27. Juli 2016 – Ich esse keine Bongo Bonanza Kekse

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08.00 Uhr Ich werde durch sehr aggressives Telefonschellen aus einem angenehmen Traum gerissen. Zu allem Überfluss meldet sich mein Grossneffe im Rohr und möchte wissen, ob wir heute an den Strand fahren wollen. Natürlich falle ich dem 10jährigen sogleich ins Wort und erinnere daran, dass es bei dieser Affenhitze nicht angebracht ist, sich am Strand zu tummeln. David nölt in einer Tour und reicht den Hörer an seinen Vater weiter. Wie es sich gehört, wünsche ich James einen schönen Morgen und stelle klar, dass ich mich dem Strandausflug nicht anschliessen werde. Stattdessen verweise ich auf die für Sonntag angesetzte Abreise und beteuere, dass ich zum Supermarkt fahren und Einkäufe für die Abschiedsfeier besorgen werde.

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Meine schattige Terrasse

08.30 Uhr Beschwingt durch stimmungsvolle Radiomusik absolviere ich auf der schattigen Terrasse die Morgengymnastik. Nebenher plaudere ich mit Frau Pontecorvo und lade sie ein, mich in den Supermarkt zu begleiten. Meine Nachbarin nimmt das Angebot an und meint, dass wir gegen halb Elf losfahren können.
09.00 Uhr Pünktlich zum Neunuhrläuten ziehe ich mich in die Nasszelle zurück und läute den sonnigen Morgen mit einem lustigen Wirbelbad ein. Währenddessen telefoniere ich mit dem Professor und bringe heraus, dass der gute Mann alkoholische Getränke in Bob’s Liquor Store besorgen möchte. Ich nicke eifrig und entgegne, dass ich um 11 Uhr im Publix Supermarkt abschoppen werde.
10.00 Uhr Bevor ich aufbreche, schlüpfe ich in modische Freizeitkleidung und lasse es mir nicht nehmen, ein reichhaltiges Frühstück einzunehmen. Ich labe mich an gerösteten Weissbrotscheiben (unlöblich: Toast), Rühreier mit Schinken sowie einer saftigen Pfirsich aus dem Nachbarstaat Georgia – schmeckt gar nicht schlecht.
10.30 Uhr Wenig später trudelt Frau Pontecorvo in der kleinen Villa ein. Die Perle deutet auf ihre CARTIER Armbanduhr und animiert mich, endlich in die Gänge zu kommen. Um nicht diskutieren zu müssen, beende ich die wichtigste Mahlzeit des Tages und scheuche den Vierbeiner zum Auto.
11.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 11 zugeht, kommen wir mit quietschenden Bremsen vor der Markthalle unseres Vertrauens zum stehen. Edelbert ist auch schon vor Ort und präsentiert etliche Rabattmarken, die er gestern Abend aus einem PUBLIX Reklameheftchen ausgeschnitten hat. Der schlaue Mann strahlt über das ganze Gesicht und berichtet, dass wir 20% Preisnachlass auf “Strawberry Soda” (löblich: Erdbeerlimonade) und “Bongo Bonanza” Kekse einfordern können. Ich blicke skeptisch drein und erkläre Edelbert mit erhobenem Zeigefinger, dass ich weder Erdbeerlimonade trinken, noch Reiskekse fressen werde.

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Ich kaufe vitaminreiches Grillgut

11.30 Uhr Im Anschluss schlendern wir durch die breiten Gänge und kommen überein, dass wir Maria, Georg und den Kindern eine prima Abschiedsfeier bescheren sollten. Ruckzuck werden wir an der Fleischtheke vorstellig und bitten die Verkäuferin, uns drei Kilo Steaks (löblich: Schnitzel) sowie vitaminreiche Grillwürste einzupacken.
12.00 Uhr Nachdem wir dem PUBLIX Unternehmen ein stattliches Sümmchen beschert haben, steuern wir “Bob’s Liquor Store” an und erwerben süffiges Erdinger Weissbier, Budweiser sowie mehrere Flaschen Veuve Clicquot Schaumwein. Unterdessen tausche ich mich mit meinen Begleitern aus und gebe zu Protokoll, dass ich grossen Hunger habe. Edelbert schlägt in die gleiche Kerbe und meint, dass es schlau wäre, meinen Verwandten im Lowbank Drive einen Besuch abzustatten – das ist gar keine schlechte Idee.
13.00 Uhr Endlich treffen wir am Ziel ein und haben das Vergnügen, Georg und Maria per Handschlag begrüssen zu können. Mein Bruder bittet uns zuvorkommend herein und sagt, dass seine Ehefrau just im Moment Sandwiches (löblich: Wurstbrote) aufgetischt hat – das hört man gerne.

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Das Ferienhaus meiner Verwandten

13.30 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen und unsere ausgetrockneten Kehlen mit Eistee durchspülen, bringt Maria die anstehende Abschiedsfeier am kommenden Samstag ins Spiel und sagt, dass sie zur Feier einen Schweizer Wurstsalat beisteuern wird. Ich lecke mir die Lippen und informiere, dass ich als Hauptgericht Steaks an bayerischem Krautsalat und Folienkartoffeln kredenzen werde – das gibt ein Fest.
14.15 Uhr Nach der Brotzeit bittet uns Georg in den Garten und nimmt sich das Recht heraus, uns mit alkoholfreien Longdrinks (löblich: Langgetränken) zu verwöhnen. Ich nippe zufrieden am Kirschsaft und erfahre, dass die Kinder bis zum Abend unbeschwerte Stunden im Barefoot Beach Park (löblich: Barfuss Strandpark) erleben. Ich wische mir mit dem Handrücken über die nasse Stirn und unterbreite, dass dieses schwülwarme Wetter sogar den stärksten Rentner aus der Bahn wirft.
15.00 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, den lieben Menschen Lebewohl zu sagen. Ich erhebe mich ächzend aus dem Liegestuhl und zögere nicht, Georg und Maria für Morgen zum Frühstück in mein Zuhause einzuladen. Danach kehren wir zu den Autos zurück und treten die Heimreise an.
15.45 Uhr Völlig verschwitzt treffe ich im Willoughby Drive ein und mache es mir zur Aufgabe, die Einkäufe im Eiskasten zu verstauen. Anschliessend falle ich erschöpft aufs Kanapee und strecke genüsslich die Beine aus.

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Bratkartoffeln sind sehr vitaminreich

16.45 Uhr Ich erwache ausgeschlafen und fülle den Napf meines Haustieres mit Trockenfutter auf. Ferner hantiere ich in der Küche mit der Bratpfanne und zaubere vitaminreiche Bratkartoffeln mit Spiegeleier – wie gut das duftet.
17.30 Uhr Nach der Brotzeit nehme ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb und komme zu dem Ergebnis, dass ich morgen unbedingt die Villa auf Vordermann bringen muss – mir bleibt wirklich gar nichts erspart.
18.00 Uhr Weil der Tag bald sein Ende finden wird, verabschiede ich mich in den wohlverdienten Feierabend. Ich lege vor der Glotze die Beine noch und schaue mir die Nachrichten sowie eine lehrreiche Politsendung über den anstehenden Präsidentschaftswahlkampf an – wie aufregend.

19.00 Uhr Zur besten Sendezeit wechsle ich auf HBO und fröne dem Gruselfilm “Children of the Corn” (auf deutsch: Kinder des Zorns). Das krude Machwerk aus dem Jahre 1984 erzählt die Geschichte eines jungen Paares, das in den Weiten Nebraskas auf eine gewalttätige Sekte trifft – so ein Schmarrn.
20.30 Uhr Als nach neunzig Minuten der Abspann über den Bildschirm flimmert, beende ich den Fernsehabend und begleite Dixon noch einmal an die frische Luft. Anschliessend reguliere ich die Klimaanlage und lege mich schlafen. Gute Nacht.