4. November 2016 – North Tampa Market und Heimreise

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Auch heute brennt zur frühen Stunde die Sonne vom Himmel und taucht Tampa in ein gleissendes Licht. Um nicht noch mehr Zeit im Motelzimmer zu verbringen, schwinge ich mich aus dem Bett und läute den Morgen mit dem Frühsport an der frischen Luft ein. Nebenher spähe ich auf den West Kennedy Boulevard und erinnere Hund Dixon, dass wir gegen Mittag der schönen Stadt Lebewohl sagen müssen.

dixon
Hund Dixon ist aufgeregt

09.00 Uhr Nach dem Badespass werfe ich meine Habseligkeiten in die Reisetasche und eile mit dem Vierbeiner zum Empfang, um meine Schlüsselkarte zurückzugeben. Wenige Augenblicke später gesellt sich Edelbert an meine Seite und erzählt, dass er sehr schlecht geschlafen hat. Ich zucke mit den Schultern und entgegne, dass die Zimmerausstattung zu wünschen übrig lies und auch die Matratze viel zu weich war. Der Professor schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass wir nun zum “North Tampa Market” krusen sollten – wie wahr.
09.45 Uhr Nachdem uns der Knecht an der Rezeption eine angenehme Heimreise gewünscht hat, verlassen wir die Herberge und steigen in den PS-strotzenden Chevrolet ein. Edelbert versorgt mich mit der Wegbeschreibung und meint, dass wir auf dem Markt frühstücken können. Ich nicke eifrig und gleite voller Vorfreude vom Parkplatz.
10.15 Uhr Dreissig Minuten später komme ich mit quietschenden Bremsen an der McKay Bay im Stadtteil Palmetto Beach zum halten. Anschliessend spazieren wir plaudernd zum Hafen und bemerken, dass auf dem “North Tampa Market” nicht nur Früchte, Fleisch und Gemüse, sondern auch Anziehsachen feilgeboten werden. Wir machen grosse Augen und entschliessen uns, saftige T-Bone Steaks (löblich: T Knochen Schnitzel), grüne Bohnen, Brokkoli sowie Kartoffeln einzukaufen. Edelbert leckt sich die Lippen und ist sich sicher, dass die morgige Grillfeier ein voller Erfolg werden wird. Ich gebe dem schlauen Mann Recht und strebe hungrig zu einem Händler, der neben italienischen Tramezzinis auch frischgepressten Orangensaft und Kaffee anbietet.

sandwich
Wir beissen kraftvoll zu

11.00 Uhr Da das kulinarische Wohl nicht zu kurz kommen darf, deute ich in die Auslage und fordere den Heini auf, zwei mit Schinken und Käse belegte Semmeln herauszurücken. Edelbert folgt meinem Beispiel und zögert nicht, mich zu Speis und Trank einzuladen – das ist die beste Nachricht des ganzen Tages.
11.30 Uhr Kurz nach dem Elfuhrläuten finden wir uns am Wasser wieder und verschaffen dem Vierbeiner etwas Auslauf. Unterdessen lassen wir uns auf einer Bank nieder und spähen auf die McKay Bucht. Zudem kommt Edelbert auf die Zeitumstellung zu sprechen und beteuert, dass wir die Uhren in der Nacht von Samstag auf Sonntag um eine Stunde zurückstellen müssen – diesen Unsinn muss man gehört haben.

tampaheimreise
Die Heimreise

12.15 Uhr Nachdem Dixon mit einem kläffenden Retriever gespielt hat, erheben wir uns von der Bank und kehren zum Auto zurück. Wie es sich gehört, helfe ich dem Haustier auf die Ladefläche und mache es mir dann zur Aufgabe, das Gaspedal bis zum Anschlag durchzudrücken. Um keine Gebühren für die Überfahrt der “Sunshine Skyway Bridge” entrichten zu müssen, rase ich in Richtung Landesinnere davon und ziehen an den Kleinstädten Brandon und Ruskin vorbei. Nebenher erfreuen wir uns am Radioprogramm von WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) und haben sogar das Vergnügen, etliche Weihnachtslieder zu hören. Der Radiosprecher legt beste Laune an den Tag und berichtet, dass nicht nur Jimmy Buffett, sondern auch der Jungmusikant Chris Young vor wenigen Tagen eine Kompaktscheibe zum Fest veröffentlicht hat – wie aufregend.


Chris Young – It Must Be Christmas

13.00 Uhr Als wir uns Sarasota nähern, nehme ich den Fuss vom Gas und ziehe es vor, die Interstate 75 zu verlassen und auf dem Highway 41 entlang der Küste weiterzufahren. Wir geniessen den Ausblick auf den Golf von Mexiko in vollen Zügen und kommen überein, dass wir eine kurze Rast einlegen sollten.
13.30 Uhr Schlussendlich parken wir das Auto vor “Walts Fish Market and Restaurant” und nehmen uns das Recht heraus, eine kleine Brotzeit zu verzehren. Während mein Begleiter mit einer panierten Scholle an Kartoffeln Vorlieb nimmt, wähle ich eine Portion Red Snapper (löblich: Roter Schnapper) mit Nudeln und Sauce – das tut gut.
14.30 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, die Pause zu beenden und weiter nach Naples zu fahren. Laut seufzend zeigen wir uns mit einem kleinen Trinkgeld erkenntlich und setzen unsere Reise fort.

schwarzbeere
Frau Pontecorvo ruft an

15.30 Uhr Just als wir Punta Gorda passieren, bimmelt plötzlich die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry). Zu allem Überfluss meldet sich Frau Pontecorvo im Rohr und lässt mich wissen, dass sie mich am Abend leider nicht Willkommen heissen kann. Ich frage sogleich genauer nach und bringe heraus, dass sich die Perle mit Freundinnen treffen und ins Lichtspielhaus gehen wird – das ist wieder typisch.
16.15 Uhr Endlich flitzen wir am Ortsschild von Naples vorbei. Ich atme tief durch und fahre spornstreichs ins Stadtzentrum, um Edelbert vor seiner Wohnadresse abzusetzen. Der Professor kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und meint, dass sich unser Ausflug nach Tampa wirklich gelohnt hat – das kann man laut sagen.
17.00 Uhr Zuhause angekommen, stosse ich die Pforte zur kleinen Villa auf und fülle Dixons Napf mit Trockenfutter auf. Im Anschluss genehmige ich mir ein kühles Bier aus dem Eiskasten und mache es mir auf der Terrasse bequem, um meinen staubtrockenen Hals ordentlich durchzuspülen.
18.00 Uhr Als die Sonne hinter einer Palme verschwindet, komme ich in die Gänge und mache mich in der Küche nützlich. Um nicht stundenlang am Herd stehen zu müssen, richte ich mir kurzerhand eine kalte Platte mit vitaminreicher Wurst und gesundem Cheddarkäse an.

budweiser
Prost … !

18.45 Uhr Redlichst gestärkt nehme ich die Geschirrspülmaschine in Betrieb und verabschiede mich dann in den wohlverdienten Feierabend. Ich setze mich neben Dixon aufs Sofa und informiere mich auf FOX über die tagesaktuellen Geschehnisse in der Welt.
19.30 Uhr Im Anschluss wechsle ich auf den Bezahlsender AMC und fröne dem abendfüllenden Western “The Keeping Room”. Die düstere Erfolgsproduktion aus dem Jahre 2014 erzähle die Geschichte dreier Frauen, die zur Zeiten des amerikanischen Bürgerkriegs eine kleine Farm bewirtschaften und sich gegen zwei Ganoven zur Wehr setzen müssen – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach zweistündiger Spitzenunterhaltung beende ich den Fernsehabend und falle übermüdet ins Bett. Gute Nacht.