5. Dezember 2016 – Auf nach Pompano Beach

pfaffenbergkl

08.00 Uhr Die aus Texas stammende Sängerin Miranda Lambert weckt mich mit einem schönen Lied. Ich reibe mir den Schlaf aus den Augen und bringe heraus, dass die Frau Ende November ein neues Studioalbum unter dem Titel “The Weight of these Wings” (löblich: Das Gewicht dieser Flügel) herausgebracht hat – wie schön.


Miranda Lamberts neue Kompaktscheibe

08.30 Uhr Weil wir nach Pompano Beach an Floridas Ostküste krusen wollen, verzichte ich ausnahmsweise auf die Morgengymnastik. Stattdessen flitze ich ins Bad und lasse die Wanne mit Wasser volllaufen. Zudem rufe ich in Edelberts Stadtwohnung an und stelle klar, dass ich ihn gegen halb Elf abholen werden. Der Professor ist ganz aus dem Häuschen und verspricht, zur besagten Zeit vor dem Haus zu warten – das soll mir Recht sein
09.30 Uhr Nachdem ich das Badezimmer durchgelüftet habe, setze ich mich an den Küchentisch und labe mich an einem kleinen Frühstück. Nebenher werfe ich einen prüfenden Blick auf die Schwarzbeere (unlöblich: Blackberry) und bemerke, dass ich in einer Stunde losfahren muss. Ich esse ganz schnell auf und eile dann ins Schlafzimmer, um Kleidung in meine Reisetasche zu stecken. HEUREKA – diesen Stress hält nicht einmal der stärkste Rentner aus.

schwarzbeere
Meine praktische Schwarzbeere

10.00 Uhr Pünktlich auf die Minute verfrachte ich das Gepäck auf die Ladefläche des PS-strotzenden SUV und vergesse auch nicht, mich von Frau Pontecorvo zu verabschieden. Wie es sich gehört, hauche ich der Dame ein Bussi auf die Wange und sichere zu, dass wir uns am Donnerstag wiedersehen werden. Im Anschluss rase ich hupend aus dem Wohngebiet und treffe bald im Zentrum ein, um Edelbert am Strassenrand aufzulesen.
10.30 Uhr Mein Bekannter legt beste Laune an den Tag und sagt, dass er heute Morgen im “La Costa Beach Club” angerufen und zwei Räumlichkeiten gebucht hat. Ich reibe mir die Hände und gleite radiohörend in Richtung Osten davon. Nach wenigen Meilen haben wir das Vergnügen, den “Picayune State Forest” zu passieren. Mein Begleiter knipst ein Photo und erzählt, dass man in diesem Park die weltgrössten Zypressen bewundern kann. Ich schnalze mit der Zunge und entgegne, dass das 78.000 Hektar grosse Waldgebiet im Osten an den “Florida Panther National Park” (löblich: Florida Panther Nationalpark) angrenzt. Edelbert nickt eifrig und holt zwei Dosen Dr. Pepper Limonade sowie reich belegte Sandwiches (löblich: Wurstbrote) aus seiner Kühltasche – wie aufmerksam.

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Dr. Pepper schmeckt vorzüglich

11.30 Uhr Kurz vor dem Mittagsläuten erblicken wir am Strassenrand ein Hinweisschild und lernen, dass wir uns nun im Miami-Dade County befinden. Ich drossle die Geschwindigkeit und erinnere daran, dass bei der Präsidentschaftswahl knapp 65 % der Wahlberechtigten hier für Hillary Clinton votiert haben. Edelbert lacht nur und vertellt, dass im Grossraum Miami viele junge Menschen leben, die von Politik keine Ahnung haben – wie wahr.
12.15 Uhr Um nicht durch die Millionenmetropole Miami rasen zu müssen, verlassen wir bei Weston die Schnellstrasse und quälen uns auf der State Road (löblich: Staatsstrasse) 869 gen Norden. Unterdessen wirkt Edelbert beruhigend auf Dixon ein und meint, dass wir gegen 13 Uhr unser Ziel erreichen werden.
13.00 Uhr Schlussendlich fahren wir entspannt am Willkommensschild des beschaulichen Küstenstädtchens Pompano Beach vorbei und finden unsere Herberge am North Ocean Boulevard ohne grössere Schwierigkeiten. Wir werfen neugierige Blicke auf das frisch renovierte Wohnobjekt und lassen es uns nicht nehmen, mit dem Vierbeiner im Schlepptau an der Rezeption vorstellig zu werden. Die Tante hinter dem Tresen heisst uns herzlich Willkommen und sagt, dass sie zwei Zimmer mit Meerblick reserviert hat.

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Willkommen in Pompano Beach

13.30 Uhr Nachdem wir unsere praktischen Kreditkarten vorgezeigt haben, schleppen wir unser Gepäck in den ersten Stock und verabreden, dass wir in Bälde einen Strandspaziergang unternehmen sollten.
14.00 Uhr Zuvor sehe ich mich jedoch im Zimmer ganz genau um und mache es mir zur Aufgabe, Dixons Napf mit Trockenfutter aufzufüllen. Im Anschluss schlendere ich mit Edelbert nach unten und unterbreite, dass mein Zimmer wirklich schick ist und sogar eine kleine Kochnische mit Kaffeemaschine bereithält. Prof. Kuhn schnalzt mit der Zunge und kündigt an, dass er sich nach der Wanderung einen echten Bohnentrunk aufbrühen wird – das ist phantastisch.

naplesstrand
Da kommt besonders grosse Freude auf

14.45 Uhr Bei angenehmen Temperaturen begeben wir uns zum Atlantik und verschaffen Dixon etwas Auslauf. Ausserdem sauge ich die salzige Meerluft tief in meine Lungen ein und erkläre Edelbert, dass Pompano Beach über siebzehn einladende Parkanlagen sowie einen stattlichen Yachthafen verfügt – wie aufregend.
15.45 Uhr Nach einer Stunde treffen wir verschwitzt im Hotel ein und fassen den Entschluss, ein kleines Päuschen einzulegen. Darüber hinaus verabreden wir, dass wir gegen 17 Uhr ins benachbarte “Seaside Grill” Gasthaus einkehren und einen über den Durst trinken sollten.

16.00 Uhr Während es sich Dixon neben der surrenden Klimaanlage bequem macht, falle ich aufs Bett und registriere, dass die Matratze viel zu weich ist. Trotzdem döse ich augenblicklich ein und träume von meiner kleinen Villa im 140 Meilen entfernten Naples – da kommt besonders grosse Freude auf.
17.00 Uhr Wenig später pocht Edelbert an die Türe und setzt mich darüber in Kenntnis, dass er grossen Hunger mitgebracht hat Ich schlage in die gleiche Kerbe und folge dem guten Mann zur “Seaside Grill” Wirtschaft. Dort werden wir von einer Blondine (23) begrüsst und zu einem Tisch mit Ausblick geführt. Wir fackeln nicht lange und bitten das gute Kind, einen Pitcher (löblich: Krug) Coors sowie zwei Portionen Spare Rips mit Kartoffelspalten und Salat aufzufahren. Zudem deute ich in Richtung des Haustieres und gebe zu Protokoll, dass der Vierbeiner ebenfalls etwas vertragen könnte.

bierkrug
Ich proste Edelbert redlichst zu

18.00 Uhr Während des Abendessen blicken wir auf das glitzernde Wasser und tratschen über Weihnachten. Edelbert kommt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus und rechnet vor, dass wir in zwei Wochen in einem Stahlvogel sitzen und nach Toronto ausfliegen werden. Darüber hinaus planen wir den morgigen Tag und kommen überein, dass wir zum Leuchtturm spazieren und einen Abstecher zum Pompano Center machen sollten.
19.00 Uhr Nach dem vierten Pitcher und mehreren Whiskys winken wir die Bedienung erneut an den Tisch und begleichen die Zeche in Bar. Danach wünschen wir dem hübschen Ding einen schönen Abend und torkeln noch einmal zum Strand, um Dixon Stöckchen zuzuwerfen – das macht Spass.
20.00 Uhr Endlich bin ich wieder daheim und kann den langen Tag mit einer heissen Dusche beschliessen. Zu guter Letzt lösche ich sämtliche Lichter und bette mich neben Dixon im bequemen King Size Bett zur Ruhe. Gute Nacht.