6. November 2013 – Always On My Mind

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07.45 Uhr Ich werde durch den Klassiker “Always On My Mind” (löblich: Immer in Erinnerung) des weltbekannten Landmusiksängers Willie Nelson geweckt. Obgleich ich immer noch leichte Kopfschmerzen habe, rolle ich mich aus dem Wasserbett und absolviere die Morgengymnastik – wer rastet, der rostet.

08.15 Uhr Im Anschluss rufe ich in Edelberts Stadtwohnung an und erkläre meinem Bekannten, dass ich wieder gesund bin und zum Einkaufen fahren muss. Der Professor schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass er mich pünktlich um 11 Uhr im PUBLIX Supermarkt erwarten wird – wie schön.
08.45 Uhr Just als ich mich in die Nasszelle verabschiede, stösst meine Zugehfrau die Haustüre auf und schleppt Putzutensilien in die kleine Villa. Ich begrüsse die Gomez händeschüttelnd und lasse sie wissen, dass ich nun ein löbliches Wirbelbad nehmen werde.
09.45 Uhr Bevor ich zum Supermarkt meines Vertrauens rase, setze ich mich an den Küchentisch und verzehre vitaminreiche KELLOGGS Flocken mit frischer Muh. Nebenher plaudere ich angeregt mit der Putzfrau und gebe vor, dass ich die letzten beiden Tage im Bett verbracht habe. Ich huste laut und gebe zu Protokoll, dass ich Fieber hatte und sogar vom Schüttelfrost geplagt wurde. Meine Zugehfrau fuchtelt mit dem Staubwedel vor meiner Nase herum und unkt, dass sie sich bestimmt anstecken wird – das ist mir Wurst.
10.30 Uhr Nach der wichtigsten Mahlzeit des Tages lotse ich Dixon zum Auto und mache es mir zur Aufgabe, dem Qualitätsprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) zu frönen und hupend nach Westen zu preschen – da kommt Freude auf.

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Katze Land – der beste Radiosender

11.00 Uhr Zur verabredeten Zeit parke ich den PS-strotzenden Chevrolet vor dem Haupteingang des “Riverchase Shopping Centers” und freue mich, Edelbert anzutreffen. Ich wünsche dem schlauen Mann einen schönen guten Morgen und erkläre, dass ich nicht nur Lebensmittel und Getränke, sondern auch Obst benötige.
11.30 Uhr Während wir durch die breiten Gänge des Supermarkts wandern und Waren des täglichen Bedarfs in den Einkaufswagen laden, komme ich auf James anstehenden Geburtstag zu sprechen und stelle klar, dass der Bube am Montag sein 42. Wiegenfest feiert. Mein Begleiter staunt nicht schlecht und kündigt an, meinen Neffen anzurufen und ihm telefonisch Glückwünsche zu übermitteln.
12.30 Uhr Nachdem wir uns an der Kasse die Beine in den Bauch stehen mussten, schleppen wir die schweren Einkaufstüten zu den Autos und entschliessen uns, in die benachbarte “New York Pizza & Pasta” Gaststätte einzukehren – immerhin darf das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen.
13.00 Uhr Weil mein knurrender Magen nach einer Pizza verlangt, fackle ich nicht lange und beauftrage eine Kellnerin mit barocken Formen, eine schmackhafte Calzone zu servieren. Darüber hinaus öle ich meine staubtrockene Kehle mit eiskalter Dr. Pepper Brause – das tut gut.

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Dr Pepper – eine prima Limonade

13.30 Uhr Als es ans Bezahlen geht, winkt Edelbert demonstrativ ab und sagt, dass er mich selbstverständlich einladen wird. Ich bedanken mich und sichere zu, dass ich mich irgendwann revanchieren werde.
14.15 Uhr Daheim angekommen, verstaue ich die Lebensmittel im Eiskasten und freue mich auf einen ruhigen Nachmittag. Nach getaner Hausarbeit folge ich Dixons Beispiel und bette mich neben dem Vierbeiner auf dem Kanapee zu Ruhe. Bereits nach wenigen Augenblicken döse ich ein und träume von meiner spannenden Wanderung entlang des Appalachian Trails – das waren noch Zeiten.
15.15 Uhr Dummerweise wird die himmlische Ruhe zeitnah durch ohrenbetäubendes Telefonklingeln unterbrochen. Ich nehme den Hörer von der Gabel und sehe mich genötigt, mit Frau Pontecorvo sprechen zu müssen. Meine Nachbarin redet ohne Unterlass auf mich ein und behauptet, dass sie sich in Jacksonville pudelwohl fühlt – wie schön.
16.00 Uhr Nachdem ich das Telefonat beendet habe, nehme ich am Schreibtisch Platz und komme meinen Pflichten als staatlich anerkannter Anschnurseelsorger nach. Auch heute schufte ich hart und helfe verzweifelten Erziehungsberechtigten aus schier ausweglosen Situationen.
17.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner goldenen Armbanduhr auf 5 deutet, gehe ich von der Leine und richte in der Küche eine super Wurstplatte mit luftgetrockneter Salami, hauchdünn aufgeschnittenem Capocollo und köstlichem Virginia Schinken an. Dazu gibt es gesundes Weissbrot und lustige Gewürzgurken aus dem Glas.
18.00 Uhr Zum Abschluss des anstrengenden Tages nehme ich die leistungsstarke Geschirrspülmaschine in Betrieb und falle dann völlig erschöpft aufs Sofa, um Fern zu sehen. Unter anderem folge ich den Abendnachrichten auf FOX und lerne, dass Abraham Lincoln just heute vor 153 Jahren die Präsidentschaftswahl gewinnen konnte.
19.00 Uhr Anschliessend entspanne ich mich beim seichten Liebesfilm “Safe Haven” (auf deutsch: Wie ein Licht in der Nacht) und tauche in das Leben der 25jährigen Erin Tierney ein, die in einem kleinen Küstenstädtchen in North Carolina die Liebe ihres Lebens findet – wie schön.

21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung schalte ich die Glotze aus und begleite Hund Dixon noch einmal in den Garten. Danach lösche ich das Licht und gehe zu Bett. Gute Nacht.