen Staaten zu verstehen war.

Infolge der konsequenten Durchführung des Marshallplans ging es im westlichen Europa schnell aufwärts. Besonders in Deutschland schritt der Wiederaufbau in Windeseile voran und mündete im Wirtschaftswunder der goldenen 1950er Jahre. Zusätzlich konnten die USA wieder Waren nach Europa liefern und alsbald zur grössten Exportnation aufsteigen – wie aufregend.

Hochachtungsvoll
Reinhard Pfaffenberg