07.45 Uhr Ich öffne die Augen und habe nicht nur mit einer triefenden Nase, sondern auch mit starken Hals- und Gliederschmerzen zu kämpfen. Nörgelnd rolle ich mich aus dem Wasserbett und lasse den Vierbeiner wissen, dass mich eine Sommergrippe heimgesucht hat. Um schnell gesund zu werden, eile ich räuspernd in die Küche und nehme zwei Tylenol® Tabletten sowie ein Advil Dragee ein.
08.30 Uhr Nachdem ich die Klimaanlage reguliert habe, falle ich hustend aufs Kanapee und entschliesse mich, heute nicht aus dem Haus zu gehen. Stattdessen schalte ich die Glotze ein und fröne auf ABC der Sendung “Good Morning America” (löblich: Guten Morgen Amerika). Nebenher öle ich meine Kehle mit Kamillentee und spiele mit dem Gedanken, zur Cleveland Clinic (löblich: Krankenhaus) zu fahren und mich behandeln zu lassen.
09.15 Uhr Als ich in ein Taschentuch schnäuze, klingelt Frau Pontecorvo an der Pforte. Ich winke die kleine Frau herein und setze sie darüber in Kenntnis, dass ich krank bin. Meine Nachbarin mustert mich skeptisch und entgegnet, dass der Schnupfen Morgen verflogen sein wird. Darüber hinaus kommt die Gute auf ihren Ausflug nach Jacksonville zu sprechen und sagt, dass sie bald losfahren wird. Bevor ich Worte finde, macht sich meine Bekannte plappernd an der Kaffeemaschine zu schaffen und richtet ein kleines Frühstück in der Küche an.
10.00 Uhr Während ich lustlos in eine Weissbrotscheibe (unlöblich: Toast) beisse, überreicht mir die Dame einen Schlüssel und bittet mich, täglich im Nachbarhaus nach dem Rechten zu sehen. Ich seufze laut und antworte, dass ich viel zu schwach bin, um dieser Aufgabe nachzukommen. Zudem streiche ich mir mit der Hand über den Kopf und gebe zu Protokoll, dass mir sogar die Haare weh tun – was muss ich denn noch alles ertragen.
10.45 Uhr Nach der Mahlzeit verabschiedet sich Frau Pontecorvo und sagt, dass wir uns in acht Tagen wiedersehen werden. Ich zucke mit den Schultern und unke, dass ich bis dahin das Zeitliche gesegnet habe.
11.30 Uhr Nachdem endlich Ruhe im Willoughby Drive eingekehrt ist, bette ich mich zur Ruhe und schaue weiter fern. Dank neuerster Satellitentechnik ist es mir möglich, auf das Video-on-Demand (löblich: Videos auf Abruf) Angebot des Fernseh- und Internetzanbieters COMCAST zuzugreifen.
12.00 Uhr Um etwas Abwechslung zu bekommen, öffne ich eine Packung Lays Kartoffelchips und schaue mir den Spielfilm “The Great Gatsby” (auf deutsch: Der grosse Gatsby) an. Während Dixon im Garten spielt, tauche ich in das Amerika der 1920er Jahre ein und werde Zeuge, wie der Millionär Jay Gatsby in seiner luxuriösen Villa rauschende Feste veranstaltet. Ich schaufle vitaminreiche Chips in mich hinein und bemerke, dass ich es mir nicht leisten kann, Gäste mit Kaviar und sündteurem Champagner zu verwöhnen – wie schade.
13.00 Uhr Dummerweise wird mein Müssiggang wenig später durch ohrenbetäubendes Telefonklingeln unterbrochen. Zu allem Überfluss meldet sich Edelbert und lotet aus, ob ich ihn im “Boston Beergarden” (löblich: Boston Biergarten) treffen möchte. Ich jammere in einer Tour und unterbreite, dass ich mit einer Erkältung flachliege. Der schlaue Mann macht sich die grössten Sorgen und fordert mich auf, das Bett zu hüten.
13.45 Uhr Nachdem der Film zu Ende gegangen ist, ziehe ich die Decke bis zur Nasenspitze hoch und versuche zu schlafen. Bereits nach wenigen Augenblicken döse ich ein und träume vom bevorstehenden Weihnachtsfest.
14.45 Uhr Weil ich nun auch noch von Kopfschmerzen gepeinigt werde, nehme ich eine weitere Advil ein und tanke im Garten etwas Frischluft. Dixon apportiert schwanzwedelnd einen Tennisball und fordert mich auf, die Filzkugel zum Teich zu werfen – wo soll das noch hinführen.
15.30 Uhr Um die Nachmittagsstunden sinnvoll zu gestalten, nehme ich das iPad in Betrieb und suche auf Amazon.com nach einem Geburtstagsgeschenk für James. Bei dieser Gelegenheit erkläre ich dem Haustier, dass meine Neffe am kommenden Montag sein 42. Wiegenfest feiert. Ich werde nach kurzer Suche fündig und ordere eine BluRay mit einem Konzert des weltbekannten Landmusikers Kenny Chesney. Ausserdem verfrachte ich das nagelneue Toby Keith Studioalbum in den Wartenkorb und tippe spornstreichs die Wohnadresse meines Verwandten in Kanada ein.
Toby Keith – Drinks after Work
16.15 Uhr Bereits nach wenigen Augenblicken erhalte ich ein Antwortschreiben und lerne, dass die Geschenke pünktlich zu James Geburtstag am 11. November geliefert werden – das ist phantastisch.
16.45 Uhr Zu guter Letzt setze ich eine elektronische Depesche an meine Mieterin auf und schreibe, dass ich am Ende meiner Kräfte bin und das Wochenende höchstwahrscheinlich nicht mehr erleben werde.
17.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, von der Leine zu gehen und Dixon eine Brotzeit vorzusetzen. Ich kippe Royal Canin Trockenfutter in den Napf und fasse den Entschluss, selbst mit einer gesunden Pizza Vorlieb zu nehmen – das geht schnell und schmeckt.
Eine vitaminreiche Pizza
18.15 Uhr Endlich beginnt der Feierabend. Ich schleppe mich mit letzter Kraft ins Wohnzimmer und lasse den Tag bei einer weiteren Hollywoodproduktion ausklingen. Diesmal folge ich dem Abenteuerfilm “King Kong” und amüsiere mich köstlich. Leider fallen meine Augenlider bald zu und ich sehe mich im Traum auf eine einsame Insel versetzt, auf der menschenfressende Dinosaurier und garstige Affen leben – wie schrecklich.
20.00 Uhr Pünktlich zum Achtuhrläuten erwache ich schweissgebadet und ziehe es vor, die Glotze auszuschalten und mich ins Schlafzimmer zurückzuziehen. Gute Nacht.