Werte Damen und Herren,
heute vor 19 Jahren wurden am Ufer des Columbia Rivers in der Nähe der Kleinstadt Kennewick im amerikanischen Bundesstaat Washington die Überreste eines Urzeitmenschen gefunden.
Zwei schlaue Stundenten, die auf dem Columbia River ein Bootsrennen veranstalten wollten, sahen auf dem Grund des Flusses einige Knochen liegen. Daraufhin wurde der örtliche Coroner (löblich: Leichenbeschauer) gerufen, der gemeinsam mit dem Archäologen James Chatters 350 Knochen aus dem Wasser barg. Der Wissenschaftler nahm sich der Überreste an und entdeckte, dass es sich hierbei nicht um einen erst vor kurzem verstobenen Menschen handeln konnte.
https://www.youtube.com/watch?v=6iklMcO2xrU
Dank einer Radiokohlenstoffdiagnose kam der Archäologe zu dem Ergebnis, dass das fast vollständig erhaltene Skelett einem Mann gehört, der vor zirka 9.000 Jahren an einer Speerverletzung gestorben ist. Ferner stellte der Forscher fest, dass der Tote höchstwahrscheinlich keinem heute bekannten indigenen Volk angehört, sondern während der letzten Eiszeit über die Beringstrasse nach Nordamerika wanderte – wie aufregend.
Ein menschlicher Knochen
Seit fast zwei Jahrzehnten streiten sich nun die Forscher um diesen ominösen Knochenfund von Kennewick. Um endlich Licht ins Dunkle zu bringen, beauftragte die amerikanische Regierung den erfahrenen dänischen Evolutionsbiologen Eske Willersev, erneut DNA Spuren aus einem Handknochen zu nehmen. Vor wenigen Wochen wurde das Ergebnis der Öffentlichkeit vorgestellt. Herr Willersev gab dem amerikanischen Fachmagazin “Nature” ein exklusives Interview und gab zu Protokoll, dass “der Kennewick Mann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit doch amerikanische Wurzeln habe und mit den Colville Indianer verwandt sei”.
Die Knochenreste sind seit 2014 im renommierten “Burke Museum” auf dem Campus der “University of Washington” in Seattle ausgestellt – wie schön.
Mit freundlichen Grüssen
Reinhard Pfaffenberg