7. November 2016 – Eine Kompaktscheibe für James

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08.00 Uhr Ich rolle mich zeitig aus dem Bett und komme beim Blick auf meinen Wandkalender zu dem Schluss, dass mein löblicher Neffe in vier Tagen seinen 45. Geburtstag feiern wird – wie aufregend.
08.30 Uhr Nach dem Frühsport nehme ich das Telefon zur Hand und lasse es mir nicht nehmen, im fernen Kanada anzurufen. Bereits nach dem dritten Tuten meldet sich die Ehefrau meines Neffen in der Leitung und begrüsst mich überschwänglich. Ich wünsche Amanda einen guten Morgen und erkundige mich, ob James einen Geburtstagwunsch geäussert hat. Die Maid kommt aus dem Plappern gar nicht mehr heraus und ist sich sicher, dass sich James über das neue Studioalbum von David Crosby freuen würde. Ich notiere mir den Namen auf der aktuellen Ausgabe der Tageszeitung und verspreche, noch heute ein Paket zu schnüren.
09.00 Uhr Nachdem ich dem Kind einen schönen Tag gewünscht habe, ziehe ich mich in die Nasszelle zurück, um die Seele bei einem Wirbelbad baumeln zu lassen. Darüber hinaus kontaktiere ich Edelbert und lade ihn ein, mich in ein Musikgeschäft in der Innenstadt zu begleiten. Der schlaue Mann sagt prompt zu und meint, dass wir vorher im “Cafe Luna” frühstücken könnten – das ist phantastisch.

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Mein Zuhause unter Palmen

10.00 Uhr Pünktlich zum Zehnuhrläuten verlasse ich die kleine Villa und treffe Frau Pontecorvo unkrautjätend im Nachbargarten an. Wie es sich gehört, lüfte ich meinen Kuhjungenhut und gebe zu Protokoll, dass ich in die Stadt krusen und mich dort mit dem Professor treffen werde. Bevor ich mich versehe, wirft meine Nachbarin ihre Gartenhandschuhe beiseite und entgegnet, dass sie mich kurzerhand begleiten wird – wie unlöblich.
10.30 Uhr Schlussendlich helfe ich der Dame auf den Beifahrersitz und vergesse auch nicht, Dixon auf die Ladefläche des PS-strotzenden SUV springen zu lassen. Im Anschluss presche ich hupend von dannen und erzähle meiner Bekannten, dass ich nach dem Frühstück ein Geschenk für meinen Neffen besorgen muss.
11.00 Uhr Endlich erreichen wir den Stadtkern und haben das grosse Glück, direkt vor der Gaststätte unseres Vertrauens einen geeigneten Stellplatz für den Chevrolet zu ergattern. Ich parke das Auto fachmännisch ein und eile dann ins Kaffeehaus, um Edelbert die Hand zu reichen.
11.30 Uhr Während wir uns an vitaminreichen Rühreiern, mit Pflaumenmus gefüllten Pfannkuchen und würzigem Kaffee laben, komme ich auf James Wiegenfest zu sprechen und verrate, dass ich mich in Unkosten stürzen und dem Buben eine Kompaktscheibe schenken werde. Frau Pontecorvo reibt sich die Hände und sagt, dass sie entlang der 5th Avenue ebenfalls nach einem Präsent Ausschau halten wird – wie schön.

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Wir schoppen im Stadtzentrum

12.15 Uhr Kurz nach dem Mittagsläuten spazieren wir auf Naples Prachtstrasse gen Westen und geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen in vollen Zügen. Nach einer halben Meile laufen wir in ein gutsortiertes Tonträgergeschäft und erfahren vom Verkäufer, dass er nur noch ein Exemplar der neuesten David Crosby Veröffentlichung vorrätig hat. Ich atme tief durch und beauftrage den Knecht, die silberne Scheibe augenblicklich in eine Tüte zu stecken. Währenddessen nimmt Prof. Kuhn die Klassikneuerscheinungen ins Visier und setzt mich darüber in Kenntnis, dass die Musikgruppe “The Piano Guys” (löblich: Die Klavierburschen) sämtliche Rekorde brechen. Ich ziehe die Augenbauen hoch und lerne, dass John Schmidt und Steven Sharp Nelson seit 2011 knapp 500.000 Kompaktscheiben weltweit veräussern konnten – das ist ja kaum zu glauben.


David Crosby – Lighthouse

13.00 Uhr Als nächstes statten wir einem Kleidermarkt einen Besuch ab. Frau Pontecorvo flitzt freudig durch die Gänge und vertellt, dass sie für neunzehn Dollars ein schönes T-Hemd mit dem Erkennungszeichen der englischen Radaucombo “Rolling Stones” (löblich: Rollenden Steine) kaufen wird. Ich nicke eifrig und berichte, dass James ein glühender Anhänger (unlöblich: Fan) dieser Kapelle ist.
14.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 2 Uhr zugeht, schlendern wir in eine US Post Filiale und erkundigen uns, wie viel eine Paketsendung nach Toronto kostet. Der Heini hinter dem Tresen überreicht uns eine Preisliste und meint, dass ein Expressversand mit 19 Dollars zu Buche schlagen wird. Augenrollend zücke ich meine Geldbörse und erwerbe neben lustigen Briefmarken, einer gepolsterten Versandtasche ausserdem eine farbenfrohe Glückwunschkarte.
14.30 Uhr Nachdem wir beste Grüsse auf der Karte notiert und das Päckchen auf die Reise geschickt haben, laufen wir ruckzuck zum Auto zurück. Nebenher tratschen wir angeregt und vereinbaren, dass wir Morgen nach Fort Myers krusen könnten, um im Miromar Outlet Center (löblich: Miromar Auslass Zentrum) abzuschoppen.
15.15 Uhr Zu guter Letzt wünschen wir dem Professor einen geruhsamen Abend und schicken uns dann an, gemächlich nach Hause zu rasen – was kann es schöneres geben.
16.00 Uhr Zurück im Willoughby Drive, verabschiede ich mich von Frau Pontecorvo und werfe die Pforte lautkrachend ins Schloss. Während sich Dixon einen Tennisball schnappt und im Garten spielt, falle ich erschöpft aufs bequeme Kanapee und bald prompt ein.
17.00 Uhr Ich öffne die Augen und verspüre ein flaues Gefühl in der Magengegend. Weil das Mittagessen ausfallen musste, heize ich schnell den Herd vor und verfrachte eine Tiefkühlpizza in den Ofen. Ausserdem schneide ich eine Tomate in mundgerechte Happen und zaubere im Handumdrehen eine vitaminreiche Beilage.

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Ich beisse kraftvoll zu

17.45 Uhr Nach der Jause wische ich den Küchenboden durch und trage den Müllbeutel nach draussen. Danach lege ich in der klimatisierten Wohnstube die Beine hoch und freue mich auf einen besinnlichen Fernsehabend. Wie es sich für einen interessierten Rentner gehört, gebe ich mich den FOX Abendnachrichten hin und informiere mich über die politischen Geschehnisse in der Welt.
19.00 Uhr Zur besten Sendezeit schalte ich auf AMC um und fröne dem amerikanischen Drama “Faith of Our Fathers” (auf deutsch: Der Glaube unserer Väter). Die Filmproduktion aus dem letzten Jahr handelt von einem jungen Mann, der die Vergangenheit seines im Vietnamkrieg gefallenen Vaters beleuchten möchte.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung schalte ich die Glotze gähnend ab und lege mich ins Bett. Gute Nacht.

6. November 2016 – Tampa und Blood Father

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Hi Fans,

gestern habe ich mit Reinhard geskypt und erfahren, dass es in Florida immer noch sehr warm ist. Ausserdem hat er mir ausführlich von seinem Kurztripp nach Tampa erzählt …

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Reinhard hat das Florida Aquarium besucht

Von Temperaturen jenseits der 20°C Grenze können wir hierzulande nur noch träumen. Draussen ist es trüb und man verspürt keine Lust, einen Spaziergang zu unternehmen. Auch das Einkaufen fällt mir bei diesem Sauwetter wirklich schwer ^^


Blood Father (Blu Ray)

Der gestrige Abend war trotzdem toll.
Ich habe es mir mit Bärbel gut gehen lassen und Pizza mit Salat gegessen. Ausserdem haben wir uns den Actionthriller “Blood Father” auf Blu-Ray angeschaut. Der Film erzählt von einem Ganoven, der seine kriminelle Vergangenheit endlich hinter sich lassen möchte. Als eines Tages seine 16jährige Tochter auftaucht und erzählt, dass sie auf der Flucht vor einem mexikanischen Drogenkartell ist, greift er wieder zur Waffe …

“Blood Father” ist extrem spannend und toll besetzt.
Neben Mel Gibson spielen ausserdem Erin Moriarty (Captain Fantastic, True Detective) und William H. Macy (bekannt aus Shameless) mit.

So Leute, jetzt muss ich trotzdem in die Gänge kommen und das Gästezimmer putzen. Morgen checkt nämlich Vorwerk Vertreter Herr Löschnik in der Pension Waldblick ein!

Ich wünsche euch allen eine tolle Woche und hoffe, dass wir uns am kommenden Samstag wieder lesen.
Sandra

4. November 2016 – North Tampa Market und Heimreise

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Auch heute brennt zur frühen Stunde die Sonne vom Himmel und taucht Tampa in ein gleissendes Licht. Um nicht noch mehr Zeit im Motelzimmer zu verbringen, schwinge ich mich aus dem Bett und läute den Morgen mit dem Frühsport an der frischen Luft ein. Nebenher spähe ich auf den West Kennedy Boulevard und erinnere Hund Dixon, dass wir gegen Mittag der schönen Stadt Lebewohl sagen müssen.

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Hund Dixon ist aufgeregt

09.00 Uhr Nach dem Badespass werfe ich meine Habseligkeiten in die Reisetasche und eile mit dem Vierbeiner zum Empfang, um meine Schlüsselkarte zurückzugeben. Wenige Augenblicke später gesellt sich Edelbert an meine Seite und erzählt, dass er sehr schlecht geschlafen hat. Ich zucke mit den Schultern und entgegne, dass die Zimmerausstattung zu wünschen übrig lies und auch die Matratze viel zu weich war. Der Professor schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass wir nun zum “North Tampa Market” krusen sollten – wie wahr.
09.45 Uhr Nachdem uns der Knecht an der Rezeption eine angenehme Heimreise gewünscht hat, verlassen wir die Herberge und steigen in den PS-strotzenden Chevrolet ein. Edelbert versorgt mich mit der Wegbeschreibung und meint, dass wir auf dem Markt frühstücken können. Ich nicke eifrig und gleite voller Vorfreude vom Parkplatz.
10.15 Uhr Dreissig Minuten später komme ich mit quietschenden Bremsen an der McKay Bay im Stadtteil Palmetto Beach zum halten. Anschliessend spazieren wir plaudernd zum Hafen und bemerken, dass auf dem “North Tampa Market” nicht nur Früchte, Fleisch und Gemüse, sondern auch Anziehsachen feilgeboten werden. Wir machen grosse Augen und entschliessen uns, saftige T-Bone Steaks (löblich: T Knochen Schnitzel), grüne Bohnen, Brokkoli sowie Kartoffeln einzukaufen. Edelbert leckt sich die Lippen und ist sich sicher, dass die morgige Grillfeier ein voller Erfolg werden wird. Ich gebe dem schlauen Mann Recht und strebe hungrig zu einem Händler, der neben italienischen Tramezzinis auch frischgepressten Orangensaft und Kaffee anbietet.

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Wir beissen kraftvoll zu

11.00 Uhr Da das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, deute ich in die Auslage und fordere den Heini auf, zwei mit Schinken und Käse belegte Semmeln herauszurücken. Edelbert folgt meinem Beispiel und zögert nicht, mich zu Speis und Trank einzuladen – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.
11.30 Uhr Kurz nach dem Elfuhrläuten finden wir uns am Wasser wieder und verschaffen dem Vierbeiner etwas Auslauf. Unterdessen lassen wir uns auf einer Bank nieder und spähen auf die McKay Bucht. Zudem kommt Edelbert auf die Zeitumstellung zu sprechen und beteuert, dass wir die Uhren in der Nacht von Samstag auf Sonntag um eine Stunde zurückstellen müssen – diesen Unsinn muss man gehört haben.

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Die Heimreise

12.15 Uhr Nachdem Dixon mit einem kläffenden Retriever gespielt hat, erheben wir uns von der Bank und kehren zum Auto zurück. Wie es sich gehört, helfe ich dem Haustier auf die Ladefläche und mache es mir dann zur Aufgabe, das Gaspedal bis zum Anschlag durchzudrücken. Um keine Gebühren für die Überfahrt der “Sunshine Skyway Bridge” entrichten zu müssen, rase ich in Richtung Landesinnere davon und ziehen an den Kleinstädten Brandon und Ruskin vorbei. Nebenher erfreuen wir uns am Radioprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und haben sogar das Vergnügen, etliche Weihnachtslieder zu hören. Der Radiosprecher legt beste Laune an den Tag und berichtet, dass nicht nur Jimmy Buffett, sondern auch der Jungmusikant Chris Young vor wenigen Tagen eine Kompaktscheibe zum Fest veröffentlicht hat – wie aufregend.


Chris Young – It Must Be Christmas

13.00 Uhr Als wir uns Sarasota nähern, nehme ich den Fuss vom Gas und ziehe es vor, die Interstate 75 zu verlassen und auf dem Highway 41 entlang der Küste weiterzufahren. Wir geniessen den Ausblick auf den Golf von Mexiko in vollen Zügen und kommen überein, dass wir eine kurze Rast einlegen sollten.
13.30 Uhr Schlussendlich parken wir das Auto vor “Walts Fish Market and Restaurant” und nehmen uns das Recht heraus, eine kleine Brotzeit zu verzehren. Während mein Begleiter mit einer panierten Scholle an Kartoffeln Vorlieb nimmt, wähle ich eine Portion Red Snapper (löblich: Roter Schnapper) mit Nudeln und Sauce – das tut gut.
14.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, die Pause zu beenden und weiter nach Naples zu fahren. Laut seufzend zeigen wir uns mit einem kleinen Trinkgeld erkenntlich und setzen unsere Reise fort.

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Frau Pontecorvo ruft an

15.30 Uhr Just als wir Punta Gorda passieren, bimmelt plötzlich die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry). Zu allem Überfluss meldet sich Frau Pontecorvo im Rohr und lässt mich wissen, dass sie mich am Abend leider nicht Willkommen heissen kann. Ich frage sogleich genauer nach und bringe heraus, dass sich die Perle mit Freundinnen treffen und ins Lichtspielhaus gehen wird – das ist wieder typisch.
16.15 Uhr Endlich flitzen wir am Ortsschild von Naples vorbei. Ich atme tief durch und fahre spornstreichs ins Stadtzentrum, um Edelbert vor seiner Wohnadresse abzusetzen. Der Professor kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und meint, dass sich unser Ausflug nach Tampa wirklich gelohnt hat – das kann man laut sagen.
17.00 Uhr Zuhause angekommen, stosse ich die Pforte zur kleinen Villa auf und fülle Dixons Napf mit Trockenfutter auf. Im Anschluss genehmige ich mir ein kühles Bier aus dem Eiskasten und mache es mir auf der Terrasse bequem, um meinen staubtrockenen Hals ordentlich durchzuspülen.
18.00 Uhr Als die Sonne hinter einer Palme verschwindet, komme ich in die Gänge und mache mich in der Küche nützlich. Um nicht stundenlang am Herd stehen zu müssen, richte ich mir kurzerhand eine kalte Platte mit vitaminreicher Wurst und gesundem Cheddarkäse an.

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Prost … !

18.45 Uhr Redlichst gestärkt nehme ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb und verabschiede mich dann in den wohlverdienten Feierabend. Ich setze mich neben Dixon aufs Sofa und informiere mich auf FOX über die tagesaktuellen Geschehnisse in der Welt.
19.30 Uhr Im Anschluss wechsle ich auf den Bezahlsender AMC und fröne dem abendfüllenden Western “The Keeping Room”. Die düstere Erfolgsproduktion aus dem Jahre 2014 erzähle die Geschichte dreier Frauen, die zur Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs eine kleine Farm bewirtschaften und sich gegen zwei Ganoven zur Wehr setzen müssen – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung beende ich den Fernsehabend und falle übermüdet ins Bett. Gute Nacht.

3. November 2016 – Florida Aquarium

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08.00 Uhr Hund Dixon springt aufgeregt ins Bett und leckt mir über das Gesicht. Ich wehre mich nach Kräften und bemerke, dass es bereits 8 Uhr geschlagen hat. Da ich mich bald mit Edelbert am Empfang des “University Inn Motels” treffen werde, rolle ich mich spornstreichs aus dem Bett und verabschiede mich ins Badezimmer.
09.00 Uhr Wenig später verlasse ich frisch in Schale geworfen das spartanisch eingerichtete Einzelzimmer im dritten Stock und scheuche Dixon ins Parterre. Der Professor hat es sich bereits in einer Sitzecke bequem gemacht und blättert in der gestrigen Ausgabe der “Tampa Bay Times” (löblich: Tampa Zeit). Ich rücke meine NY YANKEES Kappe zurecht und lasse meinen Bekannten wissen, dass wir nun das “Florida Aquarium” besichtigen werden. Der gute Mann nickt eifrig und sagt, dass wir zuerst frühstücken sollten – dazu sage ich nicht Nein.

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Ein Frühstück bei Wendy’s

09.30 Uhr Nachdem wir einen Spaziergang entlang des Kennedy Boulevard unternommen haben, kehren wir bei “Wendy’s” ein. Hund Dixon ist ganz aus dem Häuschen und freut sich, als ich bei einer dunkelhäutigen Tresenkraft zwei “Fresh Baked Biscuits” (löblich: frischgebackene Bisquits), ein “Ham Sandwich” (löblich: Schinkenbrot) “Sausage Egg Burrito” (löblich: Wurst und Ei Wickel) sowie lustige Kartoffelspalten ordere – das schmeckt.
10.15 Uhr Kurz nach dem Zehnuhrläuten wische ich mir mit einer Serviette über den Mund und mache es mir zur Aufgabe, mich mit der Schwarzbeere im Internetz schlau zu machen. Ruckzuck rufe ich eine virtuelle Stadtkarte auf und lerne, dass das “Florida Aquarium” bequem zu Fuss zu erreichen ist. Edelbert reibt sich die Hände und beteuert, dass etwas Bewegung nicht schaden kann – wie wahr.
10.30 Uhr Voller Vorfreude vertreten wir uns die Beine und überqueren bald den Hillsborough River, der sich auf knapp 60 Meilen durch Südwestflorida schlängelt. Edelbert knipst ein Photo und setzt mich darüber in Kenntnis, dass dieser Strom nach dem britischen Earl of Hillsborough benannt wurde – das ist mir Wurst.

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Wir laufen zum Florida Aquarium

11.00 Uhr Dreissig Minuten später stehen wir vor dem Haupteingang des Aquariums und lesen auf der Willkommenstafel, dass der Eintritt 24,95 Dollars pro Person kosten soll. Obgleich ich keinen Goldesel im Vorgarten stehen habe, zücke ich meine Geldbörse und löse kurzerhand zwei Billets. Danach schlendern wir mit dem Vierbeiner im Schlepptau durch die lichtdurchfluteten Hallen und bestaunen in überdimensionalen Wasserbassins bunte Fische, die uns mit grossen Glubschaugen angaffen – wie schön.
12.00 Uhr Zur Mittagszeit betreten wir die “Coral Reefs” Landschaft und haben das Vergnügen, tropische Meeresbewohner und ausgewachsene Haifische zu sehen. Wir staunen Bauklötze und erfahren ausserdem, dass das “Florida Aquarium” im März 1995 eröffnet wurde und seitdem von einem gemeinnützigen Verein geleitet wird.

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Ein lustiger Fisch

13.00 Uhr Schlussendlich finden wir uns im begrünten Aussenbereich wieder und nehmen entlang des “Wetland Trails” (löblich: Nasslandwegs) einheimische Echsen, Schlangen sowie Alligatoren in Augenschein. Edelbert ist bestens informiert und berichtet, dass diese Kiefermäuler genauso wie die Dinosaurier zur Gruppe der Archosaurier gehören. Ich schlage in die gleiche Kerbe und unterbreite, dass mein Magen nach einer warmen Mahlzeit verlangt.
13.45 Uhr Da das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, kehren wir kurzerhand ins “Cafe Ray” ein, um Classic Hamburgers (löblich: klassische Hamburger) mit Cheesey Fries (löblich: Käsefritten) und Salat zu verzehren. Die freundliche Kellnerin streichelt Dixon über den Kopf und nimmt sich das Recht heraus, dem hechelnden Rüden leckere Hühnerfinger zu kredenzen – wie aufmerksam.
14.30 Uhr Bevor wir die schöne Anlage verlassen, statten wir dem Andenkenladen einen Besuch ab und investieren etliche grüne Scheine in lustige T-Hemden mit “Florida Aquarium” Aufdruck – das macht Spass.
15.15 Uhr Endlich stehen wir wieder auf der Strasse und kommen überein, dass es sich kaum noch lohnt, weitere Attraktionen im Stadtzentrum anzusteuern. Stattdessen laufen wir auf Schusters Rappen zum Hillsborough River zurück und verschaffen Dixon etwas Auslauf.

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Der Hillsborough Fluss in Tampa, FL

15.45 Uhr Während Edelbert dem Vierbeiner ein Stöckchen zuwirft, segle ich mit der Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) durch das Internetz und bringe heraus, dass das “Channelside Bay Plaza” Einkaufszentrum nur wenige Meter entfernt liegt. Edelbert wird augenblicklich hellhörig und sagt, dass er Schnürsenkel einkaufen möchte. Ich zucke mit den Schultern und lotse den schlauen Mann plappernd gen Westen.
16.30 Uhr Bei angenehmen 79°F (26°C) betreten wir das Schoppingparadies und stellen fest, dass die Mall von unzähligen Touristen belagert wird. Ich schubse einen unterbelichteten Deppen beiseite und gebe Edelbert zu verstehen, dass wir in einem Schuhgeschäft bestimmt die passenden Schnürsenkel finden werden. Der Professor schnalzt mit der Zunge und kündigt an, dass wir anschliessend in die “Hooters” Gaststätte einkehren könnten.
17.30 Uhr Nachdem wir Schuhbänder gekauft haben, begeben wir uns in die besagte Wirtschaft und sehen uns mit leichtbekleideten Kellnerinnen konfrontiert. Eine Dame namens Madison (24) führt uns an einen Tisch und legt uns nahe “Buffalo Chicken Nachos” sowie frischgezapfte Budweiser zu bestellen. Natürlich gehen wir ohne zu Zögern auf das Angebot ein und ordern ausserdem Zwiebelringe mit scharfer Sauce.

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Unsere fesche Bedienung

18.00 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse, tausche ich mich mit Edelbert aus und gebe zu Protokoll, dass wir den morgigen Vormittag ausnutzen sollten, um den weltbekannten “North Tampa Market” (löblich: Nördlichen Tampa Markt) zu besuchen. Mein Tischnachbar gibt mir Recht und meint, dass wir Grillfleisch einkaufen und am Samstag eine kleine Feier im Willoughby Drive veranstalten könnten – das hört sich verlockend an.
19.00 Uhr Nach zwei weiteren Pitchern (löblich: Krügen) stecken wir Frau Madison ein stattliches Trinkgeld zu und machen uns auf den Heimweg. Gutgelaunt wandern wir zum Motel zurück und wünschen einander ruhige Abende.
20.00 Uhr Zum Abschluss des langen Tages fülle ich Dixons Näpfe mit Trockenfutter und Wasser auf. Danach nehme ich mit einer lauwarmen Dusche Vorlieb und falle erschöpft ins Bett, um mir noch die Nachrichten auf FOX anzuschauen. Gute Nacht.

2. November 2016 – Hurra, wir krusen nach Tampa

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08.00 Uhr Ich werde durch ein schönes Tracy Byrd Lied geweckt. Wie es sich gehört, hüpfe ich aus dem Bett und erkenne beim Blick auf den Wandkalender, dass bis zum Abflug nach Toronto noch 47 Tage ins Land ziehen werden. Ich rolle demonstrativ mit den Augen und erkläre Dixon, dass es ein Spass wäre, kurzerhand zu verreisen.

08.30 Uhr Nach der Morgengymnastik verabschiede ich mich ins Bad und telefoniere mit Edelbert. Natürlich komme ich ohne Umschweife auf meine Idee zu sprechen und lasse den guten Mann wissen, dass ein Kurzurlaub nicht schaden kann. Mein Bekannter ist begeistert und schlägt vor, dass wir nach Tampa rasen und das “Florida Aquarium” besichtigen könnten. Ferner erfahre ich, dass die 350.000 Einwohner zählende Gemeinde im Hillsborough County auch Heimat weiterer weltbekannter Museen ist – das hört sich verlockend an.
09.30 Uhr Nachdem wir Nägel mit Köpfen gemacht und die Abfahrt für 11 Uhr anberaumt haben, beende ich das Telefonat und steige juchzend aus der Wirbelbadewanne. Voller Vorfreude trockne ich mich ab und vergesse auch nicht, meine Zahnbürste, ein Fläschchen RP LOB Parfüm sowie Zahnseide in den Kulturbeutel zu stecken. Danach hole ich meine Reisetasche aus dem Wandschrank und berichte meinem Haustier, dass wir bis zum Freitag in Tampa verweilen und allerhand erleben werden – das wird eine Gaudi.

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Ich dufte besonders gut

10.00 Uhr Just als ich das Frühstück einnehme und brühfrischen Bohnenkaffee geniesse, stösst meine Zugehfrau die Haustüre auf und kündigt grossspurig an, nun die kleine Villa auf Vordermann bringen zu wollen. Ich nicke eifrig und entgegne, dass ich mich entschlossen habe, nach Tampa zu krusen. Frau Gomez wirft mir skeptische Blicke zu und beginnt kopfschüttelnd mit der Hausarbeit.
10.30 Uhr Wenig später poche ich an die Pforte des Nachbaranwesens und wünsche Frau Pontecorvo einen schönen Morgen. Darüber hinaus tippe ich auf meine wertvolle ROLEX und gebe vor, einen wichtigen Geschäftstermin in Tampa wahrnehmen zu müssen. Ferner gebe ich zu Protokoll, dass ich augenblicklich aufbrechen und spätestens am Freitag zurück sein werde. Bevor die Perle Worte findet, mache ich kehrt und laufe mit schnellen Schritten zum frischaufpolierten Chevrolet Suburban.
11.00 Uhr Pünktlich erreiche ich das Stadtzentrum und treffe Edelbert vor seiner Wohnadresse an. Der Professor legt beste Laune an den Tag und zögert nicht, sein Reisegepäck auf dem Rücksitz zu deponieren. Anschliessend drücke ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch und brause hupend von dannen. Um schneller voran zu kommen, fahren wir auf die Interstate 75 auf und schicken uns an, der Schnellstrasse gen Norden zu folgen.

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Die Interstate 75 bringt uns nach Norden

12.00 Uhr 60 Minuten später überqueren wir den Peace River und gleiten durch die Kleinstadt Port Charlotte. Mein Begleiter ist wie immer bestens informiert und setzt mich darüber in Kenntnis, dass die Gemeinde Anno 2015 in der Forbes Liste der “25 Best Places for Retire” (löblich: Beste Wohnorte für Rentner) aufgeführt war. Ich zucke mit den Schultern und entschliesse mich, eine Tankstelle anzufahren, um das Auto mit sündteurem Kraftstoff zu betanken. Im Anschluss statten wir mit Hund Dixon der angeschlossene Raststätte einen Besuch ab und stärken uns mit vitaminreichen Thunfischbroten und süffigem Eistee – schmeckt gar nicht schlecht.
13.00 Uhr Nachdem wir einen kurzen Spaziergang unternommen haben, setzen wir die Reise fort und rasen beeindruckt an “Myakka River State Park” vorbei, der Freizeitsportler kilometerlange Wanderwege bietet. Edelbert tippt unterdessen auf sein Smartphone (löblich: Schlaufon) ein und beteuert, dass Tampa interessante Ausflugsziele bereithält. Ich mache grosse Augen und lerne, dass die Grossstadt nicht nur eines der grössten Aquarien des Landes, sondern auch den “Busch Gardens” Freizeitpark beherbergt – das hört man gerne.
14.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 3 zugeht, passieren wir das Willkommensschild von Bradenton. Weil wir ins “University Inn Motel” am West Kennedy Boulevard eintschecken wollen, verlassen wir die I-75 und folgen dem Highway 41 nach South Tampa (löblich: Südliches Tampa).

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Mein wertvollen Chronograph

15.00 Uhr Endlich kommen wir mit quietschenden Bremsen auf dem Motelparkplatz zum stehen. Ich steige nörgelnd aus dem PS-strotzenden SUV und gebe Edelbert zu verstehen, dass mein Rücken schmerzt. Der Professor schlägt in die gleiche Kerbe und macht es sich zur Aufgabe, seine Tasche vom Rücksitz zu holen und zum Empfang zu eilen. Dort werden wir vom Besitzer begrüsst und vernehmen, dass eine Übernachtung 69 Dollars kosten soll.
16.00 Uhr Nachdem wir die Räumlichkeiten in Augenschein genommen haben, verschaffen wir Dixon etwas Auslauf und wandern auf dem Campus der benachbarten “University of Tampa” (löblich: Universität von Tampa) auf und ab. Zudem schmieden wir Pläne und kommen überein, dass wir Morgen das “Florida Aquarium” besichtigen und der “Tampa Mall” im Nordwesten einen Besuch abstatten könnten – darauf freue ich mich jetzt schon.

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Die University Mall in Tampa

17.00 Uhr Da wir von der langen Fahrt geschlaucht sind, lassen wir den Mittwoch entspannt in der “Outpost Tap House Tavern” bei frischgezapften Bieren ausklingen. Zudem studieren wir die Tageskarte und ringen uns dazu durch, saftige “Cheese Steak Sandwiches” (löblich: Käseschnitzel Brote) mit Krautsalat zu fressen.
18.30 Uhr Redlichst gestärkt machen wir uns auf den Heimweg und bemerken, dass sich in Tampa derzeit besonders viele Touristen aus aller Herren Länder tummeln. Trotz aller Widrigkeiten lassen wir uns die gute Laune nicht verderben und werfen Dixon Stöckchen zu – was kann es schöneres geben.
19.30 Uhr Im Motel angekommen, reiche ich Edelbert die Hand und stelle klar, dass wir uns Morgen gegen 9 Uhr an der Rezeption treffen sollten. Danach lüpfte ich meine NY YANKEES Kappe und lotse Dixon in unser Zimmer im dritten Stock. Um den Rüden etwas Gutes zu tun, fülle ich Trockenfutter in sein Schälchen und wünsche ihm einen guten Appetit. Während sich das Haustier auf die Brotzeit stürzt, dusche ich mich kalt ab und mache mich bettfertig.
20.15 Uhr Zum Abschluss des langen Tages falle ich übermüdet ins Bett, um noch etwas fernzusehen. Leider fallen mir bald die Augen zu und ich sehe mich im Traum in meine kleine Villa in Naples versetzt. Gute Nacht.