21. Februar 2014 – Schoppen mit Verwandten

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07.45 Uhr Der Radiowecker springt an und ich habe das Tim McGraw Lied “Tiny Dancer” (löblich: dürrer Tänzer) im Ohr. Als ich mich graziös aus dem Wasserbett rolle, erzählt der Radiosprecher, dass diese Komposition ursprünglich aus der Feder des englischen Sängers Elton John stammt – das soll mir auch Recht sein.

08.15 Uhr Nachdem ich den Vierbeiner in den Garten gelassen habe, entspanne ich mich bei einem Wirbelbad. Ausserdem rufe ich im Lowbank Drive an und frage, was heute abgeht. Georg gähnt in einer Tour und sagt, dass er gerade erst aufgestanden ist und einen Stadtbummel unternehmen möchte – wie schön.
09.15 Uhr Bevor ich mich auf den Weg mache, fülle ich Dixons Napf mit Trockenfutter auf und verzehre selbst ein kleines Frühstück in Form von vitaminreicher Rühreier mit Speck – das schmeckt.
09.45 Uhr Kurz vor dem Zehnuhrläuten lasse ich den Motor des PS-strotzenden Chevrolet Suburban aufheulen und rase zur 5th Avenue South. Unterdessen lausche ich dem Qualitätsprogramm meines Lieblingsradiosenders und lerne, dass die kanadische Ausnahmekünstlerin Suzanne Vega ein nagelneues Studioalbum mit dem Titel “Tales From the Realm of the Queen of Pentacles” (löblich: Märchen aus dem Reich der Königin des Pentagramms) veröffentlicht hat. Ich betätige die Hupe und entschliesse mich, ein Exemplar zu kaufen – man gönnt sich ja sonst nichts.
10.30 Uhr Ich parken das Auto direkt vor dem renommierten “The Inn On Fifth Hotel” und freue mich, Maria und Georg begrüssen zu können. Meine Schwägerin reicht mir die Hand und meint, dass wir Edelbert zu unserem Schoppingausflug einladen könnten. Ich nicke eifrig und führe die lieben Leute spornstreichs zu Prof. Kuhns Wohnadresse. Der schlaue Mann ist begeistert und sagt, dass er uns gerne begleiten würde – das ist phantastisch.
11.15 Uhr Nachdem wir etliche Geldscheine in einem Zeitungsgeschäft gelassen haben, legen wir auf der Sonnenterrasse des “Cafe Luna” eine kurze Pause ein. Während wir Kaffee trinken und lustiges Erdbeereis mit Sahne essen, blättert Maria interessiert in der aktuellen Ausgabe der “Vogue” und plappert davon, dass der Schuhdesigner Manolo Blahnik eine neue Kollektion entworfen hat. Darüber hinaus deutet die kleine Frau auf das Foto der Schauspielerin Sarah Jessica Parker und erklärt, dass die Prominente die Schuhe demnächst anlässlich einer Gala im grossen Apfel (unlöblich: Big Apple) vorstellen wird.
12.00 Uhr Zur Mittagszeit setzen wir unseren Bummel fort und schauen uns im “Island Trends” Modegeschäft genauer um. Maria zückt prompt ihre Kreditkarte und lässt es sich nicht nehmen, farbenfrohe Blusen anzuprobieren. Ich nehme unterdessen modische Tschienshosen in Augenschein und lasse Edelbert wissen, dass ausgewaschene Beinkleider derzeit besonders angesagt sind. Der Professor blickt skeptisch drein und meint, dass er sich den Luxus nicht leisten kann, 200 Dollars für eine Hose auszugeben – wie wahr.
13.00 Uhr Im Anschluss finde ich mich in einem Sonnenbrillengeschäft wieder und werde Zeuge, wie Georg eine sündteure RAY BAN aufsetzt. Maria klatscht aufgeregt in ihre Hände und fordert meinen Bruder auf, augenblicklich zuzugreifen und weitere 300 Dollars aus dem Fenster zu werfen – wie unlöblich.

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Frau Vegas neue Scheibe – jetzt kaufen

14.00 Uhr Tütenbepackt verlassen wir den Saftladen und schlendern als nächstes in einen Kompaktscheiben- und Filmladen, um nach Suzanne Vegas neuem Studioalbum zu suchen. Ich werde schnell fündig und erfahre vom Verkäufer, dass das neue Werk der kanadischen Künstlerin prima ist. Ich fackle nicht lange und erwerbe zudem das am 4. Februar veröffentlichte Tim McGraw “Best Of” (löblich: Beste von) Album “Love Story” (löblich: Liebesgeschichte).
15.00 Uhr Da Dixon aus dem Hecheln gar nicht mehr herauskommt, fasse ich den Entschluss, jetzt den Heimweg anzutreten. Edelbert schlägt in die gleiche Kerbe und unterbreitet, dass er am Abend bei Familie Satesh eingeladen ist. Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, machen wir kehrt und tratschen über Georgs und Marias gestrigen Ausflug nach Fort Myers. Mein Bruder schwärmt in den höchsten Tönen und berichtet, dass er in einem Möbelgeschäft neue Terrassenliegen bestellt hat. Ich mache grosse Augen und bringe heraus, dass die Sitzmöbel am kommenden Montag geliefert werden.
15.30 Uhr Nachdem wir uns verabschiedet haben, trete ich das Gaspedal bis zum Anschlag durch und fahre gutgelaunt nach Hause. Dixon freut sich auf ruhige Nachtmittagsstunden und macht es sich zur Aufgabe, unentwegt zu bellen – was muss ich denn noch alles ertragen.
16.15 Uhr Endlich bin ich wieder daheim und kann im Wohnzimmer die Beine hochlegen. Ich schliesse gähnend die Augen und träume vom stimmungsvollen Weihnachtsfest am Lake Simcoe – das war schön.
17.15 Uhr Weil die Sonne bald hinter einem Palmenhain verschwinden wird, verzichte ich auf die Anschnurseelsorge. Stattdessen mache ich mich in der Küche nützlich und koche Gnocchis im dampfenden Wasserbad. Dazu gibt es Pesto aus dem Glas sowie einen Gurkensalat mit Zwiebeln und Dill – wie gut das duftet.
18.00 Uhr Nach der zweiten Portion wische ich mir den Mund an einer Serviette ab und kann es kaum noch erwarten, den Tag vor der Glotze ausklingen zu lassen. Zuvor rufe ich jedoch noch einmal bei meinem Bruder an und erinnere an die morgige Grillfeier im “Naples Manor Motel”. Georg ist begeistert und kündigt an, Herrn Wang mit einer Flasche Bourbon zu überraschen – wie schön.

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Der beste Fernsehsender: HBO

19.00 Uhr Nachdem ich mir die FOX Nachrichten angeschaut habe, schalte ich auf den Bezahlsender HBO um und fröne dem nervenaufreibenden Kostümfilm “Gladiator”. Ich lehne mich staunend zurück und tauche in die Welt blutiger Gladiatorenkämpfe ein – da kommt besonders grosse Freude auf.
21.30 Uhr Nach knapp dreistündiger Spitzenunterhaltung betätige ich den “OFF” (löblich: AUS) Knopf auf der Fernbedienung und rufe Hund Dixon ins Haus. Danach reguliere ich die Klimaanlage und gehe ins Bett. Gute Nacht.