14. Oktober 2014 – Mit Herrn Peter und Edelbert im Village on Venetian Bay Schoppingzentrum

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08.00 Uhr Ich schlüpfe in meine bequemen Josef Seibel Hausschuhe und zögere nicht, die kleine Villa mit prima David Allan Coe Musik zu beschallen. Zudem streichle ich Hund Dixon über den Kopf und spiele mit der Idee, Edelbert und Herrn Peter zu einem Ausflug ins “Village on Venetian Bay” (löblich: Stadt an der venezianischen Bucht) Einkaufsparadies einzuladen – was kann es schöneres geben.

08.30 Uhr Just als ich die Morgengymnastik auf der Terrasse absolviere, schellt das Telefon und ich habe das Vergnügen, mit dem Professor sprechen zu können. Der schlaue Mann überschlägt sich vor Freude und plappert davon, dass er gerade im “Mangrove Cafe” sitzt und in Gesellschaft seines Sohnes ein prima Frühstück einnimmt. Ich mache grosse Augen und schlage vor, dass wir uns in zwei Stunden im “Village on Venetian Bay” treffen könnten. Mein Bekannter sagt prompt zu und verspricht, pünktlich zu sein – das ist phantastisch.
09.00 Uhr Verschwitzt eile ich ins Bad und entspanne mich bei einem lustigen Wirbelbad. Nebenher schliesse ich die Augen und lausche der David Allan Coe Komposition “Just Divorced” (löblich: Gerade Geschieden).
10.00 Uhr Zum Zehnuhrläuten steige ich aus der Wirbelbadewanne und entschliesse mich, zum Schoppingausflug einen hellblauen Sommeranzug anzuziehen. Wie es sich für eine Modeikone gehört, stäube ich ausserdem etwas RP LOB Luxusduft auf meine Haut und vergesse auch nicht, eine edle Seidenkrawatte umzubinden.

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RP LOB – wie das duftet

10.30 Uhr Nachdem ich braune Kenneth Cole Mokassins aus dem Schrank geholt habe, verzehre ich in Dixons Beisein die wichtigste Mahlzeit des Tages. Bei dieser Gelegenheit studiere ich die Zeitung und erfahre, dass am Freitag ein Tiefdruckgebiet Südflorida erreichen und für kühlere Temperaturen sorgen wird – wie schön.
11.00 Uhr Um nicht zu spät zu kommen, scheuche ich den Vierbeiner zum PS-strotzenden Chevrolet und schicke mich an, mit durchdrehenden Pneus aus der Garage zu brettern.
11.45 Uhr Pünktlich fahre ich auf den Parkplatz auf und kann den Chevrolet direkt neben dem schneeweissen Geländewagen meines Bekannten abstellen. Ich begrüsse die Herren überschwänglich und erkundige mich bei Herrn Peter, ob er sich mittlerweile in Florida eingelebt hat. Edelberts Sohn wischt sich demonstrativ über die Stirn und unterbreitet, dass das schwülwarme Klima kaum auszuhalten ist. Ich deute schmunzelnd zum Einkaufszentrum und entgegne, dass wir uns in den klimatisierten Geschäften abkühlen sollten.
12.15 Uhr Als erstes sehen wir uns in einem Uhrengeschäft um und entdecken in der Auslage sogar sündteure ROLEX Armbanduhren. Herr Peter staunt Bauklötze und weist uns auf die Tatsache hin, dass die Uhren in den Vereinigten Staaten sehr preiswert sind. Ich winke jedoch ab und lasse den Finanzbeamten wissen, dass bei der Einreise nach Deutschland hohe Zölle auf Luxusgüter erhoben werden.
13.00 Uhr Im Anschluss besuchen wir die Boutique des Herrenausstatters “J. McLaughlin” und kommen zu dem Schluss, dass wir nicht bereit sind, 500 Dollars für ein T-Hemd zu bezahlen. Edelberts Sohn tippt sich an die Schläfe und sagt, dass er Hunger hat und ein Mittagessen spendieren wird. Ich lecke mir die Lippen und führe meine Begleiter gutgelaunt ins “MiraMare Ristorante”.
13.30 Uhr Wir lassen uns an einem einladenden Tisch auf der Sonnenterrasse nieder und ordern bei einer rassigen Kellnerin (39) süffigen Eistee, Pappardelle Sasso (löblich: breite Nudeln) mit Tomaten sowie vitaminreiche Beilagensalate – wie das duftet.
14.00 Uhr Als ich kraftvoll zubeisse, komme ich auf Peters Tschob im Bundesfinanzministerium zu sprechen. Mein Tischnachbar steht mir Rede und Antwort und kündigt an, dass die Bundesregierung den Solidaritätszuschlag bald abschaffen wird. Darüber hinaus lernen wir, dass Finanzminister Wolfgang Schäuble gleichzeitig die Einkommenssteuer drastisch erhöhen wird – das ist wieder typisch.

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Wir trinken Kaffee / Bild: Nevit Dilmen / CC BY-SA 3.0

14.45 Uhr Nachdem wir das Essen mit Schaumkaffees abgerundet haben, zückt Peter seine Meisterkarte (unlöblich: Mastercard) und begleicht die Rechnung mit seinem guten Namen. Danach setzen wir unseren Bummel fort und laufen ins “Mono Uomo” Geschäft. Als Edelberts Stammhalter mit einem grünen Sakko in der Umkleidekabine verschwindet, tratsche ich mit dem Professor und erhalte die Auskunft, dass er morgen seinem Sohn das Landesinnere zeigen wird. Edelbert strahlt wie ein Honigkuchenpferd und setzt mich darüber in Kenntnis, dass für den Abend ein Abstecher ins “Seminole Immokalee Casino” geplant ist – wie aufregend.

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Edelbert plant einen Abstecher ins Indianer Casino

15.30 Uhr Endlich sind wir wieder am Auto und können die Heimfahrt antreten. Ich helfe Dixon auf die Ladefläche und winke meinen Freunden zum Abschied zu.
16.00 Uhr Zuhause angekommen, fülle ich den Napf meines Haustieres auf und falle dann fix und foxi aufs Sofa. Nach wenigen Sekunden döse ich ein und träume von meinem Ausflug nach Key Largo in der vergangenen Woche.
17.00 Uhr Weil ich keine Lust habe, stundenlang am Herd zu stehen, verfrachte ich kurzerhand eine leckere Tiefkühlpizza in den Ofen. Dazu gibt es ein süffiges Budweiser sowie einen Gurkensalat mit Dill – das schmeckt.

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Pizza ist sehr vitaminreich

18.00 Uhr Ein langer Tag neigt sich langsam seinem Ende zu. Um endlich zur Ruhe zu kommen, lege ich im Wohnzimmer die Beine noch und fröne budweiserschlürfend den Abendnachrichten auf FOX.
19.00 Uhr Zur sogenannten Prime Time (löblich: beste Sendezeit) schalte ich auf HBO um und gebe mich dem Krimi “Kristy” hin, der von einer Studentin erzählt, die auf dem Campus einer Universität von Meuchelmördern gejagt wird – da kommt Spannung auf.
21.00 Uhr Nach zwei Stunden beende ich den Fernsehabend und atme tief durch. Anschliessend rufe ich den Vierbeiner ins Haus und lege mich ins Bett. Gute Nacht.