6. Oktober 2014 – Schöne Tage in Key Largo, FL

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08.00 Uhr Ich hüpfe voller Tatendrang aus dem Bett und begrüsse Hund Dixon kopfkraulend. Danach nehme ich die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) zur Hand und rufe in Edelberts Stadtwohnung an. Natürlich verweise ich sofort auf Key Largo und erkundige mich, ob wir an die Ostküste krusen wollen. Mein Bekannter kommt aus dem Plappern gar nicht mehr heraus und bittet mich, ihn in zwei Stunden abzuholen – wie aufregend.

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Meine Schwarzbeere

08.30 Uhr Juchzend beende ich das Telefonat und laufe nach nebenan, um Frau Pontecorvo die freudige Botschaft zu übermitteln. Meine Nachbarin ist hellauf begeistert und entgegnet, dass sie bereits den Reisverschluss ihrer DOLCE & GABBANA Reisetasche zugezogen hat. Als ich meinen Kopf schieflege, schenkt mir die Perle ein Lächeln und meint, dass sie sich entschlossen hat, uns nach Key Largo zu begleiten – wie unlöblich.
09.00 Uhr Trotz der schlechten Nachrichten bleibe ich freundlich und gebe zu Protokoll, dass wir gegen 10 Uhr losfahren werden. Anschliessend mache ich kehrt und befülle meinen JACK WOLFSKIN Rucksack mit modischer Freizeitkleidung, Hundespielzeug und dem Kulturbeutel.
10.00 Uhr Nachdem ich mich kalt abgeduscht habe, scheuche ich den Vierbeiner zum Auto und helfe ihm auf die Ladefläche. Im Anschluss schelle ich am Nachbarhaus und schleppe Frau Pontecorvos Reisegepäck zum Auto – diesem Stress ist nicht einmal der stärkste Rentner gewachsen.
10.45 Uhr Mit kurzer Verspätung kommen wir vor Edelberts Wohnadresse zum stehen. Prof. Kuhn wartet bereits vor dem Anwesen und zögert nicht, auf dem Rücksitz Platz zu nehmen und mir einen Becher mit würzigem STARBUCKS Caramel Coffee (löblich: Karamellkaffee) zu überreichen. Ich nehme das Heissgetränk dankbar an und presche mit durchdrehenden Pneus von Dannen.

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Wir reisen auf dem Highway 41 gen Osten

11.15 Uhr Als ich auf den Highway 41 auffahre und zum neuen Blake Shelton Lied “A Girl” (löblich: Ein Mädchen) mitsumme, deutet Edelbert plötzlich nach Rechts und behauptet, dass er im Dickicht der Mangroven einen Alligator entdeckt hat. Ich stelle den Radio lauter und antworte, dass uns das Reptil ganz bestimmt nichts tun wird.
12.15 Uhr Nach einer weiteren Stunde, passieren wir den “Big Cypress National Preserve” (löblich: Grosse Zypressen Nationalpark) und lesen auf einem Strassenschild, dass der “National Park Service” am kommenden Wochenende zu einer Benefizveranstaltung einlädt. Edelbert knipst ein Photo und setzt uns darüber in Kenntnis, dass alle Besucher aufgerufen sind, für den vom Aussterben bedrohten Florida-Panther zu spenden.
12.45 Uhr Weil der Vierbeiner unruhig wird, betätige ich den Blinker und bringe den SUV auf einem Rastplatz zum halten. Während Frau Pontecorvo die Toilette aufsucht, vertrete ich mir mit Edelbert die Beine und stehe bald vor einem Denkmal. Wissbegierig nehme ich die Bronzetafel in Augenschein und lerne, dass an dieser Stelle am 11. Mai 1996 ein ValuJet Stahlvogel abgestürzt ist und 110 Menschen in den Tod gerissen hat – wie furchtbar.
13.30 Uhr Bevor wir weiterfahren, nippe ich an einer Coca Cola Dose und unke, dass wir in einer Stunde unser Ziel erreichen werden. Edelbert nickt eifrig und bitte mich, ihm die Autoschlüssel zu überlassen – das soll mir Recht sein.

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Ich lasse mir eine kühle Kola schmecken

14.00 Uhr Im weiterem Reiseverlauf teile ich mir den Rücksitz mit Dixon und nehme mir das Recht heraus, dem Rüden hinter den Ohren zu kraulen. Wie nicht anders zu erwarten, rollt sich das Haustier augenblicklich auf den Rücken und schnurrt wie ein Kätzchen – wie lustig.
15.00 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 3 deutet, finden wir uns endlich auf dem Parkplatz des “Hilton Resorts” wieder. Ich atme tief durch und führe meine Begleiter in das luxuriöse Vier-Sterne Haus. Ein freundlicher Hotelangestellter heisst uns herzlich Willkommen und händigt uns Schlüsselkarten für drei nebeneinanderliegende Zimmer im dritten Stock aus. Ferner hören wir, dass die Räumlichkeiten nicht nur über Verbindungstüren, sondern auch über einen Gemeinschaftsbalkon verfügen – das hört man gerne.
15.30 Uhr Ruckzuck fahren wir mit dem Aufzug nach oben und verabreden, dass wir uns um 18 Uhr in der hoteleigenen “Treetops Bar & Grill” Gaststätte zum Abendessen treffen werden. Um die Wartezeit sinnvoll zu überbrücken, ziehe ich die Vorhänge zu und bette mich im bequemen King Size Bett zur Ruhe – das tut gut.
16.30 Uhr Ich öffne die Augen und bemerke, wie sich Frau Pontecorvo und Edelbert auf dem Balkon tummeln und über belanglose Dinge tratschen. Ich leiste den netten Menschen Gesellschaft und registriere, dass sich die Beiden eine Flasche Schaumwein aufs Zimmer bestellt haben. Edelbert prostet mir zufrieden zu und beteuert, dass man vom Balkon einen herrlichen Ausblick auf den Buttonwood Sound hat. Ich schlage in die gleiche Kerbe und informiere, dass man im Westen sogar die Everglades erkennen kann – das ist prima.

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Die Everglades muss man gesehen haben

17.30 Uhr Um am Abend eine gute Figur abzugeben, erhebe ich mich aus dem Rattansessel und laufe ins Bad, um die Seele bei einer kalten Dusche baumeln zu lassen – da kommt Freude auf.
18.00 Uhr Pünktlich auf die Minute werden wir im Restaurant vorstellig und bekommen von einem gestriegelten Ober einen schönen Tisch mit Ausblick zugewiesen. Wir ordern eine Flasche Weisswein aus Hause “Diamond Creek” und entschliessen uns, ausserdem einen Vorspeisenteller für drei Personen zu bestellen. Darüber hinaus wähle ich ein gut durchgebratenes Sirloin Steak mit Buttergemüse, Kartoffelspalten und Salat – das schmeckt.
18.45 Uhr Während wir kraftvoll zubeissen, kommt Edelbert auf den Dienstag zu sprechen und kündigt an, dass wir zum “Theater at the Sea” (löblich: Theater am See) fahren und Delphine beobachten könnten – das hört sich verlockend an.
19.30 Uhr Zu guter Letzt lassen wir den lauen Abend an der Pool Bar ausklingen und schlürfen süffige Langgetränke. Nebenher schaufle ich Erdnüsse in mich hinein und merke an, dass man sich im hohen Alter auch ab und an etwas Gutes leisten sollte. Edelbert gibt mir Recht und meint, dass wir schliesslich ein Leben lang hart gearbeitet haben – das kann man laut sagen.
21.00 Uhr Zurück im Zimmer, reguliere ich die Klimaanlage und versorge Dixon mit Trockenfutter. Danach putze ich mir die Zähne und lasse den langen Tag vor der Glotze ausklingen. Ich schaue mir die Nachrichten auf FOX an und komme prompt zu dem Schluss, dass es langsam Zeit wird, ins Bett zu gehen. Gute Nacht.