08.00 Uhr Ich öffne die Augen und greife augenblicklich zum Telefon, um bei meiner Schwägerin anzurufen. Bereits nach dem zweiten Tuten meldet sich die Perle und freut sich, Glückwünsche zu ihrem Wiegenfest übermittelt zu bekommen. Maria ist ganz aus dem Häuschen und sagt, dass sich nicht nur James, Amanda und David, sondern auch noch Tochter Laura samt Sohn Paul und Lebensgefährten Herrn William zum Abendessen eingeladen haben. Ich atme tief durch und entgegne, dass ich gerne an der Geburtstagsfeier teilnehmen würde. Georgs Ehefrau beruhigt mich redlichst und erinnert, dass wir uns in 5 Tagen sowieso wiedersehen werden – wie wahr.

Herzlichen Glückwünsch zum Geburtstag

08.30 Uhr Nachdem ich den Telefonhörer auf die Basisstation gelegt habe, scheuche ich den Vierbeiner nach draussen und absolviere bei strahlendem Sonnenschein die Morgengymnastik. Leider wird die himmlische Ruhe bald durch aggressives Telefonschellen unterbrochen. Zu allem Überfluss meldet sich Edelbert im Rohr und meint, dass wir den Mittwoch ausnutzen sollten, um letzte Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Selbstverständlich pfeife ich laut und stelle klar, dass ich mich ganz bestimmt nicht im überlaufenden Zentrum tummeln werde. Stattdessen lade ich den Professor ein, mich zum Barefoot Beach (löblich: Barfuss Strand) zu begleiten. Mein Bekannter ist ganz aus dem Häuschen und verspricht, mich gegen 11 Uhr abzuholen – wie schön.
09.00 Uhr Just als ich mich ins Bad verabschieden möchte, stösst meine Zugehfrau die Haustüre auf. Die Perle präsentiert einen neuen Wischmopp aus dem Hause “Miracle Mop” und erzählt, dass sie diesen hochwertigen Wischer bei HSN bestellt hat. Ich lege meinen Kopf schief und erfahre, dass HSN ein erfolgreicher Fernsehschoppingkanal ist, dessen Hauptzentrale in St. Petersburg, FL zu finden ist – das ist mir Wurst.
09.45 Uhr Nachdem ich Frau Gomez klargemacht habe, dass ich in der kommenden Woche nach Kanada ausfliegen werde, ziehe ich mich endlich ins Badezimmer zurück. Ich lasse die Seele bei einem lustigen Wirbelbad baumeln und vergesse auch nicht, mir die Bartstoppeln abzurasieren – das macht Spass.

Ich rasiere mich redlichst

10.30 Uhr Redlichst in Schale geworfen eile ich in die Küche und versorge Dixon mit gesundem Trockenfutter. Ferner nehme ich selbst mit einer Schüssel Kelloggs Zerealien Vorlieb und erkläre dem Haustier, dass wir zeitnah an den Strand krusen werden – das wird eine Gaudi.
11.15 Uhr Edelbert trifft mit fünfzehnminütiger Verspätung in meinem kultivierten Zuhause ein und behauptet, dass er in einen Stau geraten ist. Ich zucke mit den Schultern und animiere Dixon, zum schneeweissen JEEP zu laufen. Natürlich tue ich es dem Rüden gleich und fordere den Professor mit erhobenen Zeigefinger auf, uns sicher zum Strandabschnitt zu bringen.
11.45 Uhr Kurz vor der Mittagszeit parken wir das KFZ vor dem einladenden “Barefoot Beach” Hotelkomplex und verschaffe dem Rüden etwas Auslauf. Während Dixon den Möwen hinterher jagt, schlüpfe ich aus den Sandalen und bade meine Füsse im kühlen Nass. Darüber hinaus plaudere ich mit meinem Begleiter und erzähle, dass ich am Morgen in Toronto angerufen habe, um Maria alles Gute zu ihrem Geburtstag zu wünschen. Zudem merke ich an, dass es meine Verwandten kaum noch erwarten können, uns am Montag in Toronto zu begrüssen.

Ich geniesse die Sonnenstrahlen

12.45 Uhr Weil die Hitze kaum auszuhalten ist, entschliessen wir uns, zum Hotel zu laufen und in die “Turtles Nest” (löblich: Schildkröten Nest) Wirtschaft einzukehren. Wir spülen unsere ausgetrockneten Hälse mit eiskaltem Budweiser durch und ordern ausserdem vitaminreiche Calamari (löblich: Tintenfische) mit Kartoffelstäben.
13.30 Uhr Während ich es mir schmecken lasse, spähe ich auf das glitzernde Wasser und kündige an, dass ich Morgen mein Ränzlein schnüren und die Weihnachtspräsente in den Hartschalenkoffer stecken werde. Edelbert nippt zufrieden an der Hopfenkaltschale und erinnert, dass wir auch noch bei der “WestJet” Fluggesellschaft anrufen sollten. Ich winke gelangweilt ab und erwähne, dass ich bereits gestern auf der Heimseite des Unternehmens war und schöne Sitzplätze ich der Reihe 27 reserviert habe.
14.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, die Heimreise anzutreten. Mit Dixon im Schlepptau verlassen wir die luxuriöse Hotelanlage und ziehen es vor, gemütlich nach Hause zu rasen. Unterdessen frönen wir dem Qualitätsradioprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und haben das Vergnügen, ein wunderschönes Weihnachtslied der Carpenters zu hören.

15.00 Uhr Zurück in der kleinen Villa, fülle ich Dixons Napf mit frischem Wasser auf und strecke dann auf dem Wohnzimmerkanapee die Beine aus – das tut gut.
16.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und begleite Dixon in den Garten. Während der Rüde mit Nachbarshund Joey spielt, bewässere ich das Petersilienbeet und mache es mir ausserdem zur Aufgabe, die abgefallenen Palmwedel aufzusammeln – mir bleibt wirklich gar nichts erspart.
17.00 Uhr Als meine Wanduhr fünfmal schlägt, schlendere ich in die Küche und bereite das Nachtmahl vor. Ich schwenke ein Stück Butter in einer Pfanne und brate ein gesundes Schnitzel (unlöblich: Steak) heraus. Dazu gibt es Tiefkühlgemüse sowie ein perfekt eingeschenktes Bier aus dem Hause Anheuser-Busch – wie das perlt.

A Bud for Me

18.00 Uhr Nach dem Abendessen räume ich die Geschirrspülmaschine ein und ermutige Hund Dixon, zu mir auf das Sofa zu hüpfen. Das brave Haustier folgt mir aufs Wort und gesellt sich prompt an meine Seite. Ich lehne mich entspannt zurück und informiere mich auf FOX über die aktuellen Geschehnisse aus aller Welt.
19.00 Uhr Zur besten Sendezeit gebe ich mich der FOX Serienproduktion “Star” (löblich: Stern) hin und tauche in die Welt der Musikindustrie ein. Ich staune nicht schlecht und begleite drei junge Sängerinnen auf ihrem steinigen Weg zum Erfolg – wie aufregend.
21.00 Uhr Nachdem die Pilotsendung zu Ende gegangen ist, schalte ich die Glotze ab und lösche sämtliche Lichter. Zu guter Letzt reguliere ich die Klimaanlage und falle erschöpft ins Bett. Gute Nacht.