08.00 Uhr Ich werde durch schöne George Strait Musik geweckt und erfahre auf WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land), dass der aus Texas stammende Künstler am kommenden Dienstag ein Konzertalbum mit dem Titel “Cowboy Rides Away: Live From At&T Stadium” veröffentlichen wird. Beschwingt hüpfe ich aus dem Bett und eile in die gute Stube, um Sandra einen guten Morgen zu wünschen. Weil ich das Kind weder im Wohnzimmer, noch in der Küche antreffe, stosse ich spornstreichs die Türe zum Gästezimmer auf. Die Maid reibt sich den Schlaf aus den Augen und teilt mir auf Anfrage mit, dass es gestern erst gegen 3 Uhr ins Bett gekommen ist – das ist ja allerhand.
George Strait: Live from At&T Stadium
08.30 Uhr Während mein Gast im Badezimmer verschwindet, absolviere ich auf der Terrasse die Morgengymnastik. Ferner telefoniere ich mit Edelbert und erkläre, dass ich im Laufe des Vormittags Lebensmittel und Getränke einkaufen muss. Der Professor kommt prompt auf seinen leeren Eiskasten zu sprechen und schlägt vor, dass wir uns um 11 Uhr vor dem PUBLIX treffen könnten – wie schön.
09.00 Uhr Nachdem Sandra geduscht hat, gibt sie endlich das Badezimmer frei. Weil ich in zwei Stunden im Supermarkt sein muss, fackle ich nicht lange und nehme ein löbliches Wirbelbad.
10.00 Uhr Im Anschluss leiste ich Sandra beim Frühstück Gesellschaft und höre, dass das Kind gleich nach Tampa krusen wird. Meine Mieterin reibt sich die Hände und unterbreitet, dass am Abend im “MidFlorida Amphitheatre” nicht nur der Gitarrenvirtuose Jeff Beck, sondern auch die Langhaarigencombo ZZ Top aufspielen werden. Ich schlage die Hände über dem Kopf zusammen und unke, dass Sandra Haschgift oder Kreck konsumieren wird. Die Maid beruhigt mich redlichst und verspricht, weder harte Drogen, noch Alkohol anzurühren – das kann jeder behaupten.
10.30 Uhr Just als ich meine GOLDEN HEAD Geldbörse mit Banknoten auffülle, klingelt Reinigungsfachfrau Conchata an der Haustüre. Ich bitte Frau Gomez Vertretung herein und zögere nicht, sie mit Sandra bekannt zu machen. Danach tippe ich auf meine goldene ROLEX und erwähne, dass ich sehr unter Zeitdruck stehe.
11.00 Uhr Nach einer kurzweiligen Autofahrt treffe ich auf dem PUBLIX Parkplatz ein und kann den Chevrolet direkt neben Edelberts JEEP parken. Ich reiche dem Professor die Hand und lasse es mir nicht nehmen, einer dümmlich dreinschauenden Seniorin (91) einen Einkaufswagen streitig zu machen.
Ich schoppe bei PUBLIX ab – wie schön
11.30 Uhr Während der Vierbeiner bei laufendem Motor im SUV wartet, schieben wir das klapprige Gefährt durch die breiten Gänge. Ich wähle Waren des täglichen Bedarfs aus und berichte meinem Bekannten, dass Sandra heute auf einem Konzert abrocken wird. Edelbert blickt skeptisch drein und macht mich auf die Tatsache aufmerksam, dass die Besucher sogenannter Open Air Veranstaltungen ungeniert der freien Liebe frönen – wie schrecklich
12.30 Uhr Nach einer geschlagenen Stunde verlassen wir die Markthalle und werden von Hund Dixon schwanzwedelnd begrüsst. Um dem Rüden etwas Gutes zu tun, verweise ich auf das nahegelegene Bob Evans Gasthaus und stelle Prof. Kuhn ein kostenloses Mittagessen in Aussicht.
13.00 Uhr Am Ziel angekommen, lotse ich den Vierbeiner in die Wirtschaft und ordere bei einem freundlichen Kellner ein vitaminreiches Chicken Club Sandwich (löblich: belegtes Hühner Vereinsbrot) mit French Fries (löblich: Französische Fritten). Edelbert folgt meinem Beispiel und erinnert, dass morgen in Bonita Springs eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 stattfinden wird. Ich nicke eifrig und entgegne, dass ich selbstverständlich vor Ort sein werde.
14.00 Uhr Nachdem ich die Toilette aufgesucht und mir nörgelnd einen Ketchupfleck vom Hemd geputzt habe, wünsche ich Edelbert einen schönen Tag. Anschliessend presche ich vom Parkplatz und freue mich auf besinnliche Stunden in der kleinen Villa.
14.30 Uhr Ich finde mein Eigenheim aufgeräumt vor und registriere, dass Frau Conchata sogar die Fenster geputzt hat. Um endlich zur Ruhe zu kommen, lege ich auf dem Sofa ein kleines Päuschen ein – das tut gut.
15.30 Uhr Ich erwache ausgeruht und greife zum Telefon, um im fernen Kanada anzurufen. Zuerst plaudere ich mit Amanda und übermittle dann David die besten Glückwünsche zu seinem Geburtstag. Mein Grossneffe ist begeistert und sagt, dass heute der Postbote geklingelt und ein LEGO Modellauto abgeliefert hat. Ich schlage in die gleiche Kerbe und lasse den Buben wissen, dass ich mich finanziell weit aus dem Fenster gelehnt habe – was tut man nicht alles für seine Familie.
16.30 Uhr Danach setze ich mich zufrieden in die Hollywoodschaukel und gönne mir ein süffiges Bier. Bei dieser Gelegenheit beobachte ich Dixon beim Spielen und werde Zeuge, wie die handzahme Echse Billy aus dem Teich schnellt und sich ein Eichhörnchen schnappt – wie lustig.
17.00 Uhr Weil mein Magen knurrt, laufe ich in die Küche und sorge für ein nahrhaftes Abendessen. Um nicht stundenlang am Herd zu stehen, backe ich eine Pizza auf und fresse dazu einen Tomatensalat – das schmeckt.
Pizza ist sehr vitaminreich
18.00 Uhr Nach der Mahlzeit mache ich es mir im Wohnzimmer bequem und folge interessiert den FOX Nachrichten. Plötzlich surrt meine Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) und ich erhalte die Nachricht, dass Sandra, John Avanzatti und Carol Wang wohlbehalten in Tampa eingetroffen sind. Meine Mieterin sendet sogar ein Photo und schreibt, dass das ZZ Top Konzert in zwei Stunden beginnen wird – das soll mir auch Recht sein.
19.00 Uhr Zur besten Sendezeit schalte ich auf den Film- und Serienkanal AMC um und schaue mir die ersten drei Episoden der vierten “The Walking Dead” (löblich: Der wandelnde Tod) Staffel an. Ich mache grosse Augen und lerne per Einblendung, dass ab dem 12. Oktober nagelneue Folgen gezeigt werden.
21.00 Uhr Ein nervenaufreibender Fernsehabend geht zu Ende und ich schalte den Flachbildschirm gähnend aus. Zu guter Letzt verschaffe ich Hund Dixon noch etwas Auslauf und lege mich dann schlafen. Gute Nacht.