7. Dezember 2016 – Isle of Capri Casino

08.00 Uhr Ein neuer Sonnentag in Pompano Beach bricht an und ich schwinge mich gähnend aus dem viel zu weichen Bett. Weil das Hotelzimmer über eine Kochnische verfügt, mache ich mich sogleich am Kaffeekocher zu schaffen und erkläre Hund Dixon, dass wir heute zum “Isle Casino Racing Pompano Park” krusen und uns das örtliche Spielkasino aus nächster Nähe ansehen werden – das wird eine Gaudi.
08.30 Uhr Nach einer Dusche schlüpfe ich in legere Freizeitkleidung und nehme mir das Recht heraus, meinen trockene Kehle mit brühfrischen Bohnentrunk zu spülen und an die Türe des Nachbarzimmers zu klopfen. Edelbert öffnet prompt die Pforte und beteuert, dass er hervorragend geschlafen hat. Ich zucke mit den Schultern und antworte, dass die Matratze meinen hohen Ansprüchen kaum genügt. Der Professor winkt augenrollend ab und meint, dass wir nun zum “Oceanfront” Gasthaus spazieren und uns ein Frühstück einverleiben sollten.
09.15 Uhr Kurz nach dem Neunuhrläuten betreten wird die Wirtschaft und wählen zwei grosse Frühstücke zu je 19 Dollar aus. Der flotte Kellner lässt nicht lange auf sich warten und versorgt Dixon ausserdem mit etwas Speck. Ich greife spornstreichs zur Gabel und lasse Edelbert wissen, dass ich es mir durchaus vorstellen könnte, in Pompano Beach heimisch zu werden. Mein Tischnachbar macht grosse Augen und sagt, dass die Lebenshaltungskosten an der Ostküste kaum erschwinglich sind. Bevor ich Widerworte finde, tippt der Professor mit dem Zeigefinger auf die Speisekarte und rechnet vor, dass man in Naples für 19 Dollars zwei Frühstücke bestellen kann – wie wahr.


Hund Dixon muss im La Costa Hotel bleiben

10.00 Uhr Redlichst gestärkt kehren wir zum “La Costa Beach Club” zurück und kommen zu dem Schluss, dass dem Vierbeiner der Zutritt zum Kasino bestimmt verwehrt wird. Ich blicke skeptisch drein und entgegne, dass wir den Rüden unmöglich im Auto lassen können. Mein Bekannter nickt eifrig und eilt zur Rezeption, um die nette Dame am Empfang zu bitten, während der nächsten Stunden auf Dixon aufzupassen. Die Perle strahlt über das ganze Gesicht und sagt, dass das Haustier gerne im Innenhof spielen kann – wie schön.
10.30 Uhr Nachdem ich Dixon etliche Kauknochen ins Maul gesteckt habe, verabschieden wir uns zum Auto und krusen landeinwärts. Mein Begleiter ist ganz aus dem Häuschen und erzählt, dass das “Isle Casino” einer Rennbahn angeschlossen ist, auf der regelmässig Reitturniere stattfinden. Darüber hinaus erfahre ich, dass das Spielkasino auch mit Pokertischen sowie 1.500 Einarmige Banditen ausgestattet ist – das kann ja heiter werden.


Hund Dixon bekommt einige Kauknochen

11.15 Uhr Fünfundvierzig Minuten später erreichen wir unser Ziel und registrieren, dass die Spielbank dem Aktienunternehmen “Isle of Capri” angehört. Wir fackeln nicht lange und nehmen ruckzuck an blinkenden 25 Cent Geldautomaten Platz, um unser Glück herauszufordern. Ferner ordern wir bei einer leichtbekleideten Bedienung kostenlose Erfrischungsgetränke – da kommt besonders grosse Freude auf.
12.15 Uhr Weil mir die Glücksgöttin Fortuna nicht hold ist, stosse ich Edelbert in die Seite und informiere, dass ein Mittagessen nicht schaden kann. Der Professor gibt mir Recht und folgt mir plappernd ins hauseigene Bragozzo Italiengasthaus. Zufrieden lassen wir uns an einem schönen Tisch nieder und entschliessen uns, als Vorspeise eine Minestrone zu kosten. Ausserdem ringe ich mich dazu durch, als Hauptgericht frittierte Tintenfische mit Kartoffelstäbe zu bestellen. Prof. Kuhn tut es mir gleich und sichert zu, mich zu Speis und Trank einzuladen.


Das schöne Casino in Pompano Beach

13.00 Uhr Während wir mit dem Besteck hantieren, kommt Edelbert auf den Donnerstag zu sprechen und schlägt vor, dass wir Morgen einen Spaziergang zum Leuchtturm unternehmen und dann die Heimreise antreten sollten.
14.00 Uhr Nachdem wir der Kellnerin ein stattliches Trinkgeld beschert haben, schlendern wir durch das weitläufige Kasino und werden Zeugen, wie die Besucher unentwegt Münzen in die Glücksspielautomaten stecken. Zudem bringen wir beim Blick auf eine Bronzetafel in Erfahrung, dass das “Isle of Capri” Unternehmen ihren Hauptsitz im Bundesstaat Missouri unterhält und landesweit 15 namhafte Spielbanken betreibt – das ist ja allerhand.
15.00 Uhr Nun haben wir alles gesehen und kehren zum Auto zurück. Voller Elan schwinge ich mich hinters Lenkrad und gebe zu Protokoll, dass Dixon das Wiedersehen kaum noch erwarten kann. Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, lasse ich den Wählhebel der Automatikschaltung in der D-Stellung einrasten und rase vom Parkplatz.


Wir tschillen am Schwimmbecken

15.45 Uhr Zurück im “La Costa Beach Club” werden wir von Dixon stürmisch begrüsst. Der lustige Rüde hüpft auf und ab und rennt wie von Sinnen zum hauseigenen Schwimmbecken. Völlig verschwitzt lasse ich mich in einem Liegestuhl nieder und erzählen dem Vierbeiner, dass ich im Kasino 8 Dollars verloren habe – wie schade.
16.30 Uhr Da mein Magen eigenartige Knurrlaute von sich gibt, deute ich zum “Seaside Grill” Restaurant und erkläre dem Professor, dass ich mich gerne für das Mittagessen revanchieren möchte. Edelbert schnalzt mit der Zunge und meint, dass er ein Steak (löblich: Schnitzel) bestellen wird – das soll mir Recht sein.
17.15 Uhr Wir lassen den Tag auf der Sonnenterrasse der Gaststätte ausklingen und laben uns an butterweichen Filet Mignons mit Folienkartoffeln und Krautsalat. Natürlich gebe ich Dixon etwas Fleisch ab und berichte, dass wir Morgen unsere Zelte in Pompano Beach leider abbrechen und nach Hause zurückkehren müssen.


Zu guter Letzt unternehmen wir einen Spaziergang

18.00 Uhr Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen haben, wandern wir zum Strand und baden unsere Füsse im kühlen Nass des Atlantiks. Nebenbei blicke ich in Richtung des Horizonts und werde angesichts der bevorstehenden Reise nach Toronto ganz wehmütig. Edelbert seufzt laut und unterbreitet, dass in Ontario mittlerweile der Schnee meterhoch liegt – was muss ich denn noch alles ertragen.
19.00 Uhr Endlich bin ich zurück im Zimmer und kann aus den verschwitzten Kleidern schlüpfen. Während Dixon ausgelassen ins Bett hüpft und mit einem Spielzeug quietscht, verabschiede ich mich in die Nasszelle und lasse die Seele bei einem Vollbad baumeln. Unterdessen telefoniere ich mit meiner Nachbarin und teile ihr unmissverständlich mit, dass wir Morgen am frühen Abend im Willoughby Drive zurück sein werden.
20.00 Uhr Um endlich zur Ruhe zu kommen, lege ich mich ins Bett und schaue mir die FOX Nachrichten an. Danach lösche ich das Nachtischlicht und schliesse die Augen. Gute Nacht.