21. August 2018 – 99 Luftballons

08.00 Uhr Weil ich längst nicht zum alten Eisen zähle, hüpfe ich sportlich aus dem Bett und nehme mir das Recht heraus, meine eingerosteten Glieder auf der schattigen Terrasse zu stählen. Unterdessen summe ich die Melodie des 1980er Jahre Schlags (unlöblich: Hits) “99 Luftballons” und erinnere mich, dass diese Komposition im Jahre 1983 von Frau Nena weltbekannt gemacht wurde – das waren noch bessere Zeiten.

08.30 Uhr Völlig verschwitzt kehre ich in die klimatisierte Villa zurück und rufe die Amazon ALEXA Musiksäule auf, stimmungsvolle Lieder der mittlerweile 58jährigen Sängerin abzuspielen. Nebenher stelle ich die futuristische DeLonghi Kaffeemaschine ein und verabschiede mich ins Badezimmer. Während des Waschvergnügens rufe ich bei Prof. Kuhn an und lote aus, ob er Lust hat, mich in Julies Restaurant zum Frühstück zu treffen. Der gute Mann zeigt sich prompt einverstanden und meint, dass ich auch Georg, Maria und die Kinder einladen sollte – wie wahr.
09.30 Uhr Nachdem ich meine Verwandten verständigt habe, beende ich den Badespass und schlüpfe ich farbenfrohe Freizeitkleidung. Ausserdem trinke ich einen Becher Kaffee und vergesse auch nicht, meine GOLDEN HEAD Geldbörse mit bunten Banknoten zu bestücken. Danach scheuche ich den Vierbeiner zum Auto und schicke mich an, das Frühstücksgasthaus meines Vertrauens anzusteuern – da kommt besonders grosse Freude auf.


Ich bestücke meine Börse mit Bargeld

10.15 Uhr Kurz nach dem Zehnuhrläuten betrete ich die Wirtschaft und freue mich, die lieben Menschen an unserem Stammtisch anzutreffen. Ruckzuck nehme ich Platz und halte Bedienung Peggy mit erhobenem Zeigefinger an, ein grosses Frühstück mit Kaffee und O-Saft zu servieren. Ausserdem erfahre ich von Maria, dass Wirtin Julie verreist ist und den August auf Hawaii verbringt. Ich staune nicht schlecht und mutmasse, dass ihr Restaurant blendend laufen muss. Georg schlägt in die gleiche Kerbe und verweist auf die Tatsache, dass sich Frau Julie angesichts der gesalzenen Preise eine goldene Nase verdienen muss – das ist ja allerhand.
10.45 Uhr Während ich kraftvoll zubeisse, wende ich mich den Kindern zu und bringe heraus, dass James, Amanda und David den Nachmittag im örtlichen “Sun-N-Fun Lagoon” Spassbad verbringen wollen. Ferner höre ich, dass Georg und Maria bei Familie Porello zum Kaffeetrinken eingeladen sind. Ich seufze laut und merke an, dass ich mich wie das fünfte Rad am Wagen fühle. Natürlich spricht mir Edelbert gut zu und schlägt vor, dass wir nach der Mahlzeit zum Einkaufen fahren könnten – das ist eine hervorragende Idee.


Ins Spassbad gehe ich nicht

11.30 Uhr Nach dem Bezahlvorgang wünsche ich den lieben Leuten einen schönen Tag und ziehe es vor, Hund Dixon auf die Ladefläche des Chevrolets zu helfen und Edelberts schneeweissen JEEP zur vier Meilen entfernten PUBLIX Markthalle zu folgen. Nebenbei stelle ich das Radio etwas lauter und singe zum Dan & Shay Hoch 10 Schlag (unlöblich: Top 10 Hit) “Tequila” laut mit – was kann es schöneres geben.
12.00 Uhr Pünktlich zum Mittagsläuten treffen wir im PUBLIX ein und mache es mir zur Aufgabe, einem störrischen Rentner mit Halbglatze einen Einkaufswagen streitig zu machen.
12.30 Uhr Während wir durch die Gänge flanieren und Lebensmittel in den Einkaufswagen verladen, komme ich auf Amanda zu sprechen und stelle klar, dass das Kind merklich zugenommen hat. Der Professor gibt mir uneingeschränkt Recht und mutmasst, dass die junge Frau womöglich Nachwuchs erwartet – das ist ja allerhand.


Coca Cola ist günstig

13.00 Uhr Nachdem sich ein stattlicher Haufen im Wagen angesammelt hat, werden wir am Getränkeregal vorstellig und registriere, dass “Coca Cola” Limonade derzeit besonders günstig zu haben ist. Weil ich auf den Taler achten muss, greife ich spornstreichs zu und stelle sieben Flaschen zu den anderen Waren.
13.30 Uhr Um ein kleines Vermögen erleichtert, verlassen wir den Supermarkt und schleppen die Einkaufstüten zu den Autos. Da unsere Mägen knurren, schlendern wir im Anschluss in die benachbarte Starbucks Filiale und geben am Tresen zwei grosse Capuccinos sowie vier Cinnamon Rolls (löblich: Zimtrollen) in Auftrag – wie das duftet.
14.00 Uhr Als ich meinen Hunger stille und meine ausgetrocknete Kehle spüle, kommt Edelbert plötzlich auf das Oktoberfest zu sprechen und meint, dass es ein Spass wäre, kurzfristig nach Bayern auszufliegen und das weltgrösste Bierfest zu besuchen. Natürlich erteile ich meinen Bekannten eine Absage und unterbreite, dass mir das nötige Kleingeld für kostspielige Urlaube fehlt – wie schade.
14.45 Uhr Nun wird es aber langsam Zeit, die Heimreise anzutreten. Ich wünsche Edelbert einen ruhigen Abend und gleite zu stimmungsvoller WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radiountermalung nach Hause.


Mein Zuhause unter Palmen

15.15 Uhr Zurück im Willoughby Drive, sortiere ich die Lebensmittel in den Eiskasten ein und serviere dem Haustier eine stattliche Portion Royal Canin Trockenfutter. Darüber hinaus trinke ich ein kühles Bier aus dem Hause Anheuser & Busch und bette mich dann auf dem Kanapee zur Ruhe – das tut gut.
16.15 Uhr Leider wird die Ruhe alsbald durch Frau Pontecorvo gestört. Meine Nachbarin pocht lautstark an die Terrassentüre und sagt, dass Dixon im Nachbarsgarten eine Grube gebuddelt hat. Ich zucke gelangweilt mit den Schultern und entgegne, dass ich mich nicht um alles kümmern kann. Trotz aller Widrigkeiten brühe ich Kaffee auf und spendiere meinem Gast eine heisse Tasse.
17.30 Uhr Nachdem sich meine Nachbarin verabschiedet hat, mache ich mich in der Küche nützlich und backe eine leckere Fertigpizza auf. Dazu gibt es einen Beilagensalat mit Tomaten, Zwiebelringen und lustigen Oliven.
18.30 Uhr Mit vollem Bauch stelle ich die Geschirrspülmaschine ein und lege dann in der klimatisierten Stube die Beine hoch. Um etwas Abwechslung zu bekommen, stelle ich das Qualitätsprogramm von AMC ein und fröne den ersten drei Episoden der nagelneuen “Better Call Saul” (löblich: Rufe besser Saul an) Staffel – das macht Spass.
21.00 Uhr Als der Abspann über den Bildschirm flimmert, beende ich den Fernsehabend und streichle Dixon über den Kopf. Zu guter Letzt verschliesse ich die Haustüre und ziehe mich ins Schlafzimmer zurück. Gute Nacht.