08.00 Uhr Ich öffne die Augen und fühle mich blendend. Weil ich nicht zum alten Eisen zählten möchte, hüpfe ich aus dem Bett und animiere Hund Dixon, mir an die frische Luft zu folgen. Wie es sich gehört, rudere ich mit den Armen und vergesse auch nicht, ein Rad zu schlagen – wer rastet, der rostet.
08.45 Uhr Anschliessend genehmige ich mir ein erfrischendes Wirbelbad und telefoniere mit Edelbert. Der Professor wünscht mir einen schönen Morgen und beteuert, dass er hervorragend geschlafen und keine Zahnschmerzen mehr hat. Ich gebe mich erleichtert und zögere nicht, den schlauen Mann zum Frühstück einzuladen. Mein Bekannter ist hellauf begeistert und verspricht, in eineinhalb Stunden vorbei zu kommen – wie schön
09.45 Uhr Kurz vor dem Zehnuhrläuten steige ich aus der Wirbelbadewanne und hole farbenfrohe Freizeitkleidung aus dem begehbaren Schrank. Weil ich stets mit der Mode gehe, schlüpfe ich in eine grüne Baumwollhose sowie ein lustiges Hawaiihemd mit Papageienaufdruck. Danach fülle ich H²O in den DeLonghi Kaffeevollautomaten und nehme mir das Recht heraus, zwei Gläser mit fruchtigem Orangensaft aufzufüllen. Zudem schwinge ich den Kochlöffel und zaubere vitaminreiche Bratkartoffeln sowie Rühreier mit Speck – wie gut das duftet.
Es gibt Bratkartoffeln
10.30 Uhr Wenig später kommt Edelberts JEEP vor meinem kultivierten Zuhause zum stehen. Ich begrüsse den schlauen Mann herzlich und bitte ihn, mir in die klimatisierte Stube zu folgen. Der Professor fackelt nicht lange und berichtet, dass er ein Glas NUTELLA mitgebracht hat. Ich lecke mir die Lippen und fülle duftenden Bohnentrunk in die bereitgestellten Tassen. Nebenher erfahre ich, dass mein Gast wegen des viel zu heissen Klimas mit einem Drehschwindel zu kämpfen hat und keinen Strandspaziergang unternehmen möchte. Ich zucke mit den Schultern und entkorke ein Fläschchen Schaumwein der Nobelmarke Veuve Clicquot. Ausserdem lasse ich meinen Tischnachbarn wissen, dass dieser edle Tropfen nicht nur die Sinne, sondern auch den Kreislauf anregt. Bevor ich mich versehe, schnappt sich Edelbert das Glas und spült seine ausgedörrte Kehle mit einem kräftigen Schluck durch – da kommt besonders grosse Freude auf.
Prost
11.00 Uhr Als sich Dixon etwas Speck vom Tisch stibitzt, streckt sich Edelbert redlichst und meint, dass er nun topfit ist und mich doch ans Meer begleiten wird. Ich schenke meinem Gegenüber ein Lächeln und rege einen Ausflug zum “Lowdermilk Beach Park” an – was kann es schöneres geben.
11.30 Uhr Um nicht noch mehr Zeit zu vertrödeln, räumen wir das Geschirr in die leistungsstarke Spülmaschine und schicken uns an, den Vierbeiner zum Chevrolet zu scheuchen. Danach klemme ich mich schnaufend hinters Lenkrad und fordere Prof. Kuhn auf, mir in sicherem Abstand zu folgen.
12.15 Uhr Als die Sonne ihren Höchststand erreicht hat, kommen wir mit schlitternden Reifen vor der einladenden Parkanlage zum halten. Ruckzuck nehme ich Dixon an die Leine und folge Edelbert zum azurblauen Ozean.
13.00 Uhr Nach einem kurzweiligen Spaziergang legen wir unter einer Königspalme eine Pause ein. Während Dixon durch den heissen Sand flitzt, um Möwen zu jagen, wische ich mir die Schweissperlen von der Stirn und deute in Richtung eines Öltankers. Edelbert kneift die Augen zu und setzt mich darüber in Kenntnis, dass dieses Containerschiff der MAERSK LINE gehört und höchstwahrscheinlich Öl nach Europa schippert. Darüber hinaus verrät der schlaue Mann, dass die Vereinigten Staaten in diesem Jahr erstmals mehr Öl als Saudi-Arabien fördern und spätestens im kommenden Jahr zum weltgrössten Ölproduzenten aufsteigen werden – wie interessant.
13.45 Uhr Um nicht zu dehydrieren, bringe ich eine Einkehr in eine nahegelegene Strandgaststätte zur Sprache. Edelbert zeigt sich prompt einverstanden und schreckt auch nicht davor zurück, mich zu einem kühlen Bier sowie einem saftigen Cheeseburger (unlöblich: Käseburger) mit Fries (löblich: Kartoffelstäbe) einzuladen.
Wir beissen kraftvoll zu
14.30 Uhr Nach der Stärkung schlendern wir zum Strand zurück und verschaffen dem Rüden abermals etwas Auslauf. Da ich ein Tierfreund bin, schleudere ich ein Stöckchen in Richtung der hochgewachsenen Mangroven und halte Dixon an, das Holzstück zu apportieren – leider ohne Erfolg.
15.15 Uhr Nachdem wir Sonne getankt haben, kehren wir zu den Autos zurück und schüttelnd Hände. Im Anschluss lasse ich den Motor aufheulen und gleite zu stimmungsvollen WCKT CAT COUNTRY (löblich: Katze Land) Radioklänge in Richtung Willoughby Drive zurück.
16.00 Uhr Zuhause angekommen, falle ich schnaufend aufs Kanapee und strecke genüsslich die Beine auf. Bereits nach wenigen Atemzügen döse ich ein und sehe mich im Traum an die Niagara Fälle versetzt.
Ich träume von den Niagara Fällen
17.00 Uhr Ich erwache ausgeruht und mache es mir zur Aufgabe, Dixon mit ROYAL CANIN Trockenfutter zu versorgen. Danach schiebe in eine Thunfischpizza in den vorgeheizten Backofen und zaubere einen farbenfrohen Salat mit Oliven und perfekt aufgeschnittenen Zwiebelringen – das keusche Auge isst bekanntlich immer mit.
18.00 Uhr Nach dem reichhaltigen Abendessen mache ich es mir auf dem Kanapee bequem und verweile letztendlich auf FOX, um mich über die tagesaktuellen Geschehnisse in der Welt schlau zu machen.
19.00 Uhr Um etwas Abwechslung zu bekommen, wechsle ich auf den Bezahlkanal HBO, wo gerade eine Folge der spannenden Mafiaserie “Sopranos” anläuft. Obgleich ich das Fernsehspiel schon mehrmals gesehen habe, lehne ich mich entspannt zurück und tauche in das Leben des depressiven Mafiapatens Tony Sopranos ein – wie lustig.
21.00 Uhr Nach einer weiteren Episode betätige ich den “OFF” (löblich: AUS) Knopf auf der Fernbedienung und reguliere die Klimaanlage. Danach streichle ich Dixon über den Kopf und lege mich schlafen. Gute Nacht.