22. Juni 2015 – Am Strand

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und lausche auf der Frequenz von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) einem schönen Lied. Ausserdem erfahre ich, dass die Komposition “Farm in the Middle of Nowhere” (löblich: Bauernhof im Nirgendwo) aus der Feder der Sängerin Buffy Sainte-Marie stammt. Der Moderator kommt aus dem Plappern gar nicht mehr heraus und berichtet, dass die 74jährige unzählige Hits (löblich: Schläge) geschrieben und 1982 für die Filmmusik “Up Where We Belong” sogar mit einem Oscar bedacht wurde – das soll mir Recht sein.


Buffy Sainte-Marie – Power in the Blood

08.30 Uhr Nachdem ich die Morgengymnastik im Freien absolviert und den Rasensprenkler in Betrieb genommen habe, kommt Frau Pontecorvo daher und lotet aus, ob ich zum Frühstück nach nebenan kommen möchte – dagegen ist nichts einzuwenden.
09.00 Uhr Zuvor lasse ich jedoch die Seele bei einem erfrischenden Wirbelbad baumeln. Ferner telefoniere ich mit meinem löblichen Neffen und bringe heraus, dass meine Verwandten einen Strandspaziergang unternehmen möchten. Ich juchze laut und versichere James, dass ich mich dem Ausflug selbstverständlich anschliessen werde.
09.45 Uhr Schon bald beende ich den Badespass und laufe mit dem Vierbeiner im Schlepptau nach nebenan. Frau Pontecorvo heisst uns herzlich Willkommen und serviert vitaminreiche KELLOGGS Zerealien mit lauwarmer Muh. Dazu gibt es Rühreier sowie im Ofen aufgebackene Croissants (löblich: französische Hörnchen) – das schmeckt.
10.15 Uhr Als ich von meinem Telefonat mit James erzähle, klatscht meine Bekannte freudig in ihre Hände und sagt, dass sie kurzerhand mitkommen und uns am Strand Gesellschaft leisten wird. Ich zucke mit den Schultern und öle meine ausgetrocknete Kehle mit einem kräftigen Schluck Bohnentrunk.
10.45 Uhr Wenig später lotse ich Frau Pontecorvo zum PS-strotzenden SUV und nehme mir das Recht heraus, Georgs Telefonnummer in die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) einzutippen. Mein Bruder meldet sich nach dem zweiten Tuten und gibt zu Protokoll, dass meine Liebsten mittlerweile am “North Gulfshore Boulevard Beach” angekommen sind. Ich nicke eifrig und entgegne, dass ich in dreissig Minuten vor Ort sein werde – wie aufregend.

naplesstrand
Endlich am Strand

11.15 Uhr Nach einer kurzweiligen Reise im geräumigen Chevrolet Suburban erreichen wir den Strandabschnitt an der Vanderbilt Bay und freuen uns, nicht nur Maria und Georg, sondern auch die Kinder begrüssen zu können. David hüpft auf und ab und fordert mich auf, in die Badehose zu schlüpfen und im kühlen Nass zu baden. Natürlich erhebe ich augenblicklich Einspruch und stelle klar, dass ich ganz bestimmt nicht im Meer baden werde.
11.45 Uhr Während es sich Frau Pontecorvo neben Maria, James und Amanda unter einer schattenspendenden Palme bequem macht, folge ich in Georgs Gesellschaft dem Strandweg gen Süden. Unterdessen kommt mein Bruder auf seine Abreise am übernächsten Samstag zu sprechen und kündigt an, dass er den Rest des Sommers am Lake Simcoe verbringen wird. Ich seufze laut und antworte, dass ich am 4. Juli nach Albany, NY ausfliegen und spannende Wochen im “Green Mountain National Forest” verbringen werde – das wird eine Gaudi.
12.30 Uhr Weil die Sonne unbarmherzlich vom Himmel brennt, kehren wir zu den anderen zurück und regen eine Einkehr in eine klimatisierte Strandgaststätte an. James schlägt in die gleiche Kerbe und meint, dass er bald einem Sonnenstich zum Opfer fallen wird – wie furchtbar.
13.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf 1 deutet, finden wir uns in einem Restaurant wieder und setzen uns an einen Tisch mit Strandblick. Nach wenigen Sekunden wird ein freundlicher Kellner vorstellig und nimmt die Bestellung auf. Ich lasse mich nicht lumpen und ordere einen Krug Leichtbier sowie einen Fishburger (löblich: Fischburger) mit gekringelten Kartoffelstäben.
14.00 Uhr Nach der Jause hole ich meine prallgefüllte GOLDEN HEAD Geldbörse hervor und begleiche die Rechung aus der eigenen Tasche. Nebenher erfahre ich, dass meine Verwandten am Abend ins Lichtspielhaus gehen und den Zeichentrickfilm “Inside Out” anschauen werden. David ist begeistert und unterbreitet, dass diese Erfolgsproduktion aus dem Hause Disney stammt – jaja.
14.30 Uhr Nachdem ich dem Buben etwas Kleingeld für ein Eis überreicht habe, verabschiede ich mich winkend zum Chevrolet und mache es mir als Kavalier der alten Schule zur Aufgabe, Frau Pontecorvo die Beifahrertüre aufzuhalten. Danach presche ich mit durchdrehenden Pneus von dannen und kann es kaum noch erwarten, eine ruhige Kugel in der kleinen Villa zu schieben.

willoughby
Mein Zuhause in Naples, FL

15.00 Uhr Zurück im Willoughby Drive, lüfte ich meine NY YANKEES Kappe und wünsche Frau Pontecorvo einen ruhigen Abend. Schlussendlich falle ich erschöpft aufs Kanapee zu döse prompt ein.
16.00 Uhr Leider wird mein Müssiggang bald durch Hund Dixon gestört. Als ich mir den Schlaf aus den Augen reibe, stelle ich fest, dass sich Nachbarshund Joey im Garten eingefunden hat. Um den Rüden eine kleine Freude zu bereiten, schleudere ich einen Tennisball zum Teich und kredenze den Hunden ausserdem lustige Kauknochen.

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Dixon bekommt lustige Kauknochen

17.00 Uhr Nachdem ich die Vierbeiner beim Spielen beobachtet und das Radieschenbeet bewässert habe, eile ich in die Küche und sorge für ein nahrhaftes Abendessen. Da ich auf meine schlanke Linie achten muss, nehme ich mit einem gemischten Salat sowie einem gut durchgebratenen T Knochen Schnitzel (unlöblich: T Bone Steak) Vorlieb.
18.00 Uhr Nach der Hausarbeit beginnt der wohlverdiente Feierabend. Ich nippe genüsslich am Bierglas und schaue mir auf FOX die Abendnachrichten an. Unter anderem erfahre ich, dass der deutsche Ingenieur und Erfinder des Heimrechners, Konrad Zuse, just heute seinen 115. Geburtstag feiern würde – wie schön.

19.00 Uhr Redlichst informiert wechsle ich auf den Filmkanal HBO, um dem preisgekrönten Krimi “The Equalizer” zu frönen. Ich staune Bauklötze und werde Zeuge, wie es ein ehemaliger CIA Agent mit der russischen Mafia aufnimmt und für Ordnung in Boston sorgt – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach zweistündigem Nervenkitzel beende ich den Fernsehabend und putze mir die Zähne. Danach lösche ich sämtliche Lichter und lege mich schlafen. Gute Nacht.