6. Februar 2018 – Am 3. März fliegen wir ab

08.00 Uhr Da Morgenstund’ bekanntlich Gold im Mund hat, stehe ich zeitig auf und läute den Dienstag mit dem Frühsport auf der Terrasse ein. Mein lustiges Haustier gesellt sich hechelnd an meine Seite und zögert nicht, seine eingerosteten Muskeln ebenfalls zu lockern – was für eine Gaudi.


Ich stehe um 08:00 Uhr auf

08.30 Uhr Nachdem ich die futuristische DeLonghi Kaffeemaschine knopfdrückend in Betrieb genommen habe, entspanne ich mich bei einem Wirbelbad. Unterdessen rufe ich bei meinen Verwandten in Kanada an und gebe vor, dass ich heute Nägel mit Köpfen machen und Flüge nach Toronto buchen werde. In diesem Zusammenhang komme ich auf den Geburtstag meines Bruder zu sprechen und erkläre Maria, dass es ein grosser Spass werden wird, Georg am 3. März mit einem prima Geschenk zu überraschen. Meine Schwägerin schlägt in die gleiche Kerbe und beteuert, dass sie es kaum noch erwarten kann, mich in ihre Arme zu schliessen – wie schön.
09.30 Uhr Just als ich in legere Freizeitkleidung schlüpfe, kommt Edelberts schneeweisser JEEP mit quietschenden Bremsen vor meinem Zuhause zum stehen. Natürlich begrüsse ich meinen Bekannten herzlich und freue mich, eine Tüte mit leckeren Schmankerln aus der Biscotti Farrugia Italienbäckerei überreicht zu bekommen – wie aufmerksam.
10.15 Uhr Als wir die wichtigste Mahlzeit des Tages einnehmen und Kaffee schlürfen, präsentiert der Professor plötzlich mehrere Heimrechnerausdrucke und unterbreitet, dass nun die Zeit gekommen ist, um unsere Forschungsreise nach Ontario in trockne Tücher zu bringen. Ich stimme prompt zu und entgegne, dass ich am Morgen bereits mit Maria telefoniert und unser Kommen angekündigt habe. Mein Tischnachbar strahlt über das ganze Gesicht und beleert, dass AIR CANADA (löblich: Luft Kanada) seit Kurzem einen Direktflug zwischen Fort Myers und Toronto anbietet – das ist die beste Nachricht des Tages.


Hurra – wir fliegen nach Kanada

11.00 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten nehme ich neben Edelbert am Schreibtisch platz und segle auf die Heimseite des Reisevermittlers Expedia. Mit flinken Fingern navigiere ich durchs Angebot und stelle fest, dass der Nonstop Flug um 6:30 abfliegen und uns innerhalb von 3 Stunden in den hohen Norden bringen wird. Weil nur noch eine begrenzte Platzanzahl verfügbar ist, fackeln wir nicht lange und betätigen den Buchungsknopf – wie aufregend.
11.30 Uhr Nachdem wir dem im Bundesstaat Washington beheimateten Reiseunternehmen unsere Adressen sowie Bankverbindungen übermittelt haben, gehen wir von der Leine und freuen uns auf angenehme Wochen in Kanada. Der Professor kommt aus dem Plappern gar nicht mehr heraus und kündigt an, dass er unbedingt zu den Niagarafällen krusen möchte – das werden wir erst noch sehen.
12.00 Uhr Nach getaner Arbeit hole ich zwei Budweiser aus dem Eiskasten und erkundige mich bei Edelbert, ob die elektronische Buchungsbestätigung mittlerweile eingegangen ist. Der schlaue Mann nickt eifrig und meint, dass es nun kein Zurück mehr gibt – das hört man gerne.
13.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner ROLEX auf Eins zugeht, nehme ich die Hundeleine zur Hand und informiere, dass Dixon Gassi gehen möchte. Edelbert reibt sich die Hände und folgt mir plappernd nach draussen. Zufrieden schlendern wir zum “La Playa” Golfplatz und kommen überein, dass wir meinem Bruder zu seinem Wiegenfest etwas besonderes schenken sollten. Prof. Kuhn legt den Zeigefinger an die Unterlippe und schlägt vor, dass wir ihm einen stattlichen Geschenkkorb überreichen könnten – das ist gar keine schlechte Idee.


Bier ist sehr gesund

14.00 Uhr Fix und foxi treffen wir daheim ein und genehmigen uns weitere Hopfenkaltschalen sowie reich belegte Sandwiches (löblich: Wurstbrote). Ich nehme einen kräftigen Schluck aus der Pulle und gebe Edelbert zu verstehen, dass man bei dieser Affenhitze viel trinken muss. Mein Bekannter gibt mir uneingeschränkt Recht und merkt an, dass wir uns in Kanada auf kühlere Temperaturen einstellen müssen – das kann ja heiter werden.
15.00 Uhr Nachdem sich Edelbert verabschiedet hat, rufe ich die Amazon Echo Musiksäule auf, stimmungsvolle Randy Travis Musik abzuspielen. Danach kümmere ich mich um die Anschnurseelsorge und nutze die Gelegenheit, um Sandra über meine bevorstehende Reise in Kenntnis zu setzen.
16.00 Uhr Sechzig Minuten später beende ich die Anschnursitzung und fülle gesundes Trockenfutter in Dixons Napf. Darüber hinaus sehe ich im Garten nach dem Rechten und habe das Vergnügen, ein Schwätzchen mit Frau Pontecorvo halten zu können. Obgleich ich der Perle keine Rechenschaft schuldig bin, erzähle ich ihr von unserer Buchung und gebe zu Protokoll, dass ich mindestens zwei Wochen abwesend sein werde.
17.00 Uhr Weil das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, kehre ich in die Küche zurück und bereite das Abendessen zu. Ruckzuck schlage ich sechs Eier auf und zaubere in Minutenschnelle ein vitaminreiches Omelette mit Cheddarkäse und getrockneten Pilzen – wie gut das duftet.
18.00 Uhr Redlichst gestärkt verabschiede ich mich in den Feierabend und nehme mir das Recht heraus, den FOX Nachrichten zu frönen. Zudem gebe ich mich einer aufschlussreichen Call-In (löblich: Ruf-herein) Politiksendung hin und mache mich über die Entwicklungen in der amerikanischen Hauptstadt schlau.

19.00 Uhr Zur Hauptfernsehzeit wechsle ich auf HBO und erfreue mich am lustigen Fernsehformat “Alf”. Wie jedes Kind weiss, erzählt diese sogenannte Sitcom (löblich: Sitzkomödie) von den Abenteuern eines auf der Erde gestrandeten Ausserirdischen vom Planeten Melmac – da bleibt kein Auge trocken.
21.00 Uhr Nach fünf heiteren Episoden beende ich den Fernsehabend und rufe Dixon ins Haus. Zu guter Letzt verschliesse ich die Haustüre sicher und falle gähnend ins Bett. Gute Nacht.