10. April 2015 – Ein schöner Heinz Erhardt Film

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08.00 Uhr Ich werde durch lautes Telefonschellen aus einem schönen Traum gerissen. Zu allem Überfluss meldet sich der Professor im Rohr und gibt zu Protokoll, dass er heute Alkohol in “Bob’s Liquor Store” besorgen muss. Als ich mir den Schlaf aus den Augen reibe, redet der Professor weiter auf mich ein und beteuert, dass Weichgetränke wie Coca Cola und Dr. Pepper Nieren- und/oder Gallensteine begünstigen können. Ich mache grosse Augen und entgegne, dass ich kurzerhand mitkommen und mein Erspartes ebenfalls in Bier investieren werde. Edelbert freut sich und sagt, dass er gegen halb Zwölf im Alkoholgeschäft sein wird – wie schön.

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Coca Cola ist sehr gesund

08.30 Uhr Nachdem ich das Telefonat beendet habe, hüpfe ich aus dem Bett und stähle meine eingerosteten Muskeln auf der Terrasse. Nebenher spähe ich neugierig in Frau Pontecorvos geöffnetes Schlafzimmerfenster und sehe, wie meine Nachbarin die Bettdecke aufschüttelt und sich in Schale wirft – wie aufregend.
09.00 Uhr Im Anschluss lasse ich die Seele bei einem lustigen Wirbelbad baumeln. Darüber hinaus telefoniere ich mit meiner unterbelichteten Mieterin und bringe heraus, dass die Renovierungsarbeiten im Waldweg weit fortgeschritten sind. Sandra gibt sich erleichtert und erzählt, dass seit dem Morgen muskelbepackte Handwerker den Terrassenboden abtragen – das hört man gerne.
10.00 Uhr Nach dem Badevergnügen mache ich es mir kaffeeschlürfend auf der Terrasse bequem. Just als ich kraftvoll in ein Nutellabrot beisse, kommt Frau Pontecorvo dazu und leistet mir Gesellschaft. Die Dame legt beste Laune an den Tag und unterbreitet, dass sie am Abend ins Lichtspielhaus gehen möchte. Ich winke demonstrativ ab und stelle klar, dass ich einen neumodernen Projektor besitze und zu Hause die neuesten Filme anschauen kann. Meine Nachbarin reibt sich die Hände und meint, dass sie unter diesen Umständen am Abend vorbeikommen wird – das hat gerade noch gefehlt.
10.45 Uhr Weil ich mit Edelbert verabredet bin, bringe ich Frau Pontecorvo zur Türe und ziehe es vor, Dixon zum SUV zu scheuchen. Nachdem ich dem Rüden auf die Ladefläche geholfen habe, zwänge ich mich hinters Lenkrad und presche mit durchdrehenden Pneus von dannen.
11.30 Uhr Nach einer kurzweiligen Reise treffe ich am Ziel ein und kann Edelbert herzlich begrüssen. Der schlaue Mann folgt mir ins Geschäft und macht es sich zur Aufgabe, eine Kiste Erdinger in den Einkaufswagen zu hieven. Ich folge Edelberts Beispiel und informiere, dass ich für 19 Uhr einen spannenden Filmabend plane. Mein Bekannter schnalzt mit der Zunge und meint, dass es eine Gaudi wäre, einen Heinz Erhardt Film anzuschauen. Ich lege den Kopf schief und erinnere mich, dass ich den Spielfilmklassiker “Natürlich die Autofahrer” in meiner Sammlung habe.


Heinz Erhardt – Natürlich die Autofahrer

12.00 Uhr Nachdem ich Herrn Bob 70 Dollars überlassen habe, kehre ich zum Auto zurück und fordere Edelbert mit erhobenem Zeigefinger auf, am Abend pünktlich auf der Matte zu stehen.
12.30 Uhr Bevor ich nach Hause fahre, steuere ich ein McDonalds Restaurant an und ordere am Drive Thru (löblich: Fahr Hindurch) Schalter zwei Quarterpounder (löblich: Viertelpfünder), Kartoffelstäbe sowie einen Chocolate Shake. Danach trete ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch und rase hupend weiter.
13.15 Uhr Nachdem ich das Mittagessen verzehrt habe, lege ich auf dem Kanapee die Beine hoch. Hund Dixon tut es mir gleich und verabschiedet sich schnurrend ins Reich der Träume – das tut gut.
14.15 Uhr Ich erwache ausgeruht und nutze die Nachmittagsstunden, um mit dem Besen den Terrassenboden zu fegen. Ausserdem wische ich die Tischplatte mit einem nassen Lappen ab und vergesse auch nicht, den Filmprojektor mit dem Abspielgerät zu verbinden – das ist gar nicht so einfach.

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Katze Land – der beste Radiosender

15.00 Uhr Völlig verschwitzt kehre ich ins klimatisierte Haus zurück und schenke mir ein eiskaltes Weissbier mit Schaumkrone ein. Anschliessend beschalle ich die frisch renovierte Wohnstube mit prima WCKT CAT COUNTRY Radiomusik und gehe Anschnur, um Hilferufe besorgter Heimseitenbesucher abzurufen – das macht Spass.
16.00 Uhr Nach einer Stunde beende ich die Anschnurseelsorge und schaue nach Dixon. Ich treffe den Rüden mit Nachbarshund Joey am Teich an und nehme mir das Recht heraus, den Vierbeinern einen Tennisball zuzuwerfen. Nebenher tratsche ich mit Frau Crane und vernehme, dass sich Joey am Wochenende an der Wolfsklaue verletzt hat. Die ehemalige Olympiateilnehmerin schlägt die Hände über den Kopf zusammen und sagt, dass der Veterinär 180 Dollars für die Behandlung in Rechnung gestellt hat – das ist ja allerhand.

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Ich werfe den Vierbeinern einen Tennisball zu

17.00 Uhr Wie es sich für einen perfekten Gastgeber gehört, bereite ich kurz vor dem Eintreffen der Gäste eine Brotzeitplatte mit Capocollo, Käsehappen, Schinken und aufgeschnittenem Weissbrot vor. Zudem fülle ich Lay’s Kartoffelchips in eine Holzschale und stelle drei Sektgläser für meine Bekannten bereit.
17.45 Uhr Wenig später fährt Edelberts schneeweisser JEEP vor. Ich heisse den Professor herzlich Willkommen und bitte ihn, auf der Terrasse platz zu nehmen. Frau Pontecorvo lässt ebenfalls nicht lange auf sich warten und überrascht uns mit einer Flasche Cristal Schaumwein.

https://www.youtube.com/watch?v=CvlNNwtOcl4

18.30 Uhr Nachdem wir zu Abend gegessen haben, verfrachte ich die blaue Filmscheibe in den BluRay Spieler und werfe bewegte Bilder auf die überdimensionale Leinwand. Da ausschliesslich Deutsch gesprochen wird, sehe ich mich genötigt, Frau Pontecorvo über die Geschehnisse aufzuklären. Wir amüsieren uns köstlich und tauchen in das Leben des Polizeiwachtmeister Eberhard Dobermann ein. Edelbert krümmt sich vor Lachen und berichtet, dass dieser Streifen seine Lichtspielhauspremiere am 20. August 1959 feierte. Ich stimmt zu und erwähne, dass “Natürlich die Autofahrer” zu den besten Filmen des aus Riga stammenden Komikers Heinz Erhardt zählt.
20.00 Uhr Als meine Wanduhr acht Mal schlägt, flimmert der Abspann über die Leinwand. Zum Abschied schenke ich den lieben Leute noch etwas Sprudelsekt ein und schlage vor, dass wir morgen einen Strandspaziergang unternehmen könnten.
21.00 Uhr Als endlich Ruhe in der kleinen Villa eingekehrt ist, räume ich das schmutzige Geschirr in die Küche. Danach rufe ich Dixon ins Haus und falle fix und foxi ins Bett. Gute Nacht.