18. September 2015 – Ein Umtrunk bei Herrn Wang

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08.00 Uhr Ich rolle mich juchzend aus dem Bett und erkläre Dixon, dass wir in nicht einmal 15 Stunden Georg und Maria im Sonnenscheinstaat begrüssen werden. Der Rüde wird sogleich hellhörig und schnappt sich einen Kauknochen – da kommt Freude auf.

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Hund Dixon schnappt sich einen Kauknochen

08.30 Uhr Nachdem ich die Morgengymnastik hinter mich gebracht habe, laufe ich in die Nasszelle und lasse die Seele bei einem Wirbelbad baumeln. Unterdessen telefoniere ich mit meinem Bruder und vernehme, dass meine Verwandten Flüge mit der Billigfluggesellschaft WESTJET gebucht haben. Georg ist alles andere als begeistert und beteuert, dass WestJet die einzige Linie ist, die Fort Myers direkt anfliegt. Ich zucke mit den Schultern und gebe Georg zu verstehen, dass ich ihn gegen 23 Uhr am Flughafen abholen werde. Mein Gesprächspartner winkt augenblicklich ab und meint, dass es schlauer wäre, uns morgen zum Frühstück zu treffen – wie schön.
09.30 Uhr Nach einer Stunde schwinge ich mich aus der Wanne und fasse den Entschluss, nach dem Frühstück Lebensmittel für meine Liebsten einzukaufen. Spornstreichs greife ich zum Telefon und lasse es mir nicht nehmen, Edelbert über meine Absichten in Kenntnis zu setzen. Der schlaue Mann freut sich und verspricht, dass er in der Satreales Metzgerei eine kleine Brotzeit besorgen und mich im Lowbank Drive treffen wird – das ist phantastisch.
10.00 Uhr Als ich mich in die Küche setze und in Hund Dixons Gesellschaft die wichtigste Mahlzeit des Tages einnehme, stösst plötzlich Frau Pontecorvo die Terrassentüre auf. Meine Nachbarin plappert ohne Unterlass und erinnert, dass Edelbert in sieben Tagen Geburtstag feiern wird. Ich nicke eifrig und entgegne, dass ich meinem Bekannten eine Flasche Wein überreichen werde. Die Alte von nebenan straft mich mit skeptischen Blicken und meint, dass es angebracht wäre, eine Reise zu buchen. Zu allem Überfluss präsentiert die kleine Frau ein Prospekt und rechnet vor, dass ein Ausflug nach Atlantic City gar nicht teuer ist.

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Atlantic City ist eine Reise wert

10.30 Uhr Nach langem Hin und Her nehme ich das Hochglanzmagazin in Augenschein und erfahre, dass die in Miramar, FL ansässige Fluglinie SPIRIT täglich einen Direktflug nach Atlantic City im Bundesstaat New Jersey anbietet. Ich staune nicht schlecht und bringe heraus, dass der weltbekannte Sänger Frankie Valli zwischen dem 9. und 11. Oktober drei Konzerte im renommierten “Borgata Hotel Casino & Spa” geben wird. Frau Pontecorvo nickt zustimmend und behauptet, dass wir Flüge für den 9. Oktober buchen und zwei Tage in Atlantic City verweilen könnten. Ich überschlage die Preise ganz genau und stelle wohlwollend fest, dass 439 Dollars für einen Flug, den Hotelaufenthalt sowie eine Eintrittskarte recht preiswert sind.
11.00 Uhr Da ich längst nicht mehr auf den Taler achten muss, gehe ich auf das Angebot ein und mache es mir zur Aufgabe, das iPad einzuschalten. Ruckzuck segle ich auf die Heimseite des “Borgata Hotels” und buche für den besagten Zeitraum drei Zimmer sowie Eintrittskarten. Danach rufe ich die Internetzpräsenz der SPIRIT Fluglinie auf und zögere nicht, meine Kreditkartennummer preiszugeben und drei Sitzplätze zu ordern. Prompt erhalte ich die Bestätigungsnachrichten und freue mich, in nicht einmal einem Monat in der Spielerstadt Atlantic City zu sein.
11.30 Uhr Nachdem ich mich von meiner Nachbarin per Handkuss verabschiedet habe, scheuche ich Dixon zum Auto und kruse zum CIRCLE K Supermarkt, um Obst, Eier, Frühstückszerealien, Getränke, Weissbrot sowie prima Hershey’s Schokolade einzukaufen.

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Das Ferienhaus meines Bruders

12.30 Uhr Mit dreissigminütiger Verspätung erreiche ich mein Ziel und wundere mich, weil von Edelbert weit und breit nichts zu sehen. Nach wenigen Augenblicken kommt Herr Wang daher und sagt, dass er den Professor zu einem Umtrunk eingeladen hat. Weil meine Kehle ganz ausgetrocknet ist, folge ich Herrn Wang in sein Eigenheim und nehme ebenfalls mit einer Hopfenkaltschale Vorlieb. Ausserdem komme ich in den Genuss, reich belegte “Panini Salsiccia” (löblich: Italienische Wurstbrote) aus der Italienmetzgerei Satreales serviert zu bekommen.

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Das Leichtbier fliesst in Strömen

13.30 Uhr Während das Leichtbier (unlöblich: Light Beer) in Strömen fliesst, erzähle ich vom anstehenden Besuch meines Grosscousins Robert und lasse Herrn Wang wissen, dass der Texaner eine Woche in Naples bleiben und den Kurzurlaub nutzen wird, um seine Tochter in Miami zu besuchen. Der Motelbesitzer ist begeistert und sagt, dass es eine Gaudi werden wird, bereits am Freitag Abend Georg und Maria wiederzusehen – wie wahr.
14.30 Uhr Nach der vierten Halbe komme ich in die Gänge und sehe im Ferienhaus nach dem Rechten. Ich räume die Lebensmittel in den Eiskasten und vergessen auch nicht, die Klimaanlage einzuschalten. Danach mache ich es mir an Herrn Wangs und Edelberts Seite am Schwimmbecken bequem und trinke ein weiteres Bier – das tut gut.
15.15 Uhr Als der Stundenzeiger meiner wertvollen ROLEX auf 3 deutet, klatsche ich in die Hände und gebe zu Protokoll, dass ich meine Zeit nicht gestohlen habe. Edelbert schlägt in die gleiche Kerbe und sagt, dass er für den Abend eine Wohlfühl Massage bei Frau Mai-Ling gebucht hat. Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, schüttle ich Herrn Wangs Hand und wünsche ihm einen ruhigen Abend.
16.00 Uhr Zurück im Willoughby Drive, schlüpfe ich aus den Flip Flops und bette mich auf dem Kanapee zur Ruhe. Dixon folgt meinem Beispiel und streckt ebenfalls alle Viere von sich – wie schön.
17.00 Uhr Ich erwache redlichst ausgeruht und eile in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten. Fachmännisch koche ich eine Dosensuppe auf und verfeinere die Gemüsebrühe mit Brotstücken. Anschliessend köpfe ich eine Flasche Rotwein und nehme das Nachtmahl in der guten Stube ein.

18.00 Uhr Nach der Stärkung setze ich mich vor die Glotze und fröne den Abendnachrichten auf FOX sowie einer aufschlussreichen Call-In (löblich: Ruf herein) Politiksendung. Ich informiere mich über den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump aus erster Hand und komme zu dem Ergebnis, dass der 69jährige Milliardär einen prima Präsidenten abgeben würde.
19.00 Uhr Zum Abschluss des Tages amüsiere ich mich bei der seichten Komödie “Magic in the Moonlight” (löblich: Magie im Mondlicht) des amerikanischen Meisterregisseurs Woody Allen – da bleibt kein Auge trocken.
21.00 Uhr Nach 100minütiger Spitzenunterhaltung beende ich den schönen Fernsehabend und lege mich zufrieden ins Bett. Gute Nacht.