25. Februar 2014 – Bier, Kühlschränke und James Bond

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07.45 Uhr Der Radiowecker geht an und weckt mich mit einem schönen George Strait Lied. Während der 62jährige “I Believe” (löblich: Ich glaube) trällert, hüpfe ich aus dem Bett und stähle meine Muskeln auf der Terrasse.

08.15 Uhr Dummerweise sehe ich mich bald mit meiner Nachbarin konfrontiert und erfahre, dass mich Frau Pontecorvo zum Frühstück erwartet. Ich nicke eifrig und verspreche, gegen halb 10 Uhr zu erscheinen.
08.30 Uhr Danach mache ich kehrt und lasse die Seele bei einem prima Wirbelbad baumeln. Bei dieser Gelegenheit lausche ich weiter dem Radioprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und lerne, dass Herr Strait derzeit etliche Konzerte in Nordamerika spielt. Leider muss ich feststellen, dass bis auf weiteres keine Auftritte im Sonnenscheinstaat Florida geplant sind – meiomeiomei.
09.30 Uhr Nach dem Badevergnügen leiste ich Frau Pontecorvo bei der wichtigsten Mahlzeit des Tages Gesellschaft. Während ich kraftvoll zubeisse, tratsche ich mit der Alten und gebe ihr zu verstehen, dass Sandra in neun Tagen in Naples eintrudeln wird. Darüber hinaus verweise ich auf den FORD BRONCO und berichte, dass ich das Auto im Laufe der Woche in die Werkstatt bringen muss – mir bleibt wirklich gar nichts erspart.

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Mein Zweitwagen: FORD BRONCO

10.15 Uhr Kurz nach dem Zehnuhrläuten trinke ich den letzten Schluck Kaffee und wünsche Frau Pontecorvo einen schönen Tag. Anschliessend kehre ich in die kleine Villa zurück und stelle beim Blick in den Eiskasten fest, dass die alkoholischen Getränke langsam zur Neige gehen. Weil Sandra bekanntlich eine schwere Trinkerin ist, fasse ich den Entschluss, zum Alkoholgeschäft meines Vertrauens zu krusen und Nachschub zu organisieren. Ruckzuck scheuche ich Dixon zum Chevrolet und schicke mich an, “Bob’s Liquor Store” an der Vanderbilt Beach Road anzusteuern – da kommt Freude auf.
11.00 Uhr Nach einer kurzweiligen Fahrt komme ich mit quietschenden Bremsen vor dem Geschäft zum Halten und erkläre dem Vierbeiner, dass er im Auto warten muss.
11.15 Uhr Ich schlendere entspannt in den Laden und wünsche Herrn Bob einen schönen guten Morgen. Im Anschluss schnappe ich mir einen Einkaufswagen und entscheide mich für zwei Träger Löwenbräu Helles, gesundes Erdinger Weissbier sowie süffiges Budweiser. Der Ladeninhaber begleitet mich während des Abschoppens und legt mir nahe, eine Flasche Jack Daniels zu kaufen. Ich lehne dankend ab und verfrachte stattdessen einen Humpen “Makers Mark” in den Wagen – immerhin wird dieser edle Bourbon auch im Weissen Haus getrunken.
12.00 Uhr Nachdem ich Herrn Bob knapp 100 Dollars Umsatz beschert habe, rase ich zum zwei Meilen entfernten “Taco Bell” Schnellessgasthaus. Mit knurrendem Magen werde ich an der Essensausgabe vorstellig und leiste mir neben einem gesunden Salat auch ein saftiges Steak Sandwich (löblich: Schnitzelbrot) sowie einen XXL Becher Dr. Pepper Brause – das schmeckt.

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Dr Pepper – eine lustige Brause

12.30 Uhr Redlichst gestärkt trete ich die Heimreise an und telefoniere währenddessen mit meiner Schwägerin. Maria plappert ohne Unterlass und erzählt, dass sie just im Moment mit Georg in einem Küchenstudio steht und einen Eiskasten aus dem Hause SAMSUNG bestaunt. Die gute Seele schwärmt in den höchsten Tönen und rechnet vor, dass besagter Kühlschrank 2.400 Dollars kosten soll – das ist ja allerhand.
13.00 Uhr Endlich kann ich mich auf dem Kanapee niederlassen und die Augen schliessen. Nach wenigen Sekunden falle ich in einen tiefen Traum und sehe mich aufs Münchner Oktoberfest versetzt – wie schön.
14.00 Uhr Da es sich nicht gehört, den ganzen Nachmittag zu verschlafen, rapple ich mich auf und komme meinen Pflichten als Anschnurseelsorger nach. Mit flinken Fingern navigiere ich durchs Internetz und zögere nicht, mich um Hilferufe besorgter Heimseitenbesucher zu kümmern. Ich gebe Ratschläge am laufendem Band und fordere einen 37jährigen Frührentner aus Braunschweig auf, seinen Sommerurlaub nicht in der Lüneburger Heide, sondern in der Pension Waldblick zu verbringen.

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Meine Villa im Waldweg

15.00 Uhr Zum Abschluss der nervenaufreibenden Beratung schalte ich noch die neuen Einträge im beliebten Gästebuch frei. Weil mein ausgetrockneter Hals nach einem Becher brühfrischem Bohnentrunk verlangt, stelle ich den DeLonghi Automaten ein und gönne mir ausserdem zwei Donuts aus dem PUBLIX Markt.
16.00 Uhr Während sich Dixon am künstlich angelegten Teich tummelt, studiere ich lesenswerte Artikel in der Zeitung und ärgere mich, weil plötzlich das Telefon schrillt. Zu meiner Freude meldet sich Georg und lässt mich wissen, dass er seine Ehefrau am Abend ins Lichtspielhaus ausführen wird – das soll mir auch Recht sein.
16.45 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, das Abendessen vorzubereiten. Ich schwenke ein Stück Butter in der Pfanne und brate ein Schnitzel an. Dazu gibt es grüne Bohnen aus der Dose sowie eine Portion Kartoffelbrei. Wie jedes Kind weiss, enthalten Erdäpfel nicht nur sehr viele Kohlenhydrate, sondern auch Vitamin A und C – wie schön.
18.00 Uhr Ein langer Tag neigt sich seinem Ende zu und ich entspanne mich vor der Glotze. Um auf den neuesten Stand zu kommen, fröne ich den FOX Nachrichten und informiere mich über die tagesaktuellen Geschehnisse. Nebenher trinke ich ein bayerisches Vollbier und lasse mir vitaminreiche M&Ms munden.

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Ein kühles Bier

19.00 Uhr Zur Hauptsendezeit wähle ich den Bezahlsender HBO aus und ergötze mich am James Bond Krimi “Skyfall”. Im aktuellen Abenteuer bekommt es der englische Vorzeigespion mit dem gefährlichen Terroristen Raoul Silva zu tun und muss sogar um sein Leben bangen – wie aufregend.
21.00 Uhr Nach zwei spannenden Stunden schalte ich das Farbfernsehgerät aus und begleite Dixon an die frische Luft. Danach reguliere ich die Klimaanlage und ziehe mich ins Schlafzimmer zurück. Gute Nacht.