1. Juni 2015 – George Clooney & Village on Venetian Bay

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08.00 Uhr Ein neuer Monat beginnt und ich hüpfe voller Tatendrang aus dem Bett. Weil das Thermometer Rekordtemperaturen anzeigt, stelle ich die Klimaanlage höher und scheuche Dixon kurzerhand nach draussen.
08.30 Uhr Nach dem Frühsport ziehe ich mich schwitzend in die Nasszelle zurück und fülle die Wirbelbadewanne mit lauwarmem Wasser auf. Ruckzuck schlüpfe ich aus dem Nachthemd und entspanne mich bei einem erfrischenden Bad. Unterdessen überfliege ich auf dem iPad die Tagebucheinträge meiner Mieterin und erfahre, dass Sandra am Wochenende ein Musikfest im Münchner Olympiagelände besucht hat – wie schrecklich.
09.30 Uhr Just als ich den Badespass beende, klingelt es an der Pforte. Zu meiner Freude stehen Georg und Maria vor der kleinen Villa und sprechen eine Einladung in Julies Restaurant aus. Ich bin erfreut und entgegne, dass ein reichhaltiges Frühstück nicht schaden kann. Mein Bruder schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass wir anschliessend das Einkaufszentrum “The Village on Venetian Bay” ansteuern könnten – das soll mir Recht sein.

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Mein Zuhause in Naples, FL

10.00 Uhr Nachdem ich ein farbenfrohes Hawaiihemd sowie eine Bermudahose angezogen habe, rufe ich Dixon ins Haus und mache es mir zur Aufgabe, sein nasses Fell trocken zu reiben. Danach lotse ich den Vierbeiner zum Auto meiner Verwandten und dränge zur sofortigen Abreise. Georg lässt sich zweimal bitten und schickt sich an, mit durchdrehenden Pneus aus dem Wohngebiet zu rasen. Bei dieser Gelegenheit plaudere ich mit Georgs Ehefrau und vernehme, dass Maria für den Abend Kinokarten reserviert hat. Als ich genauer nachfrage, schenkt mir die Gute ein Lächeln und kündigt an, dass sie sich den neuen George Clooney Film “A World Beyond” anschauen wird – wie unlöblich.

10.30 Uhr Endlich sind wir am Ziel und werden von Wirtin Julie und Bedienung Peggy herzlich begrüsst. Die Gaststätteninhaberin führt uns zu einem Tisch mit Ausblick und zögert nicht, drei grosse Frühstücke sowie eine Kanne Kaffee aufzutischen. Weil mein Magen knurrt, greife ich augenblicklich zum Besteck und wünsche meinen Tischnachbarn einen guten Appetit. Maria nippt zufrieden am Kaffeebecher und erzählt, dass in der vergangenen Woche in Kanada die Sommerferien begonnen haben. Ich werde sogleich hellhörig und frage nach, ob die Kinder mit der Idee spielen, nach Florida auszufliegen. Mein Bruder nimmt mir jedoch den Wind aus den Segeln und meint, dass James unter Hochdruck an der anstehenden Herbsttournee seiner Combo “Northstar” feilt.

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James nagelneues Studioalbum

11.30 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten beenden wir die wichtigste Mahlzeit des Tages. Da ich heute die Spendierhosen angezogen habe, zücke ich meine GOLDEN HEAD Geldbörse und lasse es mir nicht nehmen, meine Verwandten zu Speis und Trank einzuladen. Im Anschluss kehren wir zum JEEP zurück und fahren in Richtung Einkaufszentrum weiter.
12.15 Uhr Bei schwülen 77°F (25°C) parken wir das KFZ auf einem kostenpflichtigen Parkplatz und nehmen uns das Recht heraus, mit dem Rüden im Schlepptau durch die schattigen Gassen des wunderschönen Areals zu laufen. Wie nicht anders zu erwarten, bekommt Maria prompt grosse Augen und rennt in den “Charivari” Kleidermarkt, um sündteure Blusen von den Regalen zu reissen. Georg rollt demonstrativ mit den Augen und meint, dass es schlauer wäre, im benachbarten “Starbucks” ein Kaltgetränk zu bestellen – wie wahr.
13.00 Uhr Während Maria abschoppt, genehmigen wir uns süffige Eiskaffees und plaudern über dies und das. Bei dieser Gelegenheit kommt ich auf James nagelneues Studioalbum mit dem Titel “Forever” (löblich: Für immer) zu sprechen und erwähne, dass der Silberling ab morgen in vielen Geschäften ausliegen wird. Mein Bruder gibt mir Recht und ist sich sicher, dass das Album reissend Absatz finden wird.
13.45 Uhr Nach einer geschlagenen Stunde schlendert Maria tütenbepackt aus der Boutique und behauptet, dass sie einen Hosenanzug für 370 Dollars gekauft hat. Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, setzen wir unseren Spaziergang fort und nehmen die Auslagen in den Schaufenstern der Fachgeschäfte in Augenschein.

200dollars
Maria verfällt dem Konsumwahn

14.30 Uhr Nachdem wir Schokoladeneis in der Waffel verzehrt haben, kehren wir in ein Geschäft des renommierten Herrenausstatters “J. McLaughlin” ein und bestaunen die aktuelle Mode der Saison. Obgleich die Preise sehr gesalzen sind, nimmt Georg ein kariertes Jacket von einem Kleiderbügel und unterbreitet, dass ihm diese Jacke hervorragend stehen wird. Maria nickt eifrig und sagt, dass ihr 420 Dollars für dieses exquisite Kleidungsstück angemessen erscheinen – gleich platzt mir der Kragen.
15.15 Uhr Schlussendlich investiert Georg auch noch 200 Dollars in schicke Strandschuhe. Völlig entnervt begleite ich die Beiden zur Kasse und werde Zeuge, wie mein Bruder die Anziehsachen mit seiner American Express Card (löblich: Amerikanische Schnellkarte) bezahlt.

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Plastikgeld – Ich sage Nein

16.00 Uhr Zurück am Auto, helfe ich Dixon auf die Ladefläche und fordere Georg auf, mich schnellstmöglich nach Hause zu bringen – diesem Stress steht nicht einmal der stärkste Rentner stand.
16.45 Uhr Nach einer fünfundvierzigminütigen Hochgeschwindigkeitsfahrt treffen wir endlich im Willoughby Drive ein. Ich schäle mich nörgelnd vom Rücksitz und gebe zu Protokoll, dass mich das subtropische Klima bald ins Grab bringen wird. Trotz aller Widrigkeiten wünsche ich meinen Verwandten einen schönen Lichtspielhausbesuch und verabschiede mich winkend in mein klimatisiertes Zuhause.
17.15 Uhr Nachdem ich Dixons Napf mit ROYAL CANIN Trockenfutter aufgefüllt habe, mache ich mich in der Küche nützlich. Fachmännisch gebe ich etwas Butter in eine Pfanne mit Teflonbeschichtung und zaubere in Minutenschnelle ein prima Omelett mit Pilzen. Dazu gibt es ein süffiges Budweiser aus der Flasche – das tut gut.

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Budweiser – schmeckt prima

18.00 Uhr Redlichst gestärkt sorge ich in der Küche für Ordnung und freue mich, eine ruhige Kugel im Wohnzimmer schieben zu können. Um zur Ruhe zu kommen, schalte ich die Glotze ein und fröne auf FOX den Abendnachrichten.
19.00 Uhr Im Anschluss gebe ich mich auf dem Bezahlsender AMC dem abendfüllenden Spielfilm “Homefront” (löblich: Heimatfront) hin, der aus dem Leben eines ehemaligen Spions erzählt, der sich nach dem Tod seiner Ehefrau in eine beschaulichen Kleinstadt niederlässt. Doch anstatt ein ruhiges Leben zu führen, wird der Heini bald von seiner Vergangenheit eingeholt – da kommt Spannung auf.
20.45 Uhr Nach 100 Minuten flimmert der Abspann über die Mattscheibe und ich beende den Fernsehabend. Wie es sich gehört, begleite ich Dixon noch einmal in den Garten und lege mich dann schlafen. Gute Nacht.