22. Januar 2019 – Socken und Bermudahose

08.00 Uhr Der Radiowecker springt an und ich habe ein schönes Bob Dylan Lied im Ohr. Als ich mich aus dem Bett schwinge und in Richtung Terrasse aufmache, bimmelt das Telefon besonders laut. Zu meiner Freude meldet sich Georg im Rohr und kündigt an, dass er gegen 10 Uhr in Julies Restaurant sein und anschliessend mit Maria zu den “Miromar Outlet Stores” (löblich: Miromar Auslassgeschäften) in Estero krusen wird. Weil ich keine wichtigen Termine im Kalender verzeichnet habe, merke ich an, dass ich kurzerhand mitkommen werde.
08.30 Uhr Als nächstes telefoniere ich mit Prof. Kuhn und lasse ihn wissen, dass ich um 10 Uhr in Julies Restaurant sein werde. Als ich auf den anstehenden Schoppingausflug zu sprechen komme, juchzt der schlaue Mann laut und verspricht, sich der Reise in die Nachbargemeinde anschliessen zu wollen – das ist prima.
08.45 Uhr Um nicht ungewaschen aus dem Haus gehen zu müssen, verabschiede ich mich ins Bad und erfrische mich bei einem lustigen Wirbelbad. Wie es sich gehört, wasche ich mir die Haare und vergesse auch nicht, mir die Bartstoppeln abzurasieren – immerhin ist gutes Aussehen heutzutage sehr wichtig.


Gutes Aussehen ist sehr wichtig

09.30 Uhr Redlichst herausgewaschen, schlüpfe ich in modische Freizeitkleidung und gebe Hund Dixon zu verstehen, dass wir nun Frau Julie einen Besuch abstatten werden. Der Rüde wedelt aufgeregt mit der Rute und folgt mir spornstreichs zum Chevrolet – das klappt wieder wie am Schnürchen.
10.00 Uhr Überpünktlich erreiche ich mein Zeil und registriere, dass Edelbert, Georg und Maria auch schon vor Ort sind und es sich im Frühstückslokal meines Vertrauens bequem gemacht haben. Ich geselle mich augenblicklich dazu und lasse Bedienung Peggy wissen, dass ich mit einem grossen Frühstück (unlöblich: Big Breakfast) Vorlieb nehmen werde. Die Kellnerin nimmt die Bestellung lächelnd auf und versorgt mich mit einer Tasse Kaffee.
10.30 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen und unsere ausgetrockneten Kehlen ölen, kommt meine Schwägerin plötzlich auf die unschlagbaren Angebote im “Miromar” Schoppingparadies zu sprechen und kündigt an, sich sündteuren Schmuck kaufen zu wollen. Ich nicke eifrig und stelle klar, dass ich Socken sowie eine farbenfrohe Bermudahose benötige – was das wieder kostet.


Ich benötige Socken

11.15 Uhr Um keine Wurzeln zu schlagen, bezahlen wir die Zeche in Bar und kommen überein, dass wir in drei Autos nach Estero krusen sollten. Mein Bruder reibt sich die Hände und sagt, dass er der weltbeste Fahrer ist und uns auf dem Tamiami Trail abhängen wird. Lautlachend helfe ich dem Vierbeiner auf die Ladefläche und schicke mich an, die Hupe zu betätigen und mit durchdrehenden Pneus vom Parkplatz zu preschen – da kommt Freude auf.
12.00 Uhr Nach zwanzig Meilen kommen wir vor dem Einkaufsparadies zum halten und stellen die Autos direkt vor dem Haupteingang ab. Ich schwinge mich voller Elan vom Fahrersitz und gebe meinen Begleitern zu verstehen, dass das schwülwarme Wetter sogar den stärksten Rentner in die Knie zwingt. Prof. Kuhn schlägt in die gleiche Kerbe und meint, dass wir uns als erstes ein Eis kaufen sollten – das ist eine hervorragende Idee.


Miromar Auslassgeschäft in Estero, FL

12.30 Uhr Anschliessend lotst uns Maria in ein Schmuckgeschäft und macht es sich zur Aufgabe, Ohrringe und Halsketten in Augenschein zu nehmen. Ich rolle demonstrativ mit den Augen und sehne mich in den beschaulichen Willoughby Drive zurück – wo soll das noch hinführen.
13.15 Uhr Nachdem meine Schwägerin ein Fusskettchen für 398 Dollars gekauft hat, statten wir dem “Calvin Klein Underwear” Geschäft einen Besuch ab. Während Edelbert die feilgebotene Damenunterwäsche skeptisch beäugt, wende ich mich Georg zu und merke an, dass mein knurrender Magen nach einer warmen Mahlzeit verlangt. Mein Bruder beruhigt mich sofort und wirft ein, dass wir gleich ins “All American Grill” Gasthaus einkehren werden. Zuvor schnappt sich mein Verwandter jedoch ein Paar Boxershorts vom Regal und zückt seine goldene Kreditkarte.
14.00 Uhr Mit letzter Kraft schleppe ich mich ins gutbesuchte “All American Grill” Restaurant und lasse mich schnaufend an einem schönen Tisch nieder. Ein gestriegelter Kellner lässt nicht lange auf sich warten und überreicht uns die Tageskarten. Nach kurzem Überlegen geben wir vier Steaks (löblich: Schnitzel) mit Buttergemüse und Kartoffeln in Auftrag – das gibt ein Festessen.
15.15 Uhr Nachdem wir die Mahlzeit mit Tiramisu und Schaumkaffees beschlossen haben, geben sich meine Verwandten spendabel und laden uns zu Speis und Trank ein. Danach verlassen wir gestärkt das Restaurant und schlendern an Fachgeschäften vorbei, um nach preiswerten Socken Ausschau zu halten.
16.00 Uhr Schlussendlich werde ich in einer “Bahamas” Filiale fündig und habe das grosse Glück, sechs Paar Socken für lediglich 12 Dollars erwerben zu können. Ferner investiere ich weitere 26 grüne Scheine in eine knielange Bermudahose mit praktischen Seitentaschen – wie aufregend.


Die Zeit schreitet voran

16.30 Uhr Als meine goldene ROLEX halb 5 anzeigt, stehen wir wieder an den Autos. Ich verabschiede mich von Georg und Maria und vernehme, dass die lieben Leute nun zur zum Golf von Mexiko rasen und dort in einem Fischrestaurant den Abend ausklingen lassen wollen – diesen Luxus kann ich mir beim besten Willen nicht leisten.
17.30 Uhr Nach einer nervenaufreibenden Hochgeschwindigkeitsfahrt treffe ich endlich zu Hause ein und freue mich auf einen besinnlichen Fernsehabend. Da Dixon hungrig ist, fülle ich seinen Napf mit Trockenfutter auf und nehme selbst mit reichbelegten Sandwiches (unlöblich: Wurstbroten) Vorlieb.

18.30 Uhr Nachdem ich die Hausarbeit hinter mich gebracht habe, lege ich in der guten Stube die Beine hoch und folge bierschlürfend den FOX Nachrichten. Da ausnahmsweise keine brechenden Neuigkeiten (unlöblich: Breaking News) vorliegen, wechsle ich alsbald auf SHOWTIME, um mich der neuangelaufenen Serie “Black Monday” (löblich: Schwarzer Montag) hinzugeben. Das mehrteilige Fernsehspiel erzählt vom Niedergang der amerikanischen Börse im Oktober 1987. Wie jedes Kind weiss, fiel damals der sogenannte Dow Jones Index innerhalb von nur 24 Stunden um 600 Punkte und trief viele Unternehmen in den Ruin – wie furchtbar.
21.00 Uhr Nach zwei heiteren Episoden beende ich den Fernsehabend und begleite Hund Dixon ein letztes Mal in den Garten. Zu guter Letzt reguliere ich die Klimaanlage und falle gähnend ins Bett. Gute Nacht.

15. Januar 2019 – Lustige Stunden am Hundestrand

07.45 Uhr Während Nichtsnutze im Bett verweilen und kaum etwas für das Allgemeinwohl beitragen, stehe ich heute besonders früh auf und läute den sonnigen Morgen mit dem Frühsport auf der Terrasse ein. Wie es sich gehört, lockere ich meine Muskulatur redlichst und vergesse auch nicht, einen Purzelbaum zu schlagen – das macht Spass.
08.15 Uhr Nachdem ich mich ertüchtigt habe, lasse ich die Badewanne mit Wasser volllaufen und gebe etwas Rosenöl dazu. Im Anschluss entspanne ich mich und blättere interessiert in der “Naples Daily News” (löblich: Naples tägliche Neuigkeiten). Unter anderem bringe ich heraus, dass sich gestern entlang der 5th Avenue ein langer Stau gebildet hat. Ich staune nicht schlecht und lese weiter, dass ein unterbelichteter Jugendlicher (4) beim Versuch, die Schnellstrasse zu überqueren, von einem Lastwagen überrollt wurde – das ist wieder typisch.


Hund Dixon ist brav

09.15 Uhr Kopfschüttelnd beende ich die Morgenwäsche und greife zum Frotteehandtuch, um mich sorgsam abzutrocknen. Danach schlüpfe ich in modische Freizeitkleidung und erkläre Hund Dixon, dass wir nun ein reichhaltiges Frühstück einnehmen werden. Der Rüde ist kaum zu bändigen und rennt kläffend in die Küche.
09.45 Uhr Kurz vor dem Zehnuhrläuten lasse ich mich am Frühstückstisch nieder und stärke mich mit vitaminreichen KELLOGGS Strawberry Krispies (löblich: Erdbeer Knusprigs). Ausserdem tippe ich Georgs Telefonnummer in die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) ein und frage nach, ob mich die Verwandten an den Strand begleiten möchten. Mein Bruder seufzt laut und setzt mich darüber in Kenntnis, dass er Maria zum Schönheitssalon und anschliessend zur Nagelmaniküre begleiten muss – wie schade.


Meine praktische Schwarzbeere

10.30 Uhr Trotz der Absage lasse ich mir die gute Laune nicht verderben und bereite für den Strandausflug eine kleine Brotzeit zu. Neben zwei Dosen Dr. Pepper Limonade, verfrachte ich ausserdem drei reichbelegte Sandwiches sowie eine Banane in einen praktischen Jutebeutel. Ferner stecke ich auch etliche Kauknochen sowie einen Tennisball dazu und animiere das Haustier, mir unauffällig zum Chevrolet Suburban zu folgen.
11.00 Zu stimmungsvoller WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik gleite ich vom Grundstück und schlage den Weg gen Westen ein. Während die “American Idol” (löblich: Amerikanisches Vorbild) Teilnehmerin Brandy Neelly ein belangloses Lied trällert, beschleunige ich den SUV auf schwindelerregende 30 Meilen pro Stunden und lasse mir den milden Fahrtwind durchs Haar wehen – was kann es schöneres geben.

11.30 Uhr Nach sieben zurückgelegten Meilen erblicke ich den azurblauen Golf von Mexiko und erkläre dem Vierbeiner, dass wir zeitnah am städtischen “Dog Beach” (löblich: Hundestrand) eintreffen und mit der Filzkugel spielen werden – das macht Spass.
11.45 Uhr Nachdem ich das Auto sicher geparkt habe, lasse ich Dixon von der Ladefläche springen und schlendere mit einem lustigen Lied auf den Lippen zum Wasser. Mein tierischer Begleiter folgt mir schnüffelnd und nimmt sich das Recht heraus, zwei Windhunde argwöhnisch ins Visier zu nehmen. Obgleich ich Dixon anhalte, brav zu sein, flitzt er zu den Greyhounds und bricht in lautes Bellen aus. Augenrollend geselle ich mich zu der besorgten Hundebesitzerin und gebe zu Protokoll, dass mein Haustier ein Maulheld ist und jeden Hund anbellt. Die Dame (45) gibt sich erleichtert und entgegnet, dass ihre beiden Windhunde sehr ängstlich sind – das ist mir Wurst.
12.30 Uhr Wenig später verabschiedet sich die kleine Frau und wir haben den Strandabschnitt für uns alleine. Bei einer leichten Brise werfe ich Dixon den Tennisball zu und animiere ihn, den Möwen hinterher zu jagen.
13.30 Uhr Weil der Frechdachs aus dem Hecheln gar nicht mehr herauskommt, nehme ich unter einer schattenspendenden Königspalme platz und hole die mitgebrachte Brotzeit aus meinem Beutel. Dixon leckt sich die Lefzen und freut sich, als ich ihn vom Sandwich abbeissen lasse – da kommt besonders grosse Freude auf.


Ich beisse kraftvoll zu

14.00 Uhr Um keinen Hitzeschlag zu riskieren, rapple ich mich auf und kehre zum Auto zurück. Wie es sich für einen Tierfreund gehört, helfe ich Dixon auf die Ladefläche und stelle dann die Klimaanlage auf die höchste Stufe ein.
14.45 Uhr Endlich bin ich wieder zu Hause und kann den Napf meines tierischen Mitbewohners mit gesundem Trockenfutter auffüllen. Anschliessend strecke ich auf dem bequemen Kanapee die Beine aus und döse prompt ein.
15.45 Uhr Ich öffne die Augen und registriere, dass es für das Nachtmahl noch zu früh ist. Um nicht der Langeweile zu verfallen, hole ich den Besen aus der Garage und sorge auf der Einfahrt für Sauberkeit. Nebenher tratsche ich angeregt mit Frau Pontecorvo und vernehme, dass meine Nachbarin morgen zum Zahnarzt gehen wird – jaja.
16.30 Uhr Fünfundvierzig Minuten später stelle ich die Kehrutensilien in die praktische Doppelgarage zurück und begebe mich in die Küche, um für das Nachtmahl zu sorgen. Um mir nicht stundenlang die Beine in den Bauch stehen zu müssen, verfrachte ich kurzerhand eine TOMBSTONE Fertigpizza in den Backofen und zaubere dazu einen nahrhaften Beilagensalat mit perfekt aufgeschnittenen Zwiebelringen.


Pizzas sind vitaminreich

17.30 Uhr Redlichst gesättigt nehme ich die leistungsstarke Geschirrspülmaschine in Betrieb und lege dann die Beine vor der Glotze hoch. Um auf dem Laufenden zu bleiben, gebe ich mich den FOX Nachrichten hin und mache mich über die aktuellen Geschehnisse in der Welt schlau.
18.30 Uhr Um auf andere Gedanken zu kommen, wechsle ich zur besten Sendezeit auf den Premiumkanal HBO, um mich der Serie “True Detective” hinzugeben. In der dritten Staffel ermitteln zwei Polizisten im ländlichen Arkansas und müssen das verschwinden zweiter Jugendlicher aufklären – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach zweistündigem Nervenkitzen beende ich den Fernsehabend und verabschiede mich gähnend ins Schlafzimmer. Gute Nacht.

9. Januar 2019 – Gefährliches Internetz

08.15 Uhr Ein stimmungsvolles Lied lässt mich aus einem schönen Traum hochschrecken. Ich drehe gähnend am Lautstärkeregler des Radioweckers und lerne, dass die brandneue Jason Aldean Komposition “Girl Like You” (löblich: Mädchen wie du) derzeit auf Platz 11 der amerikanischen Landmusikhitparade steht – das hört man gerne.

08.30 Uhr Just als ich auf der Terrasse mit dem Frühsport beginnen möchte, kommt Frau Pontecorvo daher und erkundigt sich, ob ich zum Frühstück vorbeikommen möchte. Ich schüttle entschieden den Kopf und entgegne, dass ich die wichtigste Mahlzeit des Tages in der kleinen Villa einnehmen und anschliessend mit Georg, Maria und Hund Dixon ans Meer krusen werde – darauf freue ich mich jetzt schon.
09.00 Uhr Als ich mich bei einem Wirbelbad entspanne, telefoniere ich mit meiner Schwägerin und erinnere, dass wir gestern einen Ausflug ins Auge gefasst haben. Maria stimmt zu und verspricht, dass sie mit Georg gegen 11 Uhr in den Willoughby Drive kommen und mich abholen wird – das klappt wieder wie am Schnürchen.


Mein Zuhause unter Palmen

10.00 Uhr Weil man nüchtern nicht aus dem Haus gehen sollte, nehme ich nach dem Badespass am Esstisch platz und verzehre im Beisein meines braven Haustieres vitaminreiche KELLOGGS Zerealien mit frischer Muh. Dazu gibt es frischaufgebrühten Bohnenkaffee sowie vitaminreiche Rühreier. Um stets auf dem Laufenden zu bleiben, schlage ich die Zeitung auf und lese, dass in der vergangenen Woche hochrangige deutsche Politiker und Medienvertreter von Häcker ausspioniert wurden. Unter anderem wurde sogar ein vertraulicher elektronischer Brief von Kanzlerin Angela Merkel der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – an diesem Beispiel sieht man wieder einmal anschaulich, wie gefährlich das Internetz doch ist.


Das Internetz ist gefährlich

10.45 Uhr Wenig später fährt der nachtschwarze JEEP meiner Verwandten vor und ich sehe mich genötigt, die Morgenlektüre beiseite zu legen. Danach scheuche ich den Vierbeiner nach draussen und nehme mir das Recht heraus, ihn auf den Rücksitz zu helfen und mich neben den Rüden zu zwängen – gleich platzt mir der Kragen.
11.30 Uhr Nach einer fünfundvierzigminütigen Hochgeschwindigkeitsfahrt erreichen wir den “Wiggins Pass” am nordöstlichen Stadtrand und können den Geländewagen auf einem Parkplatz abstellen. Mit Dixon im Schlepptau folge ich meinen Verwandten zum Golf und merke an, dass dieser Strand wegen seiner üppigen Vegetation zu den beliebtesten Ausflugszielen des Bundesstaates zählt. Zudem deute ich in Richtung der Badegäste und gebe zu Protokoll, dass Edelbert an diesem Ort sogar schon Nackedeie gesichtet hat – wie unlöblich.
12.15 Uhr Während Dixon ohne Unterlass Stöckchen apportiert, stösst mich Maria plötzlich in die Seite und erzählt, dass sie am Morgen mit Amanda telefoniert hat. Die gute Seele reibt sich die Hände und berichtet, dass die Kinder mittlerweile ihren Texasurlaub beendet haben und sich auf der Rückreise nach Toronto befinden – wie schön.
13.00 Uhr Weil die Sonne erbarmungslos vom Himmel brennt, lotse ich meine Begleiter zum “The Club At Barefoot Beach” und informiere, dass wir nun im “Turtle’s Nest” (löblich: Schildkröten Nest) ein kleines Päuschen einlegen werden. Hungrig und durstig finden wir uns in der besagten Strandgaststätte ein und ordern bei einem Kellner einen Krug Leichtbier sowie lustige Fishburger (löblich: Fischburger) mit Kartoffelstäben – das gibt ein Festessen


Bier schmeckt köstlich

13.30 Uhr Der hochnäsige Knecht lässt nicht lange auf sich warten und zögert nicht, auch eine Schüssel Wasser für unseren tierischen Begleiter zu kredenzen. Anschliessend beissen wir kraftvoll zu und kommen überein, dass wir am Wochenende eine Grillfeier in Georgs und Marias Garten veranstalten sollten – das wird eine Gaudi.
14.15 Uhr Nachdem wir uns gestärkt haben, zückt Georg seine American Express Card (löblich: amerikanische Schnellkarte) und begleicht die gesalzene Rechnung mit seinem guten Namen. Danach schlendern wir plaudernd am azurblauen Ozean entlang und halten nach stattlichen Öltankern am Horizont Ausschau.
15.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 3 zugeht, treffen wir am Auto ein. Völlig verschwitzt mache ich es mir auf dem Rücksitz bequem und animiere Georg, mich sicher nach Hause zu bringen – diese Hitze zwingt sogar den stärksten Rentner in die Knie.
16.00 Uhr Endlich bin ich wieder dahoam und kann mich in der klimatisierten Stube von den Strapazen der letzten Stunden erholen. Ich strecke die Beine auf dem Kanapee aus und döse nach wenigen Augenblicken ein.
17.00 Uhr Leider weckt mich Dixon zeitnah und fordert mich auf, seine Näpfe mit Wasser und Trockenfutter aufzufüllen. In meiner Funktion als Tierfreund komme ich der Bitte spornstreichs nach und vergesse auch nicht, für mich eine klitzekleine Brotzeit vorzubereiten. Um nicht stundenlang am heissen Herd zubringen zu müssen, zaubere ich im Handumdrehen italienische Langnudeln mit einer würzigen Tomatensauce – das schmeckt.


Ich beisse kraftvoll zu

18.00 Uhr Nach dem Nachtmahl schalte ich die Glotze ein und fröne den Abendnachrichten auf FOX. Darüber hinaus gebe ich mich einer neuen Ausgabe von “JEOPARDY” hin und schaffe es ohne grössere Probleme, die richtigen Fragen auf die vorgegebenen Antworten zu stellen – das soll mir erst einmal jemand nachmachen.
19.00 Uhr Zur Hauptsendezeit nehme ich mit dem AMAZON Angebot Vorlieb und fröne einigen Folgen des lustigen Serienspiels “The Marvelous Mrs. Maisel” (löblich: Die wunderbare Frau Maisel) – das macht Spass.
21.00 Uhr Nach zwei heiteren Stunden beende ich den Fernsehabend und rufe Dixon ins Haus. Zu guter Letzt lösche ich sämtliche Lichter und verabschiede mich ins Schlafzimmer. Gute Nacht.

8. und 9. Dezember 2018 – Karlovy Vary

Hallo Leute,

gestern Nachmittag bin ich im tschechischen Kurort Karlsbad eingetroffen. Die Gemeinde – die übrigens den offiziellen Namen “Karlovy Vary” trägt – hat mich gleich in ihren Bann gezogen 🙂

Die Besucher können die guterhaltenen Kureinrichtungen, wie zum Beispiel die “Weissen Kolonnaden”, die “Marktkolonnaden”, die “Parkkolonnaden” oder die “Schlosskolonnade” besuchen und dort das 60°C heisse Quellwasser probieren. Ausserdem findet man in der 50.000 Einwohner zählenden Stadt auch diverse Bäder, die zum Verweilen einladen. Das beste an Karlsbad sind jedoch die vielen tollen Luxusgeschäfte und die wunderschönen Hotels, die teilweise aus dem frühen 18. Jahrhundert stammen.

Wir logieren bis Sonntag im schönen “HOTEL MALTESE KRIZ” direkt im Zentrum. Dieses Haus wurde 1707 erbaut und liegt am linken Flussufer der Teplá in der Nähe der Sprudelkolonnade und des Stadttheaters. Wir wurden gestern sehr herzlich empfangen und bekamen eine tolle Zwei-Zimmer Suite im ersten Stock zugewiesen. Ausserdem ist das Frühstück im Maltese Kriz echt der Hammer. Es gibt frischen Kaffee bis zum Abwinken, Obst, süsse Quarkteile und natürlich auch Käse.

Den heutigen Tag wollen wir dazu nutzen, um mit einer Seilbahn durch den Kurwald zum Aussichtsturm “Diana” zu fahren. Danach steht ein Besuch des Luxushotel “Pupp” auf dem Plan 🙂

Okay, nun muss ich mich aber sputen. Ich wünsche euch allen ein tolles Wochenende!
Eure Sandra

3. Dezember 2018 – Keine Reisen in das kommunistische Ausland

08.00 Uhr Auch heute rolle ich mich sportlich aus dem Bett und zögere nicht, die 49. Woche des Jahres mit der Morgengymnastik auf der schattigen Terrasse zu begrüssen. Während die Sonne ihre wärmenden Strahlen zur Erde sendet, rudere ich mit den Armen und bemerke, dass sich zwei kreischende Ajajas im Garten eingefunden haben. Weil man sich nicht alles bieten lassen kann, schlüpfe ich aus einem Hausschuh und schleudere ihn gekonnt in Richtung der Schnabelträger – gleich platzt mir der Kragen.


Vorsicht vor Ajajas

08.30 Uhr Während ich die Seele bei einem lustigen Wirbelbad baumeln lasse, segle ich mit dem praktischen iPad durchs Internetz und studiere unter anderem den Tagebucheintrag meiner Mieterin. Mit grossen Augen überfliege ich die Zeilen und bringe heraus, dass Sandra “viel arbeitet und sich eine Auszeit gönnen wird”. Laut lachen lese ich weiter, dass das Kind am kommenden Wochenende ins tschechische Karlsbad krusen wird. Um schlimmeres Unheil abzuwenden, nehme ich spornstreichs die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) zur Hand und tippe die Nummer meiner Mieterin ins Tastenfeld. Alsbald meldet sich die Maid und ich informiere, dass es nicht anzuraten ist, ins kommunistische Ausland zu reisen. In diesem Zusammenhang verweise ich an den Prager Frühling des Jahres 1968 und merke an, dass damals die Russen in Prag einmarschierten und Tausende Menschen ins Gefängnis steckten. Anstatt mir Recht zu geben, bricht Sandra in schallendes Gelächter aus und entgegnet, dass seit damals 50 Jahre ins Land gezogen sind und Tschechien längst ein freies und demokratisches Land ist – papperlapapp.


Meine praktische Schwarzbeere

09.30 Uhr Weil bei Sandra augenscheinlich Hopfen und Malz verloren ist, beende ich das Telefonat und steige aus der Wanne, um mich im Gang mit meiner mexikanischen Zugehfrau konfrontiert zu sehen. Frau Gomez schreit wie am Spiess und fordert mich auf, augenblicklich in einen Bademantel zu schlüpfen. Ich komme dem Aufruf anstandslos nach und gebe der Putzperle zu verstehen, dass sie bei ihrem nächsten Besuch die Klingel betätigen sollte. Die Dame fuchtelt mit dem Staubwedel vor meiner Nase herum und beteuert, dass sie sich Morgen in den wohlverdienten Weihnachtsurlaub verabschieden und mir erst im Januar wieder einen Besuch abstatten wird – jaja.
10.15 Uhr Nach einem reichhaltigen Frühstück, setze ich mir die NY YANKEES Kappe auf und wünsche der Reinigungsfachfrau ein schönes Fest. Ferner stecke ich ihr als kleines Dankeschön eine druckfrische 20 Dollars Note zu und merke an, dass ich nun in die Gänge kommen und zum Supermarkt krusen werde.
11.00 Uhr Wenig später brettere ich mit quietschenden Pneus auf den Supermarktparkplatz und schaffe es gerade noch, einer Rentnerin auszuweichen, die behäbig einen vollbeladenen Einkaufswagen über einen Zebrastreifen schiebt. Ich tippe mir entnervt an die Schläfe und stelle den PS-strotzenden SUV vor einem Hydranten ab. Anschliessend schlendere ich durch die breiten Gänge und lade neben Weichgetränken (unlöblich: Softdrinks) auch mehrere Flaschen Weisswein sowie etliche Sechserpacks Budweiser in den Einkaufswagen.


Budweiser ist köstlich

12.00 Uhr Nachdem ich frisches Obst und Süssigkeiten ausgewählt habe, werde ich an der Kasse vorstellig und zücke meine Meisterkarte (unlöblich: Mastercard). Darüber hinaus gebe ich der übergewichtigen Marktmitarbeiterin zu verstehen, dass ich arm wie eine Kirchenmaus bin und mit einem stattlichen Rabatt rechne. Leider winkt die Dame gelangweilt ab und knöpft mir knapp 100 Dollars ab – wo soll das noch hinführend.
12.45 Uhr Nachdem ich die Einkäufe ins Auto verfrachtet habe, statte ich dem benachbarten “Italianissimo” Restaurant einen Besuch ab. Mit Hund Dixon im Schlepptau lasse ich mich an einem Tisch mit Ausblick auf den Parkplatz nieder und nehme mit einer vitaminreichen Thunfischpizzas sowie einem Eistee Vorlieb – das schmeckt.
13.15 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse, mache ich mir Gedanken bezüglich des anstehenden Weihnachtsfests und komme zu dem Schluss, dass ich immer noch keine Geschenke besorgt habe. Stirnrunzelnd nippe ich am Kaltgetränk und spiele mit der Idee, meine Freunde und Verwandten mit Gutscheinen zu überraschen.
13.45 Uhr Mit vollem Bauch kehre ich zum Auto zurück und trete die Heimreise an. Unterdessen fröne ich dem Qualitätsprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und erfreue mich an prima Weihnachtslidern.
14.15 Uhr Zuhause angekommen, schleppe ich die Einkaufstüten ins Haus und mache es mir zur Aufgabe, die Lebensmittel im Eiskasten zu verstaunen. Danach serviere ich dem Vierbeiner etwas Trockenfutter und falle dann fix und foxi aufs Kanapee.


Hund Dixon geht Gassi

15.15 Uhr Um nicht den ganzen Nachmittag auf der faulen Haut zu liegen, breche ich mit dem Haustier zu einem Gassigang zur “La Playa” Golfanlage auf. Mit einer lustigen Melodie auf den Lippen flaniere ich durch das beschauliche Wohngebiet und schrecke nicht davor zurück, dem Vierbeiner Stöckchen zuzuwerfen.
16.00 Uhr Endlich bin ich wieder dahoam und kann aus den Flip Flops schlüpfen. Im Anschluss setze ich mich an den Schreibtisch und helfe im Rahmen der Anschnurseelsorge verzweifelten Erziehungsberechtigten bei schwerwiegenden Problemen. Unter anderem rate ich, frechen Jugendlichen nichts zu Weihnachten zu schenken – das sollte den garstigen Kindern eine Lehre sein.
17.00 Uhr Da das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, beende ich die Arbeit und mache mich in der Küche nützlich. Zu prima Martina McBride Weihnachtsmusik koche ich italienische Langnudeln (unlöblich: Spaghetti) mit Tomatensauce auf. Zudem rufe ich bei Prof. Kuhn an und vernehme, dass der schlaue Mann am Nachmittag schoppen war und sich eine neue Blautschiens aus dem Hause WRANGLER gekauft hat – das hört man gerne.
18.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 6 zugeht, lege ich in der klimatisierten Wohnstube die Beine hoch und schaue fern. Um auf den neuesten Stand zu kommen, gebe ich mich den FOX Nachrichten hin und informiere mich aus erster Hand über die aktuellen Geschehnisse in der Welt.

19.00 Uhr Zur besten Sendezeit wechsle ich auf AMC und erfreue mich am sehenswerten Weihnachtsfilm “Love Actually” (auf Deutsch: Tatsächlich Liebe). Der Episodenfilm aus dem Jahre 2003 erzählt die Geschichte von acht Liebespaaren, die just am Weihnachtsabend zueinander finden – wie romantisch.
21.00 Uhr Als nach 120 Minuten der Abspann über die Mattscheibe flimmert, beende ich den Fernsehabend und gehe müde zu Bett. Gute Nacht.