18. Februar 2016 – Earl Grey & Cinnamon Rolls

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08.00 Uhr Der neumoderne Radiowecker springt an und ich habe ein schönes Lied des aufstrebenden Musikanten Kip Moore im Ohr. Zufrieden werfe ich die Bettdecke beiseite und wünsche Hund Dixon einen guten Morgen. Anschliessend trete ich auf die Terrasse und lockere meine Muskeln – wer rastet, der rostet.
08.30 Uhr Wie es sich gehört, ziehe ich mich nach der Morgengymnastik in die Nasszelle zurück und entspanne mich bei einem Wirbelbad. Nebenher rufe ich bei Edelbert an und gebe zu Protokoll, dass ich heute unbedingt Lebensmittel besorgen muss. Der schlaue Mann freut sich und meint, dass er mich um 11 Uhr im PUBLIX Supermarkt treffen wird – das ist phantastisch.
09.30 Uhr Nach sechzig Minuten hüpfe ich aus der Wanne und kann es kaum erwarten, ein reichhaltiges Frühstück zu verzehren. Zuvor schlüpfe ich jedoch in legere Freizeitkleidung und vergesse auch nicht, duftendes RP LOB Parfüm auf meine Haut zu sprühen. Anschliessend setze ich mich an den Küchentisch und labe mich an Rühreiern mit Schinken. Dazu gibt es gesunden Earl Grey (löblich: Graf Grau) Tee mit einem Schuss Milch.

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RP LOB – ein prima Duft

10.30 Uhr Um Edelbert nicht warten zu lassen, esse ich ganz schnell auf und scheuche Dixon zum Auto. In einer nervenaufreibenden Hochgeschwindigkeitsreise rase ich gen Norden und berichte dem Vierbeiner, dass ich Süssigkeiten und Weichgetränke (unlöblich: Softdrinks) für Sandra kaufen muss – was das wieder kostet.
11.00 Uhr Pünktlich auf die Minute treffe ich vor dem Supermarkt ein und kann Prof. Kuhn herzlich begrüssen. Mein Bekannter rückt seine RAY BAN Sonnenbrille zurecht und sagt, dass es sich anbieten würde, nach dem Schoppen in das benachbarte “Starbucks” Kaffeehaus einzukehren. Ich nicke eifrig und entgegne, dass die hausgemachten Cinnamon Rolls (löblich: Zimtrollen) hervorragend munden. Edelbert strahlt wie ein Honigkuchenpferd und zögert nicht, einer störrischen Rentnerin (90) mit blauen Haaren einen Einkaufswagen streitig zu machen.

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Wir schoppen bei PUBLIX

11.30 Uhr Im Anschluss schieben wir das Gefährt durch die Gänge der Markthalle und verfrachten neben Waren des täglichen Bedarfs auch Kartoffelchips, Willy Wonka’s Laffy Taffy Schokoladenriegel sowie Bonbons in den Wagen. Edelbert kommt aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und möchte wissen, ob ich einen Kindergeburtstag plane. Natürlich verweise ich auf Sandra und informiere, dass das Kind Unmengen an Süssigkeiten frisst.
12.00 Uhr Zu guter Letzt werde ich am Getränkeregal vorstellig und ringe mich dazu durch, günstiges “RC Cola” zu den anderen Produkten zu legen – immerhin habe ich keinen Goldesel im Vorgarten stehen.
12.30 Uhr Um insgesamt 137 Dollars erleichtert, verlassen wir den Supermarkt und schleppen die Einkaufstüten zu den Autos. Da unsere Mägen knurren, schlendern wir danach in die Starbucks Filiale und geben am Tresen zwei grosse Capuccinos sowie vier Cinnamon Rolls in Auftrag.

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Zimtschnecken sind sehr vitaminreich

13.00 Uhr Wir geniessen die Brotzeit in vollen Zügen und plaudern über Sandras Ankunft am kommenden Samstag. Edelbert gibt sich deprimiert und ist sich sicher, dass mich das Mädchen in den Wahnsinn treiben wird. Ich schüttle entschieden den Kopf und weise auf die Tatsache hin, dass ich das Fräulein am ersten Tag auf die Hausordnung aufmerksam machen und Verfehlungen hart bestrafen werde.
13.45 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, die Heimreise anzutreten. Zu guter Letzt wünsche ich Edelbert einen ruhigen Nachmittag und gleite zu stimmungsvoller WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiomusik in Richtung Willoughby Drive davon.
14.30 Uhr Wieder dahoam, sortiere ich die Lebensmittel in den Eiskasten ein und nehme mir auch das Recht heraus, die neu gekaufte Bergpalme im Gästezimmer mit Wasser zu versorgen – da kommt Freude auf.
15.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 3 zugeht, falle ich gähnend aufs Kanapee und schliesse die Augen. Nach wenigen Sekunden döse ich ein und träume von ruhigen Stunden am Golf von Mexiko.
16.00 Uhr Leider wird die Ruhe zeitnah durch Frau Pontecorvo gestört. Meine Nachbarin pocht lautstark an die Terrassentüre und sagt, dass sie die Vormittagsstunden ausgenutzt hat, um einen Orangenkuchen zu backen. Ich werde sogleich hellhörig und winke die kleine Frau herein. Im Anschluss decke ich den Wohnzimmertisch mit dem besten Geschirr ein und nehme ausserdem die futuristische DeLonghi Kaffeemaschine knopfdrückend in Betrieb.
16.30 Uhr Während meine Bekannte das duftende Backwerk anschneidet und ein stattliches Stück auf meinen Teller lädt, lasse ich meinen Abstecher in den Supermarkt Revue passieren. Unter anderem bringe ich Sandra ins Gespräch und stelle klar, dass ich preiswertes RC Cola eingekauft habe. Meine Nachbarin straft mich mit bösen Blicken und meint, dass die zuckersüsse Limonade ungeniessbar ist – papperlapapp.

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Ich gehe mit Hund Dixon Gassi

17.30 Uhr Nach dem Kaffeekränzchen begleite ich meine Nachbarin nach nebenan und verschaffe Dixon etwas Auslauf. Um dem Rüden eine kleine Freude zu bereiten, werfe ich ihm ein Stöckchen zu und animiere ihn, die vorlauten Nachbarskinder Emily und Francis anzubellen – das macht Spass.
18.00 Uhr Wieder zurück in meinem bescheidenen Zuhause, schalte ich den Backofen ein und schiebe eine TOMBSTONE Fertigpizza unter das gleissende Ofenlicht. Ferner schneide ich zwei Tomaten auf und richte im Handumdrehen einen vitaminreichen Beilagensalat an.
19.00 Uhr Nachdem ich mich gestärkt habe, lasse ich den langen Tag im Wohnzimmer ausklingen und schaue fern. Unter anderem fröne ich den FOX Nachrichten und mache mich über die Geschehnisse in der Welt schlau.
20.00 Uhr Zur “Prime Time” (löblich: beste Sendezeit) schalte ich auf NBC um und gebe mich der spannenden Serie “Hannibal” hin, die von einem gemeingefährlichen Serienmörder erzählt – wie unheimlich.
21.30 Uhr Als der Abspann der zweiten Episode über den Bildschirm flimmert, beende ich den Fernsehabend und atme tief durch. Danach verschliesse ich die Haustüre sicher und ziehe mich ins Schlafzimmer zurück. Gute Nacht.