08.00 Uhr Weil ich gestern ein Gläschen zu viel getrunken habe, stelle ich den Radiowecker aus und ziehe mir die Bettdecke über den Kopf. Hund Dixon scheint jedoch andere Pläne zu haben und schreckt nicht davor zurück, ins Wasserbett zu hüpfen und mir über das Gesicht zu schlecken. Natürlich wehre ich mich nach Kräften und fordere den Racker auf, brav zu sein – leider ohne Erfolg.
08.30 Uhr Schlussendlich stehe ich nörgelnd auf und nehme zwei ASPIRIN Tabletten ein. Danach nehme ich die DeLonghi Kaffeemaschine in Betrieb und verabschiede mich ins Badezimmer, um die Seele bei einem Wirbelbad baumeln zu lassen. Nebenher massiere ich mir die Schläfen und komme angesichts der gestrigen Thanksgiving Feier zu dem Schluss, dass ich in Zukunft auf alkoholische Getränke gänzlich verzichten sollte – wo soll das denn noch hinführen.
Ich nehme zwei Aspirintabletten ein
09.30 Uhr Nach einer Stunde beende ich das Badevergnügen und setze mich an den Küchentisch, um meinen trockenen Hals mit brühfrischem Bohnentrunk durchzuspülen. Ferner esse ich eine Scheibe Weissbrot (unlöblich: Toast) und telefoniere mit Edelbert. Der Professor gibt sich ebenfalls geschlaucht und meint, dass er meinem Beispiel folgen und die Finger vom Alkohol lassen wird. Ich seufze laut und lasse meinen Bekannten wissen, dass ich heute keinen Schritt vor die Türe setzen werde.
10.15 Uhr Just als ich es mir auf dem Kanapee bequem mache, klingelt es an der Pforte. Zu allem Überfluss steht Frau Pontecorvo vor der kleinen Villa und erzählt, dass sie sich für die gestrige Einladung revanchieren und mich zum Mittagessen einladen möchte. die Dame deutet zum Nachbarhaus und animiert mich, in eineinhalb Stunden nach Nebenan zu kommen und grossen Hunger mitzubringen – was muss ich denn noch alles ertragen.
11.00 Uhr Mit hämmernden Kopfschmerzen strecke ich auf dem Sofa die Beine aus und schalte mich durch die zahlreichen Fernsehprogramme. Bald halte ich inne und gebe mich auf CBS einer neuen Episode der erfolgreichen Sitcom (löblich: Sitzkomödie) “Big Bang Theory” (löblich: Urknalltheorie) hin. Während die Hauptdarsteller Sheldon und Leonard Spässe treiben, schnalze ich mit der Zunge und erkläre dem Vierbeiner, dass dieses Fernsehspiel zu den erfolgreichsten Fernsehproduktionen aller Zeiten zählt. Ich reibe den Daumen am Zeigefinger und rechne vor, dass die Protagonisten weit über 20 Millionen Dollars pro Jahr einstreichen – das ist ja allerhand.
11.45 Uhr Als der Minutenzeiger meiner ROLEX auf Viertel vor Zwölf zugeht, rapple ich mich auf und statte meiner Nachbarin einen Besuch ab. Die Perle haucht mir ein Bussi auf die Wange und plappert, dass sie einen Lachsauflauf zubereitet hat. Zudem füllt die Dame die Gläser mit Rotwein auf und prostet mir redlichst zu.
Ich trinke in Massen
12.30 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse und den süffigen Rebentrunk koste, verweise ich auf unsere anstehende Reise nach Pompano Beach in der übernächsten Woche. Meine Tischnachbarin staunt Bauklötze und erzählt, dass sie die 100.000 Einwohner zählende Gemeinde auch schon bereist und ausgedehnte Spaziergänge entlang der weltbekannten “Hillsboro Inlet Light Station” unternommen hat – das hört man gerne.
13.30 Uhr Als Nachspeise tischt meine Nachbarin köstliches Vanilleeis mit Früchten auf und meint, dass dazu ein italienischer Schaumkaffee (unlöblich: Capuccino) nicht fehlen darf. Bevor ich mich versehe, schaltet die Perle den Kaffeevollautomaten ein und versorgt mich in Sekundenschnelle mit einem Heissgetränk. Ich nippe zufrieden am Haferl und berichte, dass ich am Dienstag Weihnachtsgeschenke besorgt habe. Frau Pontecorvo klatscht freudig in ihre Hände und beteuert, dass sie in diesem Jahr lediglich Kleinigkeiten verschenken wird – wie unlöblich.
Dixon will Gassi gehen
14.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, um mit Dixon einen Spaziergang zu unternehmen. Ich bedanke mich für die schönen Stunden und schlendere anschliessend mit dem Vierbeiner im Schlepptau durchs Wohngebiet. Bei schweisstreibenden 89°F (30°C) werfe ich dem Rüden Stöckchen zu und pfeife die schöne Melodie von der launischen Forelle – was kann es schöneres geben.
15.30 Uhr Endlich bin ich wieder dahoam und mache es mir auf der schattigen Terrasse gemütlich. Ich navigiere mit dem praktischen iPad durchs weltweite Internetz und nutze die Gelegenheit, um mich über das Motel- bzw. Hotelangebot in Pompano Beach schlau zu machen. Prompt werde ich auf den “La Costa Beach Club” aufmerksam und lerne, dass eine Übernachtung nur 104 Dollars kosten soll – das hört sich verlockend an.
16.30 Uhr Nachdem ich lesenswerte Berichte auf N-TV überflogen habe, mache ich mich in der Küche nützlich. Um nicht stundenlang am heissen Herd stehen zu müssen, verfrachte ich eine Tiefkühlpizza ins vorgeheizte Backrohr. Dazu gibt es einen gesunden Tomatensalat mit Petersilie aus eigenem Anbau – wie gut das duftet.
17.30 Uhr Zum Abschluss des langen Tages räume ich die Geschirrspülmaschine ein und falle dann aufs Kanapee, um mich dem Fernsehprogramm hinzugeben. Als erstes folge ich den FOX Nachrichten und bringe heraus, dass bereits am Sonntag der 1. Advent gefeiert wird – wie aufregend.
18.45 Uhr Um auf andere Gedanken zu kommen, schalte ich auf den Premiumkanal HBO um und erfreue mich an der Komödie “Vacation”. Ich lache sehr und werde Zeuge, wie Herr Griswold seine Familie zu einer 2.000 Meilen langen Autofahrt zum kalifornischen Freizeitpark “Walley World” einlädt – das macht Spass.
21.00 Uhr Als der Abspann über die Mattscheibe flimmert, beende ich den Fernsehabend und rufe Dixon ins Haus. Anschliessend reguliere ich die Klimaanlage und lege mich schlafen. Gute Nacht.